Zur Bevölkerungsreduzierung braucht es eine Politik „wie einen Katalog des Schreckens“

Kingsley Davis und die Neomalthusianer


Der Beginn des Öko-Malthusianismus: Henry Fairfield Osborn und Kingsley Davis
Der Beginn des Öko-Malthusianismus: Henry Fairfield Osborn und Kingsley Davis

Der US-ame­ri­ka­ni­sche Sozio­lo­ge und Über­be­völ­ke­rungs­ideo­lo­ge Kings­ley Davis ver­öf­fent­lich­te 1967 im Wis­sen­schafts­ma­ga­zin Sci­ence ein poli­ti­sches Pro­gramm. Die­ses hat­te er schon frü­her ent­wickelt und nach der 1960 erfolg­ten Ein­füh­rung der Anti-Baby-Pil­le modi­fi­ziert. Er war näm­lich der Mei­nung, daß auch die Anti-Baby-Pil­le nicht aus­rei­che, um das als Kata­stro­phe behaup­te­te Bevöl­ke­rungs­wachs­tum zu redu­zie­ren. Daher müß­ten, so Davis, radi­ka­le­re Maß­nah­men ergrif­fen wer­den, die er selbst als „Kata­log des Schreckens“ bezeich­ne­te. Wie lau­tet die­ses erschrecken­de Zitat und wer war Kings­ley Davis? Wer waren sei­ne Part­ner? Wer sei­ne Sponsoren?

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„Dar­aus folgt, daß in Län­dern, in denen Emp­fäng­nis­ver­hü­tung prak­ti­ziert wird, ein rea­li­sti­scher Vor­schlag für eine Regie­rungs­po­li­tik zur Sen­kung der Gebur­ten­ra­te sich wie ein Kata­log des Schreckens liest: Druck auf die Ver­brau­cher durch Besteue­rung und Infla­ti­on; Ver­knap­pung des Wohn­raums durch Ein­schrän­kung der Bau­tä­tig­keit; Zwang für Ehe­frau­en und Müt­ter, außer Haus zu arbei­ten, um die unzu­rei­chen­den Löh­ne der Män­ner zu kom­pen­sie­ren, wobei nur weni­ge Kin­der­be­treu­ungs­ein­rich­tun­gen zur Ver­fü­gung ste­hen; För­de­rung der Abwan­de­rung in die Städ­te durch nied­ri­ge Löh­ne auf dem Land und weni­ge Arbeits­plät­ze auf dem Land; Erhö­hung der Ver­kehrs­dich­te in den Städ­ten durch Aus­hun­gern des Ver­kehrs­sy­stems; Erhö­hung der per­sön­li­chen Unsi­cher­heit durch För­de­rung von Bedin­gun­gen, die Arbeits­lo­sig­keit erzeu­gen, und durch will­kür­li­che poli­ti­sche Verhaftungen.“

Der Ori­gi­nal­text:

„It fol­lows that, in count­ries whe­re con­tracep­ti­on is used, a rea­li­stic pro­po­sal for a govern­ment poli­cy of lowe­ring the birth rate reads like a cata­lo­gue of hor­rors: squeeze con­su­mers through taxa­ti­on and infla­ti­on; make housing very scar­ce by limi­ting cons­truc­tion; force wives and mothers to work out­side the home to off­set the ina­de­qua­cy of male wages, yet pro­vi­de few child care faci­li­ties; encou­ra­ge migra­ti­on to the cities by paying low wages in the coun­try and pro­vi­ding few rural jobs; increa­se con­ge­sti­on in the cities by star­ving the tran­sit system; increa­se per­so­nal inse­cu­ri­ty by encou­ra­ging con­di­ti­ons that pro­du­ce unem­ployment and by hapha­zard poli­ti­cal arrests.“

Kings­ley Davis, “Popu­la­ti­on Poli­cy: Will Cur­rent Pro­grams Suc­ce­ed?”, in: Sci­ence, [1967] 158, 3802, S. 730–739, S. 739

Kings­ley Davis

Kings­ley Davis (1908–1997) war ein US-ame­ri­ka­ni­scher Sozio­lo­ge und wird den Uni­ver­si­täts­stu­den­ten als „Klas­si­ker“ der Sozio­lo­gie prä­sen­tiert. 1955–1977 war er Pro­fes­sor an der Uni­ver­si­ty of Cali­for­nia in Ber­ke­ley, ein Lehr­stuhl, der ihm fak­tisch von der Ford Foun­da­ti­on finan­ziert wur­de. Nach sei­ner Eme­ri­tie­rung lehr­te er bis 1992 er an der Hoo­ver Insti­tu­ti­on on War, Revo­lu­ti­on and Peace in Stanford.

Bekannt wur­de Davis in den 40er Jah­ren als neo­mal­thu­sia­ni­scher Bevöl­ke­rungs­wis­sen­schaft­ler. Als Neo­mal­thu­sia­nis­mus gilt jene Über­be­völ­ke­rungs­ideo­lo­gie, die sich auf die Theo­rien des angli­ka­ni­schen Pastors Tho­mas Mal­thus stüt­zen und Ende des 19. Jahr­hun­derts von den Sozi­al­dar­wi­ni­sten um Fran­cis Gal­ton, den Vet­ter von Charles Dar­win, wie­der­auf­ge­grif­fen wur­de. Das Ziel der Neo­mal­thu­sia­ner ist eine Bevöl­ke­rungs­re­du­zie­rung, bevor­zugt durch Gebur­ten­kon­trol­le. Wie bereits die The­sen von Mal­thus wur­den auch jene der Neo­mal­thu­sia­ner wider­legt. Ihre Prä­mis­sen sind falsch. Mehr­fach behaup­te­ten sie, die Welt kön­ne mehr Bevöl­ke­rung nicht ertra­gen, sonst kom­me es zur Kata­stro­phe, wes­halb das Bevöl­ke­rungs­wachs­tum gebremst wer­den müs­se. Als Höchst­gren­zen wur­den 1947 2,5 Mil­li­ar­den Men­schen, 1968 3,5 Mil­li­ar­den Men­schen usw. behaup­tet. Die Rea­li­tät hät­te sie eines Bes­se­ren beleh­ren sol­len. Die Welt ernährt heu­te nicht nur pro­blem­los 8 Mil­li­ar­den Men­schen. Es gibt auch kei­ne natur­be­ding­te Hun­gers­not mehr. Die letz­te gro­ße Hun­gers­not ereig­ne­te sich 1984/​85, vor nun­mehr schon 40 Jah­ren, in Äthio­pi­en und war nicht allein durch Dür­re, son­dern auch durch poli­ti­sche Umstän­de ver­ur­sacht wor­den.
Da die Über­be­völ­ke­rungs­ideo­lo­gen offen­sicht­lich unrecht hat­ten, ver­tre­ten sie heu­te – unver­än­dert im Panik­mo­dus – eine modi­fi­zier­te Vari­an­te, die in ihrer radi­kal­sten Form besagt, daß die Erde zwar jetzt noch so vie­le Men­schen ernäh­ren kön­ne, doch sei bei stei­gen­dem Lebens­stan­dard und gleich­zei­ti­ger Res­sour­cen­ver­knap­pung, Umwelt­ver­schmut­zung, CO2-Aus­stoß, Anstei­gen des Mee­res­spie­gels und Erd­er­wär­mung lang­fri­stig nur Platz für maxi­mal 500 Mil­lio­nen. Sie ver­tre­ten radi­ka­le Bevöl­ke­rungs­de­zi­mie­rungs­theo­rien, obwohl es heu­te kaum noch Bevöl­ke­rungs­wachs­tum durch Gebur­ten gibt. Das gilt nur mehr für Schwarz­afri­ka und eini­ge weni­ge, meist klei­ne­re Staa­ten. Alle Berech­nun­gen besa­gen, daß spä­te­stens 2080 die Welt­be­völ­ke­rung schrump­fen wird. Und selbst bis dahin wächst sie fak­tisch nur mehr auf­grund einer höhe­ren Lebenserwartung.

Die Neo­mal­thu­sia­ner aber blei­ben sich treu: Alle ihre Behaup­tun­gen sind Zukunfts­pro­jek­tio­nen, blo­ße Rechen­mo­del­le, die nicht veri­fi­zier­bar sind. Jedes Mal, wenn sie irgend­wann in der Zukunft veri­fi­ziert wer­den konn­ten und sich stets als völ­lig falsch erwie­sen, hat­ten die Neo­mal­thu­sia­ner aber jah­re- und jahr­zehn­te­lang das poli­ti­sche Kli­ma und das Den­ken ver­gif­tet. Eine fata­le Ent­wick­lung, die sich auf­grund eines Denk­feh­lers auf unbe­stimm­te Zeit fort­zu­set­zen droht. Der eben­so schwer­wie­gen­de wie radi­ka­le neo­mal­thu­sia­ni­sche Denk­feh­ler ist, ande­re Men­schen, bei Bedarf in Kate­go­rien ein­teil­bar, als unnö­ti­ge Mit­es­ser, Sau­er­stoff- und Res­sour­cen­ver­brau­cher und damit als Fein­de zu sehen.

Davis war es, der zur Errei­chung der neo­mal­thu­sia­ni­schen Agen­da die poli­ti­schen Kampf­be­grif­fe „Bevöl­ke­rungs­explo­si­on“ und „Null­wachs­tum“ präg­te, die ab 1968 vom Club ob Rome publi­kums­wirk­sam pro­pa­giert wur­den. Davis war Vor­sit­zen­der der neo­mal­thu­sia­ni­schen Popu­la­ti­on Asso­cia­ti­on of Ame­ri­ca, die 1930 vom Euge­ni­ker Fre­de­rick Osborn unter ande­rem mit dem Geld der Abtrei­bungs­pio­nie­rin Mar­ga­ret San­ger gegrün­det wur­de. San­ger war 1921 die Grün­de­rin des heu­te welt­größ­ten Abtrei­bungs­kon­zerns Plan­ned Paren­thood, der damals noch Ame­ri­can Birth Con­trol League hieß.

Davis war auch Ver­tre­ter der USA in der 1946 gegrün­de­ten United Nati­ons Popu­la­ti­on Com­mis­si­on.

Sein Modell des „demo­gra­phi­schen Über­gangs“ hat­te er in den frü­hen 40er Jah­ren am neo­mal­thu­sia­ni­schen Office of Popu­la­ti­on Rese­arch (OPR) ent­wickelt, das 1936 von der Popu­la­ti­on Asso­cia­ti­on of Ame­ri­ca in Prin­ce­ton errich­tet wor­den war. Das OPR war das erste Zen­trum für demo­gra­phi­sche Stu­di­en in den USA. Der erste Lei­ter des Office of Popu­la­ti­on Rese­arch, Franc W. Note­stein, wur­de nach dem Zwei­ten Welt­krieg Grün­dungs­di­rek­tor der UN Popu­la­ti­on Divi­si­on und 1959 als Nach­fol­ger von Fre­de­rick Osborn Vor­sit­zen­der des 1952 von John D. Rocke­fel­ler und dem Rocke­fel­ler Brot­hers Fund gegrün­de­ten neo­mal­thu­sia­ni­schen Popu­la­ti­on Council.

Kings­ley Davis war, neben Note­stein und Fre­de­rick Osborn, Nef­fe von Hen­ry Fair­field Osborn, eine der 30 Per­so­nen, die von John D. Rocke­fel­ler im Juni 1952 per­sön­lich nach Wil­liams­burg in Vir­gi­nia ein­ge­la­den wur­den, dar­un­ter auch der Nach­fol­ger von Note­stein als Vor­sit­zen­der der UN Popu­la­ti­on Divi­si­on, um den Anstoß zur Grün­dung des Popu­la­ti­on Coun­cil zu geben.1

Der alles beherr­schen­de Antrieb der Neo­mal­thu­sia­ner sind die Res­sour­cen­kon­trol­le und die „Über­be­völ­ke­rung“ als Bedro­hung der­sel­ben, wobei eini­ge von ihnen in ande­ren, ihnen unnö­tig erschei­nen­den Men­schen wohl auch eine phy­si­sche Bedro­hung sehen. Guy Irving Bur­ch und Elmer Pen­dell, die noch nach dem Zwei­ten Welt­krieg ihre euge­ni­schen und ras­se­bio­lo­gi­schen Über­zeu­gun­gen ver­brei­ten woll­ten, hat­ten 1945 in der Erst­auf­la­ge ihres Buches „Human Bree­ding and Sur­vi­val: Popu­la­ti­ons Roads to Peace or War“ geschrie­ben, die Erde kön­ne maxi­mal 2,5 Mil­li­ar­den Men­schen ernäh­ren, ein Wert, der bereits um 1940 erreicht wor­den war. Es soll­te, dar­um geht es bei den Über­be­völ­ke­rungs­ideo­lo­gen immer, Panik erzeugt wer­den. Dem lag im kon­kre­ten Fall aller­dings ein bana­les Miß­ver­ständ­nis zugrun­de (oder war es doch eine bös­wil­li­ge Fehl­in­ter­pre­ta­ti­on?), was per­fekt zu den gene­rell fal­schen Prä­mis­sen der mal­thu­sia­ni­schen Theo­rie paß­te. Jeden­falls behaup­te­ten die Neo­mal­thu­sia­ner drin­gen­den Handlungsbedarf.

1948 ver­ließ Kings­ley Davis Prin­ce­ton, um an die Colum­bia Uni­ver­si­ty zu gehen, wo er einen akzen­tu­ier­ten Öko-Mal­thu­sia­nis­mus ver­trat. Es ist unklar, ob er die­sen Wech­sel wegen inhalt­li­cher Dif­fe­ren­zen voll­zog, um einen radi­ka­le­ren Kurs zu ver­fol­gen, oder ob es sich um eine tak­ti­sche Ent­schei­dung ande­rer han­del­te, um das Netz­werk und den Ein­fluß auf die aka­de­mi­sche Welt zu erweitern.

Der Öko-Mal­thu­sia­nis­mus ist eine Vari­an­te des Neo­mal­thu­sia­nis­mus, der sei­ne Anfän­ge in der Zwi­schen­kriegs­zeit hat, aber erst nach dem Zwei­ten Welt­krieg ver­stärkt an die Öffent­lich­keit trat. Er ersetz­te die noch von Bur­ch und Pen­dell ver­tre­te­nen, aber für nicht mehr ver­mit­tel­bar gehal­te­nen euge­ni­schen und ras­sen­ideo­lo­gi­schen Aspek­te des Neo­mal­thu­sia­nis­mus durch Natur‑, Tier- und Umwelt­schutz, heu­te Öko­lo­gie genannt. So fällt es nicht schwer, den Zusam­men­hang zwi­schen der poli­ti­schen Öko-Bewe­gung und dem gna­den­lo­sen Abtrei­bungs­fa­na­tis­mus zu erkennen.

Der Wech­sel von Kings­ley Davis wur­de von Geld­zah­lun­gen der Con­ser­va­ti­on Foun­da­ti­on beglei­tet, die der äußerst wohl­ha­ben­de Über­be­völ­ke­rungs-Ideo­lo­ge Hen­ry Fair­field Osborn jun., Sproß und Expo­nent einer Euge­ni­ker-Fami­lie, soeben gegrün­det hat­te. Im sel­ben Jah­re 1948 hat­te Fair­field Osborn auch sein Buch „Our Plun­de­red Pla­net“ ver­öf­fent­licht und damit der Kom­bi­na­ti­on von Öko­lo­gis­mus und Neo­mal­tus­ia­nis­mus einen wich­ti­gen Schub gege­ben. Die Con­ser­va­ti­on Foun­da­ti­on ging 1990 im World Wild­life Fund (WWF) auf.

Mit­te der 50er Jah­re grün­de­te Kings­ley Davis dann mit Hil­fe von Gel­dern der Ford Foun­da­ti­on an der Uni­ver­si­ty of Cali­for­nia das Inter­na­tio­nal Popu­la­ti­on and Urban Rese­arch Pro­gram, das zu einem wich­ti­gen neo­mal­thu­sia­ni­schen For­schungs­zen­trum für demo­gra­phi­sche Stu­di­en wur­de. Die in den 60er Jah­ren erfolg­te Kop­pe­lung der US-Ent­wick­lungs­hil­fe­po­li­tik an eine Fer­ti­li­täts­re­gu­lie­rung (sprich Gebur­ten­re­duk­ti­on) wur­de nicht zuletzt von Davis und sei­nem For­schungs­zen­trum wis­sen­schaft­lich unter­füt­tert. Was das kon­kret zu bedeu­ten hat­te, schrieb Davis 1967 in dem ein­gangs zitier­ten Sci­ence-Auf­satz.

Das Rocke­fel­ler-Archiv schreibt zu dem Sci­ence-Auf­satz von Davis:

„Vie­le die­ser Post-mor­tem-Eva­lu­ie­run­gen [bezo­gen auf Rück­schlä­ge der Neo­mal­thu­sia­ner] zei­gen auch, daß die von [der 3. UN-Welt­be­völ­ke­rungs­kon­fe­renz 1974 in] Buka­rest aus­ge­hen­den Ver­än­de­run­gen Ideen wider­spie­gel­ten, die schon seit eini­ger Zeit im Umlauf waren. Im Jahr 1967 ver­öf­fent­lich­te der Demo­graph Kings­ley Davis einen Arti­kel, der in bevöl­ke­rungs­po­li­ti­schen Krei­sen ein­fluß­reich wur­de.
Er plä­dier­te für einen brei­te­ren, sozia­ler aus­ge­rich­te­ten, weni­ger medi­zi­ni­schen und tech­no­kra­ti­schen Ansatz bei der Fami­li­en­pla­nung. Mit ande­ren Wor­ten, die Vor­stel­lung, daß ‚Bevöl­ke­rungs­po­li­tik aus mehr besteht als einem Pro­gramm zur Bereit­stel­lung von Fami­li­en­pla­nungs­dien­sten‘, war schon seit eini­gen Jah­ren im Umlauf.“

Das Dar­ge­leg­te zeigt, daß schon lan­ge an Netz­wer­ken von Super­rei­chen und ihnen dienst­ba­ren Wis­sen­schaft­lern, Medi­en und Poli­ti­kern gewo­ben wird. Am Bei­spiel der Fami­lie Rocke­fel­ler, einer der füh­ren­den neo­mal­thu­sia­ni­schen „Insti­tu­tio­nen“, las­sen sich die gebur­ten­feind­li­chen Akti­vi­tä­ten bis in die Zeit vor dem Ersten Welt­krieg zurück­ver­fol­gen. Wer das Geld dazu hat, läßt sei­ne eige­nen wis­sen­schaft­li­chen Insti­tu­te grün­den und schafft ein Netz­werk an abhän­gi­gen Insti­tu­tio­nen. Was anfangs noch rudi­men­tär war, konn­te schritt­wei­se eta­bliert und aus­ge­baut und das Netz ver­fei­nert und ver­dich­tet wer­den. Die Glei­chung scheint zu lau­ten: Mehr Geld bedeu­tet mehr Medi­en­be­sitz, mehr besol­de­te Wis­sen­schaft­ler, mehr Ein­fluß auf die Poli­tik, mehr Macht, was in Sum­me wie­der mehr Geld bedeu­tet. So zeigt das Netz­werk, das hier nur schlag­licht­ar­tig beleuch­tet wur­de, heu­te eine weit grö­ße­re Schlag­kraft als vor 50 oder hun­dert Jahren.

Quel­len:

  • Kings­ley Davis: Popu­la­ti­on Poli­cy. Will Cur­rent Pro­grams Suc­ce­ed?, in: Sci­ence, [1967] 158, 3802, S. 730–739.
  • Kings­ley Davis: The World Demo­gra­phic Tran­si­ti­on, in: The Annals of the Ame­ri­can Aca­de­my of Poli­ti­cal and Social Sci­ence, Vol. 237, World Popu­la­ti­on in Tran­si­ti­on (Jan., 1945), S. 1–11.
  • Anni­ka Hart­mann: Bevöl­ke­rung als Pro­blem? Fami­li­en­pla­nung, Gesund­heit und Ent­wick­lung in Gua­te­ma­la, 1944–1986, Bie­le­feld 2022.
  • Emi­ly Klan­cher Mer­chant: Envi­ron­men­tal Mal­thu­sia­nism and demo­gra­phy, in: Soc Stud Sci. 2022 Aug; 52 (4), S. 536–560.
  • Goo­gie Karrass: A very small num­ber of men con­trol all the money and the ide­as”: Women Revo­lu­tio­ni­ze Popu­la­ti­on Pro­grams in the 1970s, in: RE:source, 22. März 2024.
  • Frank W. Notestein/​Frederick H. Osborn: Remi­nis­cen­ces: The Role of Foun­da­ti­ons, the Popu­la­ti­on Asso­cia­ti­on of Ame­ri­ca, Prin­ce­ton Uni­ver­si­ty and the United Nati­ons in Foste­ring Ame­ri­can Inte­rest in Popu­la­ti­on Pro­blems, in: The Mil­bank Memo­ri­al Fund Quar­ter­ly, Vol. 49, Nr. 4, Part 2: For­ty Years of Rese­arch in Human Fer­ti­li­ty: Retro­s­pect and Pro­s­pect. Pro­ce­e­dings of a Con­fe­rence Hono­ring Cly­de V. Kiser. Held at the Car­ne­gie Endow­ment Inter­na­tio­nal Cen­ter New York City, May 5/​6, 1971 (Oct., 1971), S. 67–85.
  • John D. Rocke­fel­ler: On the Ori­g­ins of the Popu­la­ti­on Coun­cil, in: Popu­la­ti­on and Deve­lo­p­ment Review, Vol. 3, Nr. 4 (Dez. 1977), S. 493–502.
  • Wiki­pe­dia dt, eng.

Text: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: MiL

1 John D. Rocke­fel­ler: On the Ori­g­ins of the Popu­la­ti­on Coun­cil, in: Popu­la­ti­on and Deve­lo­p­ment Review, Vol. 3, Nr. 4 (Dez. 1977), S. 493–502.

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