15 Frauenorden müssen Nicaragua bis Jahresende verlassen

Sandinisten


15 Frauenorden müssen Nicaragua vor Jahresende verlassen
15 Frauenorden müssen Nicaragua vor Jahresende verlassen

Papst Fran­zis­kus schrieb erst Anfang der Woche einen Brief an die Gläu­bi­gen in Nica­ra­gua. Er bemüh­te sich Mut zu machen, was trotz der Ein­schrän­kung in der Über­schrift an alle Nica­ra­gua­ner gerich­tet ist. Fran­zis­kus nahm mit kei­nem Wort zur radi­ka­len Kir­chen­ver­fol­gung durch das san­di­ni­sti­sche Regime Stel­lung. Trotz die­ser Zurück­hal­tung setzt Dik­ta­tor Dani­el Orte­ga sei­nen Kampf gegen die Kir­che fort. Er ent­zieht den katho­li­schen Orden nicht nur den lega­len Sta­tus, son­dern ent­eig­net und ver­bie­tet sie. Jetzt wer­den Orden Ulti­ma­ten gestellt, bis wann sie Nica­ra­gua ver­las­sen müs­sen. Die ersten Opfer der neu­en Ulti­ma­ten ste­hen schon fest.

Die Rechts­an­wäl­tin und Men­schen­rechts­ak­ti­vi­stin Mar­tha Patri­cia Moli­na berich­te­te, daß meh­re­re Kon­gre­ga­tio­nen von Ordens­schwe­stern ein Ulti­ma­tum zuge­stellt beka­men, das Land noch vor Ende Dezem­ber zu verlassen.

Die Ordens­schwe­stern, die das Land vor Ende des Jah­res ver­las­sen müs­sen, gehö­ren zu den 1500 vom Regime auf­ge­ho­be­nen Orga­ni­sa­tio­nen, deren Liste am 19. August in der offi­zi­el­len Zei­tung La Gace­ta ver­öf­fent­licht wurde.

„In die­sen Wochen wer­den die Ein­wan­de­rungs­po­sten an den Land­gren­zen und Flug­hä­fen die Anwe­sen­heit von Ordens­frau­en sehen, weil die Dik­ta­tur ihnen ein Ulti­ma­tum gestellt hat: Sie haben bis Dezem­ber Zeit, das Land zu ver­las­sen“, poste­te Molina.

Die Rechts­an­wäl­tin und For­sche­rin, die seit 2018 die Angrif­fe der Orte­ga-Mur­il­lo-Dik­ta­tur gegen die katho­li­sche Kir­che doku­men­tiert und syste­ma­ti­siert, sag­te, daß von den 1500 Orga­ni­sa­tio­nen, die im August gestri­chen wur­den, min­de­stens 40 reli­gi­ös sind und unter die­sen min­de­stens 15 Frauenorden.

Moli­na stell­te klar, daß es ihm nicht mög­lich war, mit allen Orden zu spre­chen, aber die­je­ni­gen, mit denen sie spre­chen konn­te, haben die Rich­tig­keit der Mit­tei­lung bestä­tigt. „Lei­der wer­den sie das Land ver­las­sen müs­sen, egal ob sie Staats­an­ge­hö­ri­ge oder Aus­län­der sind“, so die Anwältin.

Die Frau­en­or­den, denen das Orte­ga-Mur­il­lo-Regime am 19. August durch das Innen­mi­ni­ste­ri­um will­kür­lich den Rechts­sta­tus ent­zo­gen hat, sind:

1. die Kon­gre­ga­ti­on der Kate­chi­sten­mis­sio­na­rin­nen Lumen Chri­sti
2. die Kon­gre­ga­ti­on Jesus und Maria.
3. Mer­ce­da­ri­scher Mis­si­ons­ver­ein von Ber­riz.
4. Trap­pi­sten­schwe­stern – Klo­ster San­ta María de la Paz.
5. Mis­si­ons­schwe­stern von Chri­stus.
6. Kon­gre­ga­ti­on der Domi­ni­ka­ne­rin­nen der Näch­sten­lie­be von der Dar­stel­lung der hei­li­gen Jung­frau.
7. Die Fran­zis­ka­ni­schen Mis­si­ons­schwe­stern.
8. Ordens­kon­gre­ga­ti­on Mut­ter vom Gött­li­chen Hir­ten.
9. Kon­gre­ga­ti­on der Obla­ten vom Hei­lig­sten Her­zen Jesu.
10. Kon­gre­ga­ti­on Unse­rer Lie­ben Frau von der Barm­her­zig­keit des Guten Hir­ten
11. Misio­ne­ras Cruzadas de la Igle­sia Con­gre­ga­ción Cató­li­ca
12. Kon­gre­ga­ti­on Gesell­schaft Mari­ens
13. Schwe­stern der Mis­sio­na­rin­nen Chri­stus des Arbei­ters
14. Misio­ne­ras Sier­vas de Nue­stra Seño­ra de la Pre­sent­a­ción
15. Mis­si­ons­schwe­stern von Bethlehem

Die auf­ge­lö­sten Ver­ei­ni­gun­gen, Stif­tun­gen und Ordens­kon­gre­ga­tio­nen wer­den auch ihres beweg­li­chen und unbe­weg­li­chen Ver­mö­gens beraubt, das gemäß dem Regie­rungs­be­schluß in den Besitz des Staa­tes Nica­ra­gua übergeht.

Text: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: MiL

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