Dominique Wolton: „Papst ist sich der Opposition zu Amoris laetitia bewußt“


"Politik und Gesellschaft", das neue Gesprächsbuch von Dominique Wolton mit Papst Franziskus
"Politik und Gesellschaft", das neue Gesprächsbuch von Dominique Wolton mit Papst Franziskus

(New York) La Croix, die Tages­zei­tung der fran­zö­si­schen Bischofs­kon­fe­renz, bot den Lesern die Mög­lich­keit, Fra­gen an Domin­que Wol­ton zu stel­len. Der fran­zö­si­sche Sozio­lo­ge konn­te zwölf Gesprä­che mit Papst Fran­zis­kus füh­ren, deren Inhalt er nun in Buch­form veröffentlichte.

Anzei­ge

Nach­dem im Le Figa­ro Maga­zi­ne in einem Vor­ab­druck Aus­zü­ge aus dem Buch publi­ziert hat­te, die um Teil für inter­na­tio­na­les Auf­se­hen sorg­ten, bot die Tages­zei­tung der fran­zö­si­schen Bischö­fe ihren Lesern die Mög­lich­keit, über Inter­net Fra­gen zum Buch ein­zu­rei­chen, die Wol­ton zur Beant­wor­tung vor­ge­legt wur­den. Die Ver­öf­fent­li­chung der Ant­wor­ten erfolg­te am Mittwoch.

Die Fra­ge eines Lesers betrifft die Oppo­si­ti­on, die vom nach­syn­oda­len Schrei­ben Amo­ris lae­ti­tia aus­ge­löst wurde.

Fra­ge: Ist sich der Papst der Oppo­si­ti­on bewußt wegen der Zulas­sung von wie­der­ver­hei­ra­te­ten Geschie­de­nen zur Kom­mu­ni­on, die er in Amo­ris lae­ti­tia befürwortet?

Domi­ni­que Wol­ton: Er ist sich des­sen bewußt. Er sagt, daß es Zeit braucht. Für ihn ist das nicht eine Grund­satz­fra­ge. Wenn man sei­ne Hier­ar­chie der Moral beschrie­ben müß­te, wären die Sexu­al­fra­gen für ihn am unwich­tig­sten. Das Schlimm­ste in sei­nen Augen ist die Heu­che­lei, die Kor­rup­ti­on, der Auto­ri­ta­ris­mus, alles was das Herz des Men­schen per­ver­tiert. Für ihn sind das die wirk­li­chen Kata­stro­phen. Für ihn muß das Cre­do über die Fami­lie, die gan­ze Welt kennt es, bewahrt wer­den, aber man muß auch wis­sen, wie es an die Rea­li­tä­ten der Welt von heu­te anzupassen.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Edi­ti­ons L’Observatoire

Print Friendly, PDF & Email
Anzei­ge

Hel­fen Sie mit! Sichern Sie die Exi­stenz einer unab­hän­gi­gen, kri­ti­schen katho­li­schen Stim­me, der kei­ne Gel­der aus den Töp­fen der Kir­chen­steu­er-Mil­li­ar­den, irgend­wel­cher Orga­ni­sa­tio­nen, Stif­tun­gen oder von Mil­li­ar­dä­ren zuflie­ßen. Die ein­zi­ge Unter­stüt­zung ist Ihre Spen­de. Des­halb ist die­se Stim­me wirk­lich unabhängig.

Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

Die­se Posi­ti­on haben wir uns weder aus­ge­sucht noch sie gewollt, son­dern im Dienst der Kir­che und des Glau­bens als not­wen­dig und fol­ge­rich­tig erkannt. Damit haben wir die Bericht­erstat­tung verändert.

Das ist müh­sam, es ver­langt eini­ges ab, aber es ist mit Ihrer Hil­fe möglich.

Unter­stüt­zen Sie uns bit­te. Hel­fen Sie uns bitte.

Vergelt’s Gott!

 




 

3 Kommentare

  1. „Die Kir­che ist mit kei­nem Zeit­al­ter ver­hei­ra­tet. Sie über­lebt jede.“ – Joa­chim Kar­di­nal Meisner

  2. Soll er eben das Ehe­sa­kra­ment abschaf­fen. Das wäre ehr­lich und kon­se­quent . Hin­ter dem Zöli­bat steht die­ser Papst nicht wirk­lich. Ich glau­be er hat dies noch nicht abge­schafft, da Papst Bene­dikt noch lebt.

Kommentare sind deaktiviert.