„Die erste Monstranz war eine Krippe“ – Predigt von Dom Jean Pateau, Abt von Fontgombault, zum Hochfest Fronleichnam


Lie­be Brü­der und Schwestern,
mei­ne innig gelieb­ten Söhne!

Anzei­ge

Im wun­der­ba­ren Sakra­ment sei­nes Lei­bes und sei­nes Blu­tes gibt Jesus sich selbst als eine Spei­se und ein Trank, so daß wir ihn ihm woh­nen und er in uns wohnt, auf daß wir für ihn leben, und in Ewig­keit leben.

Im Taber­na­kel erhal­ten die hei­li­gen eucha­ri­sti­schen Gestal­ten die Hul­di­gung unse­rer Anbe­tung. Obwohl das Evan­ge­li­um kei­ne Anbe­tung der hei­li­gen Eucha­ri­stie erwähnt, berich­tet es uns über die erste Andacht vor dem aller­hei­lig­sten Sakra­ment in der Menschheitsgeschichte.

In Beth­le­hem, wobei der Name „Haus des Bro­tes“ bedeu­tet, in einer armen Krip­pe, einem Ort der Stil­le und des Frie­dens, erhält Jesus die Anbe­tung von Maria und Joseph, eini­gen Hir­ten und den hei­li­gen drei Köni­gen, den wei­sen Män­nern aus dem Osten, wäh­rend die Engel im Him­mel die Herr­lich­keit Got­tes kund­tun und den Men­schen den Frie­den ver­kün­den, der von Gott kommt.

Wol­len wir nicht durch jede Anbe­tung, jede Sakra­ment­s­an­dacht in den hei­li­gen Stall zurück­ver­setzt wer­den? Ist Jesus viel­leicht so tief bewegt wor­den durch die Gebe­te eini­ger armer Men­schen in sei­ner Nähe, daß er durch die Jahr­hun­der­te jene Armen emp­fan­gen woll­te, die wir sind? Die sakra­men­ta­le Gegen­wart gestat­tet uns, mit der Anbe­tung der Bewoh­ner der Krip­pe und ihren Besu­chern ver­bun­den zu sein.

In der Schu­le der Hir­ten, laßt uns ler­nen, wie man anbe­tet, laßt uns unse­re Anwe­sen­heit in der Nähe des aller­hei­lig­sten Sakra­men­tes erneu­ern. Die erste Mon­stranz war eine Krip­pe, weil in der Her­ber­ge kein Platz war. Was ist eine Krip­pe? Was ist ein Kind? All dies ist klein, all dies ist ziem­lich unin­ter­es­sant. An die­sem Ort ver­birgt Gott sich. In der Gestalt eines klei­nen Kin­des erwar­tet er die Hir­ten. Ent­spre­chend erreicht uns sei­ne sakra­men­ta­le Gegen­wart heu­te in der Gestalt von einem Stück­chen Brot.

Die Hir­ten emp­fan­gen die Ein­la­dung von einem Engel. Auch wir sind ein­ge­la­den, den Herrn zu besu­chen. Wir müs­sen daher wach­sam sein. Wir müs­sen uns die Zeit neh­men, Jesus zu begeg­nen und uns zu erlau­ben, von sei­nem Ant­litz bezau­bert zu sein. Die Hir­ten leben in den Fel­dern. Sie ver­brin­gen Tag und Nacht damit, ihre Her­den zu beob­ach­ten. Sie sind kon­tem­pla­tiv. Sobald der Engel gespro­chen hat, zögern sie nicht und zie­hen nach Beth­le­hem. Sie kom­men, sie fin­den, sie keh­ren zurück, „und prie­sen und lob­ten Gott für all das, was sie gehört und gese­hen hat­ten“ (Lk 2,20). „Maria behielt alle die­se Wor­te und erwog sie in ihrem Her­zen.“ (Lk 2,19)

Wie die Hir­ten und Maria, laßt uns nicht zögern, son­dern laßt uns zu Jesus gehen. Laßt uns froh unse­re Kir­chen besu­chen, die Beth­le­hems unse­rer Städ­te. Laßt uns ger­ne Zeit vor dem Taber­na­kel oder der Mon­stranz ver­brin­gen. Jesus, Gott mit uns, erwar­tet uns und bricht das Brot sei­nes Wor­tes und sei­nes Flei­sches für uns.

Amen, Alle­luia.

Pre­digt von Dom Jean Pateau, Abt von Font­gom­bau­lt, zum Hoch­fest Fron­leich­nam im Jah­re 2014
Über­set­zung: M. Bene­dikt Buerger

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36 Kommentare

  1. Dem Auf­ruf, zum Taber­na­kel zu gehen, kann ich aus gan­zem Her­zen fol­gen. Als Krip­pe wer­de ich ihn aber nicht ansehen.
    In der heu­ti­gen Zeit, in der unser Glau­be wie zer­fetzt wirkt, ver­zerrt durch einen wir­ren Syn­kre­tis­mus, hal­te ich genaue For­mu­lie­run­gen wich­ti­ger Glau­bens­wahr­hei­ten für unbe­dingt erforderlich.
    Dar­an fehlt es lei­der in der Pre­digt des Abtes von Font­gom­bau­lt, und zwar ziem­lich schwerwiegend.
    Die Inkar­na­ti­on des Logos, des Soh­nes Got­tes, ist die Grund­la­ge unse­res Glau­bens, das Fun­da­ment. Die Krip­pe ist ein all­seits bekann­tes Sym­bol, das die Her­zen anrührt. Am Weih­nachts­fest steht sie mit im Mit­tel­punkt als her­aus­ge­ho­be­nes Zeichen.

    Unse­re Erlö­sung fand ihren Höhe­punkt jedoch am Holz des Kreu­zes. In jedem Mess­op­fer wird das Opfer Jesu Chri­sti unblu­tig erneu­ert. Der geop­fer­te Chri­stus befin­det sich im Tabernakel.
    Nein, Herr Abt, ich kann Ihnen nicht zustim­men, ich muss Sie sehr besorgt fra­gen: War­um sagen Sie nicht, dass wir nach Gol­go­ta gehen, wenn wir vor dem Taber­na­kel anbe­tend verweilen?
    Hin­zu­ge­fügt wer­den muss: Im Taber­na­kel befin­det sich der ver­klär­te Chri­stus, wir dür­fen Ostern kei­nes­falls ausblenden.
    Doch wenn schon Orte genannt wer­den, hei­li­ge Gegen­stän­de, dann ist die Krip­pe in die­sem Fall verwirrend.
    Wir sehen es doch noch in Kir­chen, wir wis­sen es doch noch: Die Ein­heit von Altar, Taber­na­kel und Kreuz ist Abbild des katho­li­schen Glau­bens, ist der unver­zicht­ba­re Rah­men für das Messopfer.
    In der Kon­zils­kir­che wur­de die­se Ein­heit zer­ris­sen. Der Volks­al­tar rück­te in die Mit­te, der Taber­na­kel wur­de in eine Nische ver­bannt, an irgend­ei­ner Wand hängt noch ein Kreuz.
    War­um der Abt jetzt noch die Krip­pe mit dem Taber­na­kel gleich­setzt, ist mir ein Rät­sel. Na ja, Font­gom­bau­lt hat sich der Kon­zils­kir­che ange­schlos­sen. Kla­re For­mu­lie­run­gen von Glau­bens­wahr­hei­ten sind dort eine Sel­ten­heit. Die Kon­zils­kir­che färbt ab, auch der Abt von Font­gom­bau­lt kann sich vor dem übli­chen Syn­kre­tis­mus nicht schützen.
    Auch „from­mer Syn­kre­tis­mus“ ist ver­wir­rend, ver­zerrt den Glauben.

  2. Dort, wo die aller­se­lig­ste Jung­frau und Got­tes­mut­ter Maria…
    …dort ist auch der HEILIGE GEIST !

    Nicht umsonst ist
    IHRE erste
    und
    IHRE letzte
    Erwäh­nung im hei­li­gen Evangelium
    im Zusam­men­hang mit dem
    HEILIGEN GEIST !
    Die
    aller­se­lig­ste Jung­frau und Got­tes­mut­ter Maria
    ist
    sowohl
    ein
    leben­di­ger Tabernakel
    als auch
    eine
    leben­di­ge Monstranz…

    ein 
    Taber­na­kel, denn
    in ihrem
    HERZEN
    ver­birgt sie unse­ren HERRN und GOTT JESUS CHRISTUS…
    es ist eins mit SEINEM HERZEN
    eine Mon­stranz, denn
    in ihrem
    LEBEN
    zeigt sie­uns unse­ren HERRN und GOTT JESUS CHRISTUS…
    in einer immer­wäh­ren­den gna­den­vol­len Prozession
    SEINER Güte und Barmherzigkeit…
    Sie ist das
    e d e l s t e
    Geschöpf überhaupt!
    sie ist der
    W i d e r s c h e i n
    der aller­hei­lig­sten Dreifaltigkeit !
    Sie ist das Buch der Liebe !

    Der hei­li­ge Cyrill v. Alex­an­dri­en schreibt:

    -

    „Sei gegrüßt, Maria, Gottesgebärerin,
    hei­li­ger Schatz des Universums,
    Kro­ne der Jungfräulichkeit,
    Zep­ter der Rechtgläubigkeit,
    unzer­stör­ba­rer Tempel,
    Taber­na­kel­für den, den die Welt nicht fas­sen kann, Mut­ter und Jungfrau!
    Sei gegrüßt,
    deren jung­fräu­li­cher Leib den Aller­höch­sten getra­gen hat!“

    Der hei­li­ge Ambrosius:

    -
    „Was kann es edle­res geben
    als die Mut­ter Gottes,
    was herrlicheres
    als sie,
    die vom Abglanz des Vaters aus­er­wählt wurde.“ 

  3. Der hei­li­ge Bern­har­din von Sie­na schreibt:

    -
    „Freun­de hin­ter­las­sen ein Zei­chen, viel­leicht einen Ring, 
    aber Chri­stus hin­ter­lässt uns 
    Sei­nen Leib und Sein Blut, 
    Sei­ne See­le und Sei­ne Gott­heit, sich Selbst, ohne etwas zurückzubehalten“
    -

    Im Jah­re 1934 erin­ner­te die ita­lie­ni­sche Zei­tung „Osser­va­to­re Roma­no“ an fol­gen­den Aus­spruch des
    hl. Pap­stes Pius X.über das aller­hei­lig­ste Altarsakrament:

    -

    „Wir alle müs­sen uns mit auf­rich­ti­ger Lie­be dem Stu­di­um der christ­li­chen Leh­re hin­ge­ben, um zugleich mit allen übri­gen Wahr­hei­ten unse­rer hei­li­gen Reli­gi­on zu erkennen, 
    dass die Eucha­ri­stie der Mit­tel­punkt unse­res Glau­bens, das End­ziel jeder Andachts­übung, die Quel­le alles Guten, die Voll­endung aller ande­ren Sakra­men­te, der Inbe­griff der gött­li­chen Geheim­nis­se, der Strom aller Gnaden, 
    das Lin­de­rungs­mit­tel für alle Schmer­zen, das Brot des Lebens, die Zeh­rung für die Rei­se in die Hei­mat, das Unter­pfand und der Vor­ge­nuss der Him­mels­glo­rie ist““

  4. Ja, wie schon @ defen­dor und @ moni­que es sagen: die erste Mon­stranz, die „Bun­des­la­de“ des Neu­en Bun­des ist doch nicht die Krip­pe, son­dern die aller­se­lig­ste Jung­frau und Got­tes­mut­ter Maria, die IHN zual­ler­erst zu Eli­sa­beth getra­gen hat, wie wir im Rosen­kranz beten.
    Wie kann man die leben­di­ge Got­tes­mut­ter gegen eine Holz­krip­pe vertauschen!
    Es ist der Pro­te­stan­tis­mus mit sei­nem höl­zer­nen Ideen, anders ist das nicht zu erklä­ren. Denn wenn man so denkt, könn­te man auch gleich die Win­deln, in die Maria IHN wickel­te als die noch frü­he­re Mon­stranz betrachten…

  5. Wenn ich den Kom­men­tar von defen­dor vom 20. Juli 2914 um 11.43 Uhr lese, dann ver­schlägt es mir die Sprache.
    „…ein Taber­na­kel, denn in ihrem HERZEN ver­birgt sie unse­ren HERRN und GOTT JESUS CHRISTUS…“

    Das darf und kann nicht wahr sein, so etwas lesen zu müssen.

    1. Unser Herr Jesus Chri­stus lebt und herrscht mit Gott (Vater) in der Ein­heit des Hei­li­gen Geistes
    als Gott von Ewig­keit zu Ewigkeit.
    2. „… er ent­äu­ßer­te sich, indem er Knechts­ge­stalt annahm, uns Men­schen gleich wurde…
    (Phil 2,7), indem er sich neun Mona­te im Schoß sei­ner Mut­ter Maria entwickelte.
    3. So @defendor, und alle, die einer auto­no­men, teil­wei­se heid­ni­schen Mari­en­ver­eh­rung frönen:
    Das war es. Er lebt nicht ver­bor­gen im Her­zen sei­ner Mut­ter, Sein Herz ist nicht eins mit dem
    Her­zen sei­ner Mut­ter. Denn er ist GOTT und sie ist GESCHÖPF.

    Die katho­li­sche Kir­che ist in einem unvor­stell­ba­ren Nie­der­gang. Die Moder­ni­sten bestrei­ten die Gott­heit Jesu Chri­sti, sein Erlö­sungs­han­deln. Er ist besten­falls der Offen­ba­rer der Lie­be des Vaters, mei­stens der lie­be Rab­bi mit einem beson­ders inni­gen Gottesverhältnis.

    Tei­le der Tra­di­ti­on sehen unse­ren Herrn direkt auf einer Ebe­ne mit sei­ner Mut­ter. Dann muss sie ent­we­der Halb­göt­tin, wenn nicht Göt­tin sein, oder unser Herr ist auch nur ein beson­de­rer Mensch.

    Wenn die bei­den Her­zen ein Herz sind, dann leben bei­de auf einer Ebe­ne, eine ande­re Mög­lich­keit ist aus­ge­schlos­sen. Das ist Hei­den­tum, nichts ande­res. Die Ebe­ne zwi­schen Gott und Mensch ist fließend.

    Es ist ein Denk­feh­ler, Hei­den­tum und Agno­sti­zis­mus gleich­zu­set­zen. Das Hei­den­tum kennt Göt­ter, Göt­tin­nen, halb­gött­li­che Wesen, die über dem Men­schen stehen.

    Der Agno­sti­zis­mus und Athe­is­mus bestrei­ten, ent­we­der dass Gott für Men­schen zu erken­nen ist oder dass er existiert. 

    Die katho­li­schen Neo­mo­der­ni­sten ten­die­ren zum Agno­sti­zis­mus, Tei­le der Tra­di­ti­on zu heid­ni­schen unrei­nen Gottesvorstellungen.

    Und der Papst bekommt kei­ne Knie­beu­ge wäh­rend der Eucha­ri­stie­fei­er hin, er kann nicht nie­der­knien vor dem Aller­hei­lig­sten Altars­sa­kra­ment, vor Mari­en­bil­dern schon. Auch vor Jugend­li­chen, denen er an Grün­don­ners­tag die Füße wäscht…

    Einen sol­chen Nie­der­gang unse­rer Kir­che hät­te ich mir in schlimm­sten Alb­träu­men nicht vor­stel­len können.

    Ach ja, der Abt von Font­gom­bau­lt ver­gleicht die Mon­stranz mit der Krippe.
    Dabei beten Katho­li­ken weder die Krip­pe an noch die Mon­stranz, son­dern unse­ren Herrn Jesus Chri­stus. Und durch Ihn Gott in der Ein­heit des Hei­li­gen Gei­stes. Amen. So sei es!

  6. Offen­sicht­lich sind vie­le Katho­li­ken zu einer ange­mes­se­nen chri­stus­zen­trier­ten Mari­en­ver­eh­rung nicht mehr fähig. Die chri­stus­be­zo­ge­ne, auf die Inkar­na­ti­on bezo­ge­ne Mari­en­ver­eh­rung war ein star­kes Boll­werk gegen den Pro­te­stan­tis­mus. Es muss­te, allein wegen des Öku­me­nis­mus, geschleift werden.
    Das ande­re Extrem: Tei­le der Tra­di­ti­on ver­eh­ren Maria wie eine Göt­tin. Es gibt für sie kein Hoch­fest mehr, an dem sie nicht in den Mit­tel­punkt gescho­ben wird.
    Die Gestalt der demü­ti­gen Jung­frau und Mut­ter Jesu Chri­sti, wie sie uns im Neu­en Testa­ment begeg­net, dis­kret, zurück­hal­tend, wird voll­kom­men ver­zerrt. Nie tritt sie auf, um sich in den Mit­tel­punkt zu stel­len, sich vor die Gestalt ihres gott­mensch­li­chen Soh­nes zu stel­len. Sie hält ihre Demut von Anfang an ihr gan­zes Leben durch. Nach dem Neu­en Testa­ment, wohlgemerkt.
    Die „auto­no­men Mari­en­ver­eh­rer“ ken­nen kei­ne Gren­zen, keh­ren ihr Bild um: Wir dis­ku­tie­ren über Mari­en­ver­eh­rung, das The­ma war jedoch Fronleichnam.
    So geht es durchs gan­ze Kir­chen­jahr. Es wird von Tei­len der Tra­di­ti­on maria­nisch über­wölbt. Von Tei­len der Tradition.
    Zum Glück nicht von der gesam­ten Tradition…

  7. Ich stim­me @Zeitlos völ­lig zu.

    Ich ver­mu­te sehr stark daß die Ana­lo­gie zwi­schen die Strah­len einer Mon­stranz und die strah­len­för­mig ange­ord­ne­ten Stro­häl­me der Weih­nachts­krip­pe DOM Jean Pateau, Abt v. Font­gom­bau­lt, inspi­riert haben bei sei­ner Predigt.
    Bei Mystik, her­me­ti­schen Tex­ten und Ana­lo­gien tre­ten nicht sel­ten sprach­li­che Pro­ble­me auf (gera­de Syn­kre­tis­mus ist sehr gefürch­tet)- gera­de dort ist Dog­ma­tik und Fun­da­men­tal­theo­lo­gie gefragt.
    Font­gom­bau­lt hat mich übri­gens vor vie­le Jah­ren in schwie­ri­gen Zei­ten in einem katho­lisch total hava­rier­tem Land sehr geholfen.
    Die CD der Abtei Font­gom­bau­lt „Cor­pus Christi/​ Fête Dieu“ mit ihrer herr­li­chen Gre­go­ria­nik (und der gehäs­si­ge Kom­men­tar eines deut­schen Gre­go­ria­nik­pro­fes­sors dazu) blei­ben mir unver­gess­lich- haben übri­gens enorm viel katho­li­sche Men­schen auf dem rech­ten Weg gehol­fen und begleitet.
    Hoch­ge­ehr­ter @ Zeit­los, der Nie­der­gang der Kir­che ist tat­säch­lich gewal­tig; Sie, vie­le de Poster hier und die Inter­net­si­te katho​li​sches​.info sind der beste Beweis, wie­viel Kraft und Qua­li­tät jedoch auch vor­han­den sind.

  8. @zeitlos; wor­über erei­fern Sie sich so ? Wo habe ich irgend­ei­ne Sil­be geschrie­ben, dass Maria kein Geschöpf sei ?? Und wo habe ich sie zu einer „Gott­heit“ erhoben ??
    Mei­ne Wor­te lauteten:
    -
    Sie ist das
    e d e l s t e
    Geschöpf überhaupt!
    sie ist der
    W i d e r s c h e i n
    der aller­hei­lig­sten Dreifaltigkeit !
    -
    Edel­ste Geschöpf und Wider­schein Gottes;
    also NICHT Abglanz; Die­ser ist allei­ne der ein­ge­bo­re­ne Sohn Jesus Christus.

    Und wie­so unter­stel­len Sie mir gar eine „heid­ni­sche Mari­en­ver­eh­rung“. Dies ist schon ein star­kes Stück und mehr als unbe­dacht geäußert.

    Wei­ter schrieb ich:
    -
    ein
    Taber­na­kel, denn
    in ihrem
    HERZEN
    ver­birgt sie unse­ren HERRN und GOTT JESUS CHRISTUS…
    -
    Wenn die Beto­nung auf unser HERR und GOTT Jesus Chri­stus liegt, dann heisst dies selbst­re­dend immer die Ein­heit von Vater, ein­ge­bo­re­nen Sohn und Hei­li­gen Geist.
    Hier ist die Rede von Mari­ens rei­nem makel­lo­sen Her­zen als gleich­sam leben­di­ges Taber­na­kel /​ Gefäss. Sicher­lich sind ihnen auch die „sie­ben Freu­den und die sie­ben Schmer­zen“ des Her­zens Mariä bekannt. Die hei­li­gen Kir­chen­vä­ter ehren Maria als „Sitz der gött­li­chen Weisheit“. 

    Viel­leicht betrach­ten Sie dies­be­züg­lich auch die Rück­sei­te der wun­der­ba­ren Medail­le und sie wer­den die bei­den Her­zen Chri­sti und Mari­ens neben­ein­an­der sehen. . Die aller­se­lig­ste Jung­frau ist als die BRAUT des Hei­li­gen Gei­stes auch die Ver­mitt­le­rin aller Gnaden. 

    Der hl. Bern­hard von Clairvaux:

    „Das ist der Wil­le Gottes,
    dass wir alles durch Maria haben;
    sei­en wir davon überzeugt,
    dass alles, was wir an Hoff­nung, an Gna­de, an Heil besit­zen, von ihr kommt“
    -

    • Nein, ich habe heid­nisch sehr bedacht geäu­ßert. Die enge Ver­bin­dung von Mut­ter und Sohn, onto­lo­gisch, gibt es in der heid­ni­schen Göt­ter­welt. Den Isis-Kult gab es noch in den ersten christ­li­chen Jahrhunderten.
      Nie­mand sagt etwas gegen das rei­ne Herz Mari­ens, ich jeden­falls nicht. Dass sie, als Mut­ter des mensch­ge­wor­de­nen Got­tes, mehr als alle ande­ren Men­schen zu ver­eh­ren ist, dürf­te für jeden, für jede selbst­ver­ständ­lich sein.
      Doch er lebt nicht „ver­bor­gen in ihrem Her­zen.“ Mit sei­ner Him­mel­fahrt tritt unser Herr ein „in die blen­den­de Got­tes­herr­lich­keit. Statt mit der Dor­nen­kro­ne ist er nun mit ‚Ehre und Herr­lich­keit‘ gekrönt. Er sitzt auf dem höch­sten Thro­ne und hat von sei­nem Vater unum­schränk­te Herr­scher­ge­walt erhal­ten über alle Völ­ker der Erde. Als mit­leids­vol­ler, mit unse­ren Schwach­hei­ten ver­trau­ter Hoher­prie­ster zeigt er dem Vater ohne Unter­laß die Wund­ma­le. die er auch in sei­ner Ver­klä­rung bei­be­hal­ten woll­te, und bewegt ihn dadurch zum Erbar­men. Er ist unser Für­spre­cher beim Vater (1 Joh 2,1)“ (Schott 1962, Ein­füh­rung zum Fest Chri­sti Him­mel­fahrt, S. 553).
      Im 14. – 16. Kapi­tel des Joh.-Evangeliums, in sei­nen Abschieds­re­den, ver­heißt unser Herr immer wie­der den Hei­li­gen Geist. Als Bei­stand, als Trö­ster, der bei den ver­stör­ten Jün­gern blei­ben wird, sie unter­rich­ten, sie alles leh­ren wird, was sie jetzt, zu Jesu Chri­sti Leb­zei­ten, noch nicht ver­ste­hen kön­nen.. Er wird das Werk Jesu Chri­sti ver­tie­fen, nichts Neu­es wir den Apo­steln ver­kün­den. Er teilt die Gna­den mit, die unser Herr durch sei­ne Mensch­wer­dung, vor allem durch sein bit­te­res Lei­den und Ster­ben am Kreuz, für unser Heil ver­dient hat.
      Eine katho­li­sche Mari­en­ver­eh­rung, die bei der Gna­den­ver­mitt­lung die „Rol­le des Hei­li­gen Gei­stes“ ver­schweigt, darf sich weder auf unsern Herrn Jesus Chri­stus beru­fen noch auf die Schrif­ten des Neu­en Testaments.

      Mit Recht fei­ert die katho­li­sche Kir­che vie­le Mari­en­fe­ste, sie wid­met ihr die Mona­te Mai und den Okto­ber. Ihr gebührt die Hoch­ver­eh­rung, die Ver­eh­rung vor allen ande­ren Menschen.
      Das darf jedoch nicht dazu füh­ren, dass das Wir­ken des Hei­li­gen Gei­stes über­haupt nicht mehr erwähnt wird, dass in Tei­len der katho­li­schen Volks­fröm­mig­keit die aller­se­lig­ste Jung­frau Maria als die Gna­den­spen­de­rin ver­ehrt wird, obwohl dies nach dem katho­li­schen Glau­ben dem Hei­li­gen Geist zuge­spro­chen wird. 

      Es reicht nicht, das nur dog­ma­tisch zu glau­ben oder nicht zu bestrei­ten, und die Fröm­mig­keits­pra­xis los­zu­lö­sen vom katho­li­schen Glau­ben, vom Dog­ma. Alle wis­sen, was Mar­tin Mose­bach nüch­tern in einem ande­ren Zusam­men­hang fest­stell­te: „Die Pra­xis bestimmt die Religion.“ 

      „Die Lit­ur­gie des Fron­leich­nams­fe­stes fei­ert das Aller­hei­lig­ste Altars­sa­kra­ment als O p f e r, als Kom­mu­ni­on (Opfer­spei­se) und, wegen der dau­ern­den Gegen­wart Chri­sti im Taber­na­kel, als Gegen­stand der Anbe­tung.“ (Schott 1962, S. 603).

      Besin­nen wir uns doch auf das Fest­ge­heim­nis, das wir jeweils fei­ern. Und fal­len wir nicht in einen Syn­kre­tis­mus, der alle Feste maria­nisch überwölbt.

  9. Wer Maria nicht ver­steht als rein­stes und edel­stes Geschöpf Got­tes, der kann unmög­lich die Inkar­na­ti­on verstehen.

    Die Inkar­na­ti­on wäre abstrakt und blut­leer unvor­stell­bar, wenn man die­se Aus­sa­gen zur Got­tes­mut­ter, die im übri­gen von den frü­he­sten Vätern an nach­weis­bar sind (!), nicht macht.

    Maria ist tat­säch­lich die leben­di­ge Mon­stranz, die Bun­des­la­de, die „sedes sapi­en­tiae“, wie die Tra­di­ti­on bekennt.
    Am bekann­te­sten fasst die Lau­re­ta­ni­sche Lita­nei zusam­men, wer Maria in der Heil­ge­schich­te ist, auch den Gedan­ken, dass sie die leben­di­ge Mon­stranz ist. Ich darf aus dem min­de­stens 500 Jah­re alten Text ein paar Ver­se zitieren:

    „…
    Du Spie­gel der gött­li­chen Heiligkeit
    Du Sitz der Weisheit
    Du Ursa­che unse­rer Freude
    Du Tem­pel des Hei­li­gen Geistes
    Du Taber­na­kel der ewi­gen Herrlichkeit
    Du Woh­nung, ganz Gott geweiht
    Du geheim­nis­vol­le Rose
    Du Turm Davids
    Du elfen­bei­ner­ner Turm
    Du gol­de­nes Haus
    Du Arche des Bundes
    …“

    (http://​www​.vati​can​.va/​s​p​e​c​i​a​l​/​r​o​s​a​r​y​/​d​o​c​u​m​e​n​t​s​/​l​i​t​a​n​i​e​-​l​a​u​r​e​t​a​n​e​_​g​e​.​h​tml)

    Ja, das ist nun mal Leh­re der Kir­che. Wenn man auf Maria schaut, dann ent­deckt man, dass es sie ist, die uns Jesus Chri­stus erst wirk­lich ver­ste­hen lässt. ER ist Gott, Maria ist ein rei­nes Geschöpf und steht uns daher näher. Es hat IHM gefal­len, durch sie und mit ihrem Ein­ver­ständ­nis ins Leben des Men­schen zu kommen.
    Das mag das Miss­fal­len des Bes­ser­wis­sen­den erre­gen, aber es ist den­noch so. Gott wird es sich nicht neh­men las­sen, durch nichts und niemanden.
    Wer sie in ihrer Bedeu­tung ablehnt, kann Jesus nicht ver­ste­hen. Er wird von höl­zer­nen Krip­pen pre­di­gen und sich von Stroh­hal­men inspi­rie­ren las­sen… Ja, der letz­te Stroh­halm, an den sich der Unglau­be noch klam­mert, weil er den kraft­vol­len, leben­di­gen Glau­ben abge­legt hat…

    Zuletzt offen­bart die Ableh­nung Mari­ens als leben­di­ger Mon­stranz, dass man IHN nicht ins eige­ne Herz hin­ein­las­sen will wie sie, son­dern mit IHM umspringt, als sei er ein logi­sches Kal­kül. Die Drei­fal­tig­keit als eis­kal­te Gleichung.
    Maria soll uns das Vor­bild für die wah­re und tief­ste Got­tes­lie­be sein. Sie trug IHN unter dem Her­zen und es gibt kei­nen Grund anzu­neh­men, dass sie es nicht auf eine ver­klär­te Form nach wie vor tut.
    Anders gesagt: wer das behaup­tet, lästert Gott, weil er IHM unter­stellt, ER habe Maria benutzt und anschlie­ßend wie­der weg­ge­scho­ben. Mot­to: der Mohr hat sei­ne Schul­dig­keit getan, der Mohr kann gehen. So soll der wah­re Gott in Sei­ner gro­ßen und rei­nen Lie­be sein?!
    Gott sei Dank ist unser Gott treu und hat Sei­ne erste Toch­ter in den Him­mel auf­ge­nom­men, wie das Dog­ma sagt.

    Fron­leich­nam aber lehrt uns, es Maria nach­zu­ma­chen und IHN so ins Herz auf­neh­men zu wol­len, wie sie es tat. Es ist ein Zei­chen größ­ter Demut, wenn man sie bit­tet, einem dabei die rich­ti­ge Hal­tung bei­zu­brin­gen. Wozu sich an einer toten Krip­pe ori­en­tie­ren, wenn wir eine leben­di­ge Mut­ter haben?

  10. Was ich anfü­gen möch­te, ist, dass man sich nicht von „pseu­do­wis­sen­schaft­li­chen Gedan­ken“ zu den Din­gen anstecken las­sen soll­te. Das Hei­den­tum kennt Jung­frau­en­geburt, es kennt Got­tes­söh­ne, es kennt jedes Motiv, das auch im christ­li­chen Glau­ben vorkommt.

    Was besagt das denn? Ist dann alles nicht wahr, wenn auch wir die­se Moti­ve ken­nen? Weil ein pseu­do-auf­ge­klär­ter Ver­stand glaubt, dar­über erha­ben zu sein?
    Der Moder­nis­mus, der sich erha­ben wähnt über all die­se mensch­li­chen Struk­tu­ren, in denen sich ja immer Gött­li­ches abbil­det, auch wenn es noch so brü­chig ist – eine Ahnung von der Gott­eben­bild­lich­keit des Men­schen ist ja immer geblie­ben – mein­te, er müs­se nun durch „Ent­my­tho­lo­gi­sie­rung“ sich des­sen wie eines Bal­la­stes ent­le­di­gen und hat damit alles ver­wor­fen, was zum Heil not­wen­dig ist. Pro­fan gesagt: das Kind mit dem Bade ausgeschüttet.
    Das sol­ches Den­ken im übri­gen unglaub­lich vul­gär und undif­fe­ren­ziert ist, muss man kaum noch extra hin­zu­fü­gen. Es nimmt sich selbst den Zugang in die Tiefe.
    Wenn also Gott es gefal­len hat, über Maria als „Sei­ner Gebä­re­rin“, die damit selbst­ver­ständ­lich die Mut­ter ist, ins Fleisch zu kom­men, dann hat Er sich nicht zuvor Rat bei irgend­wel­chen vul­gär den­ken­den Men­schen ein­ge­holt, ob Er damit auch alles recht und auf­ge­klärt genug gemacht hat. Und ob Er sich damit nicht womög­lich miss­ver­ständ­lich posi­tio­niert habe…Was Er tut, ist bekannt­lich wohl­ge­tan – was will ein klei­ner Mensch dage­gen auf­be­geh­ren und zurecht­rücken wol­len? Wäre es nicht bes­ser, zu schwei­gen und erst ein­mal anzu­fan­gen, sich in die Tra­di­ti­on zu den ein­zel­nen The­men zu ver­tie­fen, um ihre Erkennt­nis, die nicht ein­fach bloß sprö­des Kate­chis­mus­wis­sen ist, zu bit­ten? Gott, Jesus zu fra­gen, was denn hier die Wahr­heit ist?
    Ande­rer­seits haben Päp­ste und Hei­li­ge soviel dazu geschrie­ben, dass es mir unver­ständ­lich ist, wie Men­schen, die sich für katho­lisch hal­ten, das ver­wer­fen kön­nen, was doch stets gelehrt und geglaubt wur­de, immer und überall…
    Ist so nicht auch der Islam? Er sah über­haupt in der Tat­sa­che, dass Gott sich durch eine Frau ins Leben hin­ein­zeug­te einen Fre­vel, wie ihn die poly­the­isti­schen, heid­ni­schen Got­tes­vor­stel­lun­gen seit alters her pfleg­ten. Daher ja der hef­ti­ge Kampf gegen das Chri­sten­tum. Wol­len wir im Gei­ste die­ser teuf­li­schen Leh­re, wie Urban II. sie nann­te, „glau­ben“?
    Auch der Pro­te­stan­tis­mus hasst den fleisch­ge­wor­de­nen, all­zeit gegen­wär­ti­gen, leib­haft gegen­wär­ti­gen, schon ver­klär­ten Jesus und hat Fron­leich­nam verworfen.
    War­um ist Fron­leich­nam aber auch ein maria­ni­sches Fest?
    Zur maria­ni­schen Lek­tü­re emp­feh­le ich die Tex­te des ordent­li­chen Lehr­am­tes, aus­zugs­wei­se ein­mal seit der Erhe­bung des Dog­mas von der unbe­fleck­ten Emp­fäng­nis – das ist die wah­re Lehre.
    Maria ist dabei das Gna­den­mit­tel, durch das es Gott gefal­len hat, ins Fleisch zu kom­men. Inkar­na­ti­on und Opfer hän­gen eng­stens mit Maria zusam­men, der gesagt wur­de, dass das Schwert, das gegen IHN gerich­tet wür­de, auch ihre See­le durch­sto­ßen wür­de. Das ist bereits im NT gesagt.

  11. Die Lau­re­ta­ni­sche Lita­nei zählt zu den ganz gro­ßen Gebe­ten der katho­li­schen Kir­che. An Mari­en­fe­sten wird sie selbst­ver­ständ­lich gebetet.
    Doch nicht an Fron­leich­nam (und ande­ren Her­ren­fe­sten). Hier haben die gro­ßen eucha­ri­sti­schen Hym­nen des hl. Tho­mas von Aquin ihren Platz.
    Es ist und war nie Leh­re der katho­li­schen Kir­che, dass wir unsern Herrn nur durch Maria ver­ste­hen. Wenn ein­zel­ne Gläu­bi­ge die­sen geist­li­chen Weg gehen, dann erlau­be ich mir dar­über kein Urteil. Doch katho­li­sche Leh­re ist es nicht.

    Auf „Schritt und Tritt“ begeg­net uns im Neu­en Testa­ment die hl. Mensch­heit Jesu Chri­sti. Sie ist unser geist­li­ches Vor­bild. Doch dabei bleibt es nicht. Er selbst ruft uns nicht nur in sei­ne Nähe, er kehrt bei uns ein, macht sich für uns zur Spei­se in der demü­ti­gen Gestalt der klei­nen wei­ßen Hostie. Eine grö­ße­re Nähe kann es gar nicht geben.

    „Sie­he, ich ste­he vor der Tür und klop­fe an. Wenn einer mei­ne Stim­me hört und die Tür öff­net, zu dem wer­de ich ein­keh­ren und Mahl mit ihm hal­ten, ich mit ihm, und er mit mir.“ (Apk 3,20).

    Wir haben einen direk­ten Zugang zu unse­rem Herrn Jesus Chri­stus im Hei­li­gen Geist. Vor­aus­set­zung war sei­ne Mensch­wer­dung durch das Wir­ken des Hei­li­gen Gei­stes im Scho­ße der aller­se­lig­sten Jung­frau Maria. Des­halb gebührt ihr die Hoch­ver­eh­rung, die ihr die katho­li­sche Kir­che in rei­chem Maße zukom­men lässt. Die jedoch nicht jedes Fest über­wöl­ben darf, wie es die „auto­no­men Mari­en­ver­eh­rer“ anstre­ben und praktizieren.

    Noch­mal: An Mari­en­fe­sten beten wir die Lau­re­ta­ni­sche Lita­nei. An Fron­leich­nam den gro­ßen Hym­nus des hl. Tho­mas von Aquin: Lau­da, Sion, Salvatorem…“

  12. Dass ich mich ganz auf dem Boden der Tra­di­ti­on befin­de, im übri­gen auch nichts mehr will als dies und so den­ke, wie ich das aus den Tex­ten des Lehr­am­tes so gelernt habe:

    Pius X. 1904:

    „Als näm­lich zu Maria gesagt wur­de: „Selig bist du, da du geglaubt hast, dass in Erfül­lung gehen wird, was dir vom Herrn gesagt wor­den ist“, so bezog sich das auf die Emp­fäng­nis und Geburt des Soh­nes Got­tes. Und so emp­fing sie in ihrem Scho­ße den, der die Wahr­heit sel­ber ist, damit er, „auf einem ganz neu­en Wege und durch eine ganz neue Geburt erzeugt, unsicht­bar sei­nem Wesen nach, sicht­bar in unse­rer Natur wür­de“. So ist der Sohn Got­tes Mensch gewor­den, um „Urhe­ber und Voll­ender des Glau­bens zu wer­den“. Aus all dem aber folgt not­wen­dig, dass sei­ne hei­lig­ste Mut­ter an die­sen gött­li­chen Geheim­nis­sen teil­ge­nom­men hat und dass die­se ihr zur Bewah­rung gleich­sam anver­traut sind. Nach Chri­stus muss Maria als das vor­nehm­ste Fun­da­ment ange­se­hen wer­den, auf dem das Glau­bens­ge­bäu­de durch alle Jahr­hun­der­te hin­durch auf­ge­führt wer­den soll. 

    Oder hät­te Gott viel­leicht nicht auf einem ande­ren Wege als durch die Jung­frau uns den Wie­der­her­stel­ler des Men­schen­ge­schlech­tes und Urhe­ber des Glau­bens schen­ken kön­nen? Nun hat es aber der Ewi­ge nach dem Rat­schluss sei­ner gött­li­chen Vor­se­hung gefügt, uns den Gott­men­schen durch Maria zu geben, die, über­schat­tet vom Hei­li­gen Gei­ste, ihn in ihrem Scho­ße getra­gen; dar­um bleibt uns gar kei­ne ande­re Wahl, als dass wir Chri­stus emp­fan­gen aus den Hän­den Mari­ens. (…) Kurz, das End­ziel des Geset­zes und all die Wahr­heit in Vor­bil­dern und Weis­sa­gun­gen fin­den wir, nächst Chri­stus, in Maria.

    Nie­mand für­wahr, der bedenkt, dass die Jung­frau ein­zig und allein es gewe­sen, mit der Jesus wie eben ein Sohn mit sei­ner Mut­ter drei­ßig Jah­re lang häus­li­chen Umgang pfleg­te und durch die innig­ste Lebens­ge­mein­schaft ver­bun­den war, kann dar­an zwei­feln, dass sie und sonst nie­mand uns den Zugang zur Erkennt­nis Chri­sti zu eröff­nen vermag. (…)

    Nie­mand hat des­halb so wie sie Chri­stus ganz erkannt, und so ist sie auch wie nie­mand anders die geschaf­fe­ne Weg­geI­ei­te­rin und die Leh­re­rin hin zur Erkennt­nis Christi.“

    (Pius X., Ad diem lae­tis­si­mum, 1904 http://​www​.stjo​sef​.at/​d​o​k​u​m​e​n​t​e​/​a​d​_​d​i​e​m​_​i​l​l​u​m​_​l​a​e​t​i​s​s​i​m​u​m​.​htm)
    Die­se und ande­re Enzy­kli­ken wärm­stens zu emp­feh­len und zu reflektieren.
    Nur wer Maria in höch­ster Wei­se ver­ehrt, ist in der Lage, den fleisch­ge­wor­de­nen Sohn Got­tes wahr­haft, im Geist und in der Wahr­heit, anzu­be­ten und zu emp­fan­gen. Die Hostie ist unse­re „Braut­ga­be“, wie Hil­de­gard es schau­te. ER hat sich mit dem Men­schen ver­bun­den in Maria. Es ist unaus­denk­bar, denn Er hat sich ver­bun­den mit unse­rem Blut. Aber ohne dies woll­te ER es offen­bar nicht…Gelobt sei Jesus Christus!

  13. @zeitschnur
    Eine Sup­pe ohne Salz schmeckt nicht, aber wenn man zu viel Salz rein­gibt, dann ver­dirbt man sie.
    Beim Stich­wort Maria zie­hen Sie alle Regi­ster. Als ob man Sie per­sön­lich angrei­fen wür­de. Das ist abso­lut nicht nötig. Kei­ner stellt die Vor­zü­ge und Erha­ben­heit der Got­tes­mut­ter in Zwei­fel. Es ist naiv und unrea­li­stisch, wenn man die Gefah­ren der neue­ren Mari­en­ver­eh­rung, die es unter man­chen Tra­dis gibt, nicht sehen will. Das Bild ist oft­mals über­zeich­net und genau­so ver­fehlt wie die pro­te­stan­ti­sche Unterbelichtung. 

    Die Befürch­tun­gen von zeit­los sind lei­der nicht unbe­grün­det. Der Schritt ins Hei­den­tum ist klei­ner als man­cher meint.

  14. @zeitschnur; vie­len Dank für ihre treff­li­chen Darlegungen.
    @zeitlos; lesen Sie viel­leicht die Bei­trä­ge in Ruhe noch­mals durch. Dann sto­ssen Sie auf die Nen­nung Mari­as als BRAUT DES HEILIGEN GEISTES. Dies zur The­ma­tik Ver­mitt­le­rin aller Gnaden. 

    Wenn von „ver­bor­gen im Her­zen“ die Rede ist, dann selbst­re­dend im Hin­blick auf Mariens
    Mit-Lei­den (sie­ben Lei­den boh­ren sich wie ein Schwert durch ihr Herz. Weis­sa­gung Sime­ons bei der Dar­stel­lung des Herrn im Tem­pel. Die sie­ben Schmerzen:
    Flucht nach Ägyp­ten vor Hero­des; Ver­lust des zwölf­jäh­ri­gen Jesus im Tem­pel; Jesus und die Schriftgelehrten;
    Jesus begeg­net sei­ner Mut­ter am Kreuzweg,
    Kreu­zi­gung und Ster­ben Chri­sti; Kreuzabnahme
    und Über­ga­be des Leich­nams an Maria Grab­le­gung Christi) 

    und Mit-Freu­en ( sie­ben Freu­den: Die Ver­kün­di­gung, die Heim­su­chung, die Geburt Chri­sti, die Anbe­tung der Wei­sen, das Wie­der­auf­fin­den des zwölf­jäh­ri­gen Jesus im Tem­pel, die Auf­er­ste­hung Chri­sti und die Auf­nah­me Mari­ens in den Himmel. ).

  15. Mit Sicher­heit hat der hl. Pius X. am Fest Fron­leich­nam nicht die Lau­re­ta­ni­sche Lita­nei gebe­tet, son­dern „Lau­da, Sion, Salvatorem…“
    Mehr ist zu die­ser inzwi­schen frucht­lo­sen Debat­te nicht zu sagen. Außer, dass er weder in sei­nem Kom­pen­di­um der christ­li­chen Leh­re, noch in sei­nem Kate­chis­mus lehrt, dass „sie und sonst nie­mand uns den Zugang zur Erkennt­nis Chri­sti zu eröff­nen vermag.“
    Der gro­ße Mari­en­ver­eh­rer Pius X. hat ihre Rol­le nie mit der Rol­le des Hei­li­gen Gei­stes ver­wech­selt, wie es bei den „auto­no­men Mari­en­ver­eh­rern die Regel ist…

  16. Als Ergän­zung noch das Gebet des hl. Franz von Sales:
    -

    Treue Aus­spen­de­rin aller Gnaden

    Aller­se­lig­ste Jung­frau Maria,
    wür­di­ge Mut­ter Gottes
    und treue Aus­spen­de­rin aller Gnaden,
    die er uns in die­sem Leben ver­lei­hen will,
    bei der Lie­be dei­nes teu­ren Sohnes,
    unse­res Erlö­sers Jesus Chri­stus, bit­te ich dich,
    mir von dei­nem gött­li­chen Bräutigam,
    dem Hei­li­gen Geist,
    eine himm­li­sche Erleuchtung
    und einen guten Rat zu erwirken,
    um zu erken­nen, was ich tun
    und wie ich mich ver­hal­ten muß
    zur Ver­herr­li­chung Gottes
    und zur För­de­rung mei­nes Heils.
    Hei­li­ge Jung­frau, mit dei­ner Hil­fe hof­fe ich
    die­se Gna­de vom Him­mel zu erlangen,
    denn nächst Gott habe ich
    mein gan­zes Ver­trau­en auf dich gesetzt.
    -

  17. Frau Zeit­los – Sie müs­sen aner­ken­nen, dass Pius X. sich nun mal so geäu­ßert hat, wie er es tat. was rei­tet Sie nur, das damit wider­le­gen zu wol­len, dass er es nicht immer und über­all gesagt hat?!

    Das nimmt absur­de und gro­tes­ke Züge an!

    Ihr Pro­blem ist, dass Sie in die Mari­en­ver­eh­rung etwas hin­ein­pro­ji­zie­ren, was weder ich noch defen­dor noch einer der zitier­ten Hei­li­gen und Päp­ste je gesagt hat.

    Sie – und auch die echauf­fier­te M.S., die ja voll­ends unsach­lich und denun­zia­to­risch auf­tritt – soll­ten einen Weg zur Ruhe fin­den, in aller Nüch­tern­heit, Fair­ness und Sach­lich­keit lesen, was wir geschrie­ben haben, dies aber nicht auf­grund eige­ner Mei­nung, son­dern im Ein­klang mit der Leh­re, die wir aus­führ­lich zitiert haben.

    Es ist die Got­tes­muter selbst, die als Braut des Hei­li­gen Gei­stes nichts ande­res will, als alle, die bei ihr Zuflucht suchen, direkt und schnell zu ihrem Sohn zu füh­ren. Sie ver­ges­sen, dass sie ohne Sün­de war und ihr Wil­le eins ist mit dem Wil­len Got­tes. Nie­mand, der sich an sie wen­det, gerät dabei in eine heid­ni­sche Hal­tung. Was trau­en Sie eigent­lich Gott und den Ord­nun­gen, die ER gesetzt hat, auch denen der man­nig­fa­chen Ver­mitt­lung, eigent­lich zu?

    Ihre Argu­men­ta­tio­nen erin­nern mich an den pro­te­stan­ti­schen Mari­en­hass. Der Jan­se­nis­mus eben­so wie der katho­li­sche Moder­nis­mus haben ihn sich zu eigen gemacht, auch eini­ge bekann­te, schein­bar kon­ser­va­toi­ve Theo­lo­gen wie Ratz­in­ger. Man muss jedoch aner­ken­nen, wenn man ein wenig in die Theo­lo­gie­ge­schich­te ein­steigt, dass auch die­se schein­bar kon­ser­va­ti­ven Theo­lo­gen damit einen Bruch zur gesam­ten Hal­tung der Kir­che zuvor voll­zo­gen haben.

    Wer Jesus liebt, kann nicht anders, als die zu ver­eh­ren, die wür­dig war, IHN zu tra­gen, IHN zu erzie­hen, mit IHM unterm Kreuz zu stehen.

  18. „Ihre Argu­men­ta­tio­nen erin­nern mich an den pro­te­stan­ti­schen Mari­en­hass.“ Wie tief ist das Niveau, unter das Sie gehen wol­len, Frau Jüngling?
    „Sie ver­ges­sen, dass Sie ohne Sün­de war““ das ist eine drei­ste, unver­schäm­te Lüge!
    Das ist nun eine voll­kom­men neue Sicht: Sie „stand mit Ihm unterm Kreuz.“ Sind sie katho­lisch, sind sie christ­lich oder gehö­ren Sie zu einer Mari­en­sek­te? Sie stand mit ihm unterm Kreuz?

    • …bit­te beru­hi­gen Sie sich doch…

      …„sie stand mit Ihm unterm Kreuz“ mein­te nicht, dass Er auch unterm Kreuz stand, son­dern sie mit IHM bis unters Kreuz ging und bei Ihm blieb bis zum Tod. War unglück­lich ausgedrückt.
      Aber das wis­sen Sie ganz genau, wie ich es mein­te, auch wenn es unglück­lich aus­ge­drückt war. 

      Ich möch­te Ihnen jedoch, weil Sie so schäu­men, etwas zitie­ren, um nicht ver­säumt zu haben, Ihnen das vor Augen zu hal­ten, denn Ihr Schäu­men ist bestür­zend und weist auf nichts Gutes hin:

      „Der gelehr­te und from­me Sua­rez aus der Gesell­schaft Jesu (…)und vie­le ande­re haben in Über­ein­stim­mung mit den hl. Vätern, wie z.B. dem hl. Augu­sti­nus, dem hl. Ephrem (…) dem hl. Cyril­lus v. Jeru­sa­lem, dem hl. Ger­ma­nus v. Kon­stan­ti­no­pel, dem hl. Johan­nes v. Damas­kus, dem hl. Ansel­mus, dem hl. Bern­hard, dem hl. Ber­nar­din, dem hl. Tho­mas und dem hl. Bona­ven­tura, unwi­der­leg­lich dar­ge­tan, dass die Ver­eh­rung der aller­s­eig­sten Jung­frau zum Hei­le unbe­dingt not­wen­dig, und dass es ein untrüg­li­ches Zei­chen der Ver­wer­fung sei, wie selbst Öko­lam­pa­di­us und ande­re Häre­ti­ker zuge­ben, der Mut­ter Got­tes die schul­dig­fe Ver­eh­rung und Lie­be zu ver­sa­gen.“ (Gri­g­nion de Mont­fort, Gol­de­nes Buch, Kap. Die aller­se­lig­ste Jung­frau in der Erlö­sung 40)

      Es ist unver­ständ­lich, was Sie wol­len. Sobald hier jemand sei­ne Lie­be und Ver­eh­rung für Maria kund­tut, kommt unwei­ger­lich von Ihnen wie­der die­ser maß­lo­se und ver­lo­ge­ne Wider­spruch, der dem, der sie liebt, Hei­den­tum und was was ich noch alles unter­stellt. Dabei kann jeder des Lesens Kun­di­ge leicht erken­nen, dass das, was Sie unter­stel­len, über­haupt nicht zutrifft. Schon defen­dor hat sie oben gewarnt wegen die­ser Unter­stel­lun­gen und Verzerrungen.

    • Zeit­los: Ana­log der­je­ni­gen der betref­fen­den Bischö­fe anläss­lich der Auf­he­bung des Exkom­mu­ni­ka­ti­ons­de­krets von 1988 gegen­über BXVI. darf man „sprung­be­reit“ auch Ihre Hal­tung beschrei­ben bzw. als Ursa­che dafür neh­men, dass Sie sich auf gewis­se Pas­sa­gen – hier und anders­wo – rich­tig­ge­hend stür­zen und Sachen hin­ein­in­ter­pre­tie­ren, dass einem schwind­lig wird.

      Was Sie sich oben gegen Defen­dor gelei­stet haben, ist beson­ders lamentable. 

      Dazu passt die Ent­glei­sung, ande­re Leser beim Klar­na­men anzu­re­den – auch wenn die Betref­fen­de sich dar­über mög­li­cher­wei­se nicht grä­men wird, aber auch sie hat­te unter Nick­na­me geschrie­ben -, für sich sel­ber die Anony­mi­tät beanspruchen.

  19. Die Debat­te hebt noch etwas ande­res in hel­le Licht des Glaubens:

    Fron­leich­nam ist das Fest der Eucha­ri­stie, es ist das Fest, an dem die Kir­che sich bekennt zum Herz­stück ihres Glau­bens – näm­lich der Gegen­wart Jesu Chri­sti im Mess­op­fer, in der klei­nen zar­ten, zer­brech­li­chen Hostie und dem Kelch des Blutes.

    An Fron­leich­nam fei­ert die Kir­che aber auch die Tat­sa­che, dass Gott nicht nur über Gei­st­er­leb­nis­se, son­dern real, leib­haf­tig, über man­nig­fa­che Ver­mitt­lung für uns erreich­bar wird.
    Es ist eben nicht katho­li­sche Leh­re, wie zeit­los oben behaup­tet, man käme auch direkt zu Jesus. Nie­mand – nie­mand (!) kann ohne Mitt­ler zu Jesus kommen!
    Schon die Epi­so­de aus der Apo­stel­ge­schich­te vom Käm­me­rer aus Äthio­pi­en zeigt uns das: er war gekom­men, um etwas über die wah­re Leh­re zu erfah­ren und las die hei­li­gen Tex­te – erfolg­los. Er konn­te sie nicht wirk­lich ein­ord­nen. Gott ver­setz­te Phil­ip­pus zu ihm, der ihm die Schrift aus­leg­te und ihn anschlie­ßend taufte.
    Es ist die alte pro­te­stan­ti­sche Anma­ßung, wenn man glaubt, es gehe auch ohne Mittler.
    Die­se rei­ne klei­ne Hostie, SEIN Fleisch und SEIN Blut, kön­nen nur durch den Prie­ster gewan­delt wer­den. Der Prie­ster als Mitt­ler! Auch dage­gen hat der Pro­te­stan­tis­mus bis heu­te oppo­niert mit allen Ban­da­gen und bis zum bit­te­ren Ende wird er es tun…
    Unterm Kreuz aber stan­den Maria und Johan­nes, der Pro­to­typ der Prie­sters. Und es war ER selbst, der die bei­den ein­an­der zuord­ne­te. Im Rei­che Got­tes gibt es kei­ne blan­ken Abstrak­tio­nen, falls nun einer ein­wen­den will, Maria sei ja bloß die abstrak­te Kir­che und Johan­nes das abstrak­te Wei­he­amt. Woher weiß ein sol­cher „Gelehr­ter“ das eigentlich?
    Die Kir­che hat es nie­mals so ver­ein­sei­tigt gesehen!
    Der Prie­ster ist Mitt­ler zu Jesus und Maria ist Mitt­le­rin zu Jesus, auf je ver­schie­de­ne Wei­se. Sie ist die Mut­ter der Gläu­bi­gen und die Prie­ster han­deln in per­so­na Chri­sti ver­mit­telnd für alle Gläu­bi­gen, denen sie ande­rer­seits selbst zuge­rech­net wer­den müs­sen. Es sind viel­schich­ti­ge Gestal­ten: Maria-die Kir­che-unse­re und Jesu Mut­ter-das himm­li­sche Jeru­sa­lem und Johan­nes-der Prie­ster-der „alter Christus“-der Gekreu­zig­te-der ver­klär­te und auf­er­stan­de­ne Bräu­ti­gam zur Rech­ten Gottes.

    Das alles ist uner­läss­lich, will man den Anlass des Fron­leich­nam­fe­stes verstehen.
    Fron­leich­nam ist das Fest der man­nig­fa­chen Mitt­ler­schaft, die Gott selbst so geord­net hat, unter der Königs­herr­schaft Jesu Chri­sti. Aber Jesus Chri­stus woll­te nicht allei­ne sein und … ist auch nicht allei­ne. War nie alleine.
    Nie­mand kommt zu IHm, der nicht die Heer­scha­ren, mit denen ER sich umgab, mit anerkennt.
    Schon in der Welt sagen wir lächelnd: Du hei­ra­test immer eine gan­ze Fami­lie mit.
    Wer sich Chri­stus ver­mählt, hei­ra­tet des­sen gan­ze Fami­lie mit.
    Und des­halb geht die Kir­che an Fron­leich­nam auf die Stra­ße; trägt ihren Herrn auf Hän­den und bekennt sich zu IHM als gro­ße Gesell­schaft, die bis in den Him­mel reicht. Engel und Hei­li­ge pro­zes­sie­ren mit, allen vor­an die Gottesmutter.

  20. Nicht ver­wir­rend. Nicht umsonst wur­de frü­her und sehr lan­ge an Fron­leich­nam die Prä­fa­ti­on von Weih­nach­ten genommen.

  21. Ich weiß nicht, wann die Redak­ti­on ein­schrei­tet. Wie­vie­le bos­haf­te Unter­stel­lun­gen sind erlaubt?
    Natür­lich hat kein Mensch einen direk­ten Draht zum Hei­li­gen Geist, zu Jesus Chri­stus, ohne ande­re Men­schen. Es wäre gei­stes­krank, so etwas zu behaup­ten. Und es ist krank, so etwas zu unterstellen.

    Es ist jedoch mög­lich, im geist­li­chen Leben eine per­sön­li­che Bezie­hung zu unse­rem Herrn zu haben, ohne dass Maria sei­ne Mut­ter „vor­ge­schal­tet“ ist. Ich erwähn­te schon mal in die­sem Zusam­men­hang Tere­sa von Avila, Johan­nes vom Kreuz, The­re­se von Lisieux, Cate­ri­na von Sie­na, um nur eini­ge zu nen­nen. Natür­lich waren sie auch Mari­en­ver­eh­rer, Mari­en­ver­eh­re­rin­nen, das ist doch selbst­ver­ständ­lich. Wer an die Mensch­wer­dung Got­tes glaubt, wird sei­ne hei­li­ge Mut­ter ver­eh­ren. Aber unsern Herrn nicht auf eine Stu­fe mit ihr stel­len. Weil er Gott ist. Und sie Geschöpf. Das edel­ste Geschöpf, aber Geschöpf.

    Ohne den Prie­ster wäre es unmög­lich, dass das Kreu­zes­op­fer sakra­men­tal erneu­ert wird im Mess­op­fer, dass die Sakra­men­te gespen­det wer­den, dass der Glau­be ver­kün­det wird. Ich den­ke, ich habe das hier oft genug beschrie­ben, ich muss das nicht mehr wiederholen. 

    Ich schäu­me nicht, ich fin­de es ledig­lich eine bos­haf­te Unter­stel­lung, mir Mari­en­hass zu unter­stel­len. Das ist gegen jeden Anstand, gegen jede Sit­te, gegen jeden nor­ma­len Umgang.

    Der Apo­stel Johan­nes ist nicht der „Pro­to­typ“ des Prie­sters, nur weil er unter dem Kreuz stand. Jesus Chri­stus ist der ewi­ge Hohe­prie­ster, das katho­li­sche Prie­ster­tum lei­tet sich aus­schließ­lich von Ihm ab.
    Weder Sei­ne Mut­ter, noch Johan­nes, noch die Ver­wand­te Sei­ner Mut­ter, noch Maria Mag­da­le­na haben Ihn – unter dem Kreuz ste­hend ‑Gott auf­ge­op­fert. Er hat sich auf­ge­op­fert, Er selbst ist der Prie­ster, er selbst ist das Opfer. 

    Der Apo­stel Johan­nes ist der Autor des vier­ten Evan­ge­li­ums, der Ver­fas­ser von drei neu­te­sta­ment­li­chen Brie­fen und der Gehei­men Offen­ba­rung. Er ist ein sehr scharf den­ken­der Theo­lo­ge, dabei gleich­zei­tig sehr medi­ta­tiv. Aber nicht der Pro­to­typ des Prie­sters. Unser Herr ist der Prie­ster, alle ande­ren Prie­ster sind sei­ne Werk­zeu­ge, sei­ne Die­ner, lei­ten ihr Prie­ster­tum aus­schließ­lich von ihm ab. Doch nicht vom Apo­stel Johannes…

    Das hl. Offi­zi­um hat 1916 und 1917 ver­bo­ten: Dass Maria in prie­ster­li­chen Gewän­dern dar­ge­stellt wur­de und die „Andacht Maria Prie­ste­rin.“ Doch die Häre­sie, Maria habe Gott ihren Sohn auf­ge­op­fert, sie sei die eigent­lich Opfern­de, lebt wei­ter. @ Zeit­schnur ver­tritt sie, doch nicht sie allein.
    Nicht ich, Zeit­los, hat das Ver­bot aus­ge­spro­chen, son­dern das hl. Offi­zi­um. Den­noch wird mich die Unter­stel­lung des Mari­en­has­ses wie­der treffen.

    Ich habe mich gegen eine Mari­en­ver­eh­rung aus­ge­spro­chen und ich wer­de es immer tun, die Maria auf eine Stu­fe mit dem mensch­ge­wor­de­nen Sohn Got­tes stellt. Weil dann ent­we­der er nur Mensch wäre oder sie eine Göt­tin. Es gibt zwar genug Häre­si­en der­zeit, die den Glau­ben bedro­hen, aber eine neue muss nicht unbe­dingt hin­zu kommen.

    • „Aber unsern Herrn nicht auf eine Stu­fe mit ihr stellen.“ 

      Schon wie­der ! Wer von den Lesern hat das dies wo getan ?

      • @ Car­lo

        zeit­los schreibt oben: „Doch die Häre­sie, Maria habe Gott ihren Sohn auf­ge­op­fert, sie sei die eigent­lich Opfern­de, lebt wei­ter. @ Zeit­schnur ver­tritt sie, doch nicht sie allein.“

        Das ist nicht nur Bos­heit und Lüge, son­dern trägt bereits wahn­haf­te Züge. Noch nie hat hier einer etwas der­ar­ti­ges ver­tre­ten! Ich schon gar nicht. Das ist doch Wahn­sinn! Was ist denn hier los?

        @ alle

        Bit­te, ver­ste­hen Sie mei­ne Postings aus sich selbst her­aus. Mir liegt dar­an, Chri­stus immer tie­fer zu ver­ste­hen, und das geht nur über Maria, wie uns vie­le Hei­li­ge und Päp­ste ja bestä­tigt haben. Das ist das, was mich bewegt.

        Ich ver­steh nicht, war­um zeit­los dar­auf so reagiert. D.h. ich habe eine quä­len­de Ahnung, war­um sie das tut.

        Jeder Leser kann mei­ne Postings über­prü­fen und wird erken­nen müs­sen, dass zeit­los vor nichts zurück­schreckt. Sie gibt regel­recht fal­sches Zeug­nis von dem, was ich tat­säch­lich gesagt habe. Warum? 

        zeit­los: Unter­las­sen Sie bit­te die­sen Wahn­sinn – Sie lügen ver­leum­den mich schwer. Es han­delt sich nicht um eine ein­fa­che Deu­tung, Ein­schät­zung oder Inter­pre­ta­ti­on mei­ner Tex­te, die Sie hier vor­neh­men, son­dern sie lügen bewusst und hem­mungs­los und schrei­ben mir Sät­ze zu, die ich nie­mals gesagt habe, ja, die ich noch nie­mals gewagt hät­te zu denken. 

        Nie­mand muss sich mei­ne Mari­en­lie­be zu eigen machen, aber war­um darf ich sie nicht ein­mal mehr äußern, ohne dass ich von Ihnen hier zusam­men­ge­tre­ten wer­de wie von einer Stra­ßen­gang, die mit allen Ban­da­gen klotzt?
        Und nicht nur ich?

  22. @zeitschnur und @Carlo; ich dan­ke Ihnen für die klä­ren­den Dar­le­gun­gen; sie soll­ten (!) einem Jeden /​ einer Jeden ein­leuch­ten. Schlimm ist die hier ins­be­son­de­re durch @zeitlos vor­an­ge­trie­be­ne und ent­ge­gen der Leh­re der Kir­che ste­hen­de gleich­sam „Äch­tung“ der­je­ni­gen, die im Ein­klang mit der Leh­re der Kir­che die aller­se­lig­ste Jung­frau und Got­ted­mut­ter, die unbe­fleckt Emp­fan­ge­ne als edel­stes GESCHÖPF VEREHREN ( nicht „anbe­ten“) und natür­lich auch Zuflucht unter ihren Schutz und Schirm suchen. Unser Herr am Kreuze:
    -
    „Joh 19,26
    Als Jesus sei­ne Mut­ter sah und bei ihr den Jün­ger, den er lieb­te, sag­te er zu sei­ner Mut­ter: Frau, sie­he, dein Sohn!
    Joh 19,27
    Dann sag­te er zu dem Jün­ger: Sie­he, dei­ne Mut­ter! Und von jener Stun­de an nahm sie der Jün­ger zu sich.“
    -

    Dem BARMHERZIGEN HERZEN CHRISTI kann
    nichts mehr Gewalt antun kann.….
    als die mäch­ti­ge Für­bit­te der aller­se­lig­sten Jung­frau und Got­tes­mut­ter Maria.

    Wenn wir uns durch sie der 
    GÖTTLICHEN MAJESTÄT CHRISTI nähern.….
    so wer­den all unse­re noch unvoll­kom­me­nen Opfer-Gaben 
    von unse­rer Eigen­lie­be gerei­nigt und so verschönert 
    unse­rem HERRN und GOTT JESUS CHRISTUS 
    in einer 
    „gol­de­nen Schale“ 
    dargereicht ! 

    Der 
    hei­li­ge Bern­hard von Clairvaux, der För­de­rer des Zister­zi­en­ser­or­dens ( gestor­ben 1153 ),
    hat wun­der­schön die 
    Ein­zig­ar­tig­keit der aller­se­lig­sten Jung­frau und Got­tes­mut­ter Maria 
    – als rein­stes Gefäss der Gött­li­chen Erwäh­lung und als sich völ­lig dem Wil­len Got­tes hin­ge­ben­de Magd in einem Bitt-Satz so zusammengefasst:

    „Gewäh­re du uns Zutritt zu dei­nem Soh­ne, o Gebe­ne­dei­te, Ermitt­le­rin der Gna­de, Spen­de­rin des Lebens, Mut­ter des Heiles !
    Durch dich möge uns auf­neh­men, Der durch dich uns geschenkt ward“.
    -

    Wei­te­re Zita­te von Hei­li­gen im näch­sten Beitrag.

  23. Bit­te um Mari­ens Schutz und Schirm:


    „Unter dei­nen Schutz und Schirm
    flie­hen wir,
    o hei­li­ge Gottesgebärerin;
    Ver­schmä­he nicht unser Gebet in unsern Nöten,
    son­dern erlö­se uns jeder­zeit von allen Gefahren,
    o du glor­rei­che und gebe­ne­dei­te Jungfrau,
    unse­re Frau,
    unse­re Mittlerin,
    unse­re Fürsprecherin.
    Ver­söh­ne uns mit dei­nem Sohne,
    emp­fiehl uns dei­nem Sohne,
    stel­le uns vor dei­nem Sohne.
    Amen. “ 

    Hei­li­ge über die aller­se­lig­ste Jung­frau und Got­tes­nut­ter Maria:

    Der hei­li­ge Bern­hard von Clairvaux:
    -
    „Sie hält ihren Sohn zurück, damit Er nicht strafe;
    sie hält den Teu­fel zurück, damit er nicht schade;
    sie hält die Tugen­den fest, damit sie nicht verderben;
    sie hält die Gna­den fest, damit sie nicht verwehen.“

    Der 
    hei­li­ge Lud­wig Maria Gri­g­nion von Mont­fort ( 1673 – 1716 ) 
    hat die 
    Not­wen­dig­keit der beson­de­ren Ver­eh­rung der aller­se­lig­sten Jung­frau und Got­tes­mut­ter Maria fol­gen­der­ma­ssen umschrieben:

    „Gott brauch­te zwar Maria nicht unbedingt.
    Doch war es sein aus­drück­li­cher Wille,
    dass sie not­wen­dig sei
    Wenn dar­um Gott schon Mari­ens bedurfte, 
    dann ist sie den Men­schen zur Errei­chung ihres End­zie­les erst recht notwendig.
    Dar­um darf man die Mari­en­ver­eh­rung nicht ein­fach der Ver­eh­rung der übri­gen Hei­li­gen gleichsetzen.
    Sie ist viel not­wen­di­ger und kei­nes­wegs unse­rem Belie­ben anheimgestellt.

    (.…)

    Maria allei­ne hat 
    ohne Ver­mitt­lung eines ande­ren Geschöp­fes Gna­de gefun­den vor GOTT.
    Alle ande­ren haben seit­dem nur durch sie Gna­de gefun­den, und alle, die noch kommen, 
    wer­den sie nur durch sie finden.
    Schon als der Erz­engel Gabri­el sie grüss­te, war sie voll der Gnade;
    und als der HEILIGE GEIST auf so unaus­sprech­li­che Wei­se sie überschattete, 
    da emp­fing sie die Ueber­fül­le der Gnade.

    (.…)

    Was Luzi­fer durch sei­nen Stolz ver­lo­ren hat, das 
    hat Maria durch ihre Demut gewonnen;
    was Eva durch ihren Unge­hor­sam der Ver­dam­mung und dem Ver­der­ben preis­ge­ge­ben hat, 
    Maria hat es gerettet.
    Eva hat der Schlan­ge gehorcht und hat damit sich selbst und alle ihre Kin­der ins Ver­der­ben geris­sen und der Schlan­ge ausgeliefert.
    Maria hat GOTT voll­kom­me­ne Treue gezeigt und hat damit sich selbst und alle ihre Kin­der und Die­ner geret­tet und GOTT geweiht.

    (.…)

    „Maria allei­ne hat von GOTT 
    die Schlüs­sel zur Schatz­kam­mer der gött­li­chen Lie­be erhal­ten und damit die Macht, auf den erha­ben­sten und geheim­nis­voll­sten Wegen der Voll­kom­men­heit zu wandeln 
    und ande­re auf die­se Wege zu führen.

    (.…)

    Durch Maria hat das Heil der Welt begon­nen, durch Maria muss es auch voll­endet werden.“
    […]

    GOTT VATER.…

    hat Maria Sei­ne Frucht­bar­keit mit­ge­teilt, soweit ein blo­sses Geschöpf sie auf­neh­men konnte. 
    So hat Er ihr die Macht ver­lie­hen, Sei­nen Sohn und alle Glie­der des mysti­schen Lei­bes Chri­sti hervorzubringen (.…)

    GOTT SOHN.…

    stieg als neu­er Adam in Mari­ens jung­räu­li­chen Schoss herab, 
    der für Ihn das irdi­sche Para­dies war. 
    Er hat dar­in Sein Wohl­ge­fal­len gefun­den und im Ver­bor­ge­nen Wun­der der Gna­de gewirkt (.…)

    GOTT HEILIGER GEIST.….

    der Sich mit Maria ver­mählt hat. 
    Mit ihr und in ihr hat Er Sein Meisterwerk, 
    den Gott­men­schen, hervorgebracht;
    mit ihr und in ihr bringt Er täg­lich bis zum Ende der Welt die Aus­er­wähl­ten und die Glie­der am Lei­be die­ses anbe­tungs­wür­di­gen Haup­tes hervor (.…)“

    • Lie­ber defen­dor, dan­ke für Ihre Zita­te! Hier habe ich noch zwei schö­ne Zita­te für Sie, dies­mal von Hil­de­gard von Bingen:

      QUIA ERGO FEMINA MORTEM INSTRUXIT,
      CLARA VIRGO ILLAM INTEREMIT.
      ET IDEO EST SUMMA BENEDICTIO
      IN FEMINEA FORMA
      PRE OMNI CREATURA,
      QUIA DEUS FACTUS EST HOMO
      IN DULISSIMA ET BEATA VIRGINE.

      (Da uns die Frau den Tod „ein­bau­te“,
      hat die strah­len­de Jung­frau ihn wie­der „aus­ge­baut“.
      Und so liegt größ­te Segnung
      in der Gestalt der Frau
      – vor jedem ande­ren Geschöpf – ,
      weil Gott Mensch gewor­den ist
      aus der süße­sten und aller­se­lig­sten Jungfrau.)

      oder:

      O QUAM MAGNUM MIRACULUM EST,
      QUOD IN SUBDITAM FEMINEAM FORMAM
      REX INTROIVIT.
      HOC DEUS FECIT,
      QUIA HUMILITAS SUPER OMNIA ASCENDIT.
      ET O QUAM MAGNA FELICITAS EST
      IN ISTA FORMA,
      QUIA MALICIA,
      QUE DE FEMINA FLUXIT,
      HANC FEMINA POSTEA DETERSIT
      ET OMNEM SUAVISSIMUM ODOREM VIRTUTUM EDIFICAVIT
      AC CELUM ORNAVIT
      PLUS, QUAM TERRAM PRIUS TRUBAVIT.

      (O wie groß ist das Wunder,
      dass in der ernied­rig­ten weib­li­chen Gestalt
      der König einzog.
      Das hat Gott gemacht,
      denn die Ohn­macht über­schrei­tet alles!
      Und o, wie groß ist die Glückseligkeit
      in jener Gestalt,
      denn das Böse,
      das über die Frau einströmte,
      wur­de spä­ter von der Frau wegjagt
      und sie grün­de­te den voll­kom­me­nen, aller­sü­ße­sten Duft der Tugenden
      und schmück­te den Himmel
      schö­ner noch, als sie die Erde zuvor ver­wirrt hatte.)

      Hil­de­gard von Bin­gen wur­de 1098 gebo­ren, vor fast 1000 Jah­ren. Wir sehen also, dass Maria wirk­lich seit alters her in glei­cher Wei­se hoch­ge­ehrt wur­de, dies also zur Tra­di­ti­on der Kir­che gehört und der, der das abwehrt, dem dient, der die Frau hasst und zu Beginn ver­führt hat. Nie­mand soll­te ver­ges­sen, dass Gott selbst die Feind­schaft zwi­schen Schlan­ge und Frau gestif­tet hat. ER selbst sagt: „Ini­mici­ti­as ponam inter te et mulie­rem“. (Gen. 3, 15). Die ande­ren Flü­che über dem Men­schen sagt Gott nicht als etwas, das ER selbst setzt – der Mensch ver­ur­sacht die­sen Fluch selbst („um dei­net­wil­len“ sagt ER da). Beim Satan aber setzt Gott selbst Feind­schaft zwi­schen Schlan­ge und Frau.
      Ich bin Gott dafür unend­lich dankbar!
      Und noch dank­ba­rer bin ich IHM, dass ER Maria erwählt hat für Sein gro­ßes Heils­werk in Jesus.
      lau­de­tur Jesus Christus.

  24. @ zeit­schnur
    21. Juni 2014 um 23:24
    Sie bekom­men hier auch Unter­stüt­zung, und zwar von mir, einer Noch­pro­te­stan­tin, die trotz der Ökum­ne­geil­heit sämt­li­cher Prie­ster und ihrer Schäf­chen kon­ver­tie­ren wird!
    Sie haben recht, man kommt nur über Maria wahr­haf­tig zu Jesus Chri­stus, sie schützt uns am zuver­läs­sig­sten vor Ket­ze­rei, Häre­sie und Neu­hei­den­tum, selbst der athe­isti­sche Phi­lo­soph Lud­wig Feur­bach muss­te zuge­ben, dass da, wo die Ver­eh­rung der Jung­frau Maria abnimmt, auch der Glau­be bzw. die Treue zu unse­rem Her­ren Jesus Chri­stus abnimmt!
    Ich bin so pro­te­stan­tisch auf­ge­wach­sen wie man nur auf­wach­sen kann, kein Menshc hat mir je bei­gebracht oder gar vor­ge­lebt, was ich hier schrei­be, aber für den Her­ren ist nichts unmöglich!

    Es ist über­haupt kein Pro­blem die Pre­digt von Dom Jean Pateau, Abt von Font­gom­bau­lt, zum Hoch­fest Fron­leich­nam als ket­ze­risch, vom pro­te­stan­ti­schen Judas­ar­muts­kom­mu­ni­sten­geist getränkt zu erkennen.
    Nicht für den, der unse­ren Her­ren Jesus Chri­stus kennt, und dar­um das Bedürf­nis hat, ihm durch sei­ne Mut­ter, die bis zuletzt in unend­li­chem müt­ter­li­chen Schmerz bei ihm aus­ge­harrt hat (so kann unse­re lie­be Frau uns auch am ehe­sten die Fähig­keit dazu geben), näher zu kommen!

    • Dass es sol­che Kon­ver­sio­nen heu­te noch gibt, ist ein Wun­der – Gott sei Dank & Ihnen herz­li­che Gratulation !

  25. @ euca

    dan­ke, lie­be euca, habe gera­de bei dem ande­ren Arti­kel gese­hen, dass Sie mir den Hin­weis auf Ihr Posting hier gege­ben haben.

    Das ist wun­der­schön! Gehen Sie so schnell wie mög­lich weg von den Pro­te­stan­ten. Ich kann Sie sehr gut ver­ste­hen. Zwar stam­me ich aus einer katho­li­schen Her­kunft, aber schon mei­ne Groß­el­tern sind von die­sem Glau­ben abgefallen.
    Ich habe erst durch Maria begrif­fen, wer Jesus ist und so zurück­ge­fun­den zum katho­li­schen Glau­ben, den mei­ne Vor­fah­ren auf­ge­ge­ben haben. 

    Ich weiß zutiefst, dass Maria, wenn es wirk­lich sie selbst ist, die einem in den Weg tritt – und in mei­nem Fall tat sie es stumm in all den vie­len Zeug­nis­sen, die histo­risch noch von ihr bestehen – so voll­kom­men, wie das nie­mand sonst kann, auf IHN weist wie ein rie­si­ger, fast über­di­men­sio­nal schö­ner und rei­ner, aber auch REIN MENSCHLICHER Zei­ger. Wie ein blo­ßer Mensch sich zu IHM ver­hal­ten soll, das hat allei­ne sie in voll­kom­me­ner Form gezeigt. 

    Vor­her war ich stolz und wähn­te mich wei­se, man kann sagen, dass ich ein tota­ler Mensch die­ser Zeit war, habe u.a. ande­ren auch Phi­lo­so­phie stu­diert und hät­te nie geglaubt, dass es ein­mal die­se Frau sein wür­de, die im übri­gen eine der größ­ten Phi­lo­so­phin­nen sein muss, denn die Schrift betont ihre bestän­di­ge Refle­xi­on im Her­zen, die mir hel­fen wür­de, den zu fin­den, der doch Gott ist und vor des­sen Heils­tat man wie geblen­det ist, weil sie zu groß und zu rein ist für einen ver­dor­be­nen Ver­stand. Man ver­steht die­se Heils­tat ja nicht, weil man ein Lehr­buch liest oder den Kate­chis­mus Pius X. – all das ist viel zu dürf­tig und gibt allen­falls erst ein­mal die spö­den Nor­men vor. Es muss aus einem toten Buch­sta­ben­glau­ben alles erst ein­mal zu einem leben­di­gen Glau­ben werden.
    Zu einem leben­di­gen Glau­ben wird es aber erst durch Maria, die uns IHN gebracht hat, dies aber nicht bloß als fühl­lo­ses oder gar unter­wor­fe­nes, „benutz­tes“ Gefäß wie Hagar, son­dern als leben­di­ger, von Gott gelieb­ter und erho­be­ner Mensch, der sei­nen Wil­len voll­stän­dig mit dem Sei­nen vei­nigt hatte.
    So lehrt die Kir­che von alters her.

    Dass auch das im Grun­de immer noch fast unaus­denk­bar ist, weiß jeder, der sich kon­templie­rend mit Maria beschäf­tigt. Die Lehr­aus­sa­ge, dass Gott sich tat­säch­lich aus einem Men­schen gebä­ren ließ, ist unge­heur­lich. Gewöhn­lich – in der Natur – zeugt nur Glei­ches mit Glei­chem etwas. Wie ich schon öfters sag­te, hat der Islam wegen die­ser dog­ma­ti­schen Aus­sa­ge der Kir­che das gan­ze Chri­sten­tum ver­wor­fen: das kann nicht sein, der gro­ße Gott kann sich nicht mit einem Men­schen, noch dazu einer nied­ri­gen Frau – wie sie glau­ben, vereinigen. 

    Der Pro­te­stan­tis­mus hat die­se Tasa­che, dass Gott es aber genau so woll­te, und eine Frau so zu sich erho­ben aus, aus dem Staub, aus der Nied­rig­keit, wie Maria selbst ja singt, zwar nicht ganz ver­leug­net, aber mit einem rie­si­gen Tabu belegt. Ich weiß das sehr genau, weil ich mich als unge­tauf­tes Kind erst ein­mal in der ev. Kir­che hat­te tau­fen las­sen und eini­ge Jah­re dort ver­bracht habe… (>)

    • (>)

      Dort erleb­te ich haut­nah, was es heißt, Maria „in rech­ter Wei­se“ zu ver­eh­ren und anzu­er­ken­nen – man redet zwar viel von Jesus, aber man ver­steht letzt­end­lich die dog­ma­ti­sche Norm, dass er wah­rer Gott und wah­rer Mensch, unge­trennt und unver­mischt, ist, nicht. Daher sieht man Jesus dort mehr oder weni­ger nur als Men­schen. Man kann Sei­ne Gott­heit nicht erfas­sen. Es gibt zwar eine gewis­se Jesus­fröm­mig­keit im Pie­tis­mus, aber sie reicht nicht an das tie­fe Ver­ständ­nis des Dog­mas her­an. Es mag ein­zel­ne geben, denen Gott gnä­dig ist, weil er ihr Herz sieht und die Tat­sa­che, dass sie seit Gene­ra­tio­nen aus rein ev. Fami­li­en kom­men und dar­über nicht hin­aus­kom­men, aber das kann nicht als Norm die­nen – die Leh­re ist den­noch ver­kehrt von hin­ten bis vorne.
      Die­ses, dass ER bei­de Natu­ren hat, und alles, was dar­an hängt, hat sich mehr erst über die Kon­tem­pla­ti­on der aller­se­lig­sten Jung­frau und Got­tes­mut­ter erschlos­sen. Bzw.: tut es noch.
      Schon mit­tel­al­ter­li­che Autoren haben sich mit der isla­mi­schen Kri­tik beschäf­tigt, die besagt, dass Gott sich nicht ernied­ri­gen kön­ne und Men­schen­ge­stalt anneh­men kön­ne, weil Gott Gott ist. Nun ist die­ser Gedan­ke ja nicht nur falsch. Und so stim­men Tho­mas oder Anselm einem sol­chen Krit­ker zunächst ein­mal zu: Gott hat sich natür­lich nicht selbst „ver­min­dert“ in sei­ner Gott­heit, indem er sich mit unse­rem Blut ver­band. Er hat sich her­ab­ge­las­sen, aber nicht ver­min­dert! Anders­her­um ist es, sagt Anselm: Gott hat den Men­schen zu sich erho­ben! Aber er ist Gott und der Mensch – auch der erlö­ste Mensch, der ja im übri­gen einen neu­en Geist und Leib erhält, suk­zes­si­ve, um wie­der voll­stän­di­ges Eben­bild Got­tes zu wer­den. Das­sel­be sagt Maria selbst:
      Quia fecit mihi magna,
      qui potens est,
      et sanc­tum nomen eius.
      (Denn er hat mich groß gemacht, der mäch­tig ist, und hei­lig ist des­sen Name.)
      Zuge­spitzt kann man sagen: ER selbst will den Men­schen zu sich erhe­ben und neben sich stel­len, damit der Mensch mit IHM eines Tages regie­ren wird. das sagen jeden­falls man­nig­fa­che Stel­len im NT, in den Brie­fen. ER woll­te ein Eben­bild – ein Ebenbild!
      Dass die­ses Eben­bild natür­lich nicht ER ist, son­dern eben ein Eben­bild, das nur dann „magna“ sein kann, wenn es ganz und gar aus der Gna­de des­sen lebt, der von nie­man­des Gna­den lebt, ist logisch. Ich hat­te das neu­lich ja auch aus­führ­lich dar­ge­legt. https://www.katholisches.info/2014/06/02/zum-geheimnis-des-menschen-als-imago-dei-reflexionen-ueber-die-geschlechter‑i/
      Maria ist sozu­sa­gen der Vor­ge­schmack auf die­se atem­be­rau­ben­de Restau­ra­ti­on der Eben­bild­lich­keit des Men­schen, die in der Ver­söh­nung mit dem Men­schen, die Gott durch Sein Opfer mög­lich gemacht hat.
      Erst das Nach­den­ken über das, was sie selbst „magna mihi fecit qui potens est“ nennt, lässt erschau­ernd begrie­fen, wie sehr ER uns lie­ben muss. Der, in dem alle „Potenz“, alle Macht und jede Mög­lich­keit liegt, ER ist es, der „sie groß macht“. Nicht sie selbst tut es oder könn­te es je – ER tut es, weil ER es will.
      (>)

      • (>)
        Und sie? Sie jubelt, sie freut sich, sie kann nicht anders, als IHN zu erhe­ben (ein bös­wil­li­ger Leser wür­de der Got­tes­mut­ter die­sen Satz als Anma­ßung aus­le­gen: „magni­fi­cat ani­ma mea Domi­num“ – wer ist denn sie, dass ihre See­le den gro­ßen Gott erhe­ben könnte!“)
        Nun – das alles ist Gott sei Dank Schrift­wort und nie­mand kann dar­an vorbei…
        „Magni­fi­ca­re“ heißt: rüh­men, erhe­ben, groß machen. Der Mensch ant­wor­tet auf die­ses „quia fecit mihi magna“ mit der Ant­wort der Lie­be. Gott macht Maria groß, und ihr gan­zes Sein soll Sei­ner Erhe­bung unter dem Men­schen­ge­schlecht die­nen. Das ist die Spra­che der Liebe.

        Der Fürst der Welt aber hasst unter allen Men­schen am meisten…sie. Eben weil sie ihr gan­zes Sein dazu auf­ge­op­fert hat, IHN zu erhe­ben, und dies rein und sünd­los, weil Gott ihr die­ses „Talent“ geschenkt hat wie der Herr sei­nem größ­ten Die­ner 5 Talen­te gibt im Gleich­nis Jesu. Und Maria macht dar­aus 10 Talen­te und am Ende wird ER ihr noch dazu geben…
        Der Fürst der Welt hasst sie und jeder soll­te auf­pas­sen, ob er nicht auf die­sen Für­sten hin­ein­fällt, der meint, sie schmä­hen und her­ab­set­zen zu müssen.
        Es ist Gott, der Herr selbst, der sie „fecit magna“ – groß gemacht hat!

        Dass die Idee, dass die eucha­ri­sti­schen Gestal­ten und Fron­leich­nam tat­säch­lich etwas „Weih­nacht­li­ches“ haben, nicht abwe­gig ist, liegt dar­in, dass ER sich hier tat­säch­lich so klein und zer­brech­lich wie ein neu­ge­bo­re­nes Kind „aus­setzt“. Die­se unsicht­ba­re Prä­senz Jesu in die­sen Gestal­ten von Brot und Wein macht das Unsicht­ba­re eben doch sicht­bar, aber nur für das Auge des Glau­bens. Es gehört eine unend­li­che Demut dazu, wie Maria und Josef, die Hir­ten und Magi­er, vor einem zap­peln­den wim­mern­den Kind nie­der­fie­len, vor die­sen unschein­ba­ren Gestal­ten nie­der­zu­fal­len. Dass eine Mon­stranz immer aus dem besten Mate­ri­al sein soll, das die Erde her­ge­ben kann, ist jedoch Aus­druck die­ser Demut: aus Gold, Edel­stei­nen, Elfen­bein. Die aller­hei­lig­ste Hostie wird gehal­ten von der „Lunu­la“, dem klei­nen Mond aus Gold, die­sem Fuß, in dem sie ruht und gehal­ten wird, förm­lich wie ein Kind im Ute­rus der Mutter.
        Hier ver­weist das Wort „Lunu­la“ eben­falls auf Maria, die wie der Mond von der Son­ne ange­strahlt wird und nur dadurch leuch­tet. Es ist sie, die IHn hält, bzw. ER will von ihr gehal­ten werden.
        Wahr­haf­tig: Gott hät­te nicht über Maria zu uns kom­men müs­sen! Er hät­te es ohne sie machen kön­nen, aber: Deus lo vult!
        Es ist Geheim­nis über Geheim­nis, das sich hier öff­net, eine Tür nach den ande­ren führt in immer tie­fe­re Räu­me. Ich kann nur stau­nen und mich freu­en über die Lie­be, die Gott uns zuwen­den woll­te und vor kei­ner noch so schmerz­vol­len Selbst­hin­ga­be zurück­schreck­te – es ist wunderbar!
        Es ist daher voll­kom­men dane­ben, in einer Fron­leich­nam-Pre­digt, die zwar zu Recht an Weih­nach­ten erin­nert, nicht in Maria, dem „edel­sten Mate­ri­al, das die Erde her­gab“, son­dern in der mod­ri­gen Krip­pe die „erste Mon­stranz“ zu sehen.
        Die­se Aus­sa­ge zeigt auf einen Schlag, wo sol­che Theo­lo­gie steht.

  26. Als Beob­ach­ter des Thread-Ver­lau­fes muss ich sagen, dass Zeit­los zuerst mit Unter­stel­lun­gen und ja sogar absur­den Vor­wür­fen um sich warf, die hier nie zur Spra­che kamen. Irgend etwas stimmt da nicht.

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