(Rom) Vertritt Papst Franziskus eine Allerlösungslehre? Am Abend des Allerheiligenfestes besuchte das katholische Kirchenoberhaupt den römischen Friedhof Campo Verano um der Verstorbenen zu gedenken, wo er eine Heilige Messe zelebrierte. Er nahm damit eine Tradition wieder auf, der in den 90er Jahren unter Papst Johannes Paul II. abgekommen war. Bisher wurde der Friedhofsbesuch vor allem wegen der neuen Ferula des Papstes beachtet, weniger wegen seiner Predigt. Die Wiedergabe der Predigt in deutscher Übersetzung durch Radio Vatikan wirft die Frage auf, ob Papst Franziskus ein Vertreter der Allerlösungslehre sei. Eine Lehre, die von der Kirche immer verworfen wurde.
Im Bericht der deutschen Redaktion von Radio Vatikan lautet der erste Satz des Papstes nämlich:
„Wir sind hier noch vor der Abenddämmerung versammelt und denken an unsere eigene Zukunft. Und wir denken an all jene, die uns verlassen haben. Sie sind nun beim Herrn. Sie sind bereits dort, wo wir auch einmal hinkommen.“
Damit wird gesagt, daß alle Verstorbenen beim Herrn sind, und daß die noch Lebenden nach ihrem Tod ebenfalls alle beim Herrn sein werden. Kurzum: Alle sind erlöst.
Wörtlich sagte der Papst im italienischen Original jedoch:
„Zu dieser Stunde, vor der Abenddämmerung, versammeln wir uns und denken an unsere Zukunft. Wir denken an all jene, die von uns gegangen sind, wir denken an alle die uns im Leben vorangegangen sind und im Herrn sind.“
Liest man nicht die Teilübersetzung von Radio Vatikan, sondern hört die gesamte Predigt, kann man feststellen, daß in der Homilie des Papstes keine Allerlösungslehre enthalten ist. Wohl aber eine gewisse Einseitigkeit in der Betonung der Freude auf die Erlösung, als würde eine gewisse Heilssicherheit mitschwingen. Die Dimension der Sünde, das bange Hoffen auf die Barmherzigkeit Gottes, der Dies irae, der Tag des Zorns, der das Jüngste Gericht meint und bis 1970 als Sequenz der Totenmesse besungen wurde und durch Mozarts Requiem noch heute weltbekannt ist, das alles fehlt zur Gänze, wie überhaupt das Erschauern vor Ehrfurcht. Kein Wort über die Möglichkeit einer ewigen Verdamnis und nicht einmal ein Wort über das Fegefeuer.
Hier die weitere vollständige Predigt von Papst Franziskus in deutscher Übersetzung:
„Die Schauung des Himmels, die wir in der ersten Lesung gehört haben, ist so schön: Der Herrgott, die Schönheit, die Güte, die Wahrheit, die Liebkosung, die vollkommene Liebe. Das alles erwartet uns. Jene, die uns vorangegangen und im Herrn gestorben sind, sind dort. Sie verkünden, daß sie nicht wegen ihrer Werke gerettet wurden – sie haben auch gute Werke getan -, sondern vom Herrn gerettet wurden: „Die Rettung kommt von unserem Gott, der auf dem Thron sitzt, und von dem Lamm“ (Off 7,10). Er ist es, der uns rettet, Er ist es, der uns am Ende unseres Lebens wie ein Vater an der Hand führt genau in jenen Himmel, wo unsere Vorfahren sind. Einer der Ältesten stellt die Frage: „Wer sind diese, die weiße Gewänder tragen, und woher sind sie gekommen?“ (Off 7,13). Wer sind diese Gerechten, diese Heiligen, die im Himmel sind? Die Antwort: „Es sind die, die aus der großen Bedrängnis kommen; sie haben ihre Gewänder gewaschen und im Blut des Lammes weiß gemacht“ (Off 7,14).
Wir können nur dank des Blutes des Lammes in den Himmel eintreten, dank Christi Blut. Es ist genau das Blut Christi, das uns gerechtfertigt hat, das uns die Tore zum Himmel geöffnet hat. Und wenn wir heute dieser unserer Brüder und Schwestern gedenken, die uns im Leben vorangegangen und im Himmel sind, dann weil sie durch das Blut Christi gewaschen wurden. Das ist unsere Hoffnung: die Hoffnung des Blutes Christi! Eine Hoffnung, die nicht enttäuscht. Wenn wir im Leben mit dem Herrn gehen, enttäuscht Er nie!
Wir haben in der zweiten Lesung gehört, was der Apostel Johannes seinen Jüngern sagte: „Seht, wie groß die Liebe ist, die der Vater uns geschenkt hat: Wir heißen Kinder Gottes und wir sind es. Die Welt erkennt uns nicht (…) Jetzt sind wir Kinder Gottes. Aber was wir sein werden, ist noch nicht offenbar geworden. Wir wissen, dass wir ihm ähnlich sein werden, wenn er offenbar wird; denn wir werden ihn sehen, wie er ist“ (1 Joh 3,1f). Gott sehen, Gott ähnlich sein: das ist unsere Hoffnung. Und heute, gerade am Tag Allerheiligen und vor Allerseelen ist es notwendig, ein wenig an die Hoffnung zu denken: die Hoffnung, die uns im Leben begleitet. Die ersten Christen stellten die Hoffnung mit einem Anker dar, so als wäre das Leben der Anker, der an das Ufer des Himmels geworfen ist und wir alle auf dem Weg zum Ufer, das Seil des Ankers fest umklammert. Das ist ein schönes Bild der Hoffnung: das Herz dort verankert zu haben, wo unsere Vorfahren, wo die Heiligen sind, wo Jesus ist, wo Gott ist. Das ist die Hoffnung, die nicht enttäuscht; heute und morgen sind Tage der Hoffnung.
Die Hoffnung ist ein bißchen wie die Hefe, die dir die Seele aufgehen läßt; es gibt schwierige Momente im Leben, aber mit der Hoffnung geht die Seele weiter und schaut auf das, was uns erwartet. Heute ist ein Tag der Hoffnung. Unsere Brüder und Schwestern sind in der Gegenwart Gottes und auch wir werden dort sein, aus reiner Gnade des Herrn, wenn wir auf dem Weg Jesu gehen. Der Apostel Johannes schließt: „Jeder, der dies von ihm erhofft, heiligt sich, so wie Er heilig ist.“ (1 Joh 3,3) Auch die Hoffnung reinigt uns, erleichtert uns; diese Reinigung in der Hoffnung in Jesus Christus läßt uns schneller gehen, sofort. In dieser heutigen Vorabenddämmerung kann jeder von uns an sein Lebensende denken: „Wie wird mein Lebensende sein?“ Wir alle haben eine Dämmerung, alle! Schaue ich mit Hoffnung darauf? Schaue ich mit jener Freude darauf, vom Herrn empfangen zu werden? Das ist ein christlicher Gedanken, der uns Frieden schenkt. Heute ist ein Tag der Freude, einer gelassenen, ruhigen Freude, der Freude des Friedens. Denken wir an das Lebensende vieler Brüder und Schwestern, die uns vorangegangen sind, denken wir an unser Lebensende, wenn es kommt. Und denken wir an unser Herz und fragen wir uns: „Wo ist mein Herz verankert?“ Wenn es nicht gut verankert sein sollte, dann verankern wir es dort, an jenem Ufer, wissend, daß die Hoffnung nie enttäuscht, weil der Herr Jesus nicht enttäuscht.“
Text/Übersetzung: Giuseppe Nardi
Bild: CTV (Screenshot)
Dass das Fegefeuer abgeschafft ist , das wissen wir doch schon, und Sünde gibt es auch fast keine mehr, und Papst Johannes Paul II. hat ja den Hans Urs von Balthasar zum Kardinal befördern wollen, der uns lehrt dass die Hölle “ praktisch leer “ ist, das ist keine Erfindung des jetztigen Papstes , das kennen wir alles schon von seinen Vorgängern
Papst Franziskus ist ein Schüler von Juan Carlos Scannone SJ und der war ein Schüler von Karl Rahner SJ .…
Machen wir uns eigentlich klar, was es bedeutet, wenn ein katholischer Bischof: der Generalobere der FSSPX Bernard Fellay, öffentlich feststellt, dass Franziskus ein Modernist ist? Anknüpfend an seine Vorgänger, den seligen Papst Pius IX. und Papst Leo XIII., hat Papst Pius X. den Modernismus als „Sammelbecken aller Häresien“ (omnium haereseon collectum) charakterisiert.
Schon im April gab es laute Anklänge der Allerlösungslehre:
„Das Sprechen vom Jüngsten Gericht ist kein Grund, Angst zu haben oder zu machen. Mit diesem Gedanken erläuterte Papst Franziskus an diesem Mittwoch bei der Generalaudienz einen weiteren Vers des Glaubensbekenntnisses. (…) Und zuletzt ging der Papst auf die Erzählung des Gerichtes ein, wie Jesus die Menschen teilt in jene, die ihn besucht oder bedeckt oder geholfen hätten, und jene, die das nicht getan hätten.“
http://de.radiovaticana.va/news/2013/04/24/papst_franziskus:_wer_alles_f%C3%BCr_sich_behalten_will,_ist_kein_christ/ted-685905
Das Gericht, sowohl das persönliche als auch das Jüngste soll kein Grund sein, Angst zu haben!
Der Papst weiß hier mehr als alle Heiligen und Kirchenlehrer, die immer gezittert haben vor dem Gericht. Das steht in guten alten Büchern, die ja im Zuge des „neuen Pfingsten“ vor 50 Jahren alle aus dem Bücherschrank geworfen wurden, von denen wir aber etliche aus dem Antiquariat gerettet haben.
Außerdem teilt Jesus die Menschen beim Gericht zuallererst nach dem Gnadenstand ein und nicht nach den Werken. Wer nicht im Stand der heiligmachenden Gnade ist, kommt in die Hölle, das ist katholische Lehre, an der auch der Papst nichts ändern kann. Ohne Gnadenstand sind alle guten Werke tot und nichts wert für die Ewigkeit.
Von der heiligmachenden Gnade hat der Papst noch nie geredet obwohl er ja schon viel erzählt hat. Ich nehme an, das würde den Ökumenismus zu sehr stören.
Wenn man als Protestant der Meinung ist, ein starker Glaube allein befreie von allen Sünden, stört man sich am Bußsakrament. Die Protestanten sollten bedenken, die sieben Sakramente stammen von Jesus, weshalb sie auch in allen katholischen Teilkirchen gleich sind. Die Piusbruderschaft vertritt meiner Meinung nach zu Recht den Standpunkt, Ökomenismus als Versuch einer Angleichung von katholisch und protestantisch sei für unsere Seite stets mit Einschränkungen in der Glaubenspraxis verbunden. Jesus hat bekanntlich niemals gesagt, man solle bei der Gottesverehrung möglichst jedermanns Liebling sein, sondern wir müssen die Dinge befolgen, die er uns gelehrt hat.
Jeder Theologe im kirchlichen Dienst bekäme Probleme, wenn er Aussagen wie die Fehlübersetzung oben verbreiten würde. Die deutsche Redaktion von Radio Vatikan, die selbstverständlich finanziell üppig ausgestattet ist, kann sich solch grobe Patzer erlauben.
„Patzer“ ist sehr wohlwollend ausgedrückt. Entweder sitzen dort Leute, die wenig Ahnung von Theologie und deutscher Sprache haben, oder sie haben Interesse an der Verbreitung von Irrtümern. Von „Zenit“ wissen wir solches ja seit der gezielten Falschmeldung über Papst Benedikt XVI. vor ein paar Monaten in der spanischen Abteilung.
Tatsächlich fällt auf, daß es überwiegend die Übersetzungen ins Deutsch und Englische sind, die oftmals von den anderen Übersetzungen , z.B. französisch und spanisch abweichen und eben auch vom mutmaßlichen orginalen italienischen Text.
Damit sind Mißverständnissen Tür und Tor geöffnet, so daß sogar gute Priester sagen, man solle sich davor hüten den derzeitigen päpstlichen Äußerungen eine dogmatische Bedeutung zu geben.
Ganz unwohl ist mir der wiedergegebene Predigttext vom 15. Juni in Erinnerung, wo es sowohl im deutschen wie im englischen Text heißt, daß „Jesus für uns zum S ü n d e r
wurde“ während alle anderen Texte peccato, Sünde übersetzten, bzw. wiedergaben.
Liegt es vielleicht an der oft auffällig ‚gehauchten‚ und damit schwer verständlichen Aussprache des Papstes, weil auch das Abhören der Originalaufnahme keine sichere Klärung bringen konnte?
Ich erwähne dieses Beispiel, weil es besonders verletzend ist, daß Jesus Christus, unser Herr und Erlöser, der uns in allem gleich wurde außer der Sünde, als Sünder bezeichnet zu wissen.
Der Vatikan benötigt zur Zeit dringend einige kompetente Papsterklärer, die auch über die verschiedenen Textausgaben zu wachen hätten. Kuriose Zeiten!
Danke an katholisches.info für die Richtigstellung der Worte von Franziskus. Und doch stellt sich auch hier wieder die Frage: warum ist es so leicht, Franziskus „misszuverstehen“?
Ist es ein „Missverständnis“? Der Satz lautet: „Wir denken an all jene, die von uns gegangen sind, wir denken an alle, die uns im Leben vorangegangen sind und im Herrn sind.“
Es werden zwei Hauptsätze aneinandergesetzt, durch ein Komma getrennt:
1. Wir denken an alle jene, die von uns gegangen sind. – Also: an alle!
2. Wir denken an alle, die uns im Leben vorangegangen sind und im Herrn sind. – Also auch hier an ein „alle“.
Was ist der Unterschied zwischen „allen, die von uns gegangen sind“ und „allen, die uns vorangegangen sind“? Ich kann da keinen zahlenmäßigen Unterschied erkennen, eher einen Unterschied in der Beziehung, die diese „alle“ zu uns haben.
Satz 1 sagt, dass diese „alle“ uns verlassen haben, spricht also die Trennung an.
Satz 2 sagt, dass „alle“ (Verstorbenen, an die wir denken) uns vorangegangen sind, spricht also das allgemeine „Davonmüssen“ an und die zeitliche Dimension des „Einer nach dem anderen“, alle müssen diesen Weg gehen, aber nicht gleichzeitig. Es gibt hier die, die uns vorangegangen sind. Wir werden folgen.
Die Konjunktion „und im Herrn sind“ bleibt von der Zuordnung her uneindeutig. Hätte F. differenzieren wollen, dass er nur die meint, die auch tatsächlich im Herrn sind, hätte er einen Relativsatz eingeleitet: „Wir denken an alle, die uns vorangegangen sind, die im Herrn sind.“ Hat er aber nicht…
Da die beiden Hauptsätze das „alle“ betonen, suggeriert die Wendung, „alle“ der Vorangegangenen seien beim Herrn.
Es ist jedoch grammatisch unklar – er könnte auch meinen, dass wir uns nun an alle erinnern, die im Herrn sind.
Jeder aber, der auf einem Friedhof steht, kennt das Problem, dass wir gar nicht genau wissen können, ob einer unserer Verstorbenen nun schon bei IHM ist, irgendwo im Fegefeuer sitzt oder sogar in der Hölle. Das steht uns ja nicht zu. Dennoch beten wir für sie alle – alle.
Wenn F. also davon spricht, dass wir an die uns Vorangegangenen denken, meint er wohl kaum, dass wir nur an die denken, die bereits im Herrn sind, denn für die anderen beten wir ja auch, denken also auch an sie. Oder? Beten wir nicht für die „armen Seelen“?
Ich finde daher die Übersetzung auf Radion Vatikan im Prinzip korrekt…
Und da F. später in keiner Weise auf die Problematik der Hölle und des Fegefeuers eingeht, liegt diese Übersetzung einer grammatisch unklaren Stelle zweimal nahe…
Nachtrag:
Ich habe die Predigt gerade noch mal gelesen. Es ist eigentlich eine rein protestantische Predigt. „Jene, die uns vorangegangen und im Herrn gestorben sind, sind dort. Sie verkünden, daß sie nicht wegen ihrer Werke gerettet wurden – sie haben auch gute Werke getan –, sondern vom Herrn gerettet wurden: „Die Rettung kommt von unserem Gott, der auf dem Thron sitzt, und von dem Lamm“ (Off 7,10). Er ist es, der uns rettet, Er ist es, der uns am Ende unseres Lebens wie ein Vater an der Hand führt genau in jenen Himmel, wo unsere Vorfahren sind.“ Wie so oft, konstruiert F. hier eine Polarisierung, ein Entweder-oder.
Nun hat aber das Konzil von Trient zu diesem Thema etwas Eindeutiges gesagt. In den Canones heißt es z.B.: „Wenn jemand sagt (oben, Kap. 16), die Gerechten dürfen für die guten Werke, die in Gott getan werden, nicht eine ewige Belohnung von Gott, durch seine Barmherzigkeit, und das Verdienst Christi, erwarten und hoffen, wenn sie im Gutes tun, und in der Beobachtung der göttlichen Gebote bis (Mt 24, 13) ans Ende verharren, der sei im Bann.“
Was F. sagt, reibt sich an dieserm Canon. Er unterschlägt nämlich die Verdienstlichkeit der Werke. Vor allem diese Aussage, dass unsere Werke gar nicht ausschlaggebend seien, weist, so wie F. es sagt, in die Richtung, dass wir „sola gratia“ gerettet werden.
Am Ende betont er ja auch nur den Zustand des Herzens, der ausschlaggebend für die Glaubenshoffnung auf ein himmlisches Leben sei. Auch das klingt nach „sola fide“…
Um es zusammenzufassen: in aller Unschärfe suggeriert diese Predigt, dass wir sola gratia und sola fide gerettet sind, dass das „nicht im Herrn sein“ dann auch logisch darin besteht, dass man nicht genügend glaubt, dass man gerettet ist und die Gnade noch nicht im Herzen erkannt hat.
Kein Wort von einer notwendigen Bemühung um Sündenfreiehit, keine Rede von Buße, keine von der Gefahr, wegen sündhafter Werke aus der Gnade zu fallen…
Es ist schon schwierig, diese Predigt mit der katholischen Lehre zusammenzubringen…
Wenn ich es richtig verstanden habe, geht er nicht auf die armen Seelen oder die Hölle ein.
Es ist alles Friede, Freude, Eierkuchen. Den Zuhörern wird nicht klargemacht, dass wir nicht durch bloßes Glauben schon gerettet sind. F. unterschlägt, dass unsere ganze Hingabe gefordert ist.
ja, zeitschnur, auch ich dachte sofort, wenn über dieser Predigt stünde “ Predigt des protestantischen Pfarrers X „, dann wäre das verständlich. Und ich weiß, wovon ich spreche, denn ich war jahrzehntelang Protestantin.
Der erem. Papst Benedikt XVI. schreibt in seinem Buch über unseren HERRN und GOTT JESUS CHRISTUS,- „Jesus von Nazareth“ – dass die Übersetzung von „Evangelium“ mit „frohen Botschaft“ nicht den Kern treffe…vielmehr sei es so, dass das hl. Evangelium
das WIRK-MÄCHTIGE WORT ist…also keine banale „Botschaft“…es ist also WIRK-MÄCHTIGES WORT Gottes.
Es ruft denn auf zur REUE über die begangenen Sünden, UMKEHR – Abkehr von der Sünde –
vor der BARMHERZIGKEIT CHRISTI und zur Sühne und Busse. Es ruft auf zum Streben nach Vollkommenheit.
Also ist es eben nicht wie oft vorgegaukelt eine unverbindliche „Weltverbesserungs-Botschaft“ im süsslischen sinnleeren „Geist der Brüderlichkeit“.
So ist die allerheiligste Dreifaltigkeit, GOTT sicherlich barmherzig, gütig und langmütig…
ER wartet durch, mit und in JESUS CHRISTUS, SEINEM zur Sühne der Sünden der Welt Mensch gewordenen eingeborenen SOHN auf die verlorenen Schafe und – sollten diese Willen zur Umkehr zeigen – eilt ihnen denn auch entgegen und beschenkt sie mit unermesslichen Gnaden des HEILIGEN GEISTES.
Die Barmherzigkeit Christi ist denn auch grenzenlos, aber nicht bedingungslos ( also kein allgemein unverbindlicher „Spaziergang“ in den Himmel ohne Reue und ohne Willen zur Umkehr )
Die Barmherzigkeit wartet…aber NICHT ewig !
Der [blau]sel. Kardinal Newman
über das richtige Verständnis der WIRK-MACHT des hl. Evangeliums:
–
„Die „Furcht Gottes ist der Anfang der Weisheit.( Spr. 1,7).
Solange ihr nicht seht,
dass Gott ein verzehrendes Feuer ist ( Deut 4,24)
und ihm nicht mit Ehrerbietung und frommer Furcht als Sünder naht,
seid ihr nicht einmal in Sichtweite der „engen Pforte“ ( Mt 7,13)
-
Die Allerlösungslehre, die die Kirche bereits seit Origenes zur Irrlehre erklärte, besagt, dass am Ende aller Zeiten ALLE Menschen und Lebewesen einschließlich Satan und Dämonen gerettet werden.
In obiger Predigt von Papst Franziskus ist an keiner Stelle davon die Rede, dass diejenigen, die „NICHT im Herrn“ sterben, eine Hoffnung auf ein ewiges Leben beim Herrn haben.
Biblisch ist dies eindeutig geregelt und Franziskus weicht offensichtlich nicht davon ab. Johannes 5, 28–29
Die Frage ist hier eher, was denn das „im Herrn sein“ bedeutet und auf wen es zutrifft. Hier ist F. unklar, missverständlich oder sogar in falscher Lehre – es ist nicht zu entscheiden aus seinen Sätzen. Er ist leider ein Meister der Unklarheit und lässt sich auch ganz offensichtlich von niemandem beraten oder lektorieren… Dabei ist Rom voller kluger Leute…
„Wir sind hier noch vor der Abenddämmerung versammelt und denken an unsere eigene Zukunft. Und wir denken an all jene, die uns verlassen haben. Sie sind nun beim Herrn. Sie sind bereits dort, wo wir auch einmal hinkommen.“
Und wie Schneeflocken fallen die Menschen in die Hölle sagte der heilige Pater Pio. Die Worte des Herrn sind eindeutig. Die Mutter Gottes in Fatima hat den Kindern die Hölle gezeigt und sie war keineswegs leer. Aber ich lasse mir das Gericht auch von einem Papst nicht nehmen. Denn ich liebe die Gerechtigkeit.
Per Mariam ad Christum.
Man darf nicht übersehen, daß dies die Predigt zu Allerheiligen und nicht zu Allerseelen war. Zwei Tage zuvor bei der Generalaudienz sagte der Papst nach L‚Osservatore Romano: „Die auf Erden Lebenden bilden mit den Armen Seelen im Fegfeuer und mit den Heiligen im Paradies eine große Familie.â€
Ebenso predigte er nach der Vatikanzeitung in der Frühmesse am 11. Oktober sehr eindrücklich über den Kampf gegen den Teufel. “Es gibt einen Kampf, einen Kampf, bei dem das ewige Heil von uns allen auf dem Spiel steht“. Hier hat er Klartext geredet. Im Netz auch zu finden unter http://www.vatican.va.
Er predigt nicht immer und bei jedem Anlaß zu Fegfeuer und Hölle, aber er predigt darüber!
Das mag ja sein. Aber das Problem bei diesen Ansprachen ist, dass sie gewissermaßen „auseinanderfallen“: heute so morgen so und jeder hört, was er hören will.
Ein guter Prediger ist jedoch immer schlüssig und sagt nicht alle Naslang etwas Missverständliches.
Man wird den Eindruck einfach nicht los, dass F. sich irgendwie treiben lässt. Dasser, wie neulich auch hier einer in einem Artikel schrieb, jeweils verschiedene Klientel „bedienen“ will, kann auch sein. Ich habe allerdings keinen Sachhinweis darauf, dass er so berechnend wäre. Ich nehme deshalb erst mal an, dass er undiszipliniert ist und sich vielleicht auch von Gefühlen ablenken lässt. Das ist jedenfalls die wohlwollendere Deutung.
Susan Hodges von vom englischsprachigen RV berichtet folgendes über die frei gehaltene Predigt an Allerheiligen:
In his homily which was spoken entirely off the cuff, Pope Francis said our thoughts on this occasion go to “those who have preceded us and who are now in heaven with the Lord. “ And they are there, he continued, “because they were saved by Christ.†They were not saved merely because of their good works although they did those as well.
The Pope reminded us that “we can only enter the doors of Heaven thanks to the blood of Christ.†It is he who judges us and who opens the door to Heaven. This is our hope, he continued, and if we walk the path of Christ, accompanied by this hope, “He will never let us down.â€
Recalling how „the early Christians depicted hope as an anchor,“ the Pope said this was a beautiful image. “Hope is having our hearts anchored to our loved ones, our ancestors, to where the saints are, where Christ is, where God is.†This, he said, is our hope.
Each of us in these days, the Pope continued, may think “about the end of our lives†and we must “look forward to it with hope and with the joy of being received by the Lord.†We must ask ourselves, „where is my heart anchored“ and make sure it is well anchored in that shore.
At the end of the mass, the Pope prayed for the migrants who died in the desert or who drowned in the sea in their attempt to reach Europe.
Kein Zweifel. Hier wird vermittelt, daß diejenigen, die uns vorausgegangen sind, jetzt im Himmel beim Herrn sind und daß sie dort sind weil sie durch Christus gerettet wurden. Sie wurden nicht durch ihre Werke allein gerettet, obwohl sie diese auch getan hätten.
Nur dank des Blutes Christi können wir in den Himmel gelangen.
Alles was wir brauchen ist Hoffnung, dann wird Christus, der uns richtet, den Weg zum Himmel öffnen und wenn wir den Weg Christi gehen begleitet von dieser Hoffnung, dann wird Er uns nie im Stich lassen. usw.
Klingt doch irgendwie nach alle alle kommen in den Himmel, allein die Hoffnung genügt.
Wohlfühlchristentum vom Feinsten.
Dass es das Blut des Herrn ist, das uns vor der ewigen Verdammnis rettet, nicht aber unsere Werke uns retten, ist glasklar Lehre der Kirche. Unsere guten Werke retten uns lediglich vor den Leiden am Reinigungsort. Ich stimme aber zu, dass F. sehr sehr missverständlich formuliert und um ein guter Seelsorger genannt zu werden sicher viel zu viel Hoffnung auf das Erreichen der Gottseligkeit macht.
Mir stellt sich immer mehr die Frage, wie weit Papst Franziskus eigentlich der italienischen Sprache mächtig ist; insbesondere, inwieweit er in der Lage ist, glaubensrelevante Sachverhalte unzweideutig auszudrücken (so er das auch will!?) Ich kann leider kein italienisch. Wie klingt Franziskus in den Ohren eines Muttersprachlers ? Kann er’s? Kann man ihm zuhören, vor allem verstehen,was er ausdrücken will? Seine Aussprache des Lateinischen lässt zumindest sehr zu wünschen übrig.
Der Papst hat schon einmal gesagt, daß er manchesmal nicht weiß, wie er etwas sagen soll, weil Italienisch nicht seine Muttersprache ist. Das war – wenn ich das recht in Erinnerung habe – bei dem Punkt, daß die Jugendlichen „Krach“ machen sollen (ihren Glauben dynamisch, temperamentvoll, extrovertiert, laut … leben sollen, „Wirbel“ um ihren Glauben machen sollen). Er sprach mehrmals über diesen Punkt. Beim Letztenmale, als er davon sprach, erwähnte er es. Wir sollten seine Worte deshalb nicht allzu sehr auf die Waagschale legen.
Auch nicht autorisierte Übersetzungen sind ein Problem. Ich halte mich deshalb stringend an die autorisierten Übersetzungen der Vatikanzeitung.
Aber Sie haben Recht, es wäre noch interessant zu wissen, was die Italiener dazu sagen.
Es ist schon wichtig, dass der Papst genau zitiert wird. Offenbar hält er ziemlich viele Ansprachen. IEs gibt sicher andere Felder, die zu bewirtschaften wären, so z.B. die Bekämpfung des schroffen Ungehorsams unter Bischöften. Mehr Innenarbeit wäre nötig. Er geht den Weg des meisten Publikumsinteresses. Die Kirche bedarf aber eines Pontifex maximus, der die Herde in Ordnung bringt.