Nach dem Zeugnis des heiligen Gregor von Nyssa (+ um 394) wurde das Fest des heiligen Stephanus im Morgenland schon im 4. Jahrhundert gefeiert.
Mit dem heiligen Stephanus, in dessen Heiligtum wir uns im Geiste eingefunden haben, sehen wir uns rings von Feinden des Heils umgeben (Fleisch, Welt, Satan). Wir erheben den Blick nach oben, zu Christus, und flehen Ihn um Hilfe an. Die Lesung zeigt uns im heiligen Stephanus den Weg, der zu Christus führt: den Weg des Glaubens, des Bekennermutes, der Bereitschaft, für Christus alles hinzugeben. Entschlossen, mit ihm diesen Weg zu gehen, sind wir stärker als unsre Feinde: Sie unterliegen und ernten Gottes Strafe, wie es im Evangelium heißt.
Introitus
Sederunt principes, et adversum me loquebantur:
et iniqui persecuti sunt me:
adiuva me, Domine, Deus meus,
quia servus tuus exercebatur in tuis iustificationibus.
Es sitzen Fürsten zu Gericht und sprechen gegen mich,
böse Menschen verfolgen mich,
o hilf mir, Herr, mein Gott,
denn treu ergeben ist Dein Knecht Deinen Geboten.
Bild: Die Steinigung des Stephanus, von Annibale Carracci (1603)
Anfeindungen, Verletzungen, Falschbeschuldigungen scheint das Thema der Stunde zu sein. Es ist sehr schmerzhaft in dieser Endzeit.