(Washington) Der Staat Texas in den USA setzte eine bedeutende Maßnahme, um das Bewußtsein zu schärfen, daß ein Fötus in jeder Hinsicht eine Person ist und Abtreibung daher eine Tötung ist.
Die Maßnahme verbietet es Krankenhäusern, Kliniken und Familienplanungszentren, die Körperteile der abgetriebenen Kinder zu entsorgen. Bisher wurden die sterblichen Überreste der getöteten Ungeborenen, fachintern „infektiöser Müll“ genannt, wie gewöhnlicher Müll beseitigt. Es erfolgte aus Kostengründen nicht einmal die Deklarierung als Krankenhaussonderabfall. Das war nicht nur respektloseste, sondern auch die billigste Variante für die Abtreibungslobby.
Keine Entsorgung mehr als Müll
Die neue Maßnahme erlaubt, wegen des Status des Fötus als Person, nur mehr die Verbrennung oder Erdbestattung der meist schrecklich entstellten Leichname der getöteten ungeborenen Kinder. Die Kosten müssen die Abtreibungseinrichtungen übernehmen.
Die Entscheidung wurde vom Gouverneur von Texas, Greg Abbott von der Republikanischen Partei getroffen. Er will damit sicherstellen, daß den getöteten Ungeborenen zumindest der nötige Respekt entgegengebracht wird. Eine Abschaffung der Abtreibung ist rechtlich nicht möglich, solange der Oberste Gerichtshof der USA nicht das Urteil Roe gegen Wade von 1973 revidiert.
Die Maßnahme zielt zudem auf die Sensibilisierung der Bevölkerung ab. Sie soll das Unrechtsbewußtsein schärfen und das Objekt der Abtreibung im Bewußtsein vom anonymen „Etwas“, von Abtreibungsbefürwortern gern als „Zellklumpen“ abgetan, zum Kind, zur Person zu machen.
Gegen die neue Maßnahme erhob sich der Protest der Abtreibungslobby, darunter die Texas Medical Association und die Hospital Association Texas. Gouverneur Abbott wurde von Feministinnen und Abtreibungsbefürwortern beschuldigt, einen „Krieg gegen Frauen“ zu führen. Vom wirklichen „Krieg“, den gegen die ungeborenen Kinder, die wirklich und gnadenlos getötet werden, sprechen sie nicht.
Perverse Abtreibungspropaganda
Geradezu pervers ist ein vom Texas Observer veröffentlichtes Bild, daß einen Protest von Abtreibungsbefürworterinnen gegen Gouverneur Abbott und seine Politik zugunsten des Lebensschutzes zeigt. Darauf ist ein kleines Mädchen im Alter von geschätzten sieben Jahren zu sehen, das eine Spruchtafel zeigt mit der Aufschrift: „Greg Abbott haßt Frauen“.
Der Erfolg mag mit Blick auf die eigentliche Abtreibungsfrage bescheiden wirken, aber es ist ein Schritt in die richtige Richtung. Es wird dadurch die vor allem über Europa lastende Tabuisierung der Lebensrechtsfrage verhindert und der Abstumpfung durch Gewöhnung an den täglichen Kindermord entgegengewirkt.
Die geltende Rechtslage erlaubt nur in einem begrenzten Rahmen Maßnahmen zur Einschränkung der Abtreibung, solange die Abtreibungsfreigabe durch den Obersten Gerichtshof nicht revidiert wird. Die texanische Maßnahme trägt dazu bei, daß zum Urteil Roe gegen Wade noch nicht das letzte Wort gesprochen ist.
Vorbildwirkung für andere Staaten
Im Umfeld von Gouverneur Abbott wurde im Zusammenhang mit der Maßnahme auch auf Studien verwiesen, die zeigen, daß auch Frauen, die ihr Kind abtreiben lassen, später sich irgendwann auf die Suche ihres Kindes machen und als unerträglich empfinden, daß sie nicht wissen, wo die Überreste ihres Kindes entsorgt wurden.
Texas gehört mit 27 Millionen Einwohnern zu den bevölkerungsreichsten Staaten der USA. Die Lebensrechtspolitik von Parlament und Regierung ist wegen ihres Vorbildcharakters von Bedeutung. Von 1991–1995 war die 2006 verstorbene Ann Richards von der Demokratischen Partei Vorgängerin von Greg Abbott als Gouverneurin. Sie war die Mutter von Cecile Richards, der Vorsitzenden des weltgrößten Abtreibungskonzerns Planned Parenthood. Cecile Richards gründete 1996 in Texas das Texas Freedom Network, um – laut eigenen Angaben – den „Einfluß christlicher Gruppen“ zurückzudrängen.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Texas Values/Texas Observer/Facebook (Screenshots)