(Kiew) Selbst im Krieg geschehen Dinge, die kaum für möglich gehalten werden. Als Politkabarett geht die Bekanntgabe von Wiens sozialdemokratischem Bürgermeister um die Welt, als Soforthilfe für die Ukraine drei Lastwagenladungen FFP2-Masken zu schicken. Ernster ist, daß das Unternehmen Biotexcom Center for Human Reproduction, ein Marktführer im Geschäft mit der „Leihmutterschaft“ genannten Gebärmuttervermietung, ein Video veröffentlichte, um seine Kunden im Westen zu beruhigen. Die bestellten Kinder, sprich die damit schwangeren Mütter, seien in einem Bunker in Kiew „in Sicherheit“.
Die Marktinteressen des Westens werden in einem heruntergekommenen Bunker in Kiew gewahrt? Das Video aus dem „Babybunker“ wurde kurz vor Beginn des russischen Angriffs ins Internet geladen. „Make Babies not war“ lautete einer der zynischen Slogans, der von Biotexcom wenige Stunden vor Ausbruch der Kampfhandlungen in sozialen Netzwerken veröffentlicht wurde.
Das Unternehmen will seiner weltweiten zahlenden Kundschaft, vor allem im Westen, versichern, daß das Geschäft mit der Gebärmuttervermietung weiterläuft. „Es gibt keinen Grund zur Panik, weder für Ukrainer noch für Ausländer“, heißt es im Video. Es sei zwar „eine stressige Zeit“, sagt der Betreiber Konstantin Nekrasenko an die Kunden in Großbritannien gerichtet, weshalb er „einen Notbunker gebaut hat, um die Kinder im Falle eines Krieges zu schützen“. Der Schutzraum sei, so der Werbefilm, „mit allem ausgestattet, was man braucht: Lebensmittel, Kleidung, Gasmasken, Erste-Hilfe-Kästen, Schlafsäcke, Windeln, Decken, Feldbetten und vieles mehr“.
Die Hauptstadt der Gebärmuttervermietung
Der Ukrainekonflikt läßt sich auch aus dem Blickwinkel eines verschwiegenen Marktes lesen, des Geschäftes mit der Geburt von mindestens zweitausend Kindern im Jahr. Am 20. Februar berichtete die Times über den Druck, der auf ukrainische Gebärmuttervermieterinnnen ausgeübt wird. Sie erzählte die Geschichte von Natalia, ihrem Ehemann, ihren eigenen Kindern und von ihrem Auftrag als „Leihmutter“ für ein ausländisches Paar, das solche Angst vor einem Krieg in der Ukraine hatte, daß es unter Einschaltung von Anwälten und angedrohten Regreßforderungen von Natalia verlangte, sich von ihrer Familie zu trennen und nach Georgien zu ziehen, um „an einem sicheren Ort“ das Kind zu entbinden.
Allein aus Großbritannien nehmen jedes Jahr rund 200 Kunden die „Dienste“ von Biotexcom in Anspruch. Dutzende warten gerade auf die „Lieferung“ des bestellten Kindes. Der Vertrag mit Biotexcom sieht vor, daß das „Produkt“ (das Kind) „schlüsselfertig“ in der Ukraine abgeholt werden kann. Die Krise in der Ukraine habe jedoch zu Stornierungen geführt. Das bereite „Probleme“.
Kiew ist die europäische Hauptstadt des „Leihmuttermarktes“, weil die Ukraine diesen Bereich kaum regelt. Die Nische wurde schnell entdeckt. Der Krieg droht das Geschäft zunichte zu machen.
Ein Unternehmen, das seinen Sitz in der Ostukraine hatte, ist inzwischen in die Westukraine umgezogen. Nicht nur Biotexcom wirbt seit Wochen damit, über einen eigenen Bunker zu verfügen, um Ware und Dienstleistung zu sichern.
„Seit Tagen arbeiten Hunderte von Anwälten, Diplomaten und Eltern von Australien bis Irland, von Amerika bis Großbritannien daran, ihre Interessen zu verteidigen und die erste internationale Leihmutterschaftskrise zu bewältigen“, so das Wochenmagazin Tempi.
Rich Vaughn, der Gründer der International Fertility Legal Group und Ellen Trachman vom Trachman Law Center in Denver, beide auf die „bestmögliche“ Durchsetzung der „Leihmutterschaft“ spezialisiert, sehen das gelassener. Die Ukrainekrise sei nicht die erste Krise, die man in dem Marktsektor erlebe.
„Es gab den dramatischen Skandal und das darauf folgende Verbot der Leihmutterschaft in Thailand, das Erdbeben in Nepal 2015, die plötzlichen Gesetzesänderungen in Indien und Kambodscha und die Schließung des Luftraums mit Reisebeschränkungen auf dem Höhepunkt der Corona-Pandemie.“
„Auch im Krieg schützen wir Ihre Interessen“
Die Ukraine ist in Europa zur billigen Babyfabrik für Kunden geworden, die sich nun ohne „Rechtsschutz“ wiederfinden. Vaughn schlug wenige Stunden nach der Sperrung des ukrainischen Luftraums vor, „werdende Eltern“ sollten eventuell in Erwägung ziehen, „Embryonen außer Landes zu bringen“ oder „sich auf das Schlimmste vorzubereiten“.
Wie schlimm könnten die Folgen eines Krieges sein? Verlust von Embryonen? Schlimmer noch, der Verlust von Fachleuten und Regierungsbeamten, auf die sich die Unternehmen bisher verlassen konnten? Und natürlich, die Gebärmuttervermieterinnen und das bestellte Kind, mit dem sie schwanger sind, könnten in Gefahr geraten.
„Viele Menschen machen sich Sorgen um die Sicherheit ihrer Embryonen, falls Kiew bombardiert wird. Manche Leute haben viel Geld ausgegeben. Sie wollen sichergehen, daß diese Embryonen sicher sind“, so Sam Everingham, Direktor von Growing Families, der Dutzende von australischen Kunden betreut.
Am 21. Februar begann Biotexcom, Videos in verschiedenen Sprachen auf YouTube hochzuladen. Alle zeigen eine Übung, wie Gebärmuttervermieterinnen, Begleitpersonal und Kinder in einen Bunker für „einen komfortablen Aufenthalt“ gebracht werden, der wie ein Supermarkt eingerichtet ist.
Das Video wirkt noch surrealer als jenes vom Juli 2020, bei dem die als Fest inszenierte Übergabe des „Produkts“ im Hotel Venezia am Stadtrand von Kiew gezeigt wurde. 46 bestellte Kinder wurden zwischen Luftballons, Teddybären und anderen Plüschtieren und einem internationalen Medienaufgebot den Käufern ausgehändigt.
„Liebe Freunde, die Biotexcom-Klinik ist bereit, Leihmütter, unsere Patienten und ihre Neugeborenen auch im Falle einer Aggression aus Russland zu schützen“, sagt Denis Herman, ein Biotexcom-Berater, im Video.
So beginnt der Film und zeigt die Ankunft der Biotexcom-Busse, aus denen Männer und Frauen mit gelben und blauen Tragetüchern und schwangere „Leihmütter“ steigen, am Eingang zum angeblich atombombensicheren Bunker, in dem sie verschwinden.
Der Sprecher versichert den Auftraggebern zu Hause:
„Wir haben bereits Erfahrung mit ähnlichen Krisensituationen.“
Es fehlt in dem Bunker offenbar an nichts. Das surreale Video ist ein Spiegel des Westens, der gerade über den Krieg in der Ukraine nachdenkt, um seinen Markt zu schützen, nicht nur den Energiemarkt, sondern auch den Markt der Gebärmuttervermietung. Und es ist ein Spiegel dessen, wie ein Teil der Ukraine den Westen sieht: reiche Ausbeuter, die wie egoistische Kinder sind, deren Maßstab lautet „Ich will“ und denen ukrainische Unternehmen die Sicherheit ihrer Interessen bieten, bewacht in einem schäbigen Kiewer Bunker.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Youtube (Screenshot)
Die Ukraine scheint für den Westen mit seinen (i.d.R. börsennotierten) Werten nicht nur als geopolitisches Glacis gegen Moskau interessant zu sein, sondern sollte auch „umfassend“ in die sog. „Energiewende“ einbezogen werden, da dort Wind, Sonne und Biomasse“ reichlich vorhanden seien, , um den deutschen Bedarf zu decken (vgl. http://www.german-foreign-policy.com).
Hier erfährt man nun, dass offenbar ukrainische Frauen wohl als humane „Biomasse“ vorgesehen sind, um in größerem Umfang dem generativ degenerierten Westen (und seiner zahlungskräftigen LTBG-Kundschaft?) die in sog. Homo-„Ehen“ biologisch nicht möglichen Kindersegen zu bescheren. Hier waren wohl auch der „Einbezug in die EU-Lieferketten“ vorgesehen…