Papst Franziskus zum Start des Giro d’Italia nach Israel eingeladen


Papst segnet Rosa Trikot für den Gesamtführenden.
Papst segnet Rosa Trikot für den Gesamtführenden des "Giro d'Italia"

(Rom) Isra­el hat Papst Fran­zis­kus zum Start der Rad­rund­fahrt Giro d’Italia ein­ge­la­den. Mini­ster­prä­si­dent Ben­ja­min Netan­ja­hu ließ dem katho­li­schen Kir­chen­ober­haupt eine ent­spre­chen­de Nach­richt zukommen.

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Seit 1909 fin­det das bekann­te Rad­ren­nen statt. Aus­ge­nom­men blie­ben nur die Jah­re des Ersten und Zwei­ten Welt­krie­ges. Die mei­sten Gesamt­sie­ge gin­gen an ita­lie­ni­sche Rad­renn­fah­rer. Der erste Nicht-Ita­lie­ner war 1950 der Schwei­zer Hugo Koblet. Der Sieg 2017 ging an den Nie­der­län­der Tom Dumoulin.

Seit 1996 führt der Strecken­ver­lauf teil­wei­se manch­mal auch ins nicht-ita­lie­nisch­spra­chi­ge Aus­land, zuletzt 2016 durch die Niederlande.

Für 2018 ist ein noch wei­te­rer „Grenz­über­tritt“ beab­sich­tigt. Der „Giro“ ver­läßt erst­mals nicht nur Ita­li­en, son­dern auch Euro­pa. Der Start der Rad­rund­fahrt 2018 ist in Jeru­sa­lem vor­ge­se­hen. Von dort soll eine Etap­pe durch Isra­el nach Hai­fa und Tel Aviv und eine wei­te­re von Beersch­eba nach Eilat füh­ren. Dann geht es zurück nach Ita­li­en. Der Grund für den Start ist nicht der Sta­tus Jeru­sa­lems als Hei­li­ger Stadt, auch nicht der Welt­frie­den, der damit ver­schie­dent­lich in Zusam­men­hang gebracht wird, son­dern die Aus­ru­fung des Staa­tes Isra­el vor 70 Jah­ren (1948).

Die israe­li­sche Regie­rung sprach die Ein­la­dung an Papst Fran­zis­kus aus, den Start der Rad­rund­fahrt zu voll­zie­hen, wie das jüdi­sche Por­tal Moked berichtete.

Eine ent­spre­chen­de Bot­schaft von Ben­ja­min Netan­ja­hu wur­de dem Papst durch Syl­van Adams, Ehren­vor­sit­zen­der des Komi­tees Gro­ßer Start Isra­el über­bracht, das den Start des „Giro“ am 4. Mai 2018 in Jeru­sa­lem orga­ni­siert. Adams sprach aus­drück­lich an Fran­zis­kus die Ein­la­dung aus, den Start­schuß zum Ren­nen zu geben.

Die Tages­zei­tung La Repubbli­ca, die Papst Fran­zis­kus laut eige­ner Anga­be regel­mä­ßig liest, berich­te­te am Don­ners­tag die Moked-Mel­dung. Im Kom­men­tar­be­reich der Zei­tung fie­len die Reak­tio­nen mehr­heit­li­che nega­tiv aus. Die poli­ti­schen Impli­ka­tio­nen sei­en zu offen­sicht­lich und hät­ten nichts mit dem Sport zu tun. Bis­her sei auch „noch kein israe­li­scher Rad­renn­fah­rer“ beim „Giro“ aufgefallen.

Text: Andre­as Becker
Bild: Vati​can​.va/​OSS (Screen­shot)

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