Diakon wegen homosexuellen Mißbrauchs Minderjähriger zu 16 Jahren Gefängnis verurteilt

Das New Yorker Urteil


Ein New Yorker Diakon wurde als Homo-Sexualstraftäter zu 16 Jahren Gefängnis verurteilt. Die Kirche hatte ihn 2022 laisiert.
Ein New Yorker Diakon wurde als Homo-Sexualstraftäter zu 16 Jahren Gefängnis verurteilt. Die Kirche hatte ihn 2022 laisiert.

(New York) Ein Dia­kon aus dem New Yor­ker Stadt­teil Queens muß für 16 Jah­re ins Gefäng­nis, weil er über eine Dating­platt­form drei min­der­jäh­ri­ge Jun­gen zum Homo­sex ange­lockt hatte.

Der 52jährige Mann hat­te sich am Mitt­woch in Brook­lyn vor einem Bun­des­ge­richt zu ver­ant­wor­ten. Er bedau­er­te unter Trä­nen sei­ne Taten. Bun­des­rich­ter Eric Komi­tee nann­te die Ver­hin­de­rung der sexu­el­len Aus­beu­tung von Kin­dern „eine der wich­tig­sten und wesent­lich­sten Auf­ga­ben der Strafjustiz“.

Roge­l­io V. bekann­te sich im Sep­tem­ber letz­ten Jah­res in drei Fäl­len der Ver­füh­rung von Min­der­jäh­ri­gen zu sexu­el­len Hand­lun­gen schul­dig. Die Diö­ze­se Brook­lyn, in der er inkar­di­niert war, lei­te­te ein kir­chen­recht­li­ches Ver­fah­ren gegen ihn ein. Im Herbst 2022 wur­de er laisiert.

Zum Zeit­punkt der Taten war R. V. Dia­kon einer katho­li­schen Pfar­rei in Woodsi­de, bis er im Janu­ar 2021 durch eine ver­deck­te Ope­ra­ti­on der New Yor­ker Poli­zei als Sexu­al­straf­tä­ter ent­tarnt wurde.

Ein Fahn­der gab sich auf der Dating-Web­site Grin­dr als 14jähriger Jun­ge aus. Nach­dem R. V. ihm über einen län­ge­ren Zeit­raum sexu­ell ein­deu­ti­ge Nach­rich­ten und Fotos geschickt hat­te, arran­gier­te er ein Tref­fen in Queens. R. V. wur­de dabei ver­haf­tet, nach­dem er gegen­über dem dabei auf­tre­ten­den „Teen­ager“ ein­deu­ti­ge Auf­for­de­run­gen gemacht und ihn ange­faßt hatte.

Anhand der bei R. V. sicher­ge­stell­ten Daten konn­te er des sexu­el­len Miß­brauchs von drei ande­ren min­der­jäh­ri­gen Jun­gen über­führt wer­den. Im Okto­ber 2021 bekann­te er sich vor einem Gericht erster Instanz in Queens schul­dig und wur­de zur Min­dest­stra­fe von zehn Jah­ren Haft auf Bewäh­rung samt Ein­trag in das Regi­ster der Sexu­al­straf­tä­ter verurteilt.

Die Staats­an­walt­schaft hat­te 30 Jah­re Gefäng­nis gefor­dert, denn ein ähn­li­cher Ange­klag­ter, Aaron W., ein Gynä­ko­lo­ge aus Brook­lyn, der zwei min­der­jäh­ri­ge Jun­gen ver­führt hat­te, wur­de 2021 zu 54 Mona­ten Gefäng­nis ver­ur­teilt. Die Staats­an­walt­schaft hat­te 87 Jah­re gefor­dert, wie es das New Yor­ker Straf­recht ermöglicht.

R. V. war selbst als Kind sexu­ell miß­braucht worden.

Bun­des­rich­ter Eric Komi­tee merk­te daher an, daß R. V.s Fall sehr „kom­plex“ sei, ähn­li­che Fäl­le in Brook­lyn jedoch in der Regel mit 15 Jah­ren Haft bestraft wer­den, wes­halb er auch das Straf­maß für R. V. erhöh­te und eine Aus­set­zung auf Bewäh­rung verhinderte.

Er reg­te zudem an, daß die Regie­rung prü­fen sol­le, inwie­weit sozia­le Netz­wer­ke und Inter­net-Dating­sei­ten es poten­ti­el­len Sexu­al­straf­tä­tern erleich­tern, Opfer zu fin­den und mit ihnen zu kom­mu­ni­zie­ren, wäh­rend sie in der Ver­gan­gen­heit gefähr­de­te jun­ge Men­schen iden­ti­fi­zie­ren, sie von ihren Eltern iso­lie­ren und im Vor­feld prä­pa­rie­ren mußten.

Text: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: justi​ce​.gov (Screen­shot)

Anzei­ge

Hel­fen Sie mit! Sichern Sie die Exi­stenz einer unab­hän­gi­gen, kri­ti­schen katho­li­schen Stim­me, der kei­ne Gel­der aus den Töp­fen der Kir­chen­steu­er-Mil­li­ar­den, irgend­wel­cher Orga­ni­sa­tio­nen, Stif­tun­gen oder von Mil­li­ar­dä­ren zuflie­ßen. Die ein­zi­ge Unter­stüt­zung ist Ihre Spen­de. Des­halb ist die­se Stim­me wirk­lich unabhängig.

Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

Die­se Posi­ti­on haben wir uns weder aus­ge­sucht noch sie gewollt, son­dern im Dienst der Kir­che und des Glau­bens als not­wen­dig und fol­ge­rich­tig erkannt. Damit haben wir die Bericht­erstat­tung verändert.

Das ist müh­sam, es ver­langt eini­ges ab, aber es ist mit Ihrer Hil­fe möglich.

Unter­stüt­zen Sie uns bit­te. Hel­fen Sie uns bitte.

Vergelt’s Gott!