
(Zagreb) Raymond Leo Kardinal Burke, einer der international herausragenden Vertreter der katholischen Kirche, besuchte vom 23.–25. Oktober Kroatien. Ein gelungener Besuch mit einem Wermutstropfen. Das Erzbistum Zagreb untersagte die Zelebration eines Pontifikalamtes im überlieferten Ritus.
Der renommierte Kirchenjurist aus den USA war bis November 2014 Präfekt des Obersten Gerichtshofes der Apostolischen Signatur im Vatikan. Wegen seiner entschiedenen Verteidigung des Ehesakraments und der katholischen Morallehre im Vorfeld und während der Bischofssynode über die Familie wurde er von Papst Franziskus nach der ersten Bischofssynode aus dem Vatikan entfernt. Seither ist er Kardinalpatron des Souveränen Malteserordens.
Im Rahmen seines Kroatienbesuches stellte Kardinal Burke in Zagreb und Split sein soeben in kroatischer Sprache erschienenes Buch „Divine Love Made Flesh“ (Gottes Liebe ist Mensch geworden) vor. Zudem war der Kardinal Hauptredner beim Tradfest in Zagreb, wo er über „Das Evangelium des Lebens und die Neuevangelisierung“ sprach.

Wie bereits bei seinem Wien-Besuch vor zwei Jahren kam es zu einer unfreundlichen Geste örtlicher Kirchenvertreter. Im November 2014 untersagte Propst Bernhard Backovsky des Augustiner-Chorherrenstiftes Klosterneuburg bei Wien eine geplante Heilige Messe im überlieferten Ritus, die Kardinal Burke in einer vom Chorherrenstift betreuten Wiener Pfarrei zelebrieren sollte.
Ob der Affront mit dem in jenen Tagen besonders angespannten Verhältnis von Papst Franziskus gegenüber dem Kardinal zu tun hatte, ist nicht bekannt. Mit Sicherheit hatte er hingegen mit dem überlieferten Ritus zu tun, der von Teilen der Kirchenhierarchie trotz des von Papst Benedikt XVI. erlassenen Motu proprio Summorum Pontificum noch immer geächtet ist. Propst Backovsky ist seit 2010 auch Abtprimas aller Augustiner-Chorherren weltweit.
Tradfest in Kroatien – Die Schwierigkeiten des Erzbistums Zagreb mit dem überlieferten Ritus
Zu einem ähnlichen Affront gegen den Kardinal, diesmal nicht von einem Kloster, sondern von einer Diözese, kam es in den vergangenen Tagen auch in Kroatien. Am vergangenen Monat, demselben Tag, an dem der Kardinal Burke auf dem Tradfest sprach, war die Zelebration eines Pontifikalamtes im überlieferten Ritus vorgesehen, das in der St. Martinskirche am Rande der Zagreber Altstadt in unmittelbarer Nähe der Kathedrale stattfinden sollte. Die St. Martinskirche ist in Zagreb der Meßort für den überlieferten Ritus. Das Erzbistum untersagte jedoch die Zelebration, ohne eine offizielle Erklärung abzugeben. Gründe für die abweisende Geste sind daher nicht bekannt.

Das Tradfest versteht sich als „internationales Fest traditioneller und konservativer Ideen“, und damit als Kontrapunkt zu „progressiven Ideen und einer militant säkularistischen Politik“. Die Organisatoren sehen vor allem in einem Land, das erst vor 25 Jahren die Diktatur des Kommunismus abschütteln konnte, die Notwendigkeit zu besonderer Wachsamkeit, um ähnliche Fehlentwicklung rechtzeitig zu verhindern und die traditionelle Ordnung und die konservativen und katholischen Werte zu schützen.
Themen des Festes waren unter anderem die Abwehr der Frühsexualisierung der Kinder durch Schulsexualerziehung, die Abwehr der Pädophilie und der Schutz von Ehe und Familie.
Neuer Ritus ja, alter Ritus nein
Das Tradfest war hochkarätig besetzt. Kardinal Burke wurde dort vom stellvertretenden Premierminister und Außenminister Davor Ivo Stier begrüß. Das Pontifikalamt war kein direkter Teil des Festivals, was im Erzbistum Zagreb dennoch manche nicht daran hinderte, in einem innerkirchlichen Widerstreit, den Kardinal vor den Kopf zu stoßen und die öffentliche Zelebration einer Heiligen Messe im überlieferten Ritus zu verhindern.

Ganz anders war es wenige Tage zuvor in der Tschechischen Republik. Vom 12. bis 15. Oktober hatte Kardinal Burke erstmals Böhmen und Mähren besucht. Er zelebrierte im Zisterzienserstift Hohenfurth-Vyšší Brod und im Strachowkloster in Prag im überlieferten Ritus. Bei einer Lebensrechtstagung unter dem Ehrenschutz von Kardinal Dominik Duka, dem Erzbischof von Prag und Primas von Böhmen, saß er neben Erzbischof Jan Graubner von Olmütz, dem Primas von Mähren, auf dem Podium.
Keine Probleme gab es auch am 25. Oktober, als der Kardinal von Zagreb nach Split weiterreiste. An der Küste Dalmatiens konnte Kardinal Burke ungehindert in der Bischofskirche zusammen mit dem dortigen Erzbischof zelebrieren, allerdings im Neuen Ritus. Das galt auch bereits am Sonntag zuvor in der Zagreber Katharinenkirche. Die Form des Römischen Ritus macht den Unterschied, ob selbst ein Kardinal willkommen ist oder nicht.
Als Kardinal Burke im Mai 2015 und Anfang Oktober 2016 in Triest eine Heilige Messe im überlieferten Ritus zelebrierte, wurde dies wegen der Grenznähe auch in kroatischer Sprache bekanntgemacht. Von Kroatien selbst scheint ein Teil des dortigen Episkopats den überlieferten Ritus jedoch fernhalten zu wollen.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Tradfest/Quo Vadia Croatia (Screenshots)
Wer sich darüber bewußt ist, daß die Kroatische Kirche auf dem Weg zur Nationalkirche ist (wie in Deutschland aber deutlich nationalistischer), der weiß auch daß es um Medjugorie geht, dessen prominentester Unterstützer Christoph kardinal Schönborn ist.
medjugorie ist DAS Symbol für die mariologische Wende des NOM ist. Überall wo zurzeit kroatische Katholiken am Werk sind, zeigt sich deren Gegenerschaft zur Überlieferten Liturgie, da diese in lateinischer Sprache ist und nicht in kroatischer Sprache mit allerlei Ausschmückungen (es gibt bis heute kein vergleichbares Werk wie den Schott in Kroatien zu kaufen!). Weiter ist auch dort eine fremde Sprache gleichbedeutend mit der Nationalen Unterdrückung – Latein gilt als die Vorläufersprache der „Unterdrücker“ aus Venedig.
Die geschichte der Kirche in Kroatien hier darzustellen, kann hier nicht der Platz sein, aber es dient nur der Hinweis auf die unversöhnliche Gegnerschaft zwischen den Anhängern des Medjugore-Kultes und der Offenbarung von Fatima – Lourdes – La Salette (die man als EINE Einheit betrachten sollte!). Daher ist jeglicher Hinweis auf die Übelieferte Liturgie gleichbedeutend mit der Feindschaft zu Medjugorije. Suchen Sie doch einmal eine Niederlassung der Priesterbruderschaft des Hl. Pius X in Kroatien und sie werden KEINE finden. Und wenn es um die Überlieferte Liturgie geht, ist die FSSPX die Speerspitze und Pioniereinheit.
Nationalkirche in Deutschland? Mitnichten. Die deutschen Kirchenoberen sind in ihrer Mehrzahl auf dem Weg in die Welt-Einheits-Religion; da ist nicht einmal für Patriotismus Platz, geschweige denn für Nationales.
Wenn ein Priester oder Bischof gerne in der außerordentlich Form des Ordo zelebrieren will, dann verstehe ich das. Ich verstehe aber nicht, dass ein Kardinal in einer Zeit, wo es keine Renaisance-Fürsten mehr gibt, öffentlich mit der Cappa magna auftritt. Die Kirche sollte es peinlichst vermeiden, mit längst vergangenen Herrschaftsformen identifiziert zu werden. Die Cappa magna wurde nicht umsonst von den Kardinälen nicht mehr getragen, da die meisten wissen, dass das pastoral kontraproduktiv ist und keine Glaubenslehre und kein disziplinäre kirchliche Anordnung das Tragen der Cappa magna gebietet. Vielleicht wäre Kardinal Burke bei der FSSPX besser aufgehoben statt als Kardinalpatron des Malteserordens.
Gott sei dank gibt es offiziell seit September 2016 auch in Kroatien Fsspx!
Das anfang ist Mühsam aber es geht vorwärts.Fur alle Tradis die gerne urlaub in Kroatien machen.…Hier offizielle seite der Pius in Kro.
http://WWw.christusrexhrvatska.blogspot.Info
DEO Gratias !
Bischöfe, die Messen im sog. ausserordentlichen Ritus auch nur im Geringsten behindern, sind Nichts anderes als ungehorsam. Sie missachten offen, was ihnen zusteht, und was nicht. Und die traditionelle Messe darf nicht behindert oder eingeschränkt werden. Ungehorsmae Bischöfe, was soll man dazu sagen.…?
@ pranz 27.Oktober 14:40
Ja, Bescheidenheit in der Liturgie ist das eine, Korrektheit in den Aussagen aber eine andere. Die FSSPX tritt nicht mit den Insignien der macht auf, sie vertritt die gereinigre Form des Überlieferten Ritus. Jeder Weiß, daß es S. E. Marcel Lefebrve unterlassen hat, die ihm als Legatus emeritus immer zustehende Cappa Magne zu tragen, nicht einmal bei der „Action Suivivre“, bei den Bischofsweihen 1988! Es ist aber so, daß gerade in den „Ecclesia Dei“ – Instituten und den „Summorum Pontificum“ – Gruppen sich eine Mentalität der liturgischen Äußerlichkeit zeigt. Die FSSPX weiß, aus den Erfahrungen in Afrika, daß liturgische Korrektheit aus den Rubriken der liturgischen Werken ableitet und nicht aus der Pracht der liturgischen Gewänder. Die Liturgievorlesungen neinhalten eben auch die Unterweisungen in bezug auf die Paramentik, bei der Joseph Braun seine Aktualität bewahrt hat. Hier tun Sie, pranz, der FSSPX leider Unrecht, sonst stimme ich Ihnen zu!
@Christoph Rhein
Sie haben völlig Recht mit Ihrem Post. Die kroatische Kirche war seit jeher sehr stark in die staatlichen Angelegenheiten involviert. Das nationalistische Gedankengut ist auch quer durch alle Bevölkerungsschichten tief verankert, insbesondere in ländlichen Gebieten. Meine Eltern stammen aus ländlichen Gebieten Kroatiens, ich kenne es daher aus eigener Erfahrung.
Was das Verbot gegen Kardinal Burke angeht: Es wundert mich nicht. In meinem ganzen Leben habe ich in Kroatien keine einzige Messe im überlieferten Ritus angetroffen, das lateinische wurde gleichsam völlig eliminiert. In der Tat sind die Kroaten sehr empfindlich was die Sprache angeht, was sicherlich auch mit dem diabolischen Konstrukt „Jugoslawien“ in der jüngsten Geschichte des Landes zusammenhängt. Auch die kroatischen Pfarrer, die hier in Deutschland die muttersprachlichen Gemeinden betreuen sind diesbezüglich sehr skeptisch und würden nie im Leben im „alten“ Ritus zelebrieren. Völlig ausgeschlossen.
Zur Verteidigung muss man sagen: Der NOM wird – soweit ich das beurteilen kann – in Kroatien selbst noch recht würdig gefeiert. Liturgische Mitmachspiele, Auslassungen, Eigenkreationen, Schunkelmusik und alles was man hier sonst noch vorfindet, sind dort eher selten. Immerhin!
Zuerst muss man sagen, dass Christoph Rhein und Deo Volante die Situation in Kroatien sehr oberflachlich kennen und dummes Zeug schreiben.
In Kroatien gibt es momentan mehrere Priester und Ordensleute, die privat die alte lateinische Messe zelebrieren. Die Piusbruderschaft hat eine Kapelle in Split, Rijeka und Zagreb. Jeden Sonntag werden drei alte Messen zelebriert.
Die kroatischen Bischofe sind fast alle ausnahmslos Gegner und Kritiker von Međugorje. Die Unterstutzung kam von den Bischofen aus Italien und deutschsprachigen Landern, aber fruher auch teilweise aus dem Vatikan, so konnte das Phanomen nie richtig unterbudnen werden.
Die Kroaten – ein kleiner Teil hatten die alte Messe, den romischen Ritus in altslawischer Sprache kroatischer Redaktion. Der Ritus wurde abgeschaft 1969, weil das eben eine alte Messe war. Erst vor ein paar Monaten wurde zum ersten Mal eine alte glagolitische Messe gefeiert, von einem polnischen Priester (Institut vom Guten Hirten).
Die meisten Kroaten hatten fruher dieselbe lateinische Messe wie alle anderen Katholiken. Deshalb musste das ganze Volk von den schismatischen Ortodoxen leiden – Kroaten wurden von ortodoxen Katholikenhassern immer pejorativ „Latiner“ genannt.
Die Zerstorung der Tradition in Kroatien kam leider von den Germanikern (kroatische Seminaristen, die in Rom von deutschen Jesuiten total verdorben wurden, um die Revolution in Kroatien durchzusetzen) und von den Studenten deutscher haretischer Universitaten.(Fruher kamen unsete Seligen und Heiligen von denselben Universitaten).
Die Erneuerung kommt wieder aus deutschsprachigen Landern, durch die Piusbruderschaft und kroatische Glaubige, die die Tradition in Osterreich, Deutschland onder in der Schweiz kennengelernt haben.
Die Situation ist schwer wie uberall. Man sollte eher Brucken zu jenen Glaubigen bauen, die fur Tradition kampfen und viel Unrecht erleiden mussen, als das ganze Volk, das noch immer zu den katholischten in Europa gehort, so zu diffamieren.
Ich bin einfach sprachlos!
Äusserst traurig.
Die Pädofreunde und Beschützer werden hofiert und die Traditiegetreuen kujonniert.
Schäbiger Kirchen„peronismus“.
Trotzdem am Ende verloren.
Gestern fand ich etwas besonders schönes:
https:/www.youtube.com/watch?v=ziEbiaiTFCc 23/02/2014
Die Missa Salve Sancta Parens, tridentinische Liturgie von Unserer Lieben Frau vom Rosenkranz, am 15.02.2014 in Blackfen (London/GB), und wohl gesungen von der schönsten Sopranstimme dabei je gehört, einer fast unsichtbaren sehr demütigen Schwester der Franziskanerinnen der Immaculata (FSI).
Wunderschön!
Hat ein Kardinal nicht das Recht in jeder Kirche auf der Welt zu zelebrieren, ohne irgendjemanden vorher fragen zu müssen (außer es handelt sich dabei um eine Privatkapelle)?
Es ist sogar verboten, die Zelebration der alten Messe zu behindern…
Warum nur sind die Bischöfe so harnäckig ungehorsam, auch z.B. bei der
Änderung der Wandlunsworte. Es sind klare päpstliche Anweisungen, die
bis Heute in offenem Ungehorsam sabotiert werden. Warum sollten die Gläubigen auf solche Bischöfe überhaupt noch hören? Bzw. wäre es nicht sogar ungehörig?
Die Unterdrückung der Forma e.o. kann nicht hingenommen werden. Sie ist rechtswidrig und maximal unbarmherzig. Das Verbot bedeutet ein Verbot einer Heiligen Messe!