Synodendebakel verschoben?

Die Synode über die Synodalität wurde bis 2024 verlängert


Papst Franziskus verlängerte den quälenden "synodalen Prozeß" um eine weiteres Jahr.
Papst Franziskus verlängerte den quälenden "synodalen Prozeß" bis 2024.

(Rom) Am ver­gan­ge­nen Frei­tag berich­te­te das Bul­le­tin des vati­ka­ni­schen Pres­se­am­tes, daß die Spit­zen des Gene­ral­se­kre­ta­ri­ats der Bischofs­syn­ode, Gene­ral­se­kre­tär Kar­di­nal Mario Grech, Gene­ral­re­la­tor Kar­di­nal Jean-Clau­de Hol­le­rich SJ und Con­sul­to­ren, von Papst Fran­zis­kus emp­fan­gen wur­den. Inzwi­schen ist der Grund für die Audi­enz bekannt­ge­wor­den. Am Ende des sonn­täg­li­chen Ange­lus­ge­bets auf dem Peters­platz gab Fran­zis­kus bekannt, daß die quä­len­de Syn­ode über die Syn­oda­li­tät, der „syn­oda­le Pro­zeß“, den Fran­zis­kus im Gefol­ge des schis­ma­ti­sie­ren­den deut­schen „syn­oda­len Wegs“ eröff­ne­te, ein Jahr län­ger dau­ern wird als geplant:

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„Am 10. Okto­ber ver­gan­ge­nen Jah­res wur­de die erste Pha­se der 16. ordent­li­chen Gene­ral­ver­samm­lung der Bischofs­syn­ode eröff­net, die unter dem Mot­to ‚Für eine syn­oda­le Kir­che: Gemein­schaft, Teil­ha­be, Mis­si­on‘ stand. Seit­dem hat die erste Pha­se der Syn­ode in den Teil­kir­chen statt­ge­fun­den, mit Zuhö­ren und Unter­schei­dung. Die Früch­te des ein­ge­lei­te­ten syn­oda­len Pro­zes­ses sind zahl­reich, aber damit sie ihre vol­le Rei­fe errei­chen, ist es not­wen­dig, nichts zu über­stür­zen. Daher habe ich beschlos­sen, daß die­se Syn­oden­ver­samm­lung in zwei Sit­zun­gen abge­hal­ten wird, um mehr Zeit für die Unter­schei­dung zu haben. Die erste vom 4. bis 29. Okto­ber 2023 und die zwei­te im Okto­ber 2024. Ich ver­traue dar­auf, dass die­se Ent­schei­dung das Ver­ständ­nis der Syn­oda­li­tät als kon­sti­tu­ti­ve Dimen­si­on der Kir­che för­dern und allen hel­fen wird, sie als Brü­der und Schwe­stern zu leben, die die Freu­de des Evan­ge­li­ums bezeugen.“

Die Spit­ze der Syn­oda­li­täts­syn­ode wur­de am ver­gan­ge­nen Frei­tag von Papst Fran­zis­kus emp­fan­gen (2. v. l. Kar­di­nal Hol­le­rich, rechts davon Kar­di­nal Grech).

Auf der Inter­net­sei­te des Gene­ral­se­kre­ta­ri­ats der Bischofs­syn­ode wur­de sofort das Logo der Syn­ode über die Syn­oda­li­tät geän­dert und ein Kom­mu­ni­qué in meh­re­ren Spra­chen (Eng­lisch, Fran­zö­sisch, Ita­lie­nisch, Por­tu­gie­sisch, Spa­nisch) veröffentlicht:

Das geän­der­te Logo

„Heu­te Mor­gen, am Ende des sonn­täg­li­chen Ange­lus, gab der Hei­li­ge Vater bekannt, daß die näch­ste XVI. ordent­li­che Gene­ral­ver­samm­lung der Bischofs­syn­ode in zwei Sit­zun­gen im Abstand von einem Jahr statt­fin­den wird: die erste vom 4. bis 29. Okto­ber 2023 und die zwei­te im Okto­ber 2024. Papst Fran­zis­kus ver­wies auf die Apo­sto­li­sche Kon­sti­tu­ti­on Epis­co­pa­lis Com­mu­nio, die die­se Mög­lich­keit vor­sieht (vgl. Arti­kel 3).

Die­se Ent­schei­dung ent­springt dem Wunsch, daß das The­ma der syn­oda­len Kir­che auf­grund sei­nes Umfangs und sei­ner Bedeu­tung nicht nur von den Mit­glie­dern der Syn­odal­ver­samm­lung, son­dern von der gesam­ten Kir­che ein­ge­hend erör­tert wer­den sollte.

Die­se Ent­schei­dung steht im übri­gen in Kon­ti­nui­tät mit dem gegen­wär­ti­gen Weg der Syn­ode, auf den der Papst selbst heu­te Mor­gen hin­wei­sen woll­te. Die Syn­ode ist kein Ereig­nis, son­dern ein Pro­zeß, in dem das gan­ze Volk Got­tes auf­ge­ru­fen ist, sich gemein­sam auf den Weg zu machen, wohin der Hei­li­ge Geist bei der Unter­schei­dung hilft, den Wil­len des Herrn für sei­ne Kir­che zu erkennen.

Aus die­sem Grund wird die Ordent­li­che Gene­ral­ver­samm­lung der Bischofs­syn­ode auch eine pro­zes­sua­le Dimen­si­on anneh­men und sich selbst als ‚Rei­se inner­halb einer Rei­se‘ gestal­ten, um eine rei­fe­re Refle­xi­on zum Woh­le der Kir­che zu fördern.

Das Gene­ral­se­kre­ta­ri­at der Syn­ode hat sich von Anfang an für den Weg des Zuhö­rens und der Unter­schei­dung ent­schie­den, auch in der Pla­nungs- und Durch­füh­rungs­pha­se des syn­oda­len Pro­zes­ses. In den kom­men­den Wochen wer­den wir unse­re Über­le­gun­gen fort­set­zen, um die Durch­füh­rung der bei­den Sit­zun­gen der XVI. ordent­li­chen Gene­ral­ver­samm­lung der Bischofs­syn­ode und die Zeit dazwi­schen bes­ser zu defi­nie­ren. Wir wer­den dies zu gege­be­ner Zeit mitteilen.

Die­ser Pro­zeß des Zuhö­rens begann 2021 durch die Orts­kir­chen, d. h. durch das um sei­ne Hir­ten ver­sam­mel­te Volk Got­tes; er hat die Bischofs­kon­fe­ren­zen und die Syn­oden der katho­li­schen Orts­kir­chen gehört. Nicht weni­ger als 112 der 114 Bischofs­kon­fe­ren­zen aller katho­li­schen Orts­kir­chen haben eine Unter­schei­dung auf der Grund­la­ge des­sen getrof­fen, was aus den Orts­kir­chen her­vor­ging. Nun geht es wei­ter mit einer kon­ti­nen­ta­len Etap­pe, die mit der Durch­füh­rung der kon­ti­nen­ta­len Syn­oden­ver­samm­lun­gen zwi­schen Janu­ar und März 2023 ihren Höhe­punkt fin­den wird, die ein­be­ru­fen wer­den, um den zurück­ge­leg­ten Weg zu über­prü­fen, das Zuhö­ren und die Unter­schei­dung auf der Grund­la­ge des Doku­ments der kon­ti­nen­ta­len Etap­pe und ent­spre­chend den sozio­kul­tu­rel­len Beson­der­hei­ten ihrer jewei­li­gen Regio­nen fort­zu­set­zen, mit dem Ziel, eine letz­te Etap­pe auf die­sem geist­li­chen Weg zu erreichen.“

Zur gro­ßen Weis­heit der Kir­che gehör­te das offen­bar in Ver­ges­sen­heit gera­te­ne Wis­sen, daß struk­tu­rel­le Refor­men nach der Erneue­rung im Glau­ben kom­men – nicht umgekehrt.

Text: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: Vati​can​.va/​T​w​i​t​ter (Screen­shots)

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