Gedanken von Giuseppe Nardi
(Menzingen) Der Generalobere der Priesterbruderschaft St. Pius X. (FSSPX), P. Davide Pagliarani, nahm am 11. Dezember bei einer Tagung in den USA auf Nachfrage von Teilnehmern spontan „auch zum Thema Covid-19 und Impfung“ Stellung. Am 18. Januar veröffentlichte die Piusbruderschaft seine frei gehaltenen Ausführungen in deutscher Übersetzung. Schon zuvor waren Auszüge bekannt geworden und hatten Polemiken ausgelöst. P. Pagliarani nimmt ausführlicher und differenzierter Stellung, als es die meisten Bischöfe tun. Im deutschen Sprachraum herrscht diesbezüglich Regierungshörigkeit. Die Bischofskonferenzen und ihre Vorsitzenden klingen wie Sprachrohre der Regierung. Doch auch zu P. Pagliaranis „Mahnung“ sollen einige Gedanken angefügt werden. So sagt er:
„Wie lange wird das Problem dauern? Ist das alles kompliziert? Ja! Ist das alles etwas verrückt? Ja! Ist der Stress, der auf der ganzen Menschheit lastet, verständlich? Ja! Ist es erlaubt, über all diese Probleme Fragen zu stellen? Ja! Ist es legitim, gegen verpflichtende Impfungen zu sein? Ja! Aber …!“
Das „aber“ wird im folgenden Satz erklärt:
„Aber dieses große Problem ist mit einem medizinischen Thema verbunden. Das ist der Hauptgrund, warum die Bruderschaft sich nicht direkt zu diesem Thema äußert.“
Das ist auch schon der Knackpunkt der Ausführungen. Das Corona-Problem, das die Menschen bewegt, ob auf der einen oder auf der anderen Seite, ist nicht die medizinische Frage, sondern die politische. Regierungen haben aus einer medizinischen Frage eine politische gemacht. Darin liegt das wahre Dilemma. Die gesamte Diskussion, die Vielzahl von Problemen, Konflikten Ängsten, Nötigungen hängen mit dieser Einmischung der Politik zusammen. Das ließ sich in den ersten Wochen des Corona-Dauerthemas nicht mit Sicherheit sagen und durchschauen. Einige Fachleute wie Prof. Bhakdi und Dr. Wodarg taten es bereits damals und sollten mit ihrer Einschätzung recht behalten. Seit Mai 2020 läßt es sich jedoch allgemein durchschauen, wenn man denn sehen will. Seither liegen Zahlen auf dem Tisch, und diese Faktenlage hat sich seither erweitert und immer mehr verstärkt. Dazu gehören auch die laufenden Vertuschungs- und Verschleierungsversuche seitens der Regierungen und ihrer Adlaten, die nicht minder aussagekräftig sind.
Sich aus der medizinischen Frage herauszuhalten ist angemessen, sie gehört den Ärzten, zumindest soweit sie nicht moralische Fragen berührt. Doch um die medizinische Frage geht es nicht, sondern um die politische. Hätte sich die Politik, hätten sich die Regierungen, nicht eingemischt, wäre Corona längst an der Menschheit vorbeigezogen, ohne irgendein Aufsehen zu erregen. „Wenn es weltweit keine PCR-Tests gegeben hätte, wäre es nach meinem Dafürhalten niemandem aufgefallen“, sagte Prof. Franz Allerberger, der Leiter der AGES, des österreichischen Robert-Koch-Instituts, am 19. Juni 2021 in einem Videointerview. Die Wirkung von Schutzmasken außerhalb von Krankenhäusern und Heimen bezeichnete Allerberger als keine medizinische, sondern eine politische Frage. Darum geht es. Seit Januar 2020 ist Corona in erster Linie ein psychologischer Krieg, ein Krieg, der von jemandem ausgelöst und geführt wird. Die Verantwortlichen lassen sich inzwischen noch nicht vollständig, aber schon ziemlich weitgehend mit Namen benennen.
Der Verweis Pagliaranis, man äußere sich deshalb nicht zur Sache, weil es sich um eine medizinische Frage handle, muß daher ins Leere gehen. Es geht um die politische Frage, für die eine medizinische Frage zum Anlaß oder Vorwand genommen wird. Niemand erwartet sich von Bischöfen, Gemeinschaften oder auch der Piusbruderschaft eine Stellungnahme zu einer medizinischen Frage, sehr wohl aber Orientierung in moralischen Fragen, zu Naturrechtsfragen und der Soziallehre. Die – folgt man Prof. Allerberger – ohne jede Not vom Zaun gebrochene oder inszenierte Corona-Krise erschüttert das gesamte soziale Gefüge, vom Staat bis hinunter zur Familie. Es wurde planmäßig eine Spaltung erzeugt, deren künstliche Genese vor aller Augen stattfand und die inzwischen durch fast jede Gemeinschaft geht. Seit Kriegsende gab es keine Situation, die zerrüttender war. Und nichts an dieser Zersetzungsspirale hat etwas mit der medizinischen, alles aber mit der politischen Frage zu tun.
Weshalb P. Pagliarani Aspekte von „Globalismus und Verschwörung“ als Grund nennt, weshalb „die Bruderschaft sich zurückhält“, bleibt aufgrund seiner weiteren Ausführungen zu diesem Kapitel unverständlich. Wäre es nicht angebrachter, Stellung zu nehmen und die aktuellen Ereignisse in das richtigerweise von ihm erwähnte „Gesamtbild“ einzuordnen, um die Zusammenhänge deutlich zu machen? So sagt er:
„Der Hauptausdruck des Globalismus, nämlich die Zerstörung des natürlichen Sittengesetzes und der Ordnung, die die Kirche bewahrt und geschützt hat, ist die Schaffung einer neuen ‚Welt‘ mit neuen ‚Gesetzen‘, mit einer neuen Autorität. Mit oder ohne Covid, mit oder ohne Impfung. Dieser Globalismus begann nicht erst vor einem Jahr. Er ist viel älter.“
Liegt da nicht die Annahme nahe, daß Covid und die „Impfung“ nicht außerhalb „dieses Globalismus“ stehen, sondern genuiner Ausdruck desselben sind? Instrumente, um genau die von P. Pagliarani skizzierten Ziele gegen die natürliche, die göttliche Ordnung zu verwirklichen?
Im wichtigen Kapitel über die Sünde wagt sich der Generalobere trotz des Vorsatzes, nicht zu einer medizinischen Frage Stellung zu nehmen, plötzlich weit vor, wenn er sagt: „Auch Traditionalisten und traditionstreue Katholiken sterben an Covid!“ Natürlich, „auch Traditionalisten und traditionstreue Katholiken“ müssen sterben. Das dürfte auch niemand bezweifelt haben. Auch nicht, daß es dann allein um das Seelnheil geht. Das Postulat mit Ausrufezeichen gibt aber zu verstehen, daß P. Pagliarani der Überzeugung zu sein scheint, daß die offiziell gezählten „Corona-Toten“ tatsächlich „an Covid-19“ gestorben sind. Das ist zumindest gewagt. Die Diagnose „Covid-19“ ist, und auch das ist zunächst nicht eine Frage der Medizin, sondern dessen, was die Regierungspolitik will. Man denke an die bis zur Corona-Krise unbekannte Formulierung „an oder mit“ verstorben; man denke an die faktisch ausschließliche Corona-Diagnose anhand des PCR-Tests, der Corona von Influenza nicht unterscheiden kann, weshalb die offiziell angegebenen Zahlen nichts darüber aussagen, wie viele der Corona-Intensivpatienten sich wegen Covid-19 oder aus einem anderen Grund auf der Intensivstation befinden; man denke an die hoch zweifelhafte Zählweise der „Corona-Toten“. Das sind alles keine medizinischen, sondern politisch gewollte Weichenstellungen.
Peinlich berühren die Aussagen des Generaloberen in seinem letzten Kapitel „Falsche Prinzipien“. Sinngemäß sagt P. Pagliarani, weil auch „falsche“ Leute dabei sind, er nennt „Linke“ und „Linksextreme“, könne die Piusbruderschaft sich einer Position nicht anschließen. Was soll die Distanzierung? Warum so polemisch? Die Frage kann doch nur lauten: Sagt und tut jemand Richtiges? Ich habe bei einer Kundgebung Burschenschafter mit ihren Fahnen neben Che-Guevara-Apologeten und Katholiken mit Herz-Jesu-Darstellungen gehen sehen. Das hatte sich im Zug so ergeben und bot dem Beobachter ein ungewöhnlich interessantes Bild. Die Genannten haben vielleicht sonst nicht viel gemeinsam, aber in diesem Anliegen sind sie sich einig und gehen Seite an Seite. Gut so.
Zum regelrechten Eigentor wird daher Pagliaranis letzter „Grund“, warum die Bruderschaft „sich nicht direkt zu diesem Thema äußert“. Hören wir selbst:
„In einem Satz: ‚Mein Körper gehört mir!‘ Mit meinem Leben mache ich, was ich will. Deshalb entscheide ich selbst, ob ich mich impfen lassen will oder nicht. Wir finden dieselben Slogans der 60er und 70er Jahre des vorigen Jahrhunderts – ‚Mein Bauch gehört mir‘ – bei einer gewissen ‚Frauenbewegung‘.“
P. Pagliarani unterstellt den Gegnern der Covid-Spritze, die gegen Corona wirkungslos, dafür aber sogar tödlicher scheint, als es die offiziellen Zahlen für das Coronavirus ausweisen, denselben Geist der Abtreibungsbefürworter zu haben. Ist nicht vielmehr das Gegenteil der Fall? Die Abtreibungsbefürworter sagen „Mein Bauch gehört mir“, meinen aber in Wirklichkeit „Dein Körper gehört mir“, der des ungeborenen Kindes, das sie töten wollen. Dieselbe Mentalität erleben wir nun bei den Impffanatikern und Impfpflichtverfechtern. Sie sagen auch „Dein Körper gehört mir“, der Regierung, die darüber verfügen will. Eine falsch verwendete Parole, wie dies durch die Abtreibungslobby geschieht, ist deshalb weder per se noch in anderen Situationen falsch. Im konkreten Fall, der Ablehnung einer faktenfreien, gefährlichen, allein für BigPharma gewinnbringenden Corona-Impfpflicht, wird die Parole „Mein Körper gehört mir“ dem verlogenen Postulat „Dein Körper gehört mir“ entgegengesetzt. Darauf könnte die Piusbruderschaft hinweisen, zusammen mit der weitergehenden Einordnung, daß der Körper letztlich natürlich Gott gehört. Persönlich kann ich sagen, erfreut gewesen zu sein, als ich die unsägliche Abtreibungsparole auf Kundgebungen gegen die Corona-Maßnahmen endlich in einem vertretbaren Zusammenhang lesen konnte. Auch taktische Klugheit läßt sich für die Verwendung dieser Parole anführen.
Dieser letzte „Grund“ Pagliaranis berührt auch deshalb unangenehm, weil er in seinen Ausführungen die Frage der unethischen Covid-Substanzen nicht thematisiert. Die Tatsache, daß die Glaubenskongregation mit der am 21. Dezember 2020 veröffentlichten „Note“ die Herstellung aller bisher in der EU zugelassenen Covid-Substanzen unter Verwendung abgetriebener Kinder durchgewunken hat, ändert nichts an der Gewissensfrage für den Einzelnen. Dies unerwähnt zu lassen, wie es schon die Bischofskonferenzen und die Ecclesia-Dei-Gemeinschaften im deutschen Sprachraum tun, macht die vorhergehende Polemik wegen gleichlautender Parolen (aber nicht Inhalte) noch zweifelhafter. Für eine verantwortungsbewußte Entscheidung für eine Covid-Spritze braucht es umfassende Information. Diesbezüglich herrscht eine kaum zu glaubende Lücke. In den Impfstraßen wird nicht aufgeklärt, sondern am Fließband gearbeitet. Auch der Generalobere bemüht sich leider nicht, diese Lücke zu schließen. Die Wahrnehmung bleibt selektiv. Auch das ist eine politische Entscheidung.
Hätte Pagliarani in diesem Zusammenhang nicht die Vielzahl der gebrochenen Versprechen der Regierungen zu tadeln, die vielen Lügen, die sie aufgetischt haben, die falschen Zahlen, die sie vorgelegt haben, die entlarvend einseitigen Weichenstellungen, die sie vorgenommen haben, die abscheulichen Diskreditierungen und Anfeindungen, die sie ausgelöst oder gutgeheißen haben, die vielen Nöte, in die sie unzählige Menschen gestürzt haben, ob durch unverantwortliche Angstmacherei oder durch Existenzbedrohung?
Schließlich sei in Erinnerung gerufen, daß es moralisch relevante Implikationen nach sich zieht, wenn man zu einem offensichtlichen Unrecht schweigt. P. Pagliarani wagt es nicht der Impfpflicht eine Absage zu erteilen. Das hat sogar die Glaubenskongregation getan, wenn Papst Franziskus im Vatikan auch das Gegenteil tut und ein weiteres Stück seiner bereits angeschlagenen Glaubwürdigkeit verspielt. Zum Schweigen zu einem Unrecht gehört auch das Schweigen zum Versagen der kirchlichen Hierarchie, das vor aller Augen liegt. Wo andere nicht ihre Stimme erheben wollen oder glauben, ihre Stimme nicht erheben zu können, hätte zumindest die Piusbruderschaft klarzustellen, daß die Kirche bei aller Anerkennung des Staates und seiner Autorität kein Büttel der Regierung ist. Doch zu diesem Punkt schweigt auch der Generalobere. Warum? Wer, wenn nicht er, ist frei von Konkordatsfesseln und bischöflichem Druck, seine Stimme zu erheben?
Der Gesamteindruck? P. Pagliarani bewegt sich differenzierter, aber dennoch auf der Linie der Bischofskonferenzen. Das erstaunt und läßt auch etwas ratlos zurück.
Die medizinische Frage wirkt vorgeschoben, um zur politischen nicht Stellung nehmen zu müssen.
Die Gründe dafür können vielschichtig sein. Zu überzeugen vermag diese Haltung aber nicht.
Die gerade Regierenden, die heute im Amt und morgen schon im Silicon Valley sind, werden mit Samthandschuhen angefaßt, als seien sie eine höhere Autorität als die Kirche. Das klang aus dem Mund von Vertretern der Piusbruderschaft in der Vergangenheit schon anders. Auch Pagliarani deutet es an, wenn er auf viel weiter in die Geschichte zurückreichende Strömungen und Feinde verweist, weicht dann aber zurück und macht, wo es im Heute konkret wird, einen Bogen darum herum. Die Menschen brauchen aber Orientierung.
Bild: fsspx.de (Screenshot)
Vielleicht interessiert die Bruderschaft das Heil der Seelen mehr als die Körper, sterben muessen wir alle, die Schuld haben die Verursacher nicht die Opfer.
Ganz so einfach ist es nicht. Schuld lädt auch derjenige auf sich, der zu solchem Unrecht schweigt.
Vielen Dank für diesen treffenden Kommentar! Ja, leider sieht hier P. Pagliarani nicht den Gesamtzusammenhang der Corona-Kampagne oder weigert sich, ihn adäquat zu thematisieren.
In meiner Korrespondenz mit dem Primas Germaniae, Erzbischof von Salzburg und Vorsitzenden der Österreichischen Bischofskonferenz Franz Lackner OFM traf ich auf eine ähnliche Strategie: Exzellenz versteckt sich hinter den „Experten“. Vielleicht glaubt auch er, daß es sich um eine medizinische Frage handle. Vielleicht handelt er aber auch so, weil er von der Regierung erpreßt und bedroht wird. Alexander von Tschugguel erwähnte bei einer Kundgebung am 18. Jänner des Vorjahres am Ballhausplatz in Wien, daß ihm zugetragen worden sei, der Bundeskanzler (damals noch S. Kurz) rufe immer wieder den Erzbischof – sinngemäß von mir aus dem Gedächtnis zitiert – mit einschüchternden Botschaften an.
Nun, dann ist die Berufung auf die „Experten“ und die Aufgabe einer eigenen Analyse der Umstände wohl eine Rationalisierung des Kniefalls gegenüber den Mächtigen.
P. Pagliarani steht nicht unter diesen Zwängen, zumindest nicht von Amts wegen. Von daher wären deutlichere Worte durchaus angezeigt.
Aber Hand aufs Herz, Herr Magister, das hätten wir zwei beide uns von einem Jahr nicht träumen lassen, dass wir völlig einig mit Frauen auf Demos herumlaufen, die skandieren: Mein Körper gehört mir!
Das Leben ist mitunter schon für Überraschungen gut.
O ja, in der Tat!
Bei einer Kundgebung im November gegen die idiotischen und kriminellen Maßnahmen sah ich eine junge Frau mit Piercings, die ich optisch zunächst der Antifa o. ä. zugeordnet hätte. Die war aber mit dem Anliegen der Kundgebung völlig d’accord. So entstehen kuriose Allianzen.
Allerdings stelle ich fest, daß Maßnahmengegner, die offenbar keinen gläubigen katholischen Hintergrund haben, plötzlich entdecken, wie wichtig die Verbindung mit Gott ist. Veranstalter Martin Rutter scheint so jemand zu sein, zweimal schon hat er das Vater unser angeleitet, „für alle, die das wollen, ohne Verpflichtung“.
Das ist auch schön. Hoffentlich kommen noch mehr zur vollen Wahrheit.
Vielen Dank, Hr. Nardi, für Ihren guten und klaren Kommentar! Sie haben Recht, was die Gläubigen brauchen – heute mehr den je! – ist Führung und Anleitung!
Dass sich die SSPX in dieser Frage nicht in den Vordergrund drängen und damit in die Schusslinie bringen will, halte ich für verständlich. Und eine gewisse Diplomatie hat sicher ihre Berechtigung. Wenn man aber Stellung bezieht, sehr geehrter Pater Pagliarani, dann muss man es klar und deutlich tun! Wäre EB Lefebvre so ein Duckmäuser gewesen, es hätte die Priesterbruderschaft nie gegeben! Paul VI hätte ihn nie ernst genommen und Franziskus von Rom wird sich auch mit Euch nicht lange aufhalten, wenn das alles ist, was ihr zu bieten habt!
Seht ihr nicht, dass die ganze Kirche nur noch am Life-Support hängt? Leere Kassen, leere Kirchen, leere Seminare, leere Klöster! Der Priesterberuf ist in den Augen der Welt etwas für Homosexuelle geworden. Dieses Experiment ist gescheitert! Und inmitten dieses Greuls der Verwüstung hat Franziskus seine wahren Feinde entdeckt: starre, unbeugsame Traditionalisten, die einfach nur den Glauben ihrer Väter leben wollen! Und denen wird jetzt das Wasser abgegraben! Und dazu habt ihr nichts zu sagen? Diese halbseidenen Statements sind alles? Seht ihr denn nicht, was hier los ist? Erkennt ihr nicht, dass die Hölle entfesselt ist, seit der unheilvollen Pachamama im Vatikan gehuldigt wurde? Wann zieht ihr endlich wieder die Waffenrüstung Gottes an? Oder greift die priesterliche Autorität tatsächlich nur dann, wenn jemand in Jeans zur Messe kommt? Gibt es wirklich nichts anderes mehr, wofür es sich zu kämpfen – und zu sterben! – lohnt? Wovor habt ihr Angst? Jemandem auf die Füße zu treten?
Ich habe es schon ein paar mal gesagt und ich wiederhole es gerne noch einmal: was diese Zeit braucht, sind keine weichgespülten, politisch-korrekten Diplomaten des betreuten Denkens. Wir brauchen Heilige! Kämpfer! Soldaten! Märtyrer! Die Braut Christi wird geschändet, sein Sühneopfer wird verspottet, die Welt ist getränkt mit dem Blut von Millionen von abgetriebenen Babys. Und Franziskus weint Krokodilstränen über Migranten und Climate Change, während er Joe Biden und Nancy Pelosi den roten Teppich ausrollt. Es ist höchste Zeit, dass sich mal jemand traut, diese Dinge beim Namen zu nennen!
Worauf wartet ihr noch? Oder seid ihr auch Mietlinge geworden?
Viva Christo Rey!
Nach meinem Empfinden ist die Botschaft des Generaloberen so klar wie nötig und taktisch klug wie möglich. Gerade die tektonischen Beben, welche die politische Landschaft in den letzten beiden Jahrzehnten komplett veränderten, lassen kluges Vorgehen als zwingend erscheinen. Wer von seinen Kritikern – welche als Privatperson völlig legitim eine abweichende Auffassung vertreten – hat wie der Generalobere eine interkontinental tätige Bruderschaft zu führen? Wer hat die Informationen, die ihm vorliegen, öffentliche wie vertrauliche? Ist es fair, von ihm nun das zu erwarten, was eigentlich von der offiziellen Kirchenstruktur kommen müßte?
Sollte er unvorsichtig die ihm anvertraute FSSPX in den Treibsand der täglichen Informationshysterie führen, der medizinischen Streitigkeiten und politischer Kabbeleien? Sollte eine Priesterbruderschaft öffentlich zu Lockdowns, Maskenzwang und absurden Buchstaben/Zahlen-Kombinationen wie 3G, 2G etc. Stellung nehmen? Zum Für und Wider der Impfung einzelner Alterskohorten, einzelner Impfstoffe? Die Kapazitäten der FSSPX wären dann völlig eingespannt und dem Hauptziel, der Heiligung der Seelen und die geistige Fürsorge, entzogen.
Seine Aufgabe ist die Führung der FSSPX und nicht, sich als Oppositionsführer gegen die Eliten zu gerieren oder eine Art Ersatz-Papst zu geben. Er muß sorgfältig erwägen, mit wem man plötzlich in ein Horn stößt, welche Auswirkungen Stellungnahmen und informelle Bündnisse im innerkirchlichen und politischen Kräfteparallelogramm haben könnten. Der Widersacher Christi und seine Handlanger sind nicht erst seit der Covid-19-Maßnahmen tätig, vielmehr sind diese in das Gesamtbild einzuordnen und auf Folgewirkungen einzuschätzen. Mit ruhiger Hand und klarem Blick.
Seine Aufgabe ist es, für die Wahrheit einzustehen. Dazu gehört, dass er die unterstützt, die ebenfalls für die Wahrheit einstehen.
In dieser Kürze ist Ihre Aussage derart abstrakt, dass sie alles und gar nichts ausdrückt. Mithin leider unbrauchbar.
Ist das wirklich die Kirche Jesu? Das ist Hohn und Spott
Seines Todes am Kreuz. Ein bißchen Diplomati Jesu a‚la Pagliari und
Uns wäre auch Pagliare erspart geblieben
angesichts von 54 Millionen Abtreibungen jährlich. und Benutzung der Zellinien
kann da die Zustimmung möglich sein?
Ich kann Herrn Nardi nur zustimmen.
ich gehe seit zig Jahren zur FSSPX.
In einer Predigt sagte der Priester: der Staat hat kein Recht in die Kirche hinein zu regieren , uns etwas vorzuschreiben.
Nach der Messe frug ich den Pater, wenn das so stimmt, dass der Staat kein Recht hat , in die Kirche hineinzureden, warum müssen wir dann hier die Maske tragen und Abstand halten?
Warum wird dennoch das Spiel mitgemacht?
Leider bekam ich keine befriedigende Antwort. Es war nur ein ausweichen.
Das finde ich persönlich , skandalös.
Erst sagen , der Staat hat kein Recht in die Kirche hineinzureden, aber sich brav an staatliche Massnahmen halten . Und das auch noch übertieben ängstlich.
Eine einfache Antwort habe ich aber für mich gefunden.
Sie lautet: die FSSPX macht deshalb brav mit , weil es an 2 Buchstaben hängt:e.V
Sie haben Angst, wenn die Priesterbruderschaft nicht brav mitmacht und es wird entdeckt oder einer verrät sie, dann kann der Staat das e.V streichen und dann wäre die Priesterbruderschaft absolut pleite. Denn dann müssten sie Steuern nachzahlen.
Auch deswegen hält sich P.Pagliarani vornehm zurück.
Sie haben schlichtweg Angst.
Aber gerade diese Zeit braucht es mutige Priester, vielleicht gar Märtyrer?
Wo sind sie, die mutigen Priester?
Von mir als Christ, als einfacher Gläubiger hiess und heisst es immer wieder: ihr müsst euren Glauben mutig verteidigen.
Sei es in der Schule, am Arbeitsplatz, in der Familie, unter Freunden. So wurde es mir in der Bruderschaft immer wieder gesagt.
Jetzt musss ich erleben, das Priester selbst Angst haben zu einer Meinung zu stehen. Es könnte der Firma FSSPX Schaden zufügen.
Ich weiss und bin mir bewusst, dass Priester auch nur Menschen sind.
Aber mancher Gläubige ist mutiger als die Bruderschaft.
Viele Gläubige erwarten ein mutigeres Auftreten und bessere Orientierung in einer politischen, moralischen Frage.
Warum wird hier von den vielen Beteiligten nicht begriffen, daß die Frage der Impfung nicht nur eine medizinische oder politische sondern auch oder gerade eine theologische Frage ist. Worum geht es?
1. Es ist doch in moraltheologischer Hinsicht unbestritten, daß hier Menschen für die Produktion von Impfstoffen getötet werden. Unter grausamen Bedingungen. Lesen sie die Berichte über die Entnahme der Föten für die verwendeten Zellinien! Unerträglich! Es heißt : „Du sollst nicht töten.“ Das Geschwurble, daß dies hinnehmbarbar wäre, ist für mich unverständlich. Der Zweck heiligt eben nicht die Mittel. Zumal der vorgeschobene Zweck der Impfung, Schutz vor Infektion, Weitergabe, schweren Verlauf und Tod nicht erreicht wird.
2. In schöpfungstheologischer Hinsicht ist doch klar, daß die mRNA- und Vector-Impfstoffe in die menschliche DNA eingreifen und diese verändern. Wie heißt es doch : „Und Gott sah alles, was er gemacht hatte; und siehe, es war sehr gut.“ Der Mensch greift hier in die Schöpfung ein und will sein wie Gott. Wie sprach die Schlange zu Eva: „und ihr werdet sein wie Gott“! Und dies jetzt eben nicht nur erkenntnistheoretisch.
3. Hier wird beide Male in die Schöpfung eingegriffen. Ich bin der Auffassung, daß die Schöpfungstheologie in die Gotteslehre gehört. Das hat natürlich für die Beurteilung und deren Tragweite in diesem Fall Konsequenzen.
4. Ich vermisse in der ganzen Diskussion übrigens die Stimmen der Tausenden von kirchlich und staatlich beamteten Theologen aller Konfessionen! Sind dieser aller einer Meinung? Wohl kaum. Warum schweigen so viele?
Wäre P. Pagliarani Vorsteher einer rein kontemplativen Bruderschaft, könnte ich seine Ausführungen noch einigermaßen nachvollziehen. Für den Vorsteher der FSSPX ist der Text jedoch zu dürftig. Menschen leiden. Egal ob Männer, Frauen, Alte oder Junge. Sterbende werden allein gelassen. Kranke werden nicht besucht. Den Kindern tun wir, gerade in den Schulen, ein so großes Leid an, dass wir uns nicht beklagen dürfen, würden wir uns eines Tages mit einem Mühlstein um den Hals wiederfinden…
Allein das müsste jedem Christen genug zu denken geben.
Was die medizinische Diskussion angeht: Wer sich zu ethischen, bzw. moraltheologischen Fragen äußert möchte, muss sich, wenn er ernst genommen werden will, auch in den Sachverhalt einarbeiten. Entweltlichung bedeutet nicht Weltfremdheit. Christsein bedeutet auch, sich der Welt auszusetzen, sich mit ihr auseinanderzusetzen und ihr, wenn es nötig wird, auch etwas entgegenzusetzen – immer im Bewusstsein, dass nicht die Welt, sondern Christus das letzte Wort hat.
Ich finde es zutiefst beschämend, wie wenig Wahrheitsliebe in uns Christen noch übrig ist – ist doch der erste Aspekt dieser Liebe, dass man die Wahrheit überhaupt suchen und finden möchte.
Und noch etwas: Wer am Ende der Messe zum Heiligen Erzengel Michael um Beistand im Kampfe bittet, aber dennoch stumm bleibt angesichts des Bösen, das sich vor unseren Augen entfaltet, der hat, scheint mir, etwas sehr sehr wichtiges in unserem Glauben nicht verstanden.
Wenn es wirklich nur eine medizinische Frage wäre, würden sich alle ausnahmslos gegen das Killer-Virus Covid impfen lassen. Wenn die Sterbezahlen der sog. Covid-Toten sich allerdings im Promille-Bereich aufhalten, sollte selbst der Dümmste feststellen, dass es ausschliesslich um eine politische Frage geht.
Nun, nach meiner Erfahrung und mit dem gebotenen Hintergrund bin ich mir sicher, daß es Pater Superior Pagliarani nur um eines geht: Die Priesterbruderschaft St. Pius X. darf sich nicht politisch vereinnahmen lassen. Dies ist durchaus in der Tradition der FSSPX – man denke nur an den Bruch zwischen Lefebrve und Le Pen – und damit auch in der Tradition von Papst Pius XII. Wenn jemand Spaltung will, dann ist das ganz im Sinne des diabolischen „Divide et impera!“. Es ist gut, daß die Priesterbruderschaft St. Pius X. sich zurückhält und die Frage offiziell dem einzelnen Priester überläßt. Es ist schon frappant: In den Kirchen und Kapellen der FSSPX herrscht größere Toleranz in der Frage der Corona-Maßnahmen als in den Gotteshäusern der Deuterovatikansichen Kirche. Und warum ist das so? Es geht der Priesterbruderschaft St. Pius X. um drei Dinge:
1) Die Bewahrung der liturgischen Tradition der Sakramente, insbesondere des Allerheiligsten Altarsakraments in der Messe Aller Zeiten,
2) Die Rückkehr der Einen Heiligen Katholischen und Apostolischen Kirche zur Tradition in der Lehre.
3) Um das Heil der Seelen angesichts der Offenbarung und deren Explikationen von Quito bis Fatima.
Darin muß sich der Gläubige den Weg erschließen lassen durch die Gnadenmittel und die Gnadengaben des Heiligen Geistes. Somit stehen zwei Gesetze für die Gläubigen im Vordergrund, die lex orandi und die lex credendi. Nur mit diesen ist Heil zu erwarten. Hier ist Treue einzufordern. Kein Gläubiger der Priesterbruderschaft St. Pius X. wird ohne moraltheologisches Rüstzeug alleinegelassen.
Und das ist die Botschaft des Generaloberen.
So und nun zu der Frage nach den problematischen Argumenten: Wer sagt: „Mein Körper gehört mir!“, der irrt, und zwar gewaltig! Der Leib des Menschen gehört ausschließlich Gott, wir hätten jede Sekunde die Pflicht, ihm, dem dreifaltigen Gott, Rechenschaft über unser Tun, unser Lassen, wie wir mit unserem Leib umgehen, zum Guten oder auch – bitte hinsehen – auch zum Bösen zu geben. Es ist derselbe Leib, mit dem wir, wenn auch in verklärter unwandelbarer Form, einst GottT im Gericht gegenüberstehen und dann entweder zur ewigen leidenslosen Anschauug Gottes gerufen oder zum ewigen unendlichen Leid der Hölle verurteilt werden. Und die Entscheidung, ob ich in meinem Leibe Gott dienen will oder nicht, obliegt alleine mir selbst.
Nein: Es ist Pflicht von jedem Gläubigen, sich ganz in der Tradition von Tertullian bis Charles de Foucauld, mit den wissenschaftlichen Zusammenhängen der Moraltheologie zu beschäftigen, mit den thomistischen Kategorien und Distinktionen zu arbeiten, sich ganz im scholastischen Geist der Welt zu stellen, auch ihre Wissenschaft zu hinterfragen (Sein – Wahrscheinlichkeit), ihre Paradigmen zu überprüfen und notfalls öffentlich zu verwerfen. Die Tradition bietet eben genug Rüstzeug für diese Auseinandersetzung, man muß sie beharrlich führen, jeder im Sinne der Tradition aber ohne Partei für die weltlichen Parteiungen, die die Corona-Krise geoffenbart hat, zu ergreifen. Das Reich des Satans ist eben unüberbrückbar ein „Unendlich Zweies“ (Dionysios Areopagita). Die Christen sind aufgerufen zu der Einheit: „Damit sie Eines sind, so wie Du und Ich eines sind“ (Joh 17.) Und da sind die Ausführungen des Generaloberen heilsam. Ich habe mich entschieden.
„Mein Körper gehört mir“ ist keineswegs eine irrige Aussage. Der Hinweis auf Gott ist quasi tautologisch, denn alles gehört Gott. Dass ich Ihm Rechenschaft ablegen muss, hat doch mit diesem Impfzwang nichts zu tun, was ist das für eine abscheuliche Verdrehung! Jedenfalls ist mir mein Körper anvertraut, und ich habe ihn nach Möglichkeit zu schützen, dh meine Gesundheit nicht sinnlos aufs Spiel zu setzen. So sind etwa gesundheitsschädlicher Drogenkonsum und Alkoholmissbrauch eindeutig sündhaft. Und der Staat hat jedenfalls überhaupt keinen Anspruch auf meinen Körper.
Den Ausführungen Pater Davids wäre eventuell zu folgen, würde sich die gesamte Kirche in der Impffrage neutral bzw ergebnisoffen verhalten. Da sie dies jedoch eindeutig nicht tut, besteht für die Piusbruderschaft sehr wohl die Verpflichtung zu Klarstellung, schon um ihren Schäfchen beizustehen. Es ist keine Petitesse, von einem verbrecherischen Staat ohne tieferen Sinn zu einer Maßnahme gezwungen zu werden, die a) unmittelbar gefährlich für Leib und Leben ist b) nicht absehbare langfristige Auswirkungen auf unser Immunsystem haben kann c) im Verdacht steht, karzinogen zu sein, dies alles nämlich mit völlig verfehlten moralischen und dank der Amtskirche sogar mit theologischen Argumenten. Zumindest was letztgenannten Punkt betrifft, besteht mE sogar eine Verpflichtung der FSSPX zur Richtigstellung.
G.Nardi hat völlig messerscharf argumentiert, und Ihre Einwände, G.Rh, gehen ins Leere.
Exakt das, was Sie fordern, lieber Herr Lechner, geschieht in der Priesterbruderschaft durch Predigt und konkludentes Handeln der Priester und Gläubigen. Aber bitte vergessen Sie eines nicht: Die Impfung bleibt trotz alledem immer die Entscheidung des Einzelnen. Da kann auch ein offizielles Statement der Priesterbruderschaft St. Pius X. nichts ausrichten. Die Kirchengeschichte lehrt es uns: Die besten Canones und dogmatischen Entscheidungen, die Unfehlbare Lehre der Kirche, wie oft wurde ihr widersprochen, offen oder still. Ab occultis munda me, Domine, so betet der Priester in der „Praeparatio ad Missam“. Es bleibt immer etwas Raum, wo der Einzelne mit Gott alleine ist und den Teufel im Nacken hat – es ist der Raum des Gewissens. Und genau darauf zielen die Ausführungen des Generaloberen P. Pagliarani. Und, das lehrt auch die Kirchengeschichte: Nicht jeder hat den Mut zum Martyrium! Sonst vielen Dank und Gottes Segen