
Don Francesco Spagnesi kam vor wenigen Monaten wegen von ihm organisierten Homo-Drogen-Partys in die Schlagzeilen. Don Spagnesi wurde am 14. September verhaftet. Wegen Drogenhandels und Veruntreuung wurde er nun zu drei Jahren und acht Monaten Gefängnis verurteilt. Ins Gefängnis muß er allerdings nicht. Er kann die Haftzeit in einer Drogenentzugseinrichtung verbringen.
Der italienische Priester aus dem Bistum Prato bei Florenz hatte Spenden und Geld der Pfarrei veruntreut, um damit Schwulen-Orgien zu veranstalten, bei denen regelmäßig Drogen konsumiert wurden. Die Medien stürzten sich auf den Fall des Priesters, der von gläubigen Katholiken als „Geißel“ bezeichnet wurde.
Da die Beweislast eindeutig war, strebte Don Spagnesi ein verkürztes Verfahren an, bei dem auf der Grundlage der Voruntersuchung entschieden wird. Das wird mit einer Reduzierung der Haftstrafe um ein Drittel belohnt. Am 7. Dezember wurde der Priester demnach zu drei Jahren und acht Monate Gefängnis verurteilt.
Im Vorfeld hatte Don Spagnesi die Schuld für die Anklagepunkte Drogenhandel und Veruntreuung anerkannt, wofür die Anklagepunkte der versuchten schweren Körperverletzung fallengelassen wurden. Don Spagnesi, durch sein homosexuelles Doppelleben mit AIDS infiziert, hatte seinen Sexualpartnern nicht gesagt, HIV-positiv zu sein.
Spagnesi Komplize wurde zu drei Jahren und zwei Monaten Haft verurteilt.
Der Priester wird aber nicht ins Gefängnis müssen. Einen Teil der Haftstrafe kann er in einer Entzugseinrichtung verbringen, um von der Drogensucht loszukommen. Den Rest muß er durch gemeinnützige Arbeit ableisten.
Insgesamt hatte Don Spagnesi 300.000 Euro veruntreut. Das Gericht entschied, daß er der Pfarrei das Geld zurückzahlen muß, was aber wahrscheinlich nie geschehen wird. Mit dem Geld soll er die sogenannte „Vergewaltigungsdroge“ gekauft haben. Er organisierte mit seinem Komplizen Drogen-Homo-Partys jeweils mit einem anderen über Internet kennengelernten Mann. Es wird angenommen, daß er bis zu 200 solcher Partys organisierte.
Im vergangenen April gestand Don Spagnesi seinem Bischof drogensüchtig zu sein, als Unregelmäßigkeiten bei den Pfarrfinanzen aufgefallen waren und der Priester damit konfrontiert wurde. Im Spätsommer berichteten Medien dann die Homo-Drogen-Partys. Anfang September wurde Don Spagnesi suspendiert.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Corriere Fiorentino (Screenshot)