(Turin) Bis zum 24. Juni 2015 ist in Turin mit dem Grabtuch Christi die kostbarste Reliquie der Christenheit ausgestellt, der in Zeit und Raum sichtbare Gottesbeweis. Gemeinschaften der Tradition organisieren Wallfahrten, um das Grabtuch zu sehen und zu verehren. In der Chiesa della Misericordia finden sie in der Altstadt Aufnahme bei der Arciconfraternità di S. Giovanni Decollato, detta „della Misercordia“ (Erzbruderschaft des enthaupteten Johannes des Täufers, genannt „der Barmherzigkeit“). „Barmherzigkeit“ ist das Leitwort des Pontifikats von Papst. Die Kirche der Barmherzigkeit von Turin ist das Zentrum der Tradition.
Die Erzbruderschaft erhielt mit dem Motu proprio Ecclesia Dei die Erlaubnis, den überlieferten Ritus zu pflegen. Die Kirche wurde von der 1578 gegründeten Erzbruderschaft am Beginn des 18. Jahrhunderts erbaut. Der Altarraum aus der Entstehungszeit ist völlig intakt erhalten.
Rund um die Kirche enstand als Coetus Fidelium die Vereinigung Cardinal G. Saldarini zur Förderung der Tradition in der Erzdiözese Turin im Sinne des Motu proprio Summorum Pontificum. Vom 30. April bis 3. Mai unternahm die altrituelle Pariser Pfarrei Saint Eugéne zusammen mit der Schola Sainte Cécile eine Wallfahrt zum Grabtuch. Am 3. Mai zelebrierte Kurienerzbischof Guido Pozzo, der Sekretär der Päpstlichen Kommission Ecclesia Dei in der Chiesa della Misericordia eine Missa Praelatitia für sie.
„Im Einsatz für die überlieferte Messe nicht nachlassen und jedem unangemessenen Widerstand widerstehen“
Die Vereinigung Cardinal G. Saldarini hatte Gelegenheit, Msgr. Pozzo ausführlich über ihre Erfahrungen und auch über Schwierigkeiten und Hürden zu berichten. Der Kurienerzbischof ermutigte die Gläubigen, in ihrem Einsatz für die Verbreitung der überlieferten Liturgie nicht nachzulassen und sich jedem unangemessenen Widerstand entgegenzusetzen. Gleichzeitig versicherte er die Gläubigen des angemessenen Schutzes, denn es sei das Recht aller Gläubigen, ohne Hindernisse in den Genuß des überlieferten Ritus zu kommen.
Die Erzbruderschaft entstand in Umsetzung der leiblichen und geistlichen Werke der Barmherzigkeit zur Betreuung von zum Tode Verurteilten. Sie sorgte für deren geistliche Begleitung, für ein christliches Begräbnis und für die Heiligen Messen für deren Seelenheil. Noch heute ist die Erzbruderschaft in der Gefangenenbetreuung tätig.
Kontakt und Info für Pilgergruppen:
Chiesa della Misercordia: Tel. +39–11-817.39.67 (Kanzlei RA Tealdi) – info[a]arciconfraternitadellamisericordia.it
Piusbruderschaft: Tel. +39–11-983.92.72 – montalenghe[a]sanpiox.it
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Messa in Latino
Kardinal Ranjith im Jahre 2012 anlässlich der 20. Generalversammlung der Internationalen Föderation Una Voce in Rom:
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In dieser Hinsicht, das ist meine feste Überzeugung, ist der Vetus Ordo [die alte Messe] in hohem Maße und in größter Erfüllung der mystische und transzendente Ruf zur Begegnung mit Gott in der Liturgie.
Daher ist für uns die Zeit gekommen, nicht nur durch radikale Veränderungen den Inhalt der reformierten Liturgie zu erneuern,
sondern auch immer stärker auf eine Rückkehr der alten Messordnung hinzuwirken, der den Weg zu einer wahrhaften Erneuerung der Kirche bietet,
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