
Am 18. Januar wurde Msgr. Aldo Cavalli, der Apostolische Visitator für Medjugorje, von Papst Franziskus in Audienz empfangen. Der Inhalt der Begegnung wurde nur rudimentär bekanntgegeben. Dafür wird eine Maßnahme greifbar.
Priestern ist es seit 2019 erlaubt, Wallfahrten nach Medjugorje zu organisieren. Nun wird ihnen in Medjugorje untersagt, in Messen und Predigten über Erscheinungen und Botschaften der Gospa zu sprechen.
Als Erklärung wurde einem Priester, der vor der Meßzelebration in diesem Sinn instruiert wurde, gesagt: „Die Autoritäten wollen das so“. Damit kann in Medjugorje nur der Apostolische Visitator Erzbischof Aldo Cavalli gemeint sein, denn die Entscheidungsbefugnisse in der Pfarrei Medjugorje liegen in seinen Händen. Steht hinter dieser Maßnahme der Heilige Stuhl, dessen Vertreter Cavalli in dem herzegowinischen Ort ist?
Ein solches Verbot findet sich nicht in den vom Apostolischen Visitator bzw. P. Zvonimir Paviči, dem Pfarrer von Medjugorje, erlassenen Bestimmungen und Hinweisen für auswärtige Priester, die sich in Medjugorje aufhalten.
Offensichtlich handelt es sich um eine mündliche Anweisung, die exekutiert wird, wie Priester aus zwei Ländern bestätigten. Eine Bestätigung kam nun auch von David Murgia, Journalist von TV2000, Autor mehrerer Medjugorje-Bücher und Vorsitzender der Stelle für Sektenfragen GRIS in der Diözese Rom.
Gilt sie allgemein? Und vor allem: Ist eine solche Maßnahme sinnvoll? Besser gefragt: Ist eine solche Maßnahme logisch? Ist sie konsequent? Oder setzt Santa Marta wie in anderen Bereichen auf den Faktor Zeit und akzeptiert, vorerst, die Widersprüchlichkeit, um Medjugorje zu „normalisieren“, also zu einer Gebetsstätte ohne Erscheinungen und Botschaften zu machen?
Text: Giuseppe Nardi
Bild: MiL