(New York) La Croix, die Tageszeitung der französischen Bischofskonferenz, bot den Lesern die Möglichkeit, Fragen an Dominque Wolton zu stellen. Der französische Soziologe konnte zwölf Gespräche mit Papst Franziskus führen, deren Inhalt er nun in Buchform veröffentlichte.
Nachdem im Le Figaro Magazine in einem Vorabdruck Auszüge aus dem Buch publiziert hatte, die um Teil für internationales Aufsehen sorgten, bot die Tageszeitung der französischen Bischöfe ihren Lesern die Möglichkeit, über Internet Fragen zum Buch einzureichen, die Wolton zur Beantwortung vorgelegt wurden. Die Veröffentlichung der Antworten erfolgte am Mittwoch.
Die Frage eines Lesers betrifft die Opposition, die vom nachsynodalen Schreiben Amoris laetitia ausgelöst wurde.
Frage: Ist sich der Papst der Opposition bewußt wegen der Zulassung von wiederverheirateten Geschiedenen zur Kommunion, die er in Amoris laetitia befürwortet?
Dominique Wolton: Er ist sich dessen bewußt. Er sagt, daß es Zeit braucht. Für ihn ist das nicht eine Grundsatzfrage. Wenn man seine Hierarchie der Moral beschrieben müßte, wären die Sexualfragen für ihn am unwichtigsten. Das Schlimmste in seinen Augen ist die Heuchelei, die Korruption, der Autoritarismus, alles was das Herz des Menschen pervertiert. Für ihn sind das die wirklichen Katastrophen. Für ihn muß das Credo über die Familie, die ganze Welt kennt es, bewahrt werden, aber man muß auch wissen, wie es an die Realitäten der Welt von heute anzupassen.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Editions L’Observatoire
„Die Kirche ist mit keinem Zeitalter verheiratet. Sie überlebt jede.“ – Joachim Kardinal Meisner
Autoritarismus … Keiner der letzten Päpste war so autoritär wie dieser.
Soll er eben das Ehesakrament abschaffen. Das wäre ehrlich und konsequent . Hinter dem Zölibat steht dieser Papst nicht wirklich. Ich glaube er hat dies noch nicht abgeschafft, da Papst Benedikt noch lebt.