(Rom) Kein Tag vergeht in Rom, an dem Papst Franziskus nicht betont, sich „nicht erholt“ zu haben. Offiziell wird von einer „Erkältung“ gesprochen. Auch eine „Grippe“ wurde mehrfach genannt. Franziskus selbst sprach von einer „Bronchitis“. Es ist ein offenes Geheimnis, daß der Grund ein anderer ist und das Kirchenoberhaupt immer mehr einschränkt.
„Liebe Brüder und Schwestern, ich heiße Sie alle willkommen. Ich bin froh, Euch zu sehen. Ich habe mich noch nicht erholt und kann deshalb die Botschaft nicht gut lesen. Bischof Ciampanelli wird es für mich tun.“
Mit diesen Worten leitete Papst Franziskus am Samstag die Audienz in der Aula Paul VI. mit der Direktion und dem Personal des Päpstlichen Kinderkrankenhauses „Bambino Gesù“ ein, die anläßlich des hundertjährigen Jubiläums der Schenkung des Krankenhauses durch die Familie Salviati an den Heiligen Stuhl stattfand.
Gleiches ereignete sich am Freitag, als Franziskus die Teilnehmer der Vollversammlung der Sektion für die grundlegenden Fragen der Evangelisierung in der Welt des Dikasteriums für die Evangelisierung im Konsistoriumssaal des Apostolischen Palastes empfing. Das ist die seit der Kurienneuordnung 2022 von Pro-Präfekt Kardinal Luis Antonio Tagle geleitete Sektion. Bis zur Kurienreform war Kardinal Tagle Präfekt der Kongregation für die Evangelisierung der Völker. Vor zwei Jahren übernahm dann Franziskus selbst die Leitung des umgebauten Dikasteriums. Auch bei dieser Audienz ließ Franziskus seine Rede von dem Vatikandiplomaten Msgr. Filippo Ciampanelli verlesen, der am Staatssekretariat tätig ist.
Am Freitag sagte Franziskus:
„Ich habe mich immer noch nicht ganz erholt, ich habe Monsignore Ciampanelli gebeten zu lesen, um mich nicht anzustrengen.“
Franziskus verliest seit zwei Wochen keine Reden mehr. In dieser Zeit gab es nur eine Ausnahme, als er am 8. März die römische Pfarrei zum heiligen Pius V. besuchte, einigen Gläubigen die Beichte abnahm und die Predigt hielt.
Das Programm für die Karwoche bleibt jedoch unverändert. Am vergangenen Donnerstag veröffentlichte das Amt für liturgische Feiern des Papstes die entsprechenden Anweisungen für Patriarchen, Kardinäle, Erzbischöfe, Bischöfe und Priester, die bei einigen dieser Feiern konzelebrieren wollen. Manche schließen daraus, daß sich Franziskus für diese Zelebrationen schonen wolle.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Youtube (Screenshot)