„Zweitens: Du sollst den Namen Gottes nicht verunehren!“
von Klaus Obenauer*
Prolog
Gut, daß ein Christ auf diesem Forum zu „Charlie“ (ganz in meinem Sinne) schon Stellung bezogen hat. – Nichtsdestotrotz fühle ich mich gedrängt, ihm zu sekundieren.
Da ich mit Charlie-Hebdo nun mal nicht vertraut bin, um erst seit dieser Woche von dieser unsäglichen Zeitung zu wissen, müssen Bewertungen naturgemäß pauschal ausfallen: nicht alles mag auf jeden Betroffenen gleichermaßen zutreffen. Das bitte ich, zumal die kritischen Leser von außen, nachzusehen.
Nach ersten Hinweisen (im Fernsehen und anderen Foren) habe ich mir in den vergangenen Tagen kurz selbst „ein Bild gemacht“: und was ich zu sehen bekam, genügte mir. Vollauf. Was hier erreicht wurde, ist geradezu das „cacumen blasphemiae“. Weiter kann man die Sache nicht mehr treiben. Nicht nur wurde (in der Vorweihnachtszeit?) das Geheimnis der heiligen Nacht, nämlich der jungfräulichen Geburt unseres Erlösers, da uns allen Gott das Geschenk schlichthin machte (vgl. Joh 3,16 und Röm 8,32), in atemberaubender Adoleszentenflegelei verspottet. Nein, eine Nummer kleiner ging es für diese Herrschaften nicht: man ist auf die Frevelidee verfallen, das Geheimnis aller Geheimnisse, das Innenlebens des Dreimal-Heiligen – horribile dictu, in Verbindung zu bringen mit der himmelschreienden Sünde des widernatürlichen Lasters. Was für ein nichtswürdiger Wille zur Blasphemie, der sich auf solche Dummdreistigkeiten verlegen muß, nur um lästern zu können. Das war „Charlie“!
War Charlie. Denn, wie sagt der Psalmist? „Nicht so die Gottlosen, nicht so. Vielmehr sind sie wie der Staub, den der Wind verbläst, weg vom Angesicht der Erde.“ (Psalm 1,4) – „Und noch ein Weilchen, und nicht wird (mehr) sein der Sünder; und suchen wirst du nach seinem Ort, und du wirst ihn nicht finden.“ (Psalm 36/37,10)
Sicht eines Glaubenden
Nun, damit bin ich vielleicht ein Schrittchen zu voreilig – also erst einmal langsamer. Natürlich ist am Mittwoch letzter Woche ein schweres Verbrechen begangen worden. Wir begegnen hier dem Typus des religiösen Fanatikers. Um ihn zu charakterisieren, greift man passenderweise auf ein Kunstwort zurück, das in der protestantischen Theologie des letzten Jahrhunderts (allerdings in weniger glücklichen Zusammenhängen) geprägt wurde: „Selbstunterscheidung“. Der Fanatiker in Sachen Religion, zumal wenn er handgreiflich wird, verwechselt sich selbst mit der Sache, für die zu streiten er vorgibt bzw. sich einredet, um entsprechend Beleidigungen des ihm Heiligen wie eine persönliche Angelegenheit zu behandeln. Er hebt das, wofür er eintritt, nicht (hinlänglich) von sich selber ab. Und dadurch wertet er natürlich sich selber auf; ja, bisweilen ist diese Selbstaufwertung der ganze Zweck der Übung (was Todesbereitschaft durchaus nicht ausschließt). Wir sind medial Zeugen eines Verbrechens im Zeichen eines solchen Fanatismus geworden; und die bekanntgewordene Täterbiographie scheint auch zahlreiche Indizien bereitzuhalten dafür, daß es mit besagter Selbstunterscheidung nicht weit her war. Und auch wenn man geneigt ist (wie ich selber), in den religionssatirischen Umtrieben Justitiables zu erkennen – die kriminöse Selbstermächtigung ist das, was die Täter ins Unrecht setzt und eben ihre fehlende „Selbstunterscheidung“ entlarvt.
„Erst einmal langsamer“, sagte ich: wie ich in meinen Andeutungen ja schon vorweggenommen habe, glaube ich in den Ereignissen vom letzten Mittwoch noch eine andere Handschrift zu erkennen. Die Diskretion verlangt hier unbedingt das Zugeständnis, daß es sich für mich verbietet, mich zum Interpreten der göttlichen Vorsehung machen zu wollen, die in all dem waltet. Aber im Eingeständnis, darin extrem fehleranfällig zu bleiben, wage ich mich aus der Sicht des Glaubens an die Dechiffrierung einer Handschrift, die ich hier zu erkennen wähne, um dieses Unterfangen noch einmal voller Scheu Gottes Urteil anheimzugeben. Und so bin ich überzeugt: Gottes Sprache ist eine leise, diskrete Sprache, und dabei doch so unerhört ein-deutig und vernehmlich. Das gilt auch für seine Gerichte (Wenn es auch Strafwunder gibt, von denen die Hl. Schrift berichtet: u.a. Apg 5,1–11). Was soll ich also vor dem Hintergrund der oben erwähnten Unsäglichkeiten davon halten, daß – wenn ich recht sehe – in unseren Breiten ausgerechnet hier das erste Mal ein islamistisches Attentat auf eine Zeitungsredaktion „so richtig geklappt hat“? Mir dünkt, hinter der „Rache Allahs“ (oder seiner selbsternannten Willensvollstrecker) kommt das Angesicht dessen hervor, der grenzenlos versöhnungswillig ist, um jedoch seinen Zorn dort zu offenbaren, wo man seine allbarmherzige Liebe und Langmut mit Füßen tritt.
Das Verbrechen, das Gott nicht will, sondern nur zuläßt, ist das eine; und dieser Dimension des Geschehens sind auch die unschuldigen Opfer zuzuordnen: immer wieder schwer faßbar und tragisch, aber doch nur ein weiterer Fall des uns hinlänglich vertrauten „Theodizeeproblems“, mit dem genau so z.B. auch die Angehörigen der ermordeten Polizisten des „heißen Herbstes“ von 1977 ringen mußten (und mit dem praktisch schwerer fertig zu werden ist als theoretisch: „Warum läßt Gott das zu?“). Das andere ist, daß Gott in seiner allumspannenden Weisheit, deren souveräner Verfügung nichts entgleitet, auch noch die furchtbarsten Taten menschlicher Eigenmächtigkeiten zu Werkzeugen seiner Gerichte machen kann. (Das Wie und die spekulativen Theorien, die sich seit alters in geringerer und größerer Sophistikation darum ranken, können wir hier getrost auf sich beruhen lassen.)
Mit „unserem“ Gott, dem in Wahrheit allein wahren der einzig wahren Offenbarung, glaubten sie längst fertig geworden zu sein: er schien ihnen auf dem Misthaufen ihres Spotts längst entsorgt. Wenn, dann hatten sie nur noch Angst vor den Jüngern „des Propheten“. Und so kam die Antwort auch aus dieser Richtung; aber, wie mir dünkt, des wahren Gottes Antwort, ganz unerwartet und dazu in diskretest-möglicher Weise, aber vernehmbar für den, der Gottes Sprache versteht. „Diskret“: der Höchste mußte keine eigene Strafintervention bemühen, er ließ nur der Wut der Diener Allahs zum rechten Zeitpunkt ihren freien Lauf, als nämlich das Maß voll war. Warum das Maß voll? Der Römerbrief des heiligen Apostels Paulus weist uns die Richtung: „Oder verachtest du die Reichtümer seiner Güte und Geduld und seines Langmutes, indem du ignorierst, daß Gottes Güte dich zur Buße einlädt?“ (2,4) Was aber dann, wenn man den Sohn Gottes mit Füßen tritt und das Blut des Bundes für gemein erachtet und dem Geist der Gnade Schimpf antut (vgl. Hebr 10,29)? Gottes unfaßbare Geschenke an uns, seinen dahingegebenen Sohn, nicht nur zurückweist, sondern Gabe wie Geber aufs übelste schmäht, den Namen des Dreimal-Heiligen verhöhnt? Hat man sich dann nicht selbst in die Todeszone begeben, wo Gottes Zorn auf einem bleibt (cf. Joh 3,36)? Wenn man sich nämlich die Ehrfurcht mitsamt der Dankbarkeit („pietas“) so radikal aus dem Herzen gerissen hat, daß man dem Höchsten und Heiligsten gegenüber nur noch die Haltung der Gemeinheit übrig hat? Und heißt es nicht, daß Gottes Zorn vom Himmel herab über alle Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit der Menschen offenbart wird, die die Wahrheit in ihrer Ungerechtigkeit niederhalten (cf. Röm 1,18)? Und wenn Gottes Zorn die Menschen dem Laster der widernatürlichen Unzucht preisgibt (ibd. 1,26sq.), was dann, wenn die Niedertracht geistiger Schmutzfinke, für die nur die Gemeinheit des sittenlosen Treibens plausibel ist, den Höchsten mit diesem Laster in Verbindung zu bringen sich erdreistet?
Freilich: Eine posthume Strafpredigt an die Redaktionsmitglieder von Charlie-Hebdo ist für sich sinnlos. Was mich eher erschreckt und ratlos macht, ist, daß man bei uns, in „Kirche und Welt“, nicht mehr erschrecken kann; oder besser, nur noch vor dem, der den Leib töten, nicht aber vor dem, der … (cf. Mt. 10,28) Man beklagt nur das Verbrechen, bringt aber so gar keinen Sinn auf für die eigene Sprache, die das Ganze spricht.
Was mich dabei angeht: Ich stelle nur Fragen, sage unverblümt, was mir dazu durch den Kopf geht. Ich behaupte nicht. Und natürlich bleibt dabei immer die Unverrechenbarkeit des Einzelschicksals, des Einzelschicksals vor Gott. Es wäre vermessen, vom je einzelnen wissen zu wollen, wie es mit ihm (bei aller vermeintlichen Eindeutigkeit des Anscheins) vor Gott steht. Das nimmt der Sache aber nichts von ihrem Geruch, der angesichts des (kirchen-)öffentlichen Verschweigens solcher Abgründe, die sich hier eben auch auftun, angesprochen zu werden verdient.
Und so bleibt mir für die Toten (von Charlie-Hebdo) nur die Solidarität des Erschreckens, vor Gottes Gericht nämlich, unter dem auch ich stehe. Wenn ich daher keine Sympathie für sie hege (das ist nun mal so), so versuche ich doch, in der Kraft christlicher Liebe zu beten, daß (in bezug auf den einzelnen jedenfalls) entgegen allem Anschein doch nicht wahr ist, was ich oben angedeutet habe; jedenfalls nicht so zutreffend, daß da nicht vielleicht doch noch etwas Verschüttetes gewesen wäre, das aus was-weiß-ich-welchen Gründen keine Chance hatte, vor-zu-kommen; daß dementsprechend Gott der Herr verzeihen möge, was jetzt noch vergebbar ist … Mögen auch sie in Frieden ruhen!
Torheit der Welt in der Kirche
Von den Toten zu den verrückten Lebenden: Ich habe kein Verständnis für solche Retter des Abendlands gegen den Islam im In- und Ausland, die jetzt mit Charlie-Hebdo die Werte unserer Kultur angegriffen sehen. Was soll ich davon nur halten? Daß ich mich über das langsame, aber stetige(?) Anwachsen der Jünger Mohammeds (zumal) bei uns nicht freue, habe ich schon anderswo überdeutlich kundgetan. Und daß ich mit meinen Ausführungen Aktionen wie die bei Charlie-Hebdo nicht billige, versteht sich von selbst: Schwerstverbrechen bleibt Schwerstverbrechen. Und jedem, der sich zum Rächerarm von Allahs Zorn machen will, sage ich: du machst den, den du als den Erhabenen hochhältst, gerade damit zur Karikatur, du ziehst ihn auf das Niveau deines kleinen, verletzten Stolzes herab. Gott spricht am wirkungsvollsten, wenn man seine Gerichte ihm selber überläßt. – Allerdings: Ich erkläre mich solidarisch mit den Muslimen, die ihre religiösen Gefühle verletzt wissen. Man muß auch mal die andere Seite sehen: Da gerieren sich welche als Herrenmenschen des öffentlichen Diskurses, deren spitzer Feder, derer sie sich ja so rühmen, alles unterworfen sein soll, und sind obendrein gutsituiert; andere sind dagegen die ewigen Loser, die sich von diesen selbstinthronisierten Halbgöttern des gesellschaftlichen Lebens auch noch ihre heiligsten Werte in den Schmutz ziehen lassen müssen. Kein Wunder, daß das böses Blut gibt. – Da ich auch nicht so genau weiß, was ich mir auf unsere Abendlandsretter für einen Reim machen soll, halte ich es erst einmal für eine Geschmacksache, ob man am Kölner Dom die Lichter brennen oder ausgehen läßt. Wenn man aber die Glocken von Notre-Dame in Paris, jenem Gotteshaus also, das zu Ehren „Unserer Lieben Frau“ geweiht ist, läuten läßt für die Lästerer ihrer jungfräulichen Gottesmutterschaft: das schlägt dem Faß den Boden aus! Das heißt, Gottes Zorn erneut herausfordern. Es ist einfach nur eine Schande, wenn die, die dazu bestellt sind, Lehrer und Hirten der Kirche zu sein, sich einreihen lassen in den hohen Chor derer, die die Werte unserer „offenen Gesellschaft“ beschwören. Es gibt kein Recht zur Blasphemie, laßt euch das klar gesagt sein! Und kommt mir nicht mit so Feinheiten wie „zwar kein Recht der Lästerung, aber des Lästerers etc.“: ich bilde mir ein, das Differenzierungen und komplexe Sachverhalte bei mir ganz gut aufgehoben sind (verstehe davon was); aber die neunmalklugen Windungen dieser Sophistereien kann ich nicht mehr hören. Man kann das Offenkundige nicht bestreiten: Die Heilige Schrift schlägt euch das Recht des Gotteslästerers um die Ohren.
Ich mag hier wirklich nicht das Faß mit dem Zweiten Vatikanum und „seiner“ Religionsfreiheit aufmachen. Wie es auch immer mit der Interpretation von „Dignitatis humanae“ bestellt ist: Der erste Artikel dieser Erklärung stellt klar, daß die Freiheit von Zwang in religiösen Dingen, um die es der Deklaration zu tun ist, die überlieferte katholische Lehre von der moralischen Pflicht des einzelnen und der Gesellschaften gegen die wahre Religion und einzige Kirche Christi unberührt läßt. Und das impliziert doch an allererster Stelle die Wahrung von Gottes Ehre, auch in der Öffentlichkeit, eine Anerkennung, die (in negativer Instanz) auch rechtlich durchzusetzen ist. Wir, die wir zu katholischen Kirche gehören, können ein Recht des Blasphemikers absolut nicht anerkennen. Der katholische Christ bleibt nicht Katholik, ja nicht einmal Christ, wenn er Gott, das „Bonum commune separatum“, – und damit die Anerkennung Gottes – als Grundlage und letzten Bezugspunkt des Gemeinwohls ersetzen will durch das Ideal der „offenen Gesellschaft“, in der auch, noch dazu hemmungslos, gelästert werden darf. Gegenteiligen Erklärungen, wer auch immer sie abgibt, trotze ich: Abrenuntio. Abrenuntio. Abrenuntio.
Es ist nicht Überlegenheit, sondern dümmliche Sophisterei, wenn man erklärt, daß „unser Gott“ das ja gar nicht nötig habe. Man sieht die Früchte dieser Einstellung … In Wahrheit hat man den Bezug zur Ehre Gottes verloren, die Leidenschaft dafür fehlt, weil man unseren Herrn Jesus Christus nicht mehr im Herzen heilig hält (vgl. 1 Petr 3,15). Offensichtlich ist den kirchenamtlichen Patronen der „offenen Gesellschaft“ das Pater-noster hin zur gedankenlos aufgesagten Floskel entglitten: Lehrt uns unser göttlicher Meister nicht, gleich zu Beginn um die Heiligung des Gottesnamens zu bitten? Und wer das ehrlichen Herzens tut, der solidarisiert sich auch mit Lästerern?
Ausklang – der ewig bleibende Lobgesang
Zum Schluß: Die passendste Antwort auf die Charlie-Hebdo-Tragödie und der unbestechlichste Spiegel (weitaus treffender als all die Schimpfkanonaden) sind die feierlichen Worte des ambrosianischen Lobgesangs, mit denen ich denn auch auszugsweise schließen möchte:
TE DEUM LAUDAMUS, TE DOMINUM CONFITEMUR.
TIBI CHERUBIM ET SERAPHIM INCESSABILI VOCE PROCLAMANT:
SANCTUS
SANCTUS
SANCTUS
DOMINUS DEUS SABAOTH.
TE PER ORBEM TERRARUM SANCTA CONFITETUR ECCLESIA:
PATREM IMMENSAE MAIESTATIS – VENERANDUM TUUM VERUM
ET UNICUM FILIUM – SANCTUM QUOQUE PARACLITUM SPIRITUM.
TU REX GLORIAE, CHRISTE. TU PATRIS SEMPITERNUS ES FILIUS. TU
AD LIBERANDUM suscepturus HOMINEM NON HORRUISTI
VIRGINIS UTERUM.
IN TE, DOMINE, SPERAVI: NON CONFUNDAR IN AETERNUM.
Amen.
*Dr. theol. Klaus Obenauer ist Privatdozent für Dogmatische Theologie an der katholisch-theologischen Fakultät der Universität Bonn.
Bild: Wikicommons
Soviel (katholischer) Narzissmus ist mir unverständlich.
Ich bin weder Charlie, noch bin ich nicht Charlie.
Ich habe mit Charlie nichts zu tun.
Ich bin Zeitschnur, und Charlie ist Opfer eines Gewaltverbechens geworden.
Auch wenn Sie das „Fass“ von der Religionsfreiheit nicht aufmachen wollen, ist doch dieser Komplex das Problem der Probleme bei der ganzen Sache. An der Frage, wie viel Freiheit auch ein Atheist hat und an der, welche Religion welche Ehre ihres Gottes wie verteidigen darf oder sogar muss, hängt nämlich das ganze politische Problem.
Auch ich kannte dieses Satireblatt vorher nicht. Im Internet suchte ich mir Bilder und verdrehte nur die Augen: ein infantil-juveniles Gezeichne, pubertätes Provozieren und viel Obszönes. Wer so „drauf“ ist, weiß wirklich nicht, was er tut.
Wenn jemand meint, das sei eine bereits justiziable Form der Gotteslästerung, hätte er dies öffentlich erklären können, hätte Anzeige erstatten können, hätte versuchen können, gegen die Verunehrung (seiner) Religion bzw. Gottes vorgehen können mit legitimen Mitteln.
Ist das durch Katholiken vor diesem Massaker je geschehen? Von Muslimen ganz zu schweigen? Oder hielt man nicht lieber den Mund und freut sich jetzt insgeheim über das Strafgericht, das ein paar Dreckskerle für einen erledigt haben? Niemand musst das Blatt kaufen oder lesen – und das sollte einen etwas zurückhaltend machen.
Auch wenn dieses Blatt aus meiner Sicht unter der Gürtellinie ist, weist unsere jüngste Geschichte und Gegenwart allerdings noch ganz andere Dimensionen der Gotteslästerung auf, die anscheinend ungestraft bleiben?
Und zu guter Letzt:
Dieses alberne Gequatsche von „je suis Charlie“ meint doch bloß in typisch zeitgeistiger Sentimentalität eines: Die es sagen, wollen damit zum Ausdruck bringen, dass sie wissen, dass sie selbst dieses Opfer hätten sein können.
Dagegen ist prinzipiell nichts zu sagen, aber es ist mir zu narzisstisch und zu pathetisch.
Wenn ein Mensch ermordet wird, geht es nun mal eben nicht erst mal um mich.
Und es ist alleine schon dies bedenklich, dass wir nur darum kreisen, ob wir Charlie sind oder nicht…
Anders als Herr Dr. Obenauer verkennen Sie die Tragweite des Phänomens, betonen aber, wie öfters unter Einsatz des moralischen Zeigefingers, die Überlegenheit Ihrer Einsicht.
O nein, dieser Metaebenen-Stil ist wirklich ein Problem!
Also:
Bitte füllen Sie Ihre großspurigen psychologisch schillernden Sprechblasen mit Inhalt: Was ist „die Tragweite“ und v.a. welches „Phänomens“, und wo habe ich die „Überlegenheit“ meiner „Einsicht“ betont?
Gibt’s etwas zur Sache selbst zu sagen?
Das mediengesteuerte Massenphänomen „Je suis Charlie“ so zu interpretieren, wie Sie, @zeitschnur, es zumal in den letzten Absätzen Ihres Kommentars getan haben, heißt, es naiv zu verkürzen. („Die es sagen, wollen damit zum Ausdruck bringen, dass sie wissen, dass sie selbst dieses Opfer hätten sein können“: ach ja? – Welch Erkenntnis!) Es geht beileibe nicht nur um „albernes Gequatsche“ und „zeitgeistige Sentimentalität“; in der narzisstischen Selbstbespiegelung manifestiert sich vielmehr eine tiefe gesellschaftliche Gedankenlosigkeit, die in der Tat „nicht mehr erschrecken kann, oder besser, nur noch vor dem, der den Leib töten, nicht aber vor dem, der … (cf. Mt. 10,28)“; ein, zumindest der Intention des Massenwillens nach, beinahe gesamtgesellschaftliches Verweigern der Chance zu Ansätzen einer Besinnung über Wert und Unwert unserer säkularen Zivilisation, die just dies grausige Geschehen bietet.
Sie sollten ja eigentlich wissen, dass ich für tiefergehende Diskussionen offen bin; für heute nehme ich mir aber gerne heraus, weiter nichts zu sagen zu haben. Zumal ich in dieser Sache auf den Punkt so denke, wie Herr Dr. Obenauer, der, jenseits jeglichen „katholischen Narzissmus‘“, einen mutigen und wahrhaftigen Artikel veröffentlicht hat. Ihn weiter zu zerreden – dagegen habe ich etwas. Das Risiko, somit zu Ihren inflationären Klagen (apropos Metaebenen…) über das erschreckende Niveau des hiesigen Kommentarteils beizutragen, nehme ich in Kauf.
@ Kyrillus
Sie kritisieren etwas, das ich weder gesagt noch gemeint habe.
Ich war doch selbst diejenige, die zuallererst und mehrfach von Narzissmus sprach – auf allen Seiten allerdings. Sie tragen doch Eulen nach Athen, merken Sie das nicht?
Wenn Herr Obenauer (oder wer auch immer) schreibt, hat es nichts mit „Zerreden“ zu tun, wenn man auf die Ungereimtheiten und Widersprüche in einem Gedankengang weist. Das gehört zu einem normalen Diskurs. Und ich bin ja nicht die einzige, die das sofort gesehen hat. Es sind mehrere Poster, die darauf hinweisen, und alle haben ungefähr die gleichen Argumente angeführt. Ich würde daher an Ihrer Stelle nicht gleich den Laden dichtmachen, sondern überlegen, ob an der Kritik nicht doch was dran ist.
Der Mensch ist doch als Sünder immer in Angst vor denen, die ihm sein Leben und dessen Requisiten nehmen könnten. Das ist der normale Zustand des Agnostikers und Atheisten, des Heiden. Dass man hier aber schnell in Grauzonen gerät beweist die Tatsache, dass ein Muslim ebenfalls den Tod nicht fürchtet für seinen Wahn. Es gilt also, die Sache doch ein wenig zu „zerreden“, um da nicht fehlzugehen. Der Todesmut eines wahren Katholiken ist nämlich nicht daselbe wie der eines Muslims. Und die Todesfurcht des natürlichen Menschen ist demgegenüber einfach nur natürlich und verständlich.
Was erwarten Sie denn von einem Europa, das mehrheitlich nicht mehr glaubt? Dass es nun plötzlich sagt: , wir müssen bloß glauben, dann wird alles wieder gut?
Wie soll ein Heide zu dieser Erkenntnis kommen? Darf man ihm übelnehmen, wenn er diese Erkenntnis verfehlt?
„Ich war doch selbst diejenige, die zuallererst und mehrfach von Narzissmus sprach – auf allen Seiten allerdings. Sie tragen doch Eulen nach Athen, merken Sie das nicht?“
Zuallererst, brava, und mehrfach! Und wie sollte ich es übersehen haben, wo ich Sie doch nur zitierte? Vielmehr scheint es mir, Sie „merkten nicht“, wie banal eben diese „Erkenntnis“ alleine ist – die Sie in die Sätze kleideten:
„Dieses alberne Gequatsche (…) meint doch bloß (…) eines: Die es sagen, wollen damit zum Ausdruck bringen, dass sie wissen, dass sie selbst dieses Opfer hätten sein können. Dagegen ist prinzipiell nichts zu sagen, aber es ist mir zu narzisstisch und zu pathetisch.“
Behaupten Sie nachträglich nicht, mehr gesagt zu haben. Von wegen, Eulen nach Athen! Das viel tiefer reichende Phänomen, um das es dem Autor in seinem Beitrag differenziert zu tun ist, haben Sie gar nicht berührt, um ihm stattdessen „katholischen Narzissmus“ in Mengen vorzuwerfen.
Die wichtigsten Argumente @rampollas sowie @Sascha M.‘s, die ihre Widerlegung, dabei bleibe ich, in einer sorgfältigen Lektüre des Textes selber finden, decken sich keineswegs mit den Ihren; im Vergleich dazu sind sie jedenfalls sachlich. Holen Sie sich keine falsche Schützenhilfe.
Ihre weiteren Überlegungen buche ich, Verzeihung, unter Zerreden, und ich möchte schnellstens enden, um mit meinen Anmerkungen nicht selbst weiter dazu beizutragen. Sie dürfen mir, die Sie doch so voller Abscheu gegen alle Psychologismen sind, gerne erneut vorwerfen, ich würde „den Laden dichtmachen“.
@Kyrillus
Da Sie mich in Ihrem Beitrag vom 13.01.2015 von 14:11 Uhr nennen und mir mit vorwerfen, ich hätte den Artikel des Autors missverstanden, ohne zu benennen, was von mir detailliert missverstanden worden wäre, bevorzuge ich es, Ihnen den Teil des Artikel-Textes hierher zu kopieren, auf den ich mich gestern am 12.01.2015, 14:33 Uhr und heute am 13.01.2015, 12:27 Uhr in diesem Thread bezog mit der Bitte um Klärung, welchen Textteil ich missverstand. Eine Begründung wäre nett.
Auszug aus dem obigen Artikel:
» (…)Was soll ich also vor dem Hintergrund der oben erwähnten Unsäglichkeiten davon halten, daß – wenn ich recht sehe – in unseren Breiten ausgerechnet hier das erste Mal ein islamistisches Attentat auf eine Zeitungsredaktion „so richtig geklappt hat“? Mir dünkt, hinter der „Rache Allahs“ (oder seiner selbsternannten Willensvollstrecker) kommt das Angesicht dessen hervor, der grenzenlos versöhnungswillig ist, um jedoch seinen Zorn dort zu offenbaren, wo man seine allbarmherzige Liebe und Langmut mit Füßen tritt. (…)
Das andere ist, daß Gott in seiner allumspannenden Weisheit, deren souveräner Verfügung nichts entgleitet, auch noch die furchtbarsten Taten menschlicher Eigenmächtigkeiten zu Werkzeugen seiner Gerichte machen kann. (…)
Und so kam die Antwort auch aus dieser Richtung; aber, wie mir dünkt, des wahren Gottes Antwort, ganz unerwartet und dazu in diskretest-möglicher Weise, aber vernehmbar für den, der Gottes Sprache versteht. „Diskret“: der Höchste mußte keine eigene Strafintervention bemühen, er ließ nur der Wut der Diener Allahs zum rechten Zeitpunkt ihren freien Lauf, als nämlich das Maß voll war. (…)
Fußnoten:
1. Wenn es auch Strafwunder gibt, von denen die Hl. Schrift berichtet:
u.a. Apg 5,1–11 «
@ Kyrillus
Ich kann nur den Kopf schütteln – offensichtlich verlieren hier nun alle nach und nach völlig die Contenance. Daran sind Sie aber selbst schuld. Niemand zwingt Sie, Postings zu lesen.Niemand zwingt Sie, darauf Emotionales zu antworten und sachhaltiges beharrlich zu verweigern, um es nicht zu „zerreden“. Dann seien Sie doch einfach still – anstatt davon zu unken, dass Sie am liebsten still wären. Das ist ja wirklich wie im Kabarett.
Ausgezeichnet, aber als renitent in totaler Verweigerung ist nie etwas zu machen.
@romanissimus – ob er nicht Recht hatte am 8. Januar, 21.09 Uhr?
„Das ist ja wirklich wie im Kabarett“: Schön, Frau @zeitschnur, so haben Sie etwas zum Lachen. Wo Sie seit geraumer Zeit, wie mich dünkt, aus dem (öffentlichen) Kopfschütteln nicht herauskommen, dürfte Ihnen das zur Entspannung gereichen.
@ Hedi Züger:
Ich mag Ihre lichten, freundlichen, altersweisen Kommentare sehr; lassen Sie uns über solche tiefernsten Dinge aus der Distanz nicht spekulieren, weder ironisch noch gar ernsthaft; das empfänden ich (der ich mich soeben der Ironie nicht enthalten konnte), und, wie ich denke, auch Sie, als Entehrung, als Persönlichkeitsverletzung einer so intelligenten wie um wahre Glaubenserkenntnis bemühten Gesprächspartnerin.
Wirklich schwierige Situation. Ich sagte bereits in meinem Kommentar zum vorangegangenen Artikel über dieses Thema, dass ich mich mit diesen Karrikaturen (ätzende Polemik) auch nicht identifzieren kann. Nur gibt es keine Legitimation zum Töten und Liquidieren, weil einem irgendetwas auf der Welt nicht gefällt ! Die Leute umbringen – da hört es auf !
Die wichtigste Frage: Warum haben die muslimischen Verantwortlichen in Frankreich nicht schon lange vorher Klage beim Staat oder einer anderen offiziellen Stelle (Europäischer Gerichtshof etc.) gegen diese Karrikaturen eingereicht ? Das wäre der korrekte Weg gewesen. Jedenfalls habe ich darüber bisher nichts gehört oder gelesen.
Als gläubiger Christ habe ich schon mehrfach in den Medien widerwärtige Filme und Zeichnungen über Jesus hinnehmen müssen. Hat deswegen von uns jemand das Kino oder die Filmstudios in die Luft gesprengt ?
Noch als Ergänzung:
Als damals schlechte Filme über Jesus liefen (z.B. „Last temptation“ etc.) und auch ein Theaterstück (Name vergessen), gab es von verschiedenen christlichen Organisationen schriftliche PETITIONEN und Demos dagegen. Das hat auch als Aufklärung und bei manchen Menschen abschreckend gewirkt. Darüber hinaus gab es auch katholische Bischöfe, die sich dagegen geäußert hatten.
@ Jeanne d’Arc
Der Überfall weist eine Menge Ungereimtheiten auf.
Manche gehen von einem Fake aus.
Wie da sich Regierungs- und Staatschefs versammeln, ist unheimlich.
Indessen wurden in Nordnigeria 2.000 Menschen (Christen?) von der islamischen Terrormiliz Boko Haram ermordet – für die politische Klasse des Westens Business as usual.
…wer hat wen getötet… und welches Instrument ist mit diesem darauffolgendem Marsch enstanden, um weiter zu töten,…
Die Infrastruktur zur Einführung des europa-/ weltweiten Ausnahmezustands am Tag X wird ausgebaut.
Das im Artikel zitierte sog. Strafwunder aus Apg. 5, 1–11 geschah „innerhalb“ der Christenversammlung. Ananias handelte ausdrücklich gegen den dort vorhandenen Hl. Geist und damit gegen Gott selbst. Wenn Heiliges „innerhalb“ des heiligen Volkes Gottes geschändet wird (vergleiche z.B. auch 1. Samuel 2, 22–25), finden göttliche Strafwunder biblisch belegt statt.
Bei Charlie Hebdo-Satire, die in diesem Fall u.a. auch christl. Werte herabsetzte, handelt es sich stattdessen um ein im biblischen Sinne „weltliches“ Vergehen „außerhalb“ der vom Hl. Geist geführten Christenversammlung. Zumindest kann man daher für ein solches „weltliches“ Straf-Geschehen durch Attentäter bei Charlie Hebdo nicht auf die von Ihnen zitierte Schriftstelle aus der Apostelgeschichte verweisen.
Der wichtigst Punkt gegen Ihre Interpretation:
Gott müsste sich, was ich für ausgeschlossen halte, gegen Charlie Hebdo antichristlich motivierter Attentäter einer satanisch ausgeklügelten muslim. Religion bedient haben, die das Gott-entehrende schriftlich definierte Ziel verfolgen, Juden und Christentum final zu beseitigen und islamisch zu unterwerfen.
Korrekt – danke für die nüchterne Erklärung.
Vor allem geschehen doch wesentlich gravierendere Lästerungen innerhalb der Kirche. Wieso sollte Gott ausgerechnet an einem relativ „kleinen“ Lästerobjekt zuschlagen, anderswo aber nicht. Charlie Hebdo zeichnet nur – andere drehen Sexfilme, in denen sie Frauen vergewaltigen und anschließend töten und Tausdende von Männern laden sich diesen Dreck aus dem Internet runter und machen dabei Dinge, die einem die Schamröte ins gesicht treiben. Kirchenmänner haben die schlimmsten Missbräuche an Jugendlichen und jungen Erwachsenen betrieben und es auch noch vertuscht.
Die ganze Welt ist voller Lug und Trug, heuchelt dem Allerhöchsten dreist ins Gesicht und treibt andere auf den Scheiterhaufen wegen viel geringerer Verbrechen als der eigenen. Und da soll das dumme Gekritzel von ein paar unreifen Yuppies Gottes Ehre ganz besonders angekratzt haben?
Es ist eine fahrlässige Art, auch wenn man ungläubig ist, über Gott so schamlos und obszön zu zeichnen.
Aber ganz sicher sind diese Zeichnungen nicht von derselben Tragweite wie das tägliche konkrete, schändliche, zynische, verlogene und dreiste Lästern des Herrn im Alltagsgeschäft.
Und vor allem:
Bekanntlich lässt Gott die Sonne aufgehen über Gerechten und Ungerechten (ist Bibelwort!).
Herr Obenauer deutet zwar an, dass er das weiß, um es aber dann eben doch hinter sich zu werfen und die vulgäre Lesart, versteckt in der Formel von der „feinen Stimme“, zu verkünden.
Was aber ist an einem solchen Massaker die „feine Stimme“?
Geehrter @Sascha M.,
Gott ist allmächtig und allgegenwärtig.
Sein Wirken- und damit das des Hl. Geistes, der 3. Göttlichen Person, ist nicht beschränkt auf Gebiete „innerhalb der Christenversammlung“.
Ihr letzte Absatz ist – wie übrigens bei @zeitschnur leider sehr häufig der Fall – Hybris, menschlich Hochmut ggb. Gott in purer Form:
Wie können Sie bestimmte Sachen für Gott „ausgeschlossen halten“, wo wir aus Seinem Mund hören, daß „Seine Gedanken nicht als unsere Gedanken und Seine Pläne nicht unsere Pläne sind“.
Das wußten schon alle antiken Kirchenväter und wurden besonders schön von Johannes Eriugena (Vox Spiritualis/Homelie auf den Prolog des Johannesevangeliums) herausgestellt.
Solange Sie nicht sachlich zeigen können, wo auch @ zeitschnur „leider sehr häufig“ in Hybris verfällt und dies nur als rhetorischen Baseballschläger schwingen, noch dazu in einem Posting an @ sascha M., unterlassen Sie bitte solche weitreichenden Unterstellungen!
Sascha M. sagte zuletzt:
„Gott müsste sich, was ich für ausgeschlossen halte, gegen Charlie Hebdo antichristlich motivierter Attentäter einer satanisch ausgeklügelten muslim. Religion bedient haben, die das Gott-entehrende schriftlich definierte Ziel verfolgen, Juden und Christentum final zu beseitigen und islamisch zu unterwerfen.“
Vielleicht gehen Sie auf diesen Satz doch noch sachlich und fair ein. Ob der Satz von der Unerforschlichkeit der Gedanken Gottes hier greift?
In Johannes 12, 47 heißt es dagegen:
„Und wenn einer meine Worte hört und hält sie nicht, so richte ich ihn nicht; denn ich bin nicht gekommen die Welt zu richten, sondern die Welt zu retten.“
Der Verweis auf Kirchenväter, deren genaue Argumente Sie leider nicht nennen, ist nicht angebracht:
Was haben Kirchenväter konkret gesagt, was in dieser speziellen Frage von belang ist?
@ Adrien Antoine
Ich sagte nicht, dass das Wirken des Hl. Geistes auf die Christenversammlung beschränkt ist, sondern lediglich, dass man nicht einfach beliebig eine Schriftstelle, die eine Bestrafung „innerhalb der Christenversammlung“ beschreibt, auf eine Bestrafung außerhalb der Christenversammlung anwenden kann.
Ananias betrieb ausdrücklich gegen den Hl. Geist, den die Christen dort seit Pfingsten empfangen hatten, ein falsches Spiel, insofern er den Hl. Geist belog (Apg. 5, 3).
Ananias und Saphira hatten sich dabei verbündet, um den Hl. Geist, dessen wunderbare Auswirkungen sie bereits kennengelernt hatten, in die Irre zu führen und zu versuchen. (Apg 5, 9)
Solche Geisterlebnisse kann man bei Charlie Hebdo-Satirikern nicht voraussetzen. Insofern sollte man m.E. auch „nicht leichtfertig“ diese Schriftstelle auf sie anwenden.
Ich wollte mit meiner Argumentation nicht bewerten, ob die Charlie Hebdo-Satiriker eine Strafe verdienen oder nicht, wie es der Artikelschreiber versuchte, sondern mir geht es ausschließlich um Folgendes:
1. Ich warne davor, Gott willkürlich zuzuschreiben, dass er im Hintergrund gegen die Satiriker das Attentat plante oder mitplante oder auch, dass Gott die Vernichtung der Satiriker veranlasste.
2. ich warne davor, biblische Schriftstellen aus dem Zusammenhang zu reißen und auf beliebige Verhältnisse anzuwenden.
Ich denke, dass es eher von Hochmut zeugt, Gott etwas willkürlich zuzuschreiben, wie der Artikelschreiber und Sie dies tun, als davor zu warnen, mit solchen Zuschreibungen zu leichtfertig umzugehen.
Gott ist allmächtig und gegenwärtig. Das ist auch meine Meinung.
Das bedeutet aber nicht, dass man daraus schließen kann, dass wir Menschen anmaßend beurteilen können und dürfen, wo Gott wirkt und wo nicht. Ich rate zur Vorsicht, um von Gott nicht u.U. als Jemand erfunden zu werden, der gegen Gott wirkt. Nicht alles, was fromm erscheint, ist auch vom Inhalt her durchgehend fromm.
Ihre Kritik gegen den letzten Absatz meines posts kann ich nicht nachvollziehen.
„Falls“ Sie damit andeuten wollen, dass ich es nicht für möglich halten könnte, dass Gott das Attentat lenkte, dann irren Sie sich. Für Gott ist alles möglich. Aber ich warne davor, dies öffentlich zu behaupten, weil Sie u.U. eine Falschbehauptung aussprechen könnten gegen den Hl. Geist und gegen Gott, solange Sie nicht wissen, was differenziert wirklich göttlich gelenkt geschah.
Der letzte Absatz meines vorigen posts sollte ausdrücken, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass Gott „den Satan mit dem Belzebub“ austreibt. Das war ein Denkanstoß, den Sie gerne verwerfen dürfen, wenn er Ihnen nicht einleuchtet. Wichtig wäre mir lediglich, dass wir künftig vorsichtiger damit umgehen, was wir Gott zuschreiben.
Wurde gestern im uniformen „Charlie“- Paris nicht bereits die „humane Einheitsreligion“ zelebriert; als für die beabsichtigte „neue Weltordnung“ eine unverzichtbare Voraussetzung.
Nur, dass dies – im Gegensatz zur „dialogisierenden Kirche“ – die Irrlehre Islam keineswegs „tolerieren“ wird; sie duldet neben sich keine andere Religion / Ideologie !
Die Irrlehre Islam strebt nach absoluter Geltungsmacht !
Doch in der „Charlie“-Uniform wurde unverdrossen der „Religion der Humanität“ gehuldigt.
Hw Mäder bereits im Jahre 1927:
-
„Diese Unwissenheit ist ein Weltunglück.
Denn es ist immer ein Vorbote ernster Katastrophen,
wenn die Führer des Volkes derart blind geworden,
daß sie Tag und Nacht, Wahr und Falsch,
Weg und Abgrund nicht mehr von einander zu unterscheiden wissen.
Aber schlimmer noch als die Blindheit, das Nichtmehrsehenkönnen, ist das Nichtmehrsehenwollen,
der Haß des Lichtes.“
-
Einzig die „dialogisierenden“
– aktuell auch in „Charlie“-Hysterie verfallenen –
Kirchenrepräsentanten wollen dies durch ihre rosarote Islam-Brille
nicht wahrhaben. Ja, wir lesen gar dies:
-
„Ohne Pressefreiheit ist die Welt in Gefahr“
-
Woher diese Aussage stammt ?
Aus einem vom Vatikan (!)
als „muslimisch-katholischer Appell“ veröffentlichten Text.
Also nicht etwa durch die Feindschaft zur und somit Ablehnung der Ewigen Wahrheit Jesus Christus sei die Welt in Gefahr.…sondern durch die „gefährdete Pressefreiheit“ ?!
Noch einmal Hw Mäder:
-
„Wir leben in einer Periode geistiger Nacht; kalter christusliser Nacht“
-
Ihrem Kommentar, @rampolla (aber auch den weiter unten folgenden anderer „Kritiker“), brauche ich nicht zu entgegnen: Wer den Beitrag Herrn Dr. Obenauers nur etwas genauer und verständiger liest, als Sie das offenbar getan haben, erkennt, dass Ihre Argumente, und nicht nur die Ihren, an der Tiefe und dem Ernst des dort (sehr differenziert) Ausgesagten abprallen.
Dem Autor aber möchte ich ausdrücklich danken für seinen ausgezeichneten Artikel, danken für den Mut zur Wahrheit!
Aha – nennen Sie doch bitte Ross und Reiter: Was ist „tief und ernst“ und was von dem kritisch Angemerkten „prallt daran ab“?
Es geht gar nicht um Charlie oder sonst etwas, sondern die Politiker feiern, zwar in negativer Weise, doch wieder nur sich selbst.
Frankreich ist am Ende, mit Griechenland vergleichbar, der Euro nur noch Nuancen von der grossen Explosion entfernt, die kommende Bankenkrise sieht einen Fehlbetrag von 500 Milliarden voraus den NIEMAND mehr begleichen kann.
Hollande hat seine Eliten mit 75% Steuern vertrieben.
Paris ist voll vom Islam, dort ist das Ende Europas nicht nur wirtschaftlich am greifbarsten zu sehen.
Der Quatsch vom friedliebenden Islam, wird ja kaum noch von dem Schönschwätzern geglaubt, die uns täglich einlullen wollen.
Europa ist am Ende, was jetzt kommt, wird nicht schön werden, aber allerorten nur noch Auflösung, Antichrist Bergoglio macht dasselbe jetzt auch mit der Kirche, Christus lässt es zu, um das Endgericht zu vollenden, wir hatten unsere Chancen des guten Willens, jetzt fallen wir in unsere selbst gegrabenen Gruben nur ein kleiner Teil wird es überstehen.
Man kann nur noch weinen und beten.
Sehr interessant in diesem Zusammenhang:
http://www.20min.ch/ausland/news/story/17621762
Hier steht:
„Über 1’700’000 Freunde zählt der Facebook-Auftritt von «Charlie Hebdo» derzeit (Stand 11. Januar).
Der niederländische «Charlie Hebdo»-Karikaturist Bernard Willem Holtrop hat sich nun negativ zu dieser Bewegung geäussert. Der niederländischen Zeitung «Volkskrant» sagte er: «Wir haben viele neue Freunde gewonnen, wie etwa den P a p s t , Königin Elisabeth oder Wladimir Putin. Ich muss darüber lachen.»“
Wie kann der Papst sich als Freund von jemandem bezeichnen, der die Heiligste Dreifaltigkeit und die Gottesmutter aufs Schändlichste beleidigt? Das kann ich nicht begreifen!
Es ist schon richtig, dass man als nachdenklicher Christ die Ereignisse von Paris im Zusammenhang mit einem Gerichtshandeln Gottes sehen kann. Die Moral von der Geschicht: Wenn man sich jedes mal empören würde, wenn ein Gotteslästerer umkommt, würde man womöglich auch bei Gottes Strafgerichten, die in der Offenbarung des Johannes beschrieben sind, empört sein.
Die Aktionen der Gotteslästerer würde ich allerdings nicht als Satire verharmlosen. Es geht dabei nicht um die religiösen Gefühle von gläubigen Menschen, die eventuell verletzt werden könnten. Dies wäre eine humanistische Perspektive. Es handelt sich also auch um einen Lackmustest des eigenen Glaubens: Humanist mit christlichem Anstrich (gleich welcher Konfession) oder einfach Christ.
Gerade habe ich gelesen, dass gegen „Charlie Hebdo“ verschiedene Klagen eingegangen waren. Eine wurde 2007 vom „Conseil français du culte musulman“ (CFCM) eingereicht und abgewiesen. Eine andere 2010 vom der katholischen „Allgemeinen Allianz gegen Rassismus und für Respekt der französischen und christlichen Identität“ (Agrif), die ebenfalls abgewiesen wurde.
Der Anschlag auf Charlie Hebdo forderte noch wesentlich mehr Todesopfer, die mit Charlie Hebdo überhaupt nichts zu tun haben: die Leute in einem jüdischen Supermarkt, Polizisten, Geiseln.
Wenn man sich das klar macht – das war ja eigentlich eine Art Amoklauf, letztendlich mit wahllosen Opfern, dann kann man nachvollziehen, warum sich die gesamte westliche europäische (und die östliche auch…) Gesellschaft angegriffen fühlt. Es geht nicht um Chrlie Hebdo, sondern darum, dass wir in einer Atmosphäre leben, in der jeder, der nicht macht, was andere gerne hätten, damit rechnen muss, ermordet zu werden und jedermann sich in der Rolle des Zufallsopfers sehen muss.
Es ist typisch für islamischen Terror, wahllos Menschen in den Tod zu reißen. Der Anschlag galt nicht nur diesem Blatt, sondern tatsächlich uns allen.
Wäre wichtig, dass man sich das auch im katholischen Treibhaus klarmacht – wir könnten die nächsten sein.
Es ist nicht unser Job, nun über das Satireblatt und seine Zeichner zu Gericht zu sitzen. Wir sind verwickelt in das alles und merken es nicht. Vieles, worüber das Blatt lästerte, lag in der Kirche tatsächlich im Argen, liegt noch im Argen. Diese Leute sahen auf die Wahrhaftigkeit und die moralische Glaubwürdigkeit und entdeckten sie nicht. Dass sie auch Gott und die Heiligen verspotteten, ist ein Fehlschluss von der katastrophalen moralisch-geistigen Verfassung der Katholiken auf Gott.
Ein Ungläubiger erwartet eben nun mal von Menschen Heil. Er weiß nicht, dass es alleine von Gott kommt. Ein solcher sieht die Katholiken, liest womöglich dieses Forum und ihm kommt der Brechreiz hoch. ..
Er verkennt, dass Gott nichts für seine abtrünnigen, widerwärtigen Katholiken kann… und er verkennt seine eigene Schuld.
Wie sollte er aber so viel geistliche Reife besitzen, wo doch selbst die allerfrömmsten Katholiken sie ebenfalls zumeist nicht haben, sondern das Gegenteil davon aufweisen?
Eigentlich wäre es an der Zeit, dass wir über unser Zeugnis nachdenken.
Aber wie es aussieht, ist auch dafür längst der Zug abgefahren.
@Zeitschnur,
Es ist ein großer Fehler der westlichen Welt, dies alles erst „gerade gelesen zu haben“ oder „jetzt plötzlich aufgeweckt zu sein“.
Große Probleme mit dem Islam gibt es in Frankreich seit fast 3 Jahrzehnten; die FAZ berichtete schon Anfang der 90erJahre davon.
Charlie Hebdo hat schon seit seinem Entstehen in den 70erJahren Kot im Mund (ging dazwischen auch noch pleite, wurde dann nach einer längeren Pause reanimiert).
Die Verwicklung der französischen Geheimdienstbehörden in den Aufständen in Lybien, in Syrien (früher Alexandrette), die schnelle Radikalisierung der Moslems, der rasant zunehmende Antisemitismus bei den Allochthonen: alles schon sehr lange bekannt.
Am 20. Juli 2014 (franz. Nationalfeiertag) explodierte die islamische Gewalt in Sarcelles-les-Belle (Trabantenstadt NW von Paris) mit einer Bestürmung der Synagoge und einem veritablen Progrom (auch die chaldäischen Christen wurden en passant gleich mitverfolgt).
Und kein Mensch will davon etwas gewußt haben?
Darum: informieren Sie sich gründlich!
Der Zug dafür ist niemals abgefahren.
Mir scheint, Sie haben selbst ein gewaltiges Problem mit der Lesekompetenz:
Ich sagte, ich habe gerade gelesen, dass es wegen Charlie Hebdo in Frankreich vor eingien Jahren zwei erfolglose Anzeigen gab. In meinem obigen Posting hatte ich gefragt, ob es denn Protest gegen die Satirezeitschrift auf legalem Weg gegeben hatte…
All das, wovon Sie da kommen, ist nicht Thema gewesen.
Bitte lesen Sie, bevor Sie zu einer thema-verfehlenden Belehrung ansetzen, immer erst, was Ihr selbsterwählter Kontrahent überhaupt geschrieben hat!
Ja, Gott lässt seiner nicht spotten! Wer die Lästerbilder über die Dreifaltigkeit gesehen hat, der weiss, dass es hier nicht nur um Verletzung religiöser Gefühle geht, sondern um eine Beleidigung Gottes. Wenn New Orleans Zorn erregte, dann ist das rein menschlich. New Orleans und Paris, dann sind Tatsachen. Wenn natürlich Millionen Menschen nach Paris strömen, dann muss da eine satanische Macht am Werk sein. Denn Gottes Ruf in die Kirche folgen nur Wenige.
Wer die Kirche ablehnt wegen der Fehler ihrer Vertreter, der kann mit derselben Unlogik auch die Wissenschaft ablehnen wegen der Fehler ihrer Doktoren. Die Kirche hat in den letzten hundert Jahren kaum Einfluss genommen auf die Gesellschaft, die moderne Wissenschaft mit ihrer Tochter der Technik schon. Und sollte die Wissenschaft mit ihrem Fortschritt noch weiter so vom Menschen wegschreiten, dann könnte die Ablehnung der Wissenschaft bald Dimensionen annehmen wie bei der Verfolgung der Kirche in der Französischen oder Russischen Revolution.
Die Aufklärung hat für sich in Anspruch genommen, was erst Christus gebracht hat, Freiheit, Toleranz, Nächstenliebe. Die Demokratie wird das Christentum nie erreichen können. Denn Gewaltlosigkeit bis zur Feindesliebe kann von der Demokratie nie erreicht werden. Denn Demokratie kommt ohne die legitimierte Gewalt von Polizei und Militär nicht aus. Christ sein ist schwierig und schon der Hindu Gandhi hatte gesagt: „Ich wäre schon lange Christ geworden, wenn es diese Christen nicht gäbe“.
Man kann auf den einen und anderen Punkt eine verschiedene Sicht haben– desungeachtet ein ernsthafter, ehrlicher, anständiger, mutiger, verantwortungsvoller, sehr guter katholischer Artikel von Dr. Obenauer. Alle Achtung und vielen Dank!
Gegen ein „Strafwunder“ spricht bereits die kommerzielle Wirkung, die der Anschlag auf die Zeitschrift hatte: Bislang wurden von jeder Auflage (60.000 Exemplare) etwa 30.000 Exemplare verkauft. Die aktuelle Auflage (die erste nach dem Verbrechen) hat eine Auflage von 3 Mio. Die Zeitschrift ist schlagartig in aller Welt bekannt, und es ist damit zu rechnen, dass die Zahl der Leser nachhaltig zunehmen wird. Zudem werden die Herausgeber von ihrer bisherigen Linie gewiss nicht abweichen. Vielmehr ist zu vermuten, dass sie noch mehr Bilder veröffentlichen werden, die geeignet sind, Menschen in ihren religiösen Gefühlen zu verletzen. Schließlich frage ich mich: Wie weit ist man eigentlich vom Denken der Attentäter entfernt, wenn man hier ein „Strafwunder“ annimmt?
Beim Nachdenken über die Frage: Cui bono, ist mir dieser Gedanke gekommen.
Manche auf diesem Forum äußern sich verächtlich zu der Befürchtung, dass die Weltelite eine Eine-Welt-Religion anstrebt, und hält das für eine verfolgungswahnhafte Verschwörungstheorie.
Die Eine-Welt-Religion ist aber schon da. Sie besteht nicht aus einer neuerdachten Superreligion neben den schon vorhandenen traditionellen Weltreligionen. Ihre Umrisse kann man vielmehr in den Chartas der großen interreligiösen, der UNO verbundenen Organisationen ablesen. Sie besteht vielmehr aus diesen tradionellen Religionen selbst, die sich selbst relativieren, ihre Absolutheitsansprüche (soweit sie solche erheben) aufgeben und einander als unterschiedliche Wege zum selben Ziel anerkennen. Das einzige Dogma, das sie anerkennen müssen, ist der Relatismus: Es gibt keine absolute Wahrheit, außer der absoluten „Wahrheit“, dass es keine absolute Wahrheit gibt. (Ein Selbstwiderspruch, den viele nicht bemerken.) Der interreligiöse Weg bemüht sich um die Anerkennung dieser Grundsätze: 1) Gewaltlosigkeit (klingt gut, und dagegen kann man auf den ersten Blick nichts haben); 2) Verzicht auf exklusiven Wahrheitsanspruch und darauf, andere Religionen als falsch zu bezeichnen; 3) Verzicht auf „Proselytenmacherei“. Die Gewaltlosigkeit hat einen Pferdefuß: das Beharren auf dem eigenen exklusiven Wahrheitsanspruch wird als Fundamentalismus und Aggression gegen Andersgläubige ausgelegt, und entsprechende apologetische oder missionarische Verkündigung als Hassrede (hate speech) und Anstachelung zum Hass. Das Angebot oder die Aufforderung zur Konversion wird als Gewaltanwendung interpretiert. Um es kurz zu machen: Fast niemand bemerkt, dass diese Eine-Welt-Religion schon längst dabei ist, sich zu formieren, und dass Papst Franziskus an ihrer Spitze steht. Papst Franziskus vertritt und promotet alle drei angeführten Punkte, wie sich aus seinen diversen Äußerungen belegen lässt.
Wie passen die Pariser Ereignisse hier herein? Es gibt kaum ein schlimmeres Mittel, die christliche Religion öffentlich zu zerstören, als die Blasphemie, die in Millionen und Abermillionen Hirne gespeichert wird. Durch die Pariser Ereignisse wird die Solidarität von Millionen Christen mit einem antichristlichen Zentrum der Glaubenszerstörung erzielt.
Als weiterer Effekt wird versucht, die islamische Gemeinde zu spalten und ihre Führer dazu zu bringen, die zuvor genannten interreligiösen Maximen anzuerkennen.
Das Attentat von Paris, so wie es von der politischen Elite ausgeschlachtet (und inszeniert?) wird, erfüllt viele Funktionen gleichzeitig. Ein weiterer Effekt ist nämlich die Mobilisierung der Geheimdienste, Polizei und Armee, vorgeblich gegen den Terrorismus, in Wirklichkeit gegen die eigene Bevölkerung. Denn man „löst“ ja nur die Probleme, die man arglistig und heimtückisch selbst seit Jahrzehnten erzeugt hat und weiter erzeugt. Wer holt denn gegen den Willen des größten Teils der Bevölkerung die Terroristen ins Land?
Entschuldigen Sie bitte die zahlreichen Fehler. Aber mein Kommentar ist keine Abhandlung, es sind spontan niedergeschriebene und dahingetippte Gedanken.
Ihr Kommentar trifft aber nur auf das Christentum zu – Sie werden bei den anderen Religionen diesen Übereifer, sich selbst zu entkernen und zu relativieren, nicht finden, was uns ja das Attentat gerade zeigt. machen Sie sich keinen Illusionen: die Religionen werden derzeit objektiv immer radikaler, selbst die Buddhisten und Hindus sind inzwischen zu Mordmaschinen geworden. da werden die Muslim nicht aufgeben, wofür sie ihre Kinder in den Himmel schießen!
Ich halte diese Idee von der Welteinheitsreligion auch für eine fixe Idee aus eben diesem Grund.
Was man aber weltweit beobachten kann, ist die Psychologisierung und Verdiesseitung jeglicher Religion. Schaut man jedoch genau hin, ist fast jede Religion an sich vorwiegend diesseitig orientiert. Entweder verlöscht man als Illusion in einem nicht benennbaren zustand und inkarniert zuvor tausendmal in ein immer wieder erbärmliches Leben oder man stellt sich das Jenseits so vor wie das Diesseits. Das ist auch beim Islam nicht anders. Diese Paradiesvorstellung mit den Jungfrauen, die man zuhauf deflorieren darf ist gerade widerlich und geistlos.
Nur das Christentum hat eine wirklich ernsthafte und geradezu extrem „nach oben ziehende“ Zielvorstellung für das ewige Leben.
Also: nur das Christentum beraubt sich seine sVorzugs. Zurück bleibt eine zerklüftete Welt voller konkurrierender, gleich flacher Religionen, die man leicht – wie einst im römsichen Reich – unter einem Superimperator zusammenfassen kann.
Die „Welteinheitsreligion“ lockt in der Abstraktion, die Sie und andere oft nennen, keinen hinterm Ofen vor.
Hervorlocken wird allerdings eine Person, die alle integriert und fasziniert, die unterschiedlichen Menschen und Kulturen. Ein Augustus, der sich gottgleich stellen wird – wie eh und je als Chef eines polytheistischen, ganz diesseitigen Götterhimmels.
@ zeitschnur
Sie unterschätzen, wie viele, diesen Komplex.
Gemeinsame katholisch-muslimische „Andachtsräume“ in katholischen Krankenhäusern sind heute schon Realität, zum Beispiel nicht weit von hier in Nimwegen (NL).
Vergangenen Sonntag erklärte der Wallfahrtsdirektor eines bedeutenden marianischen Heiligtums, der Wallfahrtsort solle zu einem Treffpunkt der Religionen gemacht werden.
Bergoglio steht für Intensivierung und Extensivierung des Religionssynkretismus.
Recherchieren Sie doch selbst über die Zusammenarbeit des Vatikans mit dem Parlament der Religionen und der Vereinte-Religionen-Initiative. Schauen Sie sich deren Ziele und Grundsatzprogramme an.
Hier einer der wenigen katholischen Artikel zu dieser Thematik:
http://remnantnewspaper.com/web/index.php/articles/item/511-pope-francis-and-the-united-religions-initiative
Ich habe aber nicht das Bedürfnis, Sie zu überzeugen. Ich kommentiere und teile meine Meinung mit.
@ Leo Lämmlein
Ja und? Glauben Sie im Ernst, dass die Muslime das ohne Hintergedanken machen? Sie müssen sich das so vorstellen wie dieses unsägliche und blaphemische Friedensgebet in den vatikanischen Gärten: Während der tumbe Papst in aller Naivität tatsächlich glaubt, man würde hier ein gemeinsames Beten veranstalten, fasst der Muslim es als ersten Schritt zur islamischen Okkupation des Vatikans auf.
Mir scheint, dass Sie nicht verstanden haben, was ich schrieb. Schade.
Ich sprach nicht davon, dass man diese Vorgänge verharmlosen dürfte.
Ich bezweifelte vielmehr, dass das Ziel die Welteinheitsreligion ist.
Sie behaupten, Sie wollten nicht überzeugen? Das ist niemals wahr. Jeder, der schreibt, will überzeugen. Wer das vertuscht, ist wohl nicht ehrlich. Klar will ich andere überzeugen, warum sollte ich sonst überhaupt den Griffel heben? Niemand sagt seine Meinung ins Nichts.
Was ich mir aber wünschen würde: Bitte versuchen Sie doch wenigstens, meinen Gedankengang und meine Argumente zu verstehen und widersprechen Sie nicht sofort und schreiben über das hinweg, was ich vorgetragen habe.
Während das Christentum sich ausverkauft, machen nämlich die anderen konkurrierend all das, was Sie oben zusammengetragen haben: Proselyten, Gewaltakte und einen rigiden Wahrheitsanspruch durchpauken. Wo ist denn da eine „Einheit“ bitteschön? All diese Typen, die da was unterschreiben haben überhaupt nicht vor, auch nur ein Schrittchen abzugehen von ihren Glaubensvorstellungen. das machen die aus taktischen Erwägungen und um so überall noch besser einzudringen.
Diesen Wahn hat die Kirche mit Johannes XXIII. begonnen. Pacem in terris, die Kirche als Vorreiterin, um Frieden zu schaffen. Sie baut sich selbst ab, aber die anderen treibens dafür umso schlimmer. Das ist die Realität.
Papier ist geduldig, die Religionen der Welt sind es nicht.
Dem Teufel sind die falschen Religionen ziemlich wurscht. Deren Anhänger, so wähnt wohl, sind ihm sicher. Sowieso stammen diese Religionen von ihm. Das ganze Theater, dessen Zuschauer oder je nach dem Mitspieler wir sind, dient dazu, die eine wahre Religion zu zerstören.
@ Leo Lämmlein
Richtig! Sie sagen es selbst: es geht nicht um die Schaffung einer Weltregligion, sondern um die Zerstörung der einzigen echten Religion. Die anderen hauen sich gegenseitig die Schädel ein.
So wie bei Charlie Hebdo: die Lästerer der Hl Dreifaltigkeit schlagen anderen Lästerern den Kopf ein aus idiotischen Gründen.
Ich schrieb es in meinem obersten Posting schon: ich stelle mir eher vor, dass der Antichrist all diese konkurrierenden Irrlehren integrieren wird, aber nicht theologisch, sondern durch seine Person (und das ist was anders). Das Vorbild könnte tatsächlich die Toleranz des römsichen Reiches sein mit einem gottgleichen Augustus und eben einem programmatischen Polytheismus bzw. „Poly-Religionismus.“
Verstehen Sie, was ich meine?
@ zeitschnur
Ja, das sehe ich ähnlich.
Aber das als vorletzten Zustand.
Satans Trachten und Tun geht danach aus, von der ganzen Menschheit einmal öffentlich angebetet zu werden.
Die „mühsam errungenen Freiheiten der bürgerlicher Gesellschaft“ sind längst nur leere Worte geworden. Sekundäre Werte wurden inhaltlich neu besetzt und zum Tabu… ehm… für politisch korrekt erklärt. Christliche Werte, die ewige Wahrheit aber…
Ein Christ, der diese Werte verteidigt, der verteidigt das Sein, im Namen Jesu Christi, im Glauben, Liebe und Hoffnung. Das Leben, demütig, so Gott es will, im Gebet, Vater unser…
Es geht um die Seele des Menschen, nur die ist frei, ob sie bürgerliche Freiheiten hat,oder nicht. Wenn die Seele angegriffen wird, zerstört oder verkauft wird, für die ganzen „Werte“ der aktuellen Gesellschaft, bleiben Körper, Korperteile mit Bauchgefühlen… Die rotten sich dann zusammen unter irgendeiner Aufschrift,… die wiederum ausradiert werden kann, mit allen Leuten darunter… Ein Antichrist kann alle sekundäre Werte besetzen, er kann aber nie die Werte des Christentums besetzen.
Danke an Dr. Klaus Obenauer. Gottes Segen.
@Rampolla. Danke für Ihre Zuschrift. Ihre Meinungen sind in meinen Augen klug und ehrlich und mit Kenntniss unterlegt. Jedoch, nur, Errungenschaften in menschlicher Gesellschaft, Wissenschaft, habe ich sicher nicht verneinen wollen, denn in diesem Bereich war auch mein Beruf. Auch den Geist habe ich nicht vergessen. 2000 Jahre Christentum ist nicht von den Errungenschaften wegzudenken. Es ging mir, sehr traurig, um Ihre Frage an Defendor, was er verteidigt, da frage ich mich, wofür ich heute stehe… und weiss, ich glaube. Ich glaube im Sinne des Glaubensbekenntnisses der katholischen Kirche. Und es hat Jahrzente gedauert, bis ich es aussprechen konnte. Dass es einen Antichristen gibt, nun,eben, ein gefallener Engel, steht geschrieben… ein ein Geistwesen…
@Sascha M., @rampolla und @Lancea (von „Strafwunder“ kann keine Rede sein!):
(Hervorhebungen durch mich)
„Die Diskretion verlangt hier unbedingt das Zugeständnis, daß es sich für mich verbietet, mich zum Interpreten der göttlichen Vorsehung machen zu wollen, die in all dem waltet. Aber im Eingeständnis, darin extrem fehleranfällig zu bleiben, wage ich mich aus der Sicht des Glaubens an die Dechiffrierung einer Handschrift, die ich hier zu erkennen wähne, um dieses Unterfangen noch einmal voller Scheu Gottes Urteil anheimzugeben. (…)
Das Verbrechen, das Gott nicht will, sondern nur zuläßt, ist das eine; und dieser Dimension des Geschehens sind auch die unschuldigen Opfer zuzuordnen: immer wieder schwer faßbar und tragisch, aber doch nur ein weiterer Fall des uns hinlänglich vertrauten „Theodizeeproblems“, mit dem genau so z.B. auch die Angehörigen der ermordeten Polizisten des „heißen Herbstes“ von 1977 ringen mußten (und mit dem praktisch schwerer fertig zu werden ist als theoretisch: „Warum läßt Gott das zu?“). Das andere ist, daß Gott in seiner allumspannenden Weisheit, deren souveräner Verfügung nichts entgleitet, auch noch die furchtbarsten Taten menschlicher Eigenmächtigkeiten zu Werkzeugen seiner Gerichte machen kann. (Das Wie und die spekulativen Theorien, die sich seit alters in geringerer und größerer Sophistikation darum ranken, können wir hier getrost auf sich beruhen lassen.)“
Ja eben – und genau diese ausführliche Spekulationen wurde von eingen hier prinzipiell kritisiert. Es passt doch alles. Und man darf das übrigens in einem freien Diskurs auch.
Auch wenn Herr Obenauer das sehr gewunden präsentiert mit tausend Einklammerungen und Rücknahmen, muss die Bilanz seiner Überlegung gesehen werden, das, was gewissermaßen unter dem Strich herauskommt: und das ist das „Strafwunder“.
Es ging in der Kritik nicht darum, dass Gott das nicht könnte, sondern dass es angesichts der Unerforschlichkeit der Pläne Gottes nicht unsere Sache ist, darüber nun ausführlich zu spekulieren.
Um was geht es denn überhaupt – dass WIR Genugtuung wittern für etwas, was unseren Glauben beleidigt hat? Tut mir leid – das klingt so bei Herrn Obenauer, auch wenn er es immer wieder zurücknimmt, dann aber doch sagt.
Wenn Gott zuschlägt, dann um seiner selbst willen und ohne uns als Ratgeber und Interpreten aufzusuchen.
An anderer Stelle wies außerdem Christoph Rhein zu Recht darauf hin, dass in der Kirche alleine durch die Liturgiereform so schwere Blasphemien begangen werden, das Charlie Hebdo ein Witz dagegen ist, noch dazu, wo es ein heidnisches Blatt ist und kein katholisches.
Wo werden denn die täglichen horrores missae gerächt – nota bene: sie sind tausendmal blasphemischer!
Sie erkennen in einer stillen Stunde selbst, dass wir mit solchen Rachefantasien nicht weiterkommen. Auch dann nicht, wenn wir sie zaghaft und geduckt hervorstoßen.
Die „Rache“ ist und bleibt alleine bei Gott, das ist Schriftwort. Im AT gibt es solche Rachen, allerdings werden sie ausschließlich von Propheten als solche erklärt. Jeder andere hat dazu nun mal kein Recht.
@ zeitschnur
Ihre Beiträge temporibus priscinis elapsis waren ganz wunderbar und auferbauend – ein Bekenntnis zur una sancta catholica – dafür möchte ich mich von Herzen bedanken -
leider sind Sie in Ihrem Ton verletztend und beleidigend über jeden hergezogen, der nicht irgenwie mit Ihrem doch narzistischen kategorischen Denken komform geht.
@ Hedi Züger
Sie können Ihre Globalbehauptung nicht beweisen. Und Sie müssten wissen, dass solche pauschalen Unterstellungen in einem Sachdiskurs nicht erlaubt sind.
Es beleidigt hier ja viele schon, wenn man ihre idole an manchen Punkten kritisch sieht. das kanns ja wohl nicht sein!
Sie allerdings und viele hier beleidigen mich fast täglich, getränkt voller Ironie und Herablassung, manches davon ist so tief unter der Gürtellinie, dass es für ein angeblich glaubenstreues Forum eine Schande ist. Und diesen Schmierereien stimmen Sie sehr oft – nota bene – hämisch und triefend vor Ironie, dabei das Pfauenrad Ihrer Sprachkenntnisse aufplusternd, geradezu frohlockend zu.
Wollen Sie sich damit in Ihrem Alter wirklich gemein machen?
@Kyrillus
Was ich bereits am 12.01.2015, 14:33 Uhr und ergänzend am 13.01.2015, 12:27 Uhr dazu schrieb, und was Zeitschnur zuletzt am 14.01.2014, 9:29 Uhr dazu erläuterte, war eigentlich geeignet, ausreichend zu beleuchten, auf welchen Aspekt es uns ankam, so dass Missverständnisse nun ausgeräumt sein dürften oder ?
@zeitschnur, ich lasse Ihnen Ihre „stillen Stunden“, lassen Sie mir die meinen, und verbieten Sie sich, zu wissen, was ich dannzumal „erkennen“ werde.
Was das ganz unnötig strapazierte „Strafwunder“ betrifft (siehe die Zeilen an @Sascha M.) darf ich Ihnen unverdrossen anraten, was Sie selber – in Bezug auf Ihre eigenen Beiträge – nicht müde werden, zu empfehlen: Einfach den Text nochmals genauer (verständiger) lesen.
Im übrigen mahnen Sie den freien Diskurs an (Sie dürfen zu diesem Thema selbstredend so lange reden und zerreden, wie Ihnen beliebt, auch wenn ich es der Qualität des Artikels nicht für angemessen halte), verteilen selber aber munter weiter Denkzensuren.
Dabei maßt sich der Autor überhaupt kein Urteil an – mit scheinheiligen „Einklammerungen und Rücknahmen“ hat das nichts zu tun, vielmehr mit der Redlichkeit glaubenserhellten Denkens von Gewicht – und geriert sich nicht im geringsten als „Prophet“.
Wenn Sie den offenbaren Gnadenmangel über der Kirche, ihre gewaltige Selbstdestruktion im übrigen nicht als Strafe im besonderen für die horrores missae wahrnehmen, dann weiß ich auch nicht… Aber nein, pardon, für Sie ist es, wie es scheint, ja gar nicht die Kirche.
Zur Sache war das aber nicht. Bloß wieder persönliche Anmache.
@ Zeitschnur Zu Ihrer Musik:
Unsere Seelen sind voll Gregorianik und herrlicher vokaler Polyphonie. Der Vergleich passt:
Marc Chagall wurde gefragt: Welchen Künstler schätzen Sie am meisten? Andreji Rubliow. Lieben Sie die Modernen unserer Tage? Wie können Sie, wenn ich sage, ich liebe Andreji Rubliow, so etwas fragen?
Damit verabschiede ich mich von Ihnen und wünsche Ihnen viel Licht und Erleuchtung. Ich spreche mit dem ukrainischen Rabbi, der von einem Brautpaar gebeten wurde, einen Segen über sie zu sprechen, in dem auch der Zar vorkommen solle:
Der Herr segne und behüte euch und halte den Zaren von euch fern!
Der Zar ist in uns, in mir und in dir!
Ich war nie bei Ihnen, also gibt es auch keinen Abschied.
Was soll dieser ganze – diesmal eindeutig verwirrte – Blödsinn gegen meine Person oder irgendwelche Arbeiten aus der Vergangenheit, die mit dem Thema hier null zu tun haben?
Meine Konzepte gehen Sie nichts an, ich hab auch keine Lust, Sie mit Ihresgleichen zu diskutieren, und sie stehen im übrigen hier im Forum ohnehin nicht zur Debatte.
Hat sich Ihre Altersweisheit mal wieder aufhetzen lassen – ganz fromm natürlich und seeeeehr katholisch?
Aus diesem Kommentar schaut eine verzerrte Fratze heraus, schäumend, doch sie kann Frau Zügler nicht verletzen. Frau Zügler ist voll in Gottes schützender Hand.
@Sascha M.:
Sie haben mich um eine Begründung gebeten:
Ihr Verweis auf Apg 5,1–11 zielt deshalb ins Leere, weil entgegen Ihrer Vermutung der Autor diese Schriftstelle gerade als Kontrastbeispiel für das jüngste Geschehen benützt, d.h. NICHT darauf anwendet. Er spricht von der diskreten Sprache Gottes, die auch in seinen Gerichten walte, und führt dann in Fußnote an: Wenn es auch Strafwunder gibt, von denen die Hl. Schrift berichtet. (Ein anderes, archaischeres Beispiel wäre etwa Numeri 16.) Im Gegensatz dazu haben wir es hier eben NICHT mit einem Strafwunder zu tun, so die unzweideutig erkennbare Intention des Autors.
Es gilt, zusammenzudenken, was ich oben zitiert habe, um dem Sinn dessen, was Dr. Obenauer vorschwebt, gerecht zu werden: „Das Verbrechen, das Gott nicht will, sondern nur zuläßt, ist das eine. (…) Das andere ist, daß Gott in seiner allumspannenden Weisheit, deren souveräner Verfügung nichts entgleitet, auch noch die furchtbarsten Taten menschlicher Eigenmächtigkeiten zu Werkzeugen seiner Gerichte machen kann.“ Der Autor beschreibt hier keine zwei Fälle, von denen, wenn, nur letzterer auf die jüngsten Ereignisse zuträfe. Vielmehr: Das eine UND das andere. Der „Generalbass“, von dem alles bestimmt wird, ist selbstredend, dass Gott ein Verbrechen, wie überhaupt alles Schlechte niemals wollen kann.
Sie gehen deshalb fehl, wenn Sie dem Autor die Meinung unterstellen, „Gott müsste sich (…) gegen Charlie Hebdo antichristlich motivierter Attentäter (…) bedient haben“. Wie Sie dies genauer verstehen, führen Sie selbst aus: „Gott willkürlich zuzuschreiben, dass er im Hintergrund gegen die Satiriker das Attentat plante oder mitplante oder auch, dass Gott die Vernichtung der Satiriker veranlasste.“
Von all dem kann in Dr. Obenauers Text nicht die Rede sein! Wenn – so die Intention – dann hat Gott zugelassen, was seinem Willen widerspricht, nichts desto trotz aber zum „Werkzeug seiner Gerichte“ werden konnte.
Falls Ihnen diese sachliche Interpretation einleuchtet – ich zweifle nicht daran, zumal uns allen in der Eile Lesefehler unterlaufen können – bringen Sie sicher auch Verständnis dafür auf, wenn ich den rüden Vorwurf @zeitschnurs, es ginge dem Autor wie mir um „Rachephantasien“, in aller, ja in der schärfsten Form zurückweise.
Erst mal: wenn ich das Wort „Rachefantasie“ schreibe, ist das nicht „rüde“. Ich glaube, es geht allmählich los!
Irgendwann werfen Sie mir vor, wenn ich „und“ oder „morgen“ oder „Mond“ schreibe. Sie suchen verzweifelt etwas, was Sie mir vorwerfen können und fangen an unwahrhaftig zu werden. Denn Sie wissen, dass das ein normaler Begriff ist, den man nach jeder Norm verwenden darf – v.a. dann, wenn man ein Phänomen bezeichnen will, das man eben für … eine .…ja, wie soll ich es sonst nennen…„Rachefantasie“ hält.
Ich werde Ihnen das aufzeigen:
Wenn man eine Tirade liest wie jene (die O. selbst später eine „Strafpredigt“ nennt!), dann legt das sehr wohl dieses Wort der „Rachefantasie“ nahe:
„Mit „unserem“ Gott, dem in Wahrheit allein wahren der einzig wahren Offenbarung, glaubten sie längst fertig geworden zu sein: er schien ihnen auf dem Misthaufen ihres Spotts längst entsorgt. Wenn, dann hatten sie nur noch Angst vor den Jüngern „des Propheten“. Und so kam die Antwort auch aus dieser Richtung; aber, wie mir dünkt, des wahren Gottes Antwort, ganz unerwartet und dazu in diskretest-möglicher Weise, aber vernehmbar für den, der Gottes Sprache versteht. „Diskret“: der Höchste mußte keine eigene Strafintervention bemühen, er ließ nur der Wut der Diener Allahs zum rechten Zeitpunkt ihren freien Lauf, als nämlich das Maß voll war. Warum das Maß voll? Der Römerbrief des heiligen Apostels Paulus weist uns die Richtung: „Oder verachtest du die Reichtümer seiner Güte und Geduld und seines Langmutes, indem du ignorierst, daß Gottes Güte dich zur Buße einlädt?“ (2,4) Was aber dann, wenn man den Sohn Gottes mit Füßen tritt und das Blut des Bundes für gemein erachtet und dem Geist der Gnade Schimpf antut (vgl. Hebr.10,29)? Gottes unfaßbare Geschenke an uns, seinen dahingegebenen Sohn, nicht nur zurückweist, sondern Gabe wie Geber aufs übelste schmäht, den Namen des Dreimal-Heiligen verhöhnt? Hat man sich dann nicht selbst in die Todeszone begeben, wo Gottes Zorn auf einem bleibt (cf. Joh 3,36)? Wenn man sich nämlich die Ehrfurcht mitsamt der Dankbarkeit („pietas“) so radikal aus dem Herzen gerissen hat, daß man dem Höchsten und Heiligsten gegenüber nur noch die Haltung der Gemeinheit übrig hat? Und heißt es nicht, daß Gottes Zorn vom Himmel herab über alle Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit der Menschen offenbart wird, die die Wahrheit in ihrer Ungerechtigkeit niederhalten (cf. Röm 1,18)? Und wenn Gottes Zorn die Menschen dem Laster der widernatürlichen Unzucht preisgibt (ibd. 1,26sq.), was dann, wenn die Niedertracht geistiger Schmutzfinke, für die nur die Gemeinheit des sittenlosen Treibens plausibel ist, den Höchsten mit diesem Laster in Verbindung zu bringen sich erdreistet?“
Liebe @zeitschnur, ich werfe Ihnen keine vereinzelten (aus dem Zusammenhang genommenen) Worte vor. Wogegen ich mich mit Nachdruck verwahre, ist, dass Sie dem Autor und mir (bzw. implizit allen dankbaren Lesern des Textes, wie etwa @Leo Laemmlein, @Methodus oder @hedi.zueger) unterstellen, wir hätten persönliche, subjektive „Rachephantasien“ (gegenüber Menschen wie den verstorbenen Charlie Hebdo-Redakteuren/-Zeichnern), die wir nun einfachhin Gott „zuschanzen“ würden. Oder wie anders soll ich Ihre Worte verstehen?
„Um was geht es denn überhaupt – dass WIR Genugtuung wittern für etwas, was unseren Glauben beleidigt hat? (…) Sie erkennen in einer stillen Stunde selbst, dass wir mit solchen Rachefantasien nicht weiterkommen.“
Ich kann mit letzter Sicherheit nur für mich sprechen: ich wehre mich in aller Schärfe gegen Ihre unbegründete Unterstellung, ich hege Rachegelüste und
‑vorstellungen (beides liegt im Begriff Phantasie) gegen Menschen wie die Verstorbenen – deren subjektive Befriedigung ich nun durch supponiertes göttliches Handeln verbrämen wollte. Diese Behauptung nenne ich rüde oder auch ganz einfach frech, und dabei bleibe ich. Ich bin des weiteren davon überzeugt, dass Sie damit auch Dr. Obenauer unrecht tun, der eben KEINE posthume Strafpredigt halten wollte, wie er selbst betont, indem er eine solche, wie natürlich, für „sinnlos“ hält.
Statt einer „Logik des Verdachts“ zu folgen, wie Sie es mir (nicht nur) in diesem Fall zu tun scheinen, und dem Autor implizit (wie mir nun auch explizit) Unlauterkeit zu unterstellen, scheint es mir anhand des Niveaus des Textes vielmehr geboten, den Autor ganz ernst zu nehmen und ihm dankbar zu sein für seine Offenheit, wenn er sagt: „Ich stelle nur Fragen, sage unverblümt, was mir dazu durch den Kopf geht. Ich behaupte nicht. Und natürlich bleibt dabei immer die Unverrechenbarkeit des Einzelschicksals, des Einzelschicksals vor Gott.“
Dies Ernstnehmen impliziert erst einmal, dass man Texte sachlich richtig liest und nicht das als „korrekt“ und als „nüchterne Erklärung“ auszeichnet, was ohne besondere Schwierigkeit als Fehlinterpretation (die uns allen unterlaufen kann) zu erkennen ist.
Sie bürsten den Artikel gewissermaßen mit einem zu groben Kamm gegen den Strich. Er greift nicht, der Text widersteht.
Ein versöhnliches „Gute Nacht“!
@Kyrillus
Ich danke für Ihre Erläuterung.
Die nachfolgende Aussage im obigen Artikel ließ für mich keinen anderen Schluss zu, als festzustellen, dass der Autor von einem real stattgefundenen EREIGNIS sprach, DAS ZUM RECHTEN ZEITPUNKT, ALS DAS MAß VOLL WAR , VON GOTT ZUGELASSEN WURDE“, womit die strafende Hand Gottes „als Möglichkeit“ suggeriert wurde:
( „Diskret“: der Höchste mußte keine eigene Strafintervention bemühen, er ließ nur der Wut der Diener Allahs zum rechten Zeitpunkt ihren freien Lauf, als nämlich das Maß voll war.)
Nun wissen wir aus der Schrift, dass Gottes Langmut bis zur von Gott festgesetzten Wiederkunft Christi Vieles „zulässt“, was Satan in dieser Welt verursacht und der Menschheit eingibt, so dass alle schweren Verbrechen, die gegen Gottes Willen begangen werden, darin eingeschlossen sind (Christenverfolgung, Juden-Holocaust, Morde, Weltkriege, Abtreibungen, Hinrichtungen durch Dschihadisten usw usw), um dann ein für alle mal geklärt zu haben, dass mit der Wiederkunft Christi „das Maß für Satan und seine Anhänger endgültig voll ist“.
Ich meine, dass niemand von uns darüber spekulieren kann und darf, ob „vor der Wiederkunft Christi und vor den dann stattfindenden Endzeitereignissen“ beim Attentat auf Charlie Hebdo für Gott nun das Maß voll gewesen sein „könnte“, weil es eine Spekulation über Gottes aktuelles Strafmaß wäre und auch weil schlichte Gemüter diese Suggestion als „Gott-ist-mit-uns-Beleg“ übernehmen und in die Welt hinaus posaunen könnten.
Ihre Worte (Wenn – so die Intention – dann hat Gott zugelassen, was seinem Willen widerspricht, nichts desto trotz aber zum „Werkzeug seiner Gerichte“ werden konnte) sind diesbezüglich bereits sorgfältiger gewählt als die des Artikelschreibers, auch wenn die „Zulassung als Werkzeug der Gerichte Gottes“ für das Charlie Hebdo-Attentat zur Diskussion gestellt wird, allerdings „ohne Hinweis, dass für Gott das Maß voll gewesen sein könnte und zum rechten Zeitpunkt stattfand“.
Fortsetzung folgt
Fortsetzung @Kyrillus:
Wenn der Artikelschreiber, wie Sie es verstehen, die Schriftstelle aus Apg. 5 nicht als Strafwunder, sondern als „Kontrastbeispiel“ gegenüber einer milderen Straf-„Zulassung“ für das Charlie-Hebdo-Ereignis anführen wollte (Gottes Sprache ist eine leise, diskrete Spra¬che, und dabei doch so unerhört eindeutig und vernehmlich. Das gilt auch für seine Gerichte1. / Fußnoten: (1)Wenn es auch Strafwunder gibt, von denen die Hl. Schrift be¬richtet: u.a. Apg 5,1–11), dann ist m.E. der Kontrast nicht deutlich genug erklärt.
Für mich impliziert der Satz „Das gilt AUCH für seine Gerichte“ lediglich, dass alle Gerichte Gottes leise, diskret und unerhört eindeutig und vernehmlich sind aber ich erkenne daraus und auch aus dem „Wenn“ der Fußnote nicht, dass damit ein Strafwunder vom Artikelschreiber ausgeschlossen werden sollte.
Trotzdem kann es sein, dass der Artikelschreiber Ihre Sicht darstellen wollte, auch wenn dies für diverse Leser nicht zu erkennen war.
Ich möchte noch einmal betonen, dass ich nicht grundsätzlich ausschließe, dass irgendeine Strafe Gottes beim Charlie-Hebdo-Attentat vollzogen oder zugelassen wurde. Auch das nun beginnende Einsetzen der Gerichte Gottes in der Endzeit ist nicht als unmöglich auszuschließen, was, wie biblisch erklärt, mit weltl. Unruhen durch antichristl. Aktivitäten und Gottes Strafschalen seines Grimmes einhergehen und sich nach und nach zuspitzen würde. Jeder von uns weiß, dass Gottes Gerichte zur Umkehr aufrufen.
Trotzdem könnte es sich in Gottes Augen um einen Frevel handeln, wenn wir ihm etwas zuschreiben, woran er „als Strafender“ jetzt ggf. nicht beteiligt war, weil es ausschließlich und allein das Werk Satans und der von ihm beeinflussten Anhänger im Widerstand gegen die Gesetze des wahren Gottes war.
Danke auch Ihnen für die Replik, @Sascha M.
Was ist denn unter einem göttlichen „Strafwunder“ zu verstehen? Erst einmal eben ein Wunder: d.h., ein reales Geschehen, das mit den Gesetzen der Naturkausalität nicht zu erklären ist. Bei den Geschehnissen um Charlie Hebdo haben wir es mit letzterem, wie offensichtlich, nicht zu tun. Schon deshalb wäre es unsinnig, in diesem Zusammenhang von einem „Strafwunder“ zu sprechen – Sie können davon ausgehen, dass dies auch dem katholischen Theologen Dr. Obenauer bewusst ist!
Sodann ist ein „Strafwunder“ ein Wirken, das unmittelbar von Gott stammt, aus seinem Willen, seinem gerechten Zorn hervorgeht (ob nun etwa der Tod des Hananias und der Saphira nach den Anreden des Petrus, wie in Apg 5,1–11, oder, archaischer, das Verschlungenwerden der Sippe Korachs von der sich öffnenden Erde, wie in Numeri 16).
Auf ein „Strafwunder“ kann Dr. Obenauer also auch aus diesem Grund nicht abzielen, zumal er, wie gezeigt, betont, dass es sich bei den jüngsten Ereignissen um ein menschliches Verbrechen handelt, „das Gott nicht will, sondern nur zuläßt“.
Die Intention des Autors unterliegt keinem Zweifel!
Zu Ihren abschließenden Zeilen: „Trotzdem könnte es sich in Gottes Augen um einen Frevel handeln, wenn wir ihm etwas zuschreiben, woran er „als Strafender“ jetzt ggf. nicht beteiligt war, weil es ausschließlich und allein das Werk Satans und der von ihm beeinflussten Anhänger im Widerstand gegen die Gesetze des wahren Gottes war.“ Sie haben grundsätzlich recht! Aber eben nicht in Bezug auf den Artikel:
„(I)m Eingeständnis, darin extrem fehleranfällig zu bleiben, wage ich mich aus der Sicht des Glaubens an die Dechiffrierung einer Handschrift, die ich hier zu erkennen wähne, um dieses Unterfangen noch einmal voller Scheu Gottes Urteil anheimzugeben.“
Kleine, aber notwendige Präzisierung, @Sascha M.: „Beteiligt“, wie Sie schreiben, wäre auch ein strafender Gott in diesem Falle nicht, zumal ein Verbrechen immer und essentiell gegen Seinen allweisen, allmächtigen Willen geschieht. Zulassung, keine „Beteiligung“!
@Kyrillus
Es ist extrem schwierig, Ihre Sicht zu teilen, aus den Worten des Artikelschreibers zu erkennen, dass er NICHT „die Handschrift Gottes, die er dechiffrieren möchte“ im Charlie Hebdo-Attentat erkennen und propagieren will, zumal Worte wie „zum rechten Zeitpunkt“ und „als das Maß voll war“ usw dagegen sprechen. Auch dass er sein zuerst öffentliches Sinnieren darüber lediglich „im Nachhinein“ Gottes Urteil anheimstellt, zeigt, dass die Veröffentlichung seiner Dechiffrierung sein Ziel war. Wenn es ein allgemeines göttliches Zulassen war, was auf alle Schlechtigkeiten dieser Welt zutrifft, warum muss man dann öffentlich über „die darin erkennbare Handschrift Gottes“ hin und her sinnieren und den Kontrast eines noch extremeren Strafwunders bemühen ?
Ich versuche, Ihre Sicht zu verstehen. Bisher gelingt es mir leider nicht.
Trotzdem meine ich nicht, dass der Artikelschreiber mit seiner Dechiffrierung der Handschrift Gottes sich bewusst war, dass daraus eine derartige Debatte entstehen könnte. Ich danke Ihnen für Ihre Geduld.
Sie missverstehen mich, werter @Sascha M.; ich behaupte nichts gegen das Offensichtliche, dass es dem Autor darum zu tun ist, mit aller gebotenen Scheu und gleichsam in Klammern über Gottes verborgene Handschrift in den jüngsten Ereignissen nachzudenken. Eine Tat als Verneinung des göttlichen Willens, radikal ungewollt vom Höchsten, der daran unbeteiligt ist in Absolutheit – und dennoch von Seinem hinnehmenden, zulassenden Willen als Werkzeug Seiner Gerichte umschlossen. Das eine gleichwie und ineins mit dem anderen: Ein gleichsam multidimensionaler Gedanke, vom Geheimnis der göttlichen Vorsehung kündend.
Ich danke auch Ihnen für Ihre Offenheit und Ihren ernsten, insistenten Verständniswillen in dieser Diskussion!
Insistenz meinerseits, werter @ Kyrillus, ist natürlich lediglich darauf gerichtet, dass deutlich werden soll, dass es vermessen oder auch frevelhaft ist, Gott falsch darzustellen oder ihm durch subjektive Meinungen über sein mögliches Handeln und seine Vorsehung etwas zuzuschreiben, was wir gar nicht beurteilen können. Und der obige Artikel ist nun mal diesbezüglich grenzwertig.
Ich glaube, hierbei gibt es kein Missverständnis zwischen uns, sondern lediglich eine unterschiedliche Sicht über das, was bei der menschl. öffentlichen Darstellung der Gerichte Gottes „zu einem aktuellen Ereignis“ göttlich erlaubt ist und was nicht.
Gerade weil jede Vorgehensweise und Vorsehung Gottes „zu einem aktuellen Ereignis“, wie Sie es ausdrücken, multidimensional bewertet werden müsste, ist es nicht möglich, eine Bewertung (auch nicht in Klammern und unter Vorbehalt) öffentlich auszudrücken, wenn man nicht riskieren will, ggf. „von Gott“ als Lügner oder unbedachter, vermessener Stimmungsmacher erfunden zu werden.
Ich meine nicht, dass der Artikelschreiber dies ausreichend bedacht hat, meine aber trotzdem, dass seine Beweggründe, um die Bewertung zu veröffentlichen, nicht unredlich waren.
Aus den verschiedenen Berichten über die Kreuzigung geht hervor, dass zunächst BEIDE Schächer neben Jesus ihn lästerten (Mt. 27, 44).
Der eine jedoch vollzog – eben noch Gott schwerst lästernd – völlig überraschend, durch einen lichten Gnadenmoment und die eigene Einwilligung dazu, eine Wende.
Für mich ist das das Bild für uns alle.
Und was mir auch vor Augen steht, ist die Tatsache, dass am Tag des Gerichtes viele offenbar Fromme Christus vorhalten werden, wie fromm sie doch waren, ja dass sie selbst Geister in seinem Namen ausgetrieben haben (Mt. 7, 22).
Für mich ist auch das symptomatisch und aufrüttelnd: „Geister ausgetrieben!“
So wie Sie hier alle: Sie rasen, weil Sie – zu recht – hier satanische Mächte am Wirken sehen und wollen sie im Namen der Wahrheit, also Jesu (oder nicht?), austreiben, oder ihre Austreibung – wie immer man das nun in der „Mechanik“ beurteilen mag – konstatieren wollen.
Der religiöse Eifer will genau dies immer: „Geister austreiben“…„Taten tun“…„Weissagen“
Mich erschüttert diese Rede Jesu! Denn Er sagt den Leuten:
„Ich kenne euch nicht. Weg von mir, ihr Übertreter des Gesetzes!“
Was ist das Gesetz Christi? Eifern, Empörung gegen die Gottlosen? Nein!
Das Gesetz Christi ist das Kreuz, die Liebe, die alles duldet, alles hofft, alles glaubt. Ohne sie ist der ganze Eifer nichts.
Sie werden sich nun zurücklehnen und sagen: Wieso, das sind doch die anderen, die Modernisten die Progressiven, die Freimaurer sowieso, der Islam und überhaupt.
Ich möchte aber insistieren: Nein! Jesus spricht davon, dass „in Seinem Namen“ dies alles getan wird. Der Islam tut nichts in Jesu Namen! Die Freimaurer auch nicht. Auch F. samt allen Progressisten und Modernisten erwähnen Jesus selten – wir erinnern uns an das Friedensgebet, das er nicht an Jesus richtete an Pfingsten…
Es muss sich also um Leute handeln, die den Namen Jesu groß im Munde führen – kurz: um UNS.
Ich beharre auf meiner obigen Aussage: Wer von uns hat die Berufung, Geister auszutreiben?
Wer hat die Berufung, prophetisch zu reden (und nur der kann etwas über die „feine Handschrift Gottes“ sagen).
Wer von uns ist berufen zu welchen Taten?
Hier wird so getan, als stünde eine katholische-glaubenstreue Generalmobilmachung an. Das ist falsch!
Für jeden kleinen Handgriff sollten wir im Bereich des Geistes eine persönliche Berufung haben.
Haben wir sie?
(Das ist die Frage, die bewahren könnte davor, dass wir eines Tages so vor IHM stehen. – macht das hier denn außer mir (und ganz wenigen) niemanden zögerlich mit so weitreichenden Urteilen über andere Sünder, auch wenn es nur Gedankenspiele sein sollten oder zaghafte Umkreisungen eines „heißen Eisens“?)
Ich möchte doch ganz herzlich danken für Ihren Beitrag zur aktuellen Diskussion, verehrter Herr Obenauer. Ich bin zwar ein alter Mensch, der nicht mehr viel Zeit hat, das aber ist eine ganz grosse Gnade, die ich dem Herrn nicht genug danken kann. Vor Zeiten, wie ich noch mobil und autofreudig war, bin ich jedes Jahr in die Karthause La Valsainte gefahren und habe dort mit einigen Brüdern an der Pforte gesprochen. Ein alter Konverse, fast 90, sagte mir auf meine Frage, welche Lektüre er gegenwärtig lese: „Ich lese nur noch die Heilige Schrift!“ Er ist inzwischen längst heimgegangen. Mir aber hat dieses Wort den Weg gewiesen. Nur Gotteswort und Gotteserfahrungen erleuchteter Menschen – wie auch hier in diesem Forum – und es sind so viele – beschenken mich in der Nach- und Vorbereitung meines Lebens, das grosse Sehnen auf die Gottesbegegnung, dann wenn ER kommt. Die Stärkung des Glaubens, die Schwingen der Hoffnung und die unsagbare Liebe des Gekreuzigten – unsagbare Geschenke, die erfüllen und glücklich machen. Ist es nicht wundervoll – wie Gottes Geist uns alle führt von so vielen Seiten her – auf so viel Weise? Ihre Ausführungen haben für mich den Duktus geleitet von der sacra pagina – wie auch viele hochgelehrte User, die mir hier mit ihrer Demut und profunden Analytik Freude machen – lassen sie mich einfach mit einstimmen: TE DEUM LAUDAMUS IN AETERNUM!
Der Herr behüte Sie, Frau Zügler, und danke.
@zeitschnur:
Gestatten Sie mir noch einige Gedanken zu Ihrem letzten, gleichsam „grundsätzlichen“ Beitrag.
Sie verweisen auf Mt 7,22 und gehen, der bekannten „Logik des Verdachts“ folgend, zu unrecht davon aus, ich würde mich „zurücklehnen“ und mir den reichlich pauschalen Gedanken erlauben, das seien doch „die anderen, die Modernisten, die Progressiven, die Freimaurer sowieso, der Islam und überhaupt.“
Und so erkenne ich mich auch in Ihrer mit grobem Kohlestift gezeichneten Karikatur, ich, sowie „alle hier“, würden „rasen“ ob der „satanischen Mächte“ in unserer postmodernen Welt, würden „austreiben“ oder wenigstens deren Austreibung konstatieren wollen, nicht wieder; nicht die Spur. Und dies, wie ich ohne falschen Stolz und sehr ruhig zu sagen wage, nicht aus mangelnder Selbstkenntnis (über meine angeblichen „Rachephantasien“ habe ich schon gesprochen).
Was Sie, in der Hitze des Gefechts, „uns allen hier“ an den Kopf werfen, ist mithin der Vorwurf, „wir“ gehörten zu jenen, die „Herr, Herr“ rufen und in religiösen Aktivismus verfallen, ohne in Wahrheit und Hingabe auf die Stimme des Herrn zu horchen; „wir“ gehörten zu den Reihen der religiösen Eiferer ohne rechte spirituelle Substanz, ohne (gnaden)erfülltes Innenleben.
Nun, ohne Zweifel gibt es auch und gerade in den Reihen derer, die sich dem echten, Tradition und Erbe verpflichteten Katholizismus zuzählen – um den lähmenden Ramsch- und Schubladenbegriff der „Tradis“ außen vor zu lassen, gegen den sich @J. G. Ratkaj, nicht nur aufgrund seines Alters, letzthin sehr zurecht gewehrt hat – manche, die in der Gefahr der Dürrgläubigkeit und des Pharisäertums stehen, oder die Grenze dazu schon überschritten haben; und jeder, ich wie Sie, hat sich selbst vor Christus zu prüfen, inwiefern sein Glaube an Lebendigkeit und Fülle zu- oder abnimmt.
Wie es angesichts der gegenwärtigen Physiognomie der Kirche nur natürlich ist, sammeln sich in jenem Bereich, der noch das umfassende „Gesetz des Glaubens“ – und damit dessen Fülle – verteidigen will, bevorzugt gerade auch jene, denen es mehr oder weniger oder sogar vorwiegend um das äußerliche Gesetzeinhalten zu tun ist, denen aus Veranlagung oder Entwicklung „katholische Strenge“, gern auch aus der historischen Mottenkiste, schon als Selbstzweck zusagt.
Das gibt es, das kennen wir, und ich kann Ihnen versichern, dass mir das sowenig gefällt wie Ihnen. Nur machen Sie meines Erachtens einen großen Fehler, wenn Sie die Verfechter des tradierten Katholizismus (mit Ausnahme einiger Sedisvakantisten, wie es scheint), wenn Sie auch dieses Forum, das, bei allen nie und nirgends, und schon gar nicht in heftig umkämpftem Gebiet, ausbleibenden Defiziten – Überhitzungen, Unterkühlungen, Verhärtungen – erstaunlich charaktervoll, zeitgeistunabhängig, lebendig, ja, und denkfähig ist, über einen Kamm scheren, wie Sie es – in der Hitze des Gefechts – in letzter Zeit immer radikaler tun.
(Fortsetzung)
Da ich nicht alle Artikel und Forumsdiskussionen mitverfolgen kann, fehlt mir die Gesamtübersicht über alle, teilweise ohne Zweifel ungerechtfertigten und überzogenen Anwürfe, mit denen vice versa Sie sich auseinanderzusetzen haben und deren Abwehr Sie vielleicht, ja scheinbar, je länger, je mehr zur Vorstellung verführt, es mit einer kompakten, „feindlichen Front“ zu tun zu haben. Dem ist aber nicht so. Vielmehr finden sich auf diesem Forum, wie mich dünkt, sehr verschiedenartige, glaubensstarke Persönlichkeiten zusammen, interessante, dem postmodernen Gesinnungs-Mainstream in der Kraft des Glaubens trotzende Charaktere, denen Sie sehr unrecht tun, wenn Sie sie, unvorsichtiger Weise generalisierend, so gut wie alle in die Ecke der Eiferer und/oder Pharisäer stecken.
Auch wenn sich der eine oder andere darunter befinden sollte, so heißt es dennoch die Möglichkeiten des Internets und sich selbst zu überschätzen, wenn man tiefreichende Ferndiagnosen über die „Glaubensqualitäten“ der Forumsteilnehmer stellen wollte. Das betrifft gerade auch die Frage nach den Gnadengaben. Es ist unsinnig, weil in sich widersprüchlich, zu fragen, ob WIR „eine persönliche Berufung“ hätten. Wir – ein Kollektiv – kann per se keine persönliche Berufung haben; und unter den Einzelnen, die sich dieses Forums bedienen oder darüber hinaus dem traditionstreuen Katholizismus verbunden fühlen, kennen Sie weit zu wenige, übers Internet dazu auch viel zu oberflächlich, um sich über deren Berufung und Gnadengaben ein (ohnehin heikles) Urteil bilden, bzw. daraus ein Gesamturteil ableiten zu können.
Es ist ja richtig, wenn Sie oft von der Notwendigkeit echter Bußgesinnung sprechen, aber es ist dies ebenso eine persönliche Kategorie, über die Sie sich kein Kollektivurteil erlauben können. Ihre Mahnreden empfinde ich deshalb in ihrer Häufung als irritierend, zumal Sie sie zudem oft verquicken mit Ihren sedisvakantistischen Einsichten. Da Sie gerade auch letztere nicht selten in kategorischer Form vorbringen – @hedi.zueger hat da schon recht, von Ihnen geforderte „Beweise“ sind zahlreich in Ihren Kommentaren zu finden – ließe sich der von Ihnen pauschal verwendete Vorwurf des Eiferers übrigens spielend auf Sie selbst anwenden.
Ich behaupte nicht, dass Sie es sind. Ich kann Sie nur bitten, sich nicht so oft – Personen wie Texten gegenüber – einer Logik des Verdachts zu bedienen. Selbst wenn die Mehrheit der „Traditionstreuen“ zum Pharisäertum neigen würde (ich sage wiederum nicht, dass es so ist), so waren und sind es stets die Einzelnen, die aus der Menge Hinausragenden, welche für den Wahrheitsgehalt einer Bewegung stehen: und hierfür gibt es allein auf diesem Forum genügend Beispiele!
Die „Tradition“ ist deshalb wesentlich offener und vielgestaltiger, als Sie sie zeichnen.
(Fortsetzung)
Sie fragen zuletzt, immer noch in Bezug auf Dr. Obenauers Artikel: „Macht das hier denn außer mir (und ganz wenigen) niemanden zögerlich mit so weitreichenden Urteilen über andere Sünder, auch wenn es nur Gedankenspiele sein sollten oder zaghafte Umkreisungen eines „heißen Eisens“?
Wo doch der Verfasser selbst gerade die Unverrechenbarkeit der Einzelschicksale vor Gott betont, und Sie mangels Gegenbeweisen davon ausgehen dürfen, dass auch die zustimmenden und verständigen Leser ihm hierin folgen. „Sie alle“ sind hier mit weitreichenden Urteilen nicht nur zögerlich, sie erlauben sich überhaupt keins!
Ihnen, werte @zeitschnur, ein besinnungs- und gnadenreiches Wochenende.