„Una caro – ein Lob der Monogamie“, so wird der Titel der angekündigten lehramtlichen Note des Dikasteriums für die Glaubenslehre heißen.
Elf Monate sind vergangen, seit erstmals bekannt wurde, daß ein Dokument über die Monogamie sowie weitere Texte des Glaubensdikasteriums in Vorbereitung sind. Nun steht dessen Veröffentlichung bevor. Auch sie gehört zu den Hinterlassenschaften von Papst Franziskus, den Leo XIV. mehrfach seinen „geliebten Vorgänger“ nannte.
Kardinal Victor Manuel „Tucho“ Fernández, der von Franziskus eingesetzte Glaubenspräfekt und Bergoglios faktischer Erbe und Nachlaßverwalter, treibt die Veröffentlichung dieser bergoglianischen Dokumente bei Papst Leo XIV. mit Nachdruck voran.
Das vatikanische Presseamt kündigte am Samstag die Pressekonferenz zur Vorstellung des neuen Dokuments an, obwohl die Unruhe über die jüngste lehrmäßige Note Mater populi fidelis noch nicht annähernd abgeklungen ist.
Das neue Dokument „Una caro, Lob der Monogamie. Lehrmäßige Note über den Wert der Ehe als exklusive Lebensgemeinschaft und gegenseitige Zugehörigkeit“, will eine Verteidigung der Zweisamkeit, der Monogamie sein.
Die Pressekonferenz wird am morgigen Dienstag, dem 25. November 2025, um 11.30 Uhr am Sitz des vatikanischen Presseamtes stattfinden und live über den YouTube-Kanal von Vatican News übertragen werden.
„Una caro“ bedeutet: „Ein Fleisch“ und bezieht sich auf das Neue Testament.
- Im Matthäusevangelium heißt es im Kapitel 19,5: „Darum wird der Mann Vater und Mutter verlassen und sich an seine Frau binden und die zwei werden ein Fleisch sein.“
- Und im Markusevangelium heißt es in Kapitel 10,7–8: „Darum wird der Mann Vater und Mutter verlassen und die zwei werden ein Fleisch sein. Sie sind also nicht mehr zwei, sondern ein Fleisch.“
- Auch im Epheserbrief wird die Aussage von Paulus im Kapitel 5,31 wiederholt: „Darum wird der Mann Vater und Mutter verlassen und sich an seine Frau binden und die zwei werden ein Fleisch sein.“
Die Skepsis gegenüber dem Glaubensdikasterium unter der Leitung von Víctor Manuel „Tucho“ Fernández ist inzwischen jedoch sehr groß. Sie rührt aus der Befürchtung her, daß definitorische Klarheit zugunsten pastoraler Ausdrucksweisen verwässert wird und lehramtliche Begriffe in pastoral gehaltenen Formulierungen relativiert erscheinen könnten. Die Überschrift (Anfangsworte) „Una caro“ hebt zwar den sakramentalen Charakter der Ehe hervor, könnte jedoch, wie kritische Stimmen befürchten, stärker auf die Ebene der bloßen Leiblichkeit abgleiten und damit letztlich einen Tribut an den Zeitgeist und seinen Umgang mit Sexualität darstellen.
Entscheidend wird sein, ob das Dokument die Ehe eindeutig als Verbindung zwischen Mann und Frau definiert, ob also das „Ein-Fleisch-Werden“ konsequent sakramental und/oder zumindest biologisch-theologisch gedeutet wird und ob damit eine klare Absage an homosexuelle Verbindungen – heute von der Homo-Lobby und durch manche staatliche Gesetzgebungen als „Ehen“ bezeichnet – sowie an die damit verknüpften Gender-Anthropologien formuliert wird.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: VaticanNews (Screenshot)
