(Peking) Allein im Monat Mai wurden in der Volksrepublik China mindestens 200 Christen verhaftet.
Das kommunistische Regime dreht an der Daumenschraube und erhöht den Verfolgungsdruck. Laut internen Angaben der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) wolle das Regime damit den wachsenden geistlichen Drang in der Bevölkerung eindämmen.
Die Gläubigen, die sich der Kontrolle und Bevormundung der Kommunisten entziehen wollen, sind gezwungen, sich in die Privathäuser zurückzuziehen und dort zu versammeln.
Neue Bestimmungen, die vorerst in zwei Provinzen zur Anwendung kommen, verbieten auch der katholischen Kirche jegliche religiöse Betreuung von Minderjährigen. Wer nicht volljährig ist, darf nicht einmal die Sonntagsmesse besuchen. Die Priester sind verpflichtet, ihnen den Zutritt zur Kirche zu verweigern. Tun sie das nicht, drohen dem Priester der Entzug der „Lizenz“ und die Schließung der Kirche.
Die religiösen Gemeinschaften dürfen für Jugendliche nicht einmal Freizeitaktivitäten anbieten. Auf diese Weise will das kommunistische Regime eine religiöse Formung der Kinder und Jugendlichen unterbinden.
Parteimitgliedern, so wurde erst im vergangenen Jahr eingeschärft, ist die Zugehörigkeit zu einer religiösen Gemeinschaft ohnehin verboten.
Die Verschärfung der Verfolgung trifft vor allem die Gebiete, in denen der Anteil der Christen besonders hoch ist.
Um so deutlicher warnt Kardinal Joseph Zen, der emeritierte Bischof von Hong Kong und graue Eminenz der katholischen Untergrundkirche in der Volksrepublik, vor einem Abkommen zwischen dem Vatikan und Peking.
Text: Martha Burger
Bild: Corrispondenza Romana