„In der Liturgie entscheidet sich das Schicksal der Kirche.“
„Die Liturgie ist ‚unfehlbar‘ und überragt die persönlichen Meinungen der Theologen, Bischöfe und Päpste, weil sie den objektiven Glauben der Kirche ausdrückt.“
„Der Einbruch der Liturgie hat zu einem Einbruch der Kirche geführt.“
Gerhard Kardinal Müller, am 30. Juni von Papst Franziskus nicht im Amt bestätigter Präfekt der Glaubenskongregation, in seinem Vortrag bei der Tagung „Das Motu proprio Summorum Pontificum von Benedikt XVI.: Eine neue Jugendlichkeit für die Kirche“, die heute zum Inkrafttretens des Motu proprio vor genau zehn Jahren in Rom in Anwesenheit der Kardinäle Raymond Burke und Robert Sarah stattfindet.
Bild: MiL
Zitat:
„In der Liturgie entscheidet sich das Schicksal der Kirche.“
„Die Liturgie ist ‚unfehlbar‘ und überragt die persönlichen Meinungen der Theologen, Bischöfe und Päpste, weil sie den objektiven Glauben der Kirche ausdrückt.“
Diese Aussage ist äußerst genial. Besser lässt sich die Zukunft der Kirche wahrlich nicht beschreiben.
„Die Liturgie ist ‚unfehlbar‘ und überragt die persönlichen Meinungen der Theologen, Bischöfe und Päpste, weil sie den objektiven Glauben der Kirche ausdrückt.“
Das gilt aber nur für die gewachsenenen Liturgien des Ostens und des Westens, nicht jedoch für die neue Liturgie, die ja mit der deklarierten Absicht geschaffen wurde, alles Katholische daraus zu entfernernen.
Stimmt.
Wir dürfen nicht vergessen, daß nur durch Müllers Stimme Amoris Laetitia zustande kam. Er hätte alles verhindern können. Solange er im Amt war, war er ein willfähriger Vollstrecker. Jetzt ist er persönlich beleidigt und motzt plötzlich rum. Würde er sich auch so verhalten, wenn er im Amt bestätigt worden wäre? Also bitte keine allzu große Achtung vor Müller. Er war auch kein Freund der alten Liturgie. Alles was er jetzt noch anderes sagen mag, könnte aus persönlichem motiviert sein.
Das ist eine Spekulation, die – leider – nicht weit hergeholt ist. Leider hatten zu viele AL zugestimmt, auch Kardinal Müller, anstatt sich gegen diesen Wahnsinn in deutlichen Worten zu wehren.
Wir lernen daraus, daß das appeasement gegenüber Leuten, die einem sowieso übelwollen bzw. die eine unbeirrte subversive Agenda verfolgen, letztlich nutzlos ist. Man ist nur selbst kompromittiert und hat gar nichts erreicht.
Das ist freilich ein weitverbreitetes Handlungsmuster (das zunächst ja vom gebotenen Wohlwollen gegenüber kirchlichen Oberen bestimmt ist).
Wir lernen daraus, daß wir unseren Beobachtungen trauen und ungeachtet negativer Konsequenzen Widerstand gegen Amtsanmaßung leisten sollen.
„In der Liturgie entscheidet sich das Schicksal der Kirche.“
Für mich beinhaltet das die Ahnung, die Kardinal Müller wohl haben dürfte, dass die Liturgie, wie sie jetzt ist, in Zukunft grundlegenden Änderungen unterworfen werden soll. Wie anzunehmen ist, um die Protestanten und andere Religionen miteinzubeziehen und das Opfer Jesu Christi unwirksam und praktisch nonexistent zu machen. Aus dem realen Kreuzesopfer Jesu Christi, der Verwandlung der Hostie in den Leib Christi in jeder Heiligen Messe, soll ein einfaches Gedenkritual gemacht werden, ähnlich der Mahlfeier der Protestanten. Die katholische Kirche soll wohl, nach den Plänen von Papst Franziskus, so wie die Evangelische, in eine leere Hülle verwandelt werden. Mit viel Drumherum, oberflächlichen Gesten, aber keinem spirituellen Kern.
„In der Liturgie entscheidet sich das Schicksal der Kirche.“
Mit dieser Formulierung hat Kardinal Müller offenbar ein Zitat von Joseph Kardinal Ratzinger aufgegriffen: „Im Umgang mit der Liturgie entscheidet sich das Geschick von Glaube und Kirche.“ (Joseph Ratzinger, Theologie der Liturgie, Gesammelte Schriften, Band 11).
Diejenigen, die sich sorgen, dass die Liturgie des Novus Ordo so verändert wird, dass die Messe zu einer Erinnerungsfeier im Sinne des Protestantismus mutiert, übersehen, dass der Novus ordo schon an vielen Orten ganz in diesem Sinne praktiziert wird: mit einer mehr oder weniger offenkundigen Leugnung der Realpräsens mancher Priester selbst und mittlerweile auch der in den letzten 50 Jahren in der katholischen Kirche sozialisierten Gottesdienstbesucher, wie man es an ihrem Verhalten während des Gottesdienstes und besonders anschaulich beim Kommunionempfang sehen kann. Die häufig praktizierte Konzelebration am Volksaltar will darüber hinaus ein Abbild des gemeinsamen Mahles sein und kein Kreuzesopfer. Die Wandlungsformel, die in den deutschsprachigen Ländern ubiquitär inkorrekt gesprochen wird, kann man geradezu als Ablehnung des Kreuzesopfers interpretieren. Eine Allerlösung braucht nicht das Kreuzesopfer, ja es widerspricht ihm. Den Wortgottesdienst, welcher der protestantischen Abendmahlsfeier nachempfunden ist, sieht man derzeit schon an vielen Orten als „gültigen“ Ersatz für die Hl. Messe an. Er wird zwar begründet mit dem Mangel an Priestern, den Strategen jedoch, die an vielen Stellschrauben drehen wie am Zölibat und der Frauenordination, geht es eigentlich aber um die Abschaffung des Weihepriestertums.
Sehr richtig. Es geht um die Abschaffung des Weihepriestertums. Deshalb feiert feiert der papst auch nicht mehr öffentlich die Gründonnerstagsliturgie. Deshalb nimmt er auch nicht an der Prozession zu Fronleichnam teil. Auch die sakramentale Verehrung drängt dieser Papst in seinem Pontifikat zurück. Ich glaube, dass der Novus sich als Mahlfeier versteht. Die katholisch Kirche wird zu einer beliebigen Glaubensgemeinschaft protestantischer Prägung. Und dieser Papst tut alles dafür.