Neuer Skandal um Planned Parenthood: Druck auf Mitarbeiter, Druck auf Frauen, damit Abtreibungsquoten erreicht werden


Neuer Planned Parenthood-Skandal: Abtreibungskliniken werden monatlich zu erreichende Abtreibungsquoten vorgegeben mit Prämien oder Druck auf die Mitarbeiter, die wiederum die schwangeren Frauen unter Druck setzen, um sie zur Abtreibung zu bewegen.
Neuer Planned Parenthood-Skandal: Abtreibungskliniken werden monatlich zu erreichende Abtreibungsquoten vorgegeben mit Prämien oder Druck auf die Mitarbeiter, die wiederum die schwangeren Frauen unter Druck setzen, um sie zur Abtreibung zu bewegen.

(Washing­ton) „Die Ange­stell­ten erhiel­ten Prä­mi­en, wenn sie soviel Frau­en wie mög­lich zur Abtrei­bung brach­ten. Wir haben sogar Gra­tis-Piz­za ange­bo­ten.“ Die­se Aus­sa­gen stam­men von einer ehe­ma­li­gen Lei­te­rin einer Abtrei­bungs­am­bu­lanz und einer ehe­ma­li­ge Kran­ken­schwe­ster. Bei­de waren für den Abtrei­bungs­kon­zern Plan­ned Paren­thood tätig und berich­ten über die „Geschäfts­po­li­tik“ des Unternehmens.

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Plan­ned Paren­thood ist der größ­te Abtrei­bungs­kon­zern der Welt. Er leg­te monat­lich zu errei­chen­de Abtrei­bungs­quo­ten fest und bot Ange­stell­ten Prä­mi­en, damit sie soviel  Abtrei­bun­gen wie mög­lich „an Land zie­hen“. Die Ent­hül­lung stammt von Sue Thay­er, der ehe­ma­li­gen Lei­te­rin einer Plan­ned-Paren­thood-Abtrei­bungs­kli­nik in Storm Lake (Iowa) in einem Inter­view mit der Lebens­rechts­grup­pe Live Action.

„Frauen zur Abtreibung ermutigen“

Sue Thayer bei einer Lebensrechtsveranstaltung
Sue Thay­er bei einer Lebensrechtsveranstaltung

„Ich infor­mier­te mei­ne Mit­ar­bei­ter auf die Wei­se, wie ich aus­ge­bil­det wor­den war, das heißt, ich habe sie auf­ge­for­dert, die Frau­en zu ermu­ti­gen, sich für die Abtrei­bung zu ent­schei­den und sie in unse­ren Klin­ken durch­füh­ren zu las­sen. Das ist wich­tig, um unse­re Zie­le zu errei­chen“, so die ehe­ma­li­ge Plan­ned Paren­thood-Ange­stell­te. „Wir ver­such­ten immer einen Ter­min für die Abtrei­bung zu fixie­ren, bevor die Frau­en die Kli­nik verließen.“

Thay­er ver­ließ die Abtrei­bungs­kli­nik 2008. Grund war ein Kon­flikt mit Plan­ned Paren­thood, als das Unter­neh­men ver­lang­te, den Frau­en, die nicht per­sön­lich in die Kli­nik kom­men woll­ten oder konn­ten, über Video­kon­fe­renz die Abtrei­bungs­pil­le zu ver­schrei­ben. Die Abtrei­bungs­kli­nik muß­te 2012 schlie­ßen. Thay­er hat inzwi­schen ihre Mei­nung über Abtrei­bung völ­lig geän­dert. Was für sie frü­her ein „Job“, eine „Dienst­lei­stung“ und eine „Hil­fe“ für Frau­en war, erkennt sie heu­te in erster Linie als Tötung eines unschul­di­gen, unge­bo­re­nen Kindes.

Ermittlungen gegen Planned Parenthood

Sie hat Anzei­ge gegen ihren ehe­ma­li­gen Arbeit­ge­ber erstat­tet. Sie wirft Plan­ned Paren­thood vor, die Abtreibungs-„Dienstleistungen“ zur Erschlei­chung von Bun­des­mit­teln aus dem Gesund­heits­für­sor­ge­pro­gramm Medi­caid für Men­schen mit gerin­gem Ein­kom­men, Behin­de­rung, älte­re Men­schen oder Kin­der zu miß­brau­chen. Das Ver­fah­ren ist noch anhängig.

Plan­ned Paren­thood steht seit län­ge­rem wegen zahl­rei­cher Skan­da­le im Schein­wer­fer­licht, und die Ket­te immer neu­er Skan­da­le will nicht abrei­ßen. Vor allem das Cen­ter for Medi­cal Pro­gress setzt dem Kin­der­schläch­ter mit geheim in den Abtrei­bungs­kli­ni­ken auf­ge­zeich­ne­ten Vide­os zu. Plan­ned Paren­thood wur­de beschul­digt, ille­ga­len Han­del mit Orga­nen abge­trie­be­ner Kin­der zu betrei­ben. Auch dies­be­züg­lich ist das Ver­fah­ren noch anhängig.

Pizza-Connection und Quoten

Thay­er ent­hüll­te, daß den Ange­stell­ten von Plan­ned Paren­thood bei­gebracht wird, wie man Frau­en zur Abtrei­bung „über­zeugt“. Unter ande­rem sag­te die ehe­ma­li­ge Klinikleiterin:

„Wir haben Prä­mi­en ange­bo­ten, und ich weiß, daß es absurd klingt, aber eine Piz­za anzu­bie­ten, kann ein gro­ßer Anreiz sein.“

Man habe das Ver­trau­en der Frau­en mit böser Absicht erschli­chen. Frau­en, die sich kei­nen Kli­nik­test und Schwan­ger­schafts­un­ter­su­chun­gen lei­sten konn­ten, wur­de „bei­spiels­wei­se so etwas gesagt: Wenn du heu­te nicht zehn Dol­lar zah­len kannst, wie glaubst du dann mor­gen ein Kind erhal­ten zu kön­nen? Hast du eine Ahnung, wie­viel das kostet?“ Auf die­se Wei­se wur­den ein­kom­mens­schwä­che­re, unsi­che­re, allein­ste­hen­de, labi­le­re Frau­en unter Druck gesetzt. Das unge­bo­re­ne Kind wer­de gezielt zum „Pro­blem“ auf­ge­baut, anstatt Hil­fe und Unter­stüt­zung anzu­bie­ten. Anstatt Mut zu machen, wür­den die schwan­ge­ren Frau­en her­un­ter­ge­macht. Die Mit­ar­bei­ter wür­den geschult, Beden­ken, Sor­gen und Pro­ble­me schwan­ge­rer Frau­en auf­zu­schnap­pen, den Schwer­punkt dar­auf zu legen und sie grö­ßer und grö­ßer und erdrücken­der wer­den zu las­sen. Das funk­tio­nie­re lei­der bei vie­len, weil die Frau­en unsi­cher sei­en und Hil­fe suchen. Man nüt­ze das aus.

Thay­er weiter:

„In mei­ner Kli­nik in Storm Lake und in den Kli­ni­ken jeder ande­ren Stadt gab es kei­nen Platz zur Unter­stüt­zung für schwan­ge­re Frauen.“

Wenn Plan­ned Paren­thood etwas ande­res behaup­te, stim­me das nicht. Plan­ned Paren­thood sei kein „neu­tra­ler“ Dienst­lei­ster für schwan­ge­re Frau­en, der „auf Wunsch auch“ Abtrei­bun­gen anbie­tet. Und schon gar nicht bera­te oder hel­fe Plan­ned Paren­thood den Müt­tern und Kin­dern. Plan­ned Paren­thood sei aus­schließ­lich und nur ein Abtreibungsunternehmen.

„Wir haben den Frau­en gesagt: ‚Denkst du nicht auch, daß es die beste Lösung ist, abzu­trei­ben? Wir kön­nen alles für dich übernehmen‘.“

„Ich verkaufte Abtreibungen“

Mari­an­ne Ander­son ist eine ehe­ma­li­ge Kran­ken­schwe­ster, die für Plan­ned Paren­thood gear­bei­tet hat. Sie erklär­te Live Action:

„Manch­mal fühl­te ich mich wie eine Ver­käu­fe­rin und nicht wie eine Kran­ken­schwe­ster: Ich ver­kauf­te Abtrei­bun­gen. Man hat uns stän­dig gesagt, daß wir eine Quo­te zu errei­chen haben, wenn wir wol­len, daß die Kli­nik offen bleibt.“

Man habe ihnen stän­dig mit dem Ver­lust des Arbeits­plat­zes gedroht. Heu­te sieht Ander­son den dahin­ter­ste­hen­den Miß­brauch. Die Chef­eta­ge von Plan­ned Paren­thood set­ze die Mit­ar­bei­ter unter Druck, um mehr „umzu­set­zen“, das heißt, mehr Abtrei­bun­gen, damit es mehr Gewinn gibt.

Able­ger von Plan­ned Paren­thood in der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land ist Pro Fami­lia, in Öster­reich die Öster­rei­chi­sche Gesell­schaft für Fami­li­en­pla­nung (ÖGF) und in der Schweiz die Ver­ei­ni­gung Sexu­el­le Gesund­heit (PLA­NeS, Schwei­ze­ri­sche Stif­tung für sexu­el­le und repro­duk­ti­ve Gesund­heit). Sie alle sind im welt­größ­ten Abtrei­bungs­netz­werk Inter­na­tio­nal Plan­ned Paren­thood Fede­ra­ti­on (IPPF) zusammengeschlossen.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Tem­pi (Screen­shot)

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