
Von Aldo Maria Valli*
Dieser Artikel müßte eigentlich nicht geschrieben werden. Es reicht, ein einziges Bild anzuschauen: Ein riesiges Gesicht von Bergoglio, das in der Nacht über dem Petersdom schwebte.
Dank des World Meeting on Human Fraternity [eine Initiative, die von Franziskus mit dem Großimam von Al-Azhar Ahmad al-Tayyeb gegründet wurde und deren erstes Treffen im Februar 2019 in Abu Dhabi stattfand, wo die „Häresie aller Häresien“ unterzeichnet wurde, das Dokument über die Brüderlichkeit aller Menschen, Anm. GN], am Ende des Events – wie in den Berichten zu lesen ist – „haben mehr als dreitausend Drohnen den Himmel über der Kuppel von St. Peter erleuchtet und das Gesicht von Papst Franziskus gebildet, um seiner Erinnerung zu huldigen“. Und als Randerscheinung gab es von „Künstlern“ Lieder und Tänze, die hypersexualisierte Botschaften verbreiteten.
Nun, abgesehen von der „glänzenden“ Idee, gerade jetzt ein Drohnenspektakel zu veranstalten, wo diese Geräte automatisch mit Krieg und Tod in Verbindung gebracht werden, finde ich dieses übergroße Bergoglio-Gesicht über der Kuppel beunruhigend. Als wollte jemand uns warnen: „Schaut, diese Ära ist noch nicht vorbei. Wir sind immer noch hier und setzen sein Werk fort.“ Aber vor allem ist es eine Form der Idolatrie.
Erinnert Ihr Euch an die obszöne, neuheidnische Zeremonie vor zehn Jahren, als die Fassade der Basilika genutzt wurde, um Bilder von wilden Bestien und Affen zu projizieren, um die Mutter Erde zu ehren? Nun, es ist wieder passiert. Idolatrie. Und das über dem Grab von Petrus!
Die obligatorische Frage: Was haben die im Vatikan im Kopf?
Vor wenigen Tagen ließen sie Vertreter der „LGBTQ Peoples“ in den Petersdom, die, aufgrund ihrer Kleidung, wie Teilnehmer einer Gay Pride wirkten und ein Kreuz mit Regenbogenfarben trugen. Und sicherlich erinnert Ihr Euch an die Pachamama, die 2019 in der Basilika empfangen und geehrt wurde, mit einer öffentlichen Handlung der Idolatrie seitens des Papstes und der Kardinäle.
Warum machen sie das weiterhin? Warum verspotten sie Gott? Warum diese so dreiste Idolatrie?
Wenn man hinzufügt, daß der Papst vor wenigen Tagen eine LGBTQ-Aktivistin zur Vorsitzenden der Päpstlichen Akademie der Schönen Künste und der Literatur ernannte, die Ausstellungen mit obszönem und perversem Inhalt durchgeführt hat, und daß der Osservatore Romano letzten Monat eine Erzählung veröffentlichte, in der die Autorin explizite erotische Details einbaute, stellt sich die Frage noch drängender: Was haben die im Vatikan im Kopf?
Und dann: Wird sich jemand die Mühe machen, in einem Akt der Wiedergutmachung die Basilika neu zu weihen?
*Aldo Maria Valli, Studium der Politikwissenschaften an der Katholischen Universität von Mailand, seit 1978 Publizist, seit 1985 Berufsjournalist, ab 1995 für das Staatsfernsehen RAI, von 2007 bis 2019 Leiter der Religionsabteilung und Chef-Vatikanist der RAI – als solcher ging er nach längerem inneren Ringen ab 2016 auch öffentlich auf Distanz zur Linie von Papst Franziskus, die er als „konfus“ kritisierte –, 2019 wurde er deshalb zu RAI Sport versetzt und 2020 pensioniert. Er ist Buchautor und betreibt den Blog Duc in altum.
Übersetzung: Giuseppe Nardi
Bild: Duc in Altum
Hinterlasse jetzt einen Kommentar