
Papst Franziskus hatte im Juni angekündigt, daß er ein Dokument über das heiligste Herz Jesu veröffentlichen werde. Seit heute ist dies nun offiziell. Das vatikanische Presseamt gab bekannt, daß am Donnerstag, dem 24. Oktober, eine Pressekonferenz zur Präsentation der neuen Enzyklika Dilexit nos stattfinden wird.
Die neue Enzyklika wird „über die menschliche und göttliche Liebe des Herzens Jesu“ handeln, so die Ankündigung. Die Vorstellung wird durch Msgr. Bruno Forte, den Erzbischof von Chieti-Vasto in den Abruzzen, erfolgen.
An der Pressekonferenz wird auch Sr. Antonella Fraccaro, die Generalobere der Discepole del Vangelo (Jüngerinnen des Evangeliums), teilnehmen. Die Jüngerinnen des Evangeliums sind eine 1973 entstandene Frauengemeinschaft, die die Vorgaben des Zweiten Vatikanischen Konzils umsetzen will. 1975 erfolgte eine erste kirchliche Anerkennung als fromme Vereinigung. Seit 1980 orientieren sich die Schwestern an der Spiritualität von Charles de Foucauld. 1985 verzichtete der Orden auf eigene Werke. Seither gehen die Schwestern Berufen in der Welt nach, um „die Lebensumstände vieler zu teilen“ in den „multikulturellen und multireligiösen Städten“ und die Welt als „Ort des Zeugnisses des Evangeliums“ zu sehen. 2000 wurde der Orden nach diözesanem Recht anerkannt. Seit 2007 gehört er zur geistlichen Familie der Orden und Gemeinschaften, die sich auf Charles de Foucauld berufen.
Die Pressekonferenz am Donnerstag wird direkt auf italienisch stattfinden und direkt auf englisch, französisch, deutsch und spanisch übersetzt.
Erzbischof Bruno Forte, der verwunderlicherweise von Benedikt XVI. gefördert wurde, sich diesem aber in liturgischen Fragen widersetzte (Forte führte in der Italienischen Bischofskonferenz den Widerstand gegen die von Benedikt XVI. angeordnete Richtigstellung der Wandlungsworte pro multis von „für alle“ zu „für viele“ an), war unter Papst Franziskus schon für allerlei Ämter im Gespräch, sogar als möglicher Nachfolger von Kardinal Gerhard Müller als Glaubenspräfekt. Forte brachte es zum Sondersekretär der Familiensynode, erwies sich in seiner Begeisterung für Papst Franziskus und dem Herausstreichen seiner eigenen Rolle im derzeitigen Pontifikat aber als etwas zu vorlaut für Santa Marta. Forte enthüllte 2016, mit welchen Schlichen und Tricks Franziskus seine Agenda durchsetzt. Forte fiel bei Franziskus in Ungnade, weshalb es in den vergangenen Jahren ruhig um ihn wurde. Nun scheint er die päpstliche Gunst wiedergefunden zu haben, und Franziskus vertraute ihm die Präsentation seiner neuen Enzyklika an.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Vatican.va (Screenshot)
Vor kurzem habe ich „Haurietis Auquas“ wieder gelesen, und ich frage mich wirklich, was Franziskus diesem großen, überragenden Werk über das Heiligste Herz hinzufügen könnte.
Stutzig macht mich schon der Untertitel seines Textes „über die göttliche und menschliche Liebe“ – man ahnt bereits, was sich dahinter verbergen könnte: die nächste Häresie, die nächste Verwirrung – allmählich ist man es müde.
Ich fürchte, niemand hat über Jesus Christus und das Heiligste Herz weniger zu sagen als dieser Papst und das, was er uns sagt, darauf verzichte – nicht nur – ich sehr gerne.
Über das Heiligste Herz ist alles und alles großartig gesagt und wohl am schönsten von Pius XII.
Wenn Franziskus meint, er könnte dem noch etwas hinzufügen, das noch nicht gesagt ist, dann ist nur einmal mehr jene Selbstüberschätzung, die all denen eigen ist, die im Grunde sehr kleine Geister sind und ihre unbedeutenden Ansichten für das Evangelium halten. Genau dies ist das Problem dieses Papstes – und das zeigt schon die lähmende Selbstreferenzialität seiner Texte, die nur eins sind: Eine geistliche Bankrotterklärung.
Doch je mehr wir uns an Franziskus abmühen, umso mehr empfehle ich das, was wirklich große Päpste gelehrt haben, z.B. Pius XII.
Franziskus lässt seine Texte dagegen sicher flüssiger schreiben und in manchem gewiss gefälliger, vor allem sind aber allzu flüssig, nämlich überflüssig und letztlich nur „Windhauch“.
Übrigens: Ich lasse mich gern vom Gegenteil überzeugen und wäre dafür offen.…aber da müsste eins jener Wunder geschehen, die Franziskus nicht mehr für „übernatürlich“ halten will.…und so reiht sich ein Dilemma ans nächste. Es wird Zeit, dass dieser Kreislauf endet und der Herr diese Prüfung von uns nimmt.