„Jene, die das Konzil machten“ – 50 Jahre Konzil: persönlich-verklärende Erinnerungen überwiegen sachliche Einordnung


50 Jahre Zweites Vatikanisches Konzil: persönliche, teils verklärende Erinnerungen überwiegen sachliche Interpretation und Einordnung in die Kirchengeschichte
50 Jahre Zweites Vatikanisches Konzil: persönliche, teils verklärende Erinnerungen überwiegen sachliche Interpretation und Einordnung in die Kirchengeschichte

(Rom) Am Ange­li­cum, der vom Domi­ni­ka­ner­or­den geführ­ten Päpst­li­chen Uni­ver­si­tät Hei­li­ger Tho­mas von Aquin in Rom, wur­de das Buch Quel­li che fece­ro il Con­ci­lio (Jene, die das Kon­zil mach­ten, EDB-Ver­lag, Bolo­gna), mit 16 Inter­views vor­ge­stellt. Autor Filip­po Riz­zi, Jour­na­list des Avve­ni­re, der Tages­zei­tung der ita­lie­ni­schen Bischofs­kon­fe­renz, hat sie unter Kar­di­nä­len, Bischö­fen, Theo­lo­gen und Lai­en gesam­melt, die per­sön­lich auf unter­schied­li­che Wei­se am Zwei­ten Vati­ka­ni­schen Kon­zil mit­ge­wirkt haben. Dar­un­ter die bei­den Kon­zils­vä­ter Lui­gi Bet­taz­zi und der spä­te­re Kar­di­nal Gio­van­ni Canest­ri, die dama­li­gen Peri­ti, der spä­te­re Kar­di­nal Roger Etche­ga­ray und der Theo­lo­ge aus dem Jesui­ten­or­den Pao­lo Moli­na­ri, die spä­te­ren Kar­di­nä­le aus dem Jesui­ten­or­den und Exege­ten Car­lo Maria Mar­ti­ni und Albert Van­ho­ye sowie Rober­to Tuc­ci, die Vati­ka­ni­sten Ranie­ro La Val­le, Ben­ny Lai und Etto­re Masi­na, der Sekre­tär von Johan­nes XXIII., Erz­bi­schof Loris Capo­vil­la und die spä­te­ren Kar­di­nä­le Paul Pou­pard, Achil­le Sil­ver­st­ri­ni und Gio­van­ni Cop­pa, die als Beob­ach­ter des Staats­se­kre­ta­ri­ats am Kon­zil teilnahmen.

Neues Buch im EDB-Verlag – Progressive Zelebration des Konzil

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Zum 50. Jah­res­tag der Kon­zils­er­öff­nung fin­den eine gan­ze Rei­he von Initia­ti­ven und Buch­ver­öf­fent­li­chun­gen statt. Dar­un­ter ste­chen vor allem jene des Ver­lags EDB des Deho­nia­ner­or­dens in Bolo­gna her­vor. In Bolo­gna ist auch die vom Kir­chen­hi­sto­ri­ker Giu­sep­pe Albe­ri­go gegrün­de­te und heu­te von Alber­to Mel­lo­ni gelei­te­te pro­gres­si­ve „Schu­le von Bolo­gna“ ange­sie­delt, die lan­ge mit ihrer Geschich­te des Zwei­ten Vati­ka­ni­schen Kon­zils die Wahr­neh­mung die­ses kirch­li­chen Groß­ereig­nis­ses des 20. Jahr­hun­derts maß­geb­lich geprägt hat. Die Mit­ar­bei­ter der „Schu­le von Bolo­gna“, die jene Her­me­neu­tik des Bruchs ver­tre­ten, gegen die Papst Bene­dikt XVI. wäh­rend sei­nes gan­zen Pon­ti­fi­kats ankämpf­te, sind gern gese­he­ne Autoren des EDB-Ver­lags. Einer der jüng­sten Kar­di­nä­le der Kir­che, der Erz­bi­schof von Mani­la, Luis Anto­nio Tag­le stammt aus­ge­rech­net aus der „Schu­le von Bolo­gna“. „Er war es, der das Schlüs­sel­ka­pi­tel zur meist­ge­le­se­nen Geschich­te des Zwei­ten Vati­ka­ni­schen Kon­zils geschrie­ben hat, das als Bruch und ‚Neu­be­ginn‘ inter­pre­tiert wird. Aber an der Römi­schen Kurie hat man das unter­schla­gen“, wie der Vati­ka­nist San­dro Magi­ster anmerk­te, als Ende 2011 die Ein­be­ru­fung eines Kon­si­sto­ri­ums für Febru­ar 2012 bekannt wur­de und der Name des phil­ip­pi­ni­schen Erz­bi­schofs unter den neu­en Kar­di­nä­len auftauchte.

Der 55jährigeKardinal Tag­le gehör­te alters­be­dingt nicht zu den Inter­view­part­ner Riz­zis. Dafür stand Lui­gi Bet­taz­zi bereit, der am Kon­zil teil­nahm und zur „Schu­le von Bolo­gna“ gehört.
An der Buch­vor­stel­lung am Ange­li­cum nah­men dafür Inter­view­part­ner teil, der Schwei­zer Kar­di­nal Geor­ges M. Cot­tier OP und Pater Gian­pao­lo Sal­vi­ni SJ, von 1985 bis 2011 Chef­re­dak­teur der eng mit dem Vati­kan ver­bun­de­nen Jesui­ten­zeit­schrift Civil­tà Cat­to­li­ca. Mit dabei war auch Pater Pier Lui­gi Cabra SCJ, der Direk­tor des EDB-Ver­lags der Deho­nia­ner, der dar­auf ver­wies, daß er genau am Tag der Kon­zils­er­öff­nung gebo­ren wurde.

Konzil „brachte nicht wenige und nicht kleine Früchte“

Die Anwe­sen­den lob­ten den Bei­trag, den das Buch lei­ste, um durch die Erzäh­lun­gen der Befrag­ten die Erin­ne­rung an „die­ses über­aus wich­ti­ge Kapi­tel der Kir­chen­ge­schich­te“ wach­zu­hal­ten. Die Red­ner waren sich auch dar­in einig, daß das Kon­zil sei­ne Stär­ken noch nicht erschöpft hat, obwohl es für das Leben der katho­li­schen Kir­che „nicht weni­ge und nicht klei­ne Früch­te“, wenn auch man­ches Unbe­ha­gen, gebracht habe.

Wie bereits die frü­he­ren Öku­me­ni­schen Kon­zi­le, habe auch das von Johan­nes XXIII. eröff­ne­te und von Paul VI. abge­schlos­se­ne eine neue Sei­te in der Geschich­te des Vol­kes Got­tes auf­ge­schla­gen, die auf der einen Sei­te die Ver­gan­gen­heit nicht aus­ge­löscht habe, so aber doch objek­tiv eini­gen nicht mehr der Sen­si­bi­li­tät, den Erwar­tun­gen, den Fra­gen und den im Lauf des 20. Jahr­hun­derts gereif­ten Bedürf­nis­sen ent­spre­chen­den kirch­li­chen Sti­len ein Ende berei­tet hat.

Kar­di­nal Cot­tier und Pater Sal­vi­ni erin­ner­ten mit „Dank­bar­keit“ an die „Hoff­nun­gen, die das Kon­zil auf­ge­grif­fen hat­te und für die Zukunft wecken woll­te“. Bei­de ver­wie­sen auf die „nicht klei­nen Ver­än­de­run­gen“, die mit dem Kon­zil in der katho­li­schen Kir­che erfolg­ten. Auch im Abstand von 50 Jah­ren sei das Kon­zil noch imstan­de, in das Leben der Kir­che „neue Keim­lin­ge der Leben­dig­keit“ ein­zu­pflan­zen, „Idea­le der Lebens­er­neue­rung, Per­spek­ti­ven, die das Wachs­tum beschleu­ni­gen können“.

Kar­di­nal Cot­tier erin­nert zudem mit „bewun­derns­wer­ter Demut“, daß die „wah­ren Macher des Kon­zils die teil­neh­men­den Bischö­fe waren“.

Aller­dings übten die Exper­ten, die Theo­lo­gen, die als Peri­ti am Kon­zil teil­nah­men, aber auch ande­re Teil­neh­mer im Beob­ach­ter­sta­tus und nicht direkt Teil­neh­men­de einen gro­ßen Ein­fluß aus auf die Ent­wick­lung, die Abfas­sung und Über­ar­bei­tung der von der Kon­zils­voll­ver­samm­lung beschos­se­nen Doku­men­te. Riz­zis Buch läßt dies deut­lich werden.

Zweites Vatikanum ein „Polarstern im Bereich Liturgie, Seelsorge und Moral“?

Den­noch reiht sich das Buch in eine gan­ze Rei­he von per­sön­li­chen Erin­ne­run­gen an das Zwei­te Vati­ka­ni­sche Kon­zil ein, die es in apo­lo­ge­ti­sche Form zele­brie­ren und das Geden­ken zu 50 Jah­re Kon­zils­be­ginn mehr zudecken als erhel­len. Auf Sei­te 43 wird Johan­nes XXIII. als „der Vul­kan der Kon­zils­idee“ bezeich­net. Auf Sei­te 65 heißt es: Das Zwei­te Vati­ka­num „ist ein Polar­stern im Bereich der Lit­ur­gie, der Seel­sor­ge und der Moral“, das „inzwi­schen mehr in den Hän­den der Söh­ne als denen der ‚Väter‘ (liegt), die fast alle ver­stor­ben sind“ (S. 35).

Die Absicht des Buches sei, „den idea­len Über­gang mit Über­ga­be“ zwi­schen den Gene­ra­tio­nen zu för­dern, „damit die­ser wich­ti­ge Nach­laß des kirch­li­chen Lehr­am­tes für die Jun­gen vor allem ein leben­di­ger Schatz bleibt und nicht nur eine Erin­ne­rung“ (S. 13). Ein­hel­li­ges Lob gibt es für die bei­den Kon­zil­s­päp­ste Johan­nes XXIII. und Paul VI.  von allen Inter­view­ten, aller­dings mit Ein­schrän­kun­gen für Paul VI. wegen des­sen Enzy­kli­ka Hum­a­nae vitae, die im Wider­spruch zum Kon­zil, wohl mehr des omi­nö­sen Kon­zils­gei­stes, ste­he, wie Ranie­ro La Val­le und Etto­re Masi­na mei­nen. Loben­de Wor­te gibt es glei­cher­ma­ßen für den kon­ser­va­ti­ven Kar­di­nal Giu­sep­pe Siri (Genua) und den pro­gres­si­ven Kar­di­nal Gia­co­mo Ler­ca­ro (Bolo­gna), die von ihren Posi­tio­nen nicht ver­schie­de­ner sein hät­ten kön­nen. 50 Jah­re danach schei­nen sich in der Erin­ne­rung ande­rer deren tief­ge­hen­den Gegen­sät­ze in einem Halb­satz mil­der Wor­te auf­zu­lö­sen. Selbst Erz­bi­schof Mar­cel Lefeb­v­re wird von Kar­di­nal Etche­ga­ray ins Spiel gebracht.

Das Buch bleibt damit weit­ge­hend auf einer ver­klä­ren­den Ebe­ne ste­hen, die für die histo­ri­sche, aber auch inhalt­li­che Auf­ar­bei­tung des Kon­zils, des­sen Inter­pre­ta­ti­on und Ein­bet­tung in die Kir­chen­ge­schich­te wenig Neu­es und wirk­lich Brauch­ba­res lie­fert. Ein Sym­ptom für einen Groß­teil der mei­sten Initia­ti­ven zum Beginn des Kon­zils vor 50 Jahren.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Asianews

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12 Kommentare

  1. Die Über­schrift die­ses Buches ist schlicht­weg falsch und müß­te rich­tig hei­ßen: „Jene Frei­mau­rer, die das Kon­zil ver­bro­chen haben“.

  2. Schö­ne Zei­le: Kon­zil „brach­te nicht weni­ge und nicht klei­ne Früch­te“ aber kann mir jemand die­se nicht weni­gen und nicht klei­nen Früch­te des VKII beim Namen nen­nen??? Denn die Früch­te, die mir bekannt sind, sind alle gegen Gott den Herrn und die Hei­li­ge Tra­di­ti­on Sei­ner Einen, Hei­li­gen, Katho­li­schen und Apo­sto­li­schen Kir­che gerich­tet: sie­he Hand­kom­mu­ni­on, Gott- und Glau­bens­lo­sig­keit, Häre­si­en und schis­ma­ti­sches Wir­ken des Kle­rus, usw.

    Got­tes und Mari­ens Segen auf allen Wegen

    • Armin, Sie ver­wech­seln wohl das Kon­zil selbst und was und den „Geist des Konils“, wie er gemein­hin fröh­li­che Urständ feiert.

      So ist die Hand­kom­mu­ni­on nicht vom Kon­zil ent­schie­dem, son­dern von Papst Paul VI eini­gen Länern auf Anfra­ge zuge­stan­den worden.

      Anson­sten schre­ben Sie nicht, wel­che Früch­te alle gegen Gott den Herrn und die Hei­li­ge Tra­di­ti­on Sei­ner Einen, Hei­li­gen, Katho­li­schen und Apo­sto­li­schen Kir­che gerich­tet: sie­he Hand­kom­mu­ni­on, Gott- und Glau­bens­lo­sig­keit, Häre­si­en und schis­ma­ti­sches Wir­ken des Kle­rus, usw. gerich­tet sind. Auf einen sol­chen pascha­len Vor­wurf kann lei­der nie­mand antworten.

  3. Ja, da wäre ich auch inter­es­siert. Ich habe die Zeit nicht erlebt, nicht das Kon­zil und noch weni­ger die Vor­kon­zils­zeit. Aber wann immer ich über das Kon­zil lese, und mir gleich­zei­tig die Ent­wick­lung seit­her anschaue, stel­le ich mir eine Fra­ge: Was hat das Kon­zil gebracht? Und wei­ter: Was haben wir heu­te als Katho­li­ken, was hat die Kir­che mehr, als sie vor­her hat­te? Wenn es um die Ret­tung von See­len geht, dann ist das Urteil ja vernichtend.
    Wenn über das Kon­zil gere­det wird, höre ich nur vviel Geplap­per: wie wich­tig, wie gut, wie toll, wie hoff­nungs­voll. Die Hoff­nun­gen haben sich ja alle­samt nicht erfüllt. Das muß doch ein stän­di­ger Schlag ins Gesicht der Kon­zils­eu­pho­ri­ker sein. Aber nein: kei­ne Ein­sicht. War­um? Weil sie per­sön­lich mehr Frei­raum bekom­men haben, eine Bequem­lich­keit hin­ter die sie nicht zurück wol­len? Ist das Böse von mir gedacht? Mit­nich­ten, denn ich suche ein­fach nur nach Erklä­run­gen, die ich nicht bekom­me, weil sich offen­bar zuvie­le in der Kir­che nicht wagen, die ent­schei­de­nen Fra­gen zum Kon­zil zu stel­len. Qui bono? Wel­che Aus­gangs­la­ge? Wel­che Not­wen­dig­keit? Wel­ches Erg­benis? Wel­che Fol­gen? Wel­che Schluß­fol­ge­run­gen. Statt­des­sen geht es ober­fläch­lich dahin. Aber wehe, man stimmt nicht in den Jubel­chor mit ein, dann plötz­lich ist Schluß mit lustig. Aber war­um? Fra­gen über Fra­gen. Zuvie­le Fra­gen, auf daß die Kir­che in Ruhe und deren Hier­ar­chie und das Got­tes­volk in Ein­klang mit sich selbst ihre Mis­si­on erfül­len könnten.

    • Eine wich­ti­ge Fol­ge war z. B. , daß das Kon­zil die r.-k. Kir­che aus der ideo­lo­gi­schen Enge des Katho­li­zis­mus her­aus­ge­führt hat in die ursprüng­li­che Wei­te ihrer Katho­li­zi­tät. Denn die Dekre­te über Öku­me­ne und Reli­gi­ons­frei­heit spren­gen den Rah­men jeder Ideologie.

      Den Kato­li­zis­mus gibt es über­haupt erst seit dem 19. Jahr­hun­dert, in dem (oder spä­ter) die uns heu­ti­ge jeder Dyna­mik berau­benen Ideo­lo­gien ent­stan­den sind.
      Es ist ja gera­de die Tra­gik der Kir­che, daß in die vom Katho­li­zis­mus hin­ter­las­se­ne gei­sti­ge Lücke die 68er Ideo­lo­gie ein­ge­drun­gen ist und so alles noch viel schlim­mer wur­de. Denn so gelähmt wie heu­te, war die Kiche zumin­dest in Deutsch­land vor dem Kon­zil nicht. In Län­dern wie z. B. den süd­ame­ri­ka­ni­schen, USA, Asi­en hat, wie sich aus deren Dyna­mik ergibt, das Kon­zil deut­lich posi­ti­ve Früch­te gebracht, wie sich aus der Dyna­mik der dor­ti­gen Kir­che ergibt, die sich ideo­lo­gisch weit­ge­hend unbe­ein­flußt in gesun­der Katho­li­zi­tät entwickeln.

      Euro­pa all­ge­mein und Deutsch­land ins­be­son­de­re wird wegen ideo­lo­gi­schen Enge (68er, Gen­der, Rela­ti­vis­mus) immer mehr zu einer kirch­li­chen Rand­er­schei­nung. einen Papst­be­siuch in Deutsch­land wird es in den näch­sten Jahr­zehn­ten mit Sicher­heit nicht geben.

      • Ich möch­te ihre Euvorie nicht brem­sen. Aber die nach dem Kon­zil betrie­be­ne Öku­me­ne und auch die Reli­gi­ons­frei­heit fußen auf der Aus­blen­dung des Wahr­heits- und Herr­schafts­an­spruchs unse­res Herrn Jesu Chri­stus. Den die­ser hat nur eine Kir­che gegrün­det. Die nach­fol­gen­den Spal­tun­gen dem Hei­li­gen Geist in die Schu­he schie­ben zu wol­len, (was oft­mals geschieht) hat schon den Bei­geschmack des Blasphemischen.
        Auch kön­nen die fal­schen Reli­gio­nen nie­mals zum Heil füh­ren. Denn der Irr­tum kann nie den glei­chen Stel­len­wert der Wahr­heit haben. Man kann zwar inner­halb einer fal­schen Reli­gi­on geret­tet wer­den aber nicht durch die­se Reli­gi­on. Und selbst das IIVK sagt, daß der nicht geret­tet wer­den kann, der schuld­haft nicht in die katho­li­sche Kir­che ein­tritt oder in die­ser ausharrt.
        Auch die guten Früch­te in Süd­ame­ri­ka wären noch zu bele­gen. Nach mei­ner Kennt­nis, hat man gera­de dort viel mit frei­kirch­li­chen Sek­ten zu kämpfen.

        Gott zum Gruße.

  4. Der Buch­au­tor ist immer­hin ehr­lich: End­lich mal ein Pro­gres­si­ver der mit dem Titel „Jene, die das Kon­zil mach­ten“ zugibt, daß das Kon­zil nicht vom Hei­li­gen Geist, son­dern von den Men­schen gemacht wurde.

  5. @Wow, als ich vor Jah­ren das Buch „Der Rhein fließt in den Tiber“ gele­sen hat­te, sah die Sache für mich so aus: Die Bischö­fe zogen in die Kon­zil­s­au­la ein, san­gen „Veni sanc­te spi­ri­tus“, um anschlie­ßend ihr eige­nes Pro­gramm durch­zu­set­zen. Ob das für die dt. Bischö­fe pau­schal zutraf, will ich nicht behaup­ten, aber der Geist Mar­tin Luthers zog mit ins K. ein.

    @Lioba, der Schlag ins Gesicht der Kon­zils­eu­pho­ri­ker wird von die­sen nicht wahr­ge­nom­men, eben­so wenig wie ande­re Ideo­lo­gen die Plei­ten ihres Welt­ver­bes­se­rungs­wahns akzep­tie­ren können.

    Hat schon einer rea­li­siert, daß die Poli­tik des GröFaZ Adolf Hit­ler zwar den Ver­lust Ost­deutsch­lands gebracht, aber genau dies die Reka­tho­li­sie­rung des Lan­des bewirkt hat. Deutsch­lands Prie­ster haben aus der Kata­stro­phe von 1945 nicht viel gelernt. Kei­ne Mari­en­er­schei­nung wur­de aner­kannt. Mit den Sehern von Herolds­bach wur­de umge­sprun­gen, daß es für ein Dut­zend Häre­ti­ker gereicht hät­te. In den 1950er Jah­ren wur­den Kir­chen aus­ge­räumt (zB die Rosen­kranz­ba­si­li­ka in Wien; abruf­bar). Die Theo­lo­gen began­nen, sich dem Pro­te­stan­tis­mus zu öffnen.

    Das alles habe ich damals als jun­ger Mann nicht wahr­ge­nom­men. Wenn aber nach dem Kon­zil einer sich auf den Geist des Kon­zils berief, fie­len mir als 22jährigem die Fäl­schun­gen immer auf. Das mach­te und macht kei­ne Freude.

    • Wie wahr, danke !
      Das Kon­zil war wahr­schein­lich nicht ein­mal so gewollt, aber schon die klein­ste Mög­lich­keit der Lücke wur­de bru­talst ausgenützt.
      Für mich die Rache an Papst Pius X und sei­nem Antimodernisteneid.
      Sie haben (fast) auf der gan­zen Linie Erfolg gehabt mir ihrem Zerstörungswerk.
      Schauerlich!

  6. Wenn ich mir so die ver­schie­de­nen Kom­men­ta­re anse­he z.B. über „II.Vatikanum“, „Trie­dent. Messe“,unseren neu­en „Papst Fran­zis­kus“, eini­ge gebrau­chen den ver­kürz­ten Namen „Franz“, wie ist das gemeint ? Sagen wir vom Hei­li­gen aus Assi­si nicht auch immer „der hl. Franz v.Assisi“ ? Was das „II.Vat.“ angeht, so erin­ne­re ich mich z.B. bezgl. der alten Ehe­mo­ral an die Aus­sa­ge mei­nes Onkels, der 1908 in Rot­ten­burg zum Prie­ster geweiht wur­de ‑er war es 63 J. lang und ver­folg­te im Ruhe­stand mit gro­ßer Auf­merk­sam­keit, was die Kon­zils­vä­ter „heu­te“ = ca. 400 J. ! nach dem Trie­dent. Kon­zil bezgl. Ehe­mo­ral erklä­ren wür­den. Mein Onkel erklär­te mir (,der 25 J. in der CARITAS ambul. Alko­ho­li­ker haupt­be­rufl. tätig war: auch Hil­fe zur Sanie­rung von zer­bre­chen­den Ehen), er sei damals in sei­ner Prie­ster­aus­bil­dung zur ehel. Sexu­al­mo­ral ange­wie­sen wor­den nach der Wei­sung des 1. Schöp­fungs­be­rich­tes „Seit frucht­bar und meh­ret euch“ strick­te vor­zu­ge­hen. So habe er sich als alter Prie­ster, der wei­ter­hin auch Beich­ten hör­te, sich sehr gefreut, als man in Rom „end­lich“ auch den ande­ren, den 2. Schöp­fungs­be­richt = in der es vor­der­grün­dig um die „ehel. Part­ner­schaft“ geht, als ehe­mo­ral. Richt­schnur neu fest­setz­te. Wenn ab der Zeit nach dem Kon­zil da etli­ches aus dem Ruder gelau­fen ist, ist es abso­lut falsch, die­ses dem II.Vat. anla­sten zu wol­len. Schließ­lich ist als Haupt­übel­tä­ter die Ein­füh­rung der „Pil­le“ die sie her­stel­len­de Phar­ma­in­du­strie ver­ant­wort­lich. Für die katho­li­schen Ehe­leu­te war vom Kon­zil erklärt wor­den, daß für die Kin­der­zahl allein das „ver­ant­wort­li­che Gewis­sen der Eltern“. Daß da eini­ges dann will­kür­lich gehand­habt wur­de, lag immer­hin an wohl eher auch an sich hier lasch erklä­ren­de Prie­ster, die schon damals auf­hör­ten z.B. in Pre­dig­ten die Gläu­bi­gen hier zu leh­ren (nicht zu beleh­ren, ihnen zu hel­fen, nach was sie ihr Gewis­sen aus­rich­ten müß­ten, ohne, wie zuvor oft gesche­hen, sie schul­mei­ster­lich gän­geln zu wol­len. Zur alten, triden­tin. Mes­se: (an ande­rer Stelle…)

  7. Fort­set­zung mei­nes vorig. Komm.: wäh­rend des Kon­zils ver­lief in Frei­burg, im damal. „Semi­nar für kath. Sozi­al­ar­bei­ter“, Deut­scher Cari­tas­ver­band, mei­ne 6 seme­stri­ge Aus­bil­dung plus ein „Aner­ken­nungs­jahr“, u.a. mit wöchtl. Unter­richt in kath. Glau­bens­leh­re u. Kir­chen­ge­schich­te (durch den Frei­bur­ger Prie­ster H. Dr. Her­bert Gabel). Mit eini­gen Mit­stud. hal­fen wir in der Frü­he manch­mal als Mini­stran­ten in eini­gen Kir­chen aus. Ich erin­ne­re mich noch, daß da z. B. ein „Stil­le hl. Mes­se“ schon­mal nach ca. 20 Min. zu Ende war (um nicht zusa­gen „abge­wickelt“ wur­de). Ich hat­te den Ein­druck: der Ablauf der hl. Mes­se war inzwi­schen wie eine Rou­ti­ne, gleich einem starr gewor­de­nen Gebil­de, wie beim Ablauf eines Uhr­wer­kes; dazu noch in einer aller­seits frem­den Spra­che. Wobei ich heu­te froh bin, wenn auch wie­der­mal Stil­le ein­ge­hal­ten wird, Chan­ce zur Besin­nung ist – auf Chri­stus selbst.
    Was unse­ren neu­en Papst Fran­zis­kus betrifft: wo ist vor­ge­schrie­ben, daß ein neu­ge­wähl­ter Papst sich kei­nen, neu­en ande­ren Namen geben darf ? Über­haupt habe ich bei man­chen Krti­kern den Ein­druck, sie legen eine bestimm­te Scha­blo­ne an, wie ein Papst zu sein und z.B. sich zu klei­den hat. Bezgl. gewis­ser Klei­dung ent­stammt da doch etli­ches noch aus einer Zeit, in der irdi­sche Herr­scher sich als Feu­dal­her­ren dar­stell­ten. Im ent­sprech. Evan­ge­li­ums­text bei Johan­nes 21, 15 – 17 spricht Jesus zum von ihm eigens beru­fe­nen Petrus, was er von ihm erwar­tet, näm­lich „sei­ne Scha­fe und Läm­mer zu wei­den“, und die­ses sagt er ihm 3 Mal. Offen­bar hat­te sich Petrus selbst dabei an sei­nen drei­mal. Ver­rat erin­nert. Dazu hat­te ich eine anders­deu­ten­de Erklä­rung gele­sen, daß im Juden­tum eine Erklä­rung, die für ewig gilt, in drei­ma­li­ger Form aus­ge­sagt wur­de. Jesus habe dem Petrus sein Ver­sa­gen hier aber nicht vor­hal­ten wol­len, ihm das gewis­ser­ma­ßen „unter-die-Nase-hal­ten“ wol­len, so als Denk­zet­tel zu ver­pas­sen – auch noch vor allen ande­ren Apo­steln. Seid wann trägt unser Herr eine bereu­te Sün­de, ein Ver­sa­gen nach ?

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