Anklageerhebung gegen päpstlichen Gendarmen wegen häuslicher Gewalt

Die Staatsanwaltschaft von Rom hat wegen häuslicher Gewalt Anklage gegen einen päpstlichen Gendarmen erhoben.
Die Staatsanwaltschaft von Rom hat wegen häuslicher Gewalt Anklage gegen einen päpstlichen Gendarmen erhoben.

(Rom) Wie die Staats­an­walt­schaft von Rom bekannt­gab, soll ein päpst­li­cher Gen­darm sei­ne Ehe­frau miß­han­delt haben. Ermit­telt wird gegen den Poli­zi­sten wegen „phy­si­scher, psy­cho­lo­gi­scher und mora­li­scher“ Gewalt­an­wen­dung gegen sei­ne Frau, die als Jour­na­li­stin bei TV2000, dem Fern­seh­sen­der der Ita­lie­ni­schen Bischofs­kon­fe­renz arbeitet.

Die dem Staats­an­walt vor­lie­gen­den Schil­de­run­gen zeich­nen ein düste­res Bild der häus­li­chen Ver­hält­nis­se. Die Frau sei vom Mann gezwun­gen wor­den, die ihr von ihm zuge­füg­ten Ver­let­zun­gen zu verstecken.

Der Gewalt­ex­zeß des Man­nes habe sich bald nach der Hoch­zeit ein­ge­stellt, die im Jahr 2015 statt­ge­fun­den hat­te. Wegen „nich­ti­ger Anläs­se“, wie die Staats­an­walt­schaft schreibt, sei der Mann gewalt­tä­tig gewor­den. Er habe sei­ne Frau geschla­gen und geprü­gelt. Auch zu Mord­dro­hun­gen sei es gekom­men. Wäh­rend sei­ner Wut­an­fäl­le habe der Mann im Haus­halt zer­stört, was ihm zwi­schen die Fin­ger gekom­men sei.

Als es im ver­gan­ge­nen März zu einem wei­te­ren, wil­den Streit gekom­men sei, erstat­te­te die Frau Anzei­ge gegen ihren Mann. Ein ärzt­li­ches Gut­ach­ten spricht von Schä­del­traum mit Häma­to­men im Gesicht, Nasen­bein­bruch, Rip­pen­bruch, Zehen­bruch. Die Staats­an­walt­schaft ermit­telt aber nicht nur wegen phy­si­scher, son­dern auch wegen psy­chi­scher Gewalt, denn die schlimm­sten Wun­den sei­en jene, die „innen zuge­fügt“ wer­den, so die römi­sche Tages­zei­tung Il Mess­ag­ge­ro.

Der Gen­darm war in der Regel damit beauf­tragt, Pil­ger und Tou­ri­sten zu über­prü­fen. Die Staats­an­walt­schaft hat Ankla­ge erhoben.

Das Gen­dar­me­rie­korps der Vati­kan­stadt übt im Staat der Vati­kan­stadt und in den exter­ri­to­ria­len Gebie­ten des Vati­kans die Poli­zei­funk­tio­nen aus. Sie zählt rund 150 Beamte.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Wikicommons

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1 Kommentar

  1. Wenn man so glueck­lich ist im Vati­kan arbei­ten zu duer­fen, soll man sich auch ent­spre­chend benimmen.

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