
(Rom) Das Norwegische Nobelkomitee erwägt nicht, Bischof Carlos Ximenes Belo den Friedensnobelpreis zu entziehen. Gegen den Bischof werden Vorwürfe des homosexuellen Mißbrauchs von Minderjährigen erhoben. Die Vorwürfe wurden erst jetzt öffentlich bekannt, doch die Kirche bestrafte Belo bereits 2002.
Das Komitee, dessen Mitglieder vom norwegischen Parlament bestimmt werden, hält es für ausgeschlossen, Ximenes Belo den Friedenspreis zu entziehen. Das liege „außerhalb der Zuständigkeit des Komitees“, hieß es gestern in Oslo. Zum konkreten Fall lehnte das Komitee einen Kommentar ab.
„Das Komitee äußert sich sehr selten zu dem, was ein Friedenspreisträger in den Jahren nach der Verleihung des Preises tut oder sagt, oder was ein Preisträger in der Vergangenheit getan haben könnte, das nichts mit seiner preisgekrönten Leistung zu tun hat“, sagte Olav Njølstad, Direktor des norwegischen Nobelinstituts in Oslo. „Es liegt auch nicht in der Zuständigkeit des Komitees, einen einmal verliehenen Preis zurückzuziehen. Die Satzung der Nobel-Stiftung schließt diese Möglichkeit aus“, so Njølstad.
Die niederländische Zeitung De Groene Amsterdammer veröffentlichte am Mittwoch Aussagen angeblicher Opfer von sexuellem Mißbrauch. Der Bischof aus Osttimor soll sie, als er Apostolischer Administrator von Dili war und sie noch minderjährig waren, sexuell mißbraucht haben.
Der Vatikan gab bekannt, bereits vor zwei Jahren, als diese Vorwürfe erstmals auftauchten, Disziplinarmaßnahmen gegen Bischof Belo verhängt zu haben. In Wirklichkeit reichen die Sanktionen viel weiter zurück.
Nach bisherigem Kenntnisstand handelt es sich bei den Vorwürfen über die Jahre hinweg um dieselben. De Groene Amsterdammer zitierte die Aussagen von zwei heute 42 bzw. 46 Jahre alten Männern, die inzwischen beide nicht mehr in Osttimor leben. Die Vorwürfe beziehen sich auf die erste Hälfte der 90er Jahre, als sie 14/15 Jahre alt waren. Die Geschichten der beiden Männer ähneln sich weitgehend. Msgr. Belo, damals ein führender Vertreter der Freiheitsbewegung, „ein Held Osttimors“, habe sie in seine Residenz eingeladen, wodurch sich die Jungen sehr geehrt fühlten. Er habe sie in sein Schlafzimmer mitgenommen und sexuell mißbraucht. Sie seien „verwirrt“ gewesen, die Sache sei als „ekelhaft“ empfunden worden, doch „er war ein Priester, ein Bischof, ein Held“. Der Held Osttimors schlechthin.
Die Vorwürfe kamen offenbar erstmals 2002 auf, denn damals wurde Bischof Belo von Papst Johannes Paul II. überraschend seines Amtes entbunden. Er verließ Osttimor und wurde, noch ungewöhnlicher, Hilfspriester in Afrika. Der auffällige Karriereknick blieb nicht unbemerkt, wurde aber schnell aus den Augen verloren, da die Osttimor-Frage gelöst war.
Die Unabhängigkeit Osttimors
Der Name von Bischof Belo ist untrennbar mit dem Freiheitskampf für die Unabhängigkeit Osttimors verbunden. Die Insel Timor gehört zum malaiischen Archipel, das ab dem 15. Jahrhundert islamisiert wurde. Timor gelangte ab 1515 in den portugiesischen Interessensbereich. 1556 begannen Dominikaner mit der Missionierung des Landes. Aus dem Westteil der Insel wurden die Portugiesen und die katholischen Missionare 1653 von den Niederlanden vertrieben. Da die reformierte niederländische Staatsführung und die Vereinigte Niederländische Ostindien-Kompanie an einer Missionstätigkeit wenig interessiert waren, konnte sich der Islam in der Bevölkerung Westtimors während und wegen der Kolonialherrschaft festigen. Die Bewohner Osttimors hingegen wurden katholisch, wobei zunächst noch längere Zeit animistische Kulte überwogen.
Im Dezember 1941 besetzten australische und neuseeländische Truppen Osttimor, obwohl Portugal im Zweiten Weltkrieg neutral war. Mit dem Handstreich wollten die Alliierten den Japanern zuvorkommen, vergleichbar der deutschen Besetzung Norwegens 1940, um dort den Briten zuvorzukommen. Die Japaner, die dann Niederländisch-Indien tatsächlich besetzen, förderten die indonesische (islamische) Unabhängigkeitsbewegung. Die Niederlande, vom Deutschen Reich besetzt, verfügten zu der Zeit nur über eine Exilregierung. Als Japan im Sommer 1945, nach dem Atombomben-Angriff durch die USA, bedingungslos kapitulierte, rief die indonesische Nationalbewegung die Unabhängigkeit Indonesiens aus. Die Niederländer versuchten zwar Niederländisch-Indien militärisch zurückzuerobern, mußten aber 1949 unter dem Druck der USA die Unabhängigkeit anerkennen.
Der neue, muslimisch dominierte Staat begann seinerseits Gebiete zu erobern, die sich selbständig machen wollten. So beseitigte er die Republik Südmolukken, deren Territorium zwar zum niederländischen Kolonialbesitz gehört hatte, den aber christliche Melanesier bewohnten.
Das katholische Osttimor wurde im Frühjahr 1942 von den Japanern besetzt, gegen die sich die einheimische Bevölkerung, von den Alliierten bewaffnet und angeleitet und anders als im niederländischen Teil, in einem Guerillakrieg wehrte. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kehrte das katholische Osttimor wieder unter portugiesische Herrschaft zurück.
Obwohl Osttimor nie ein Teil von Niederländisch-Ostindien war, erhob die indonesische Staatsführung unter Verweis auf die Geographie und die vorkoloniale Zeit Anspruch auf den Ostteil der Insel. Die indonesischen Expansionsbestrebungen trugen zum Viqueque-Aufstand bei, den die Portugiesen bändigen konnten.
Als 1974 die Nelkenrevolution, ein linker Staatstreich, dem autoritären Estado Novo (Neuen Staat) des 1970 verstorbenen katholisch-konservativen Staatsmannes António de Oliveira Salazar ein Ende bereitete, sollte auch Osttimor in die Unabhängigkeit entlassen werden. Die Kommunistische Partei Portugals, die unter Salazar verboten war, hatte bereits im Vorfeld mit Hilfe der Sowjetunion in den portugiesischen Kolonien destabilisierend gewirkt und Aufstände gegen Lissabon angezettelt.
In Osttimor kam es deshalb zu einem blutigen Bürgerkrieg zwischen Konservativen und Linken. So wie Portugal zu einem mit Moskau verbündeten sozialistischen Staat gemacht werden sollte, so sollte es durch den Frente Revolucionária de Timor-Leste Independente FRETILIN (Revolutionäre Front für die Unabhängigkeit Osttimor) auch in Osttimor geschehen. Das entstandene Chaos nützte Indonesien und eroberte, von den USA geduldet, 1975 Osttimor, das formal noch immer Portugiesisch-Timor war. Das Vorgehen der (muslimischen) indonesischen Truppen war dabei so grausam, daß 1975–1977 mehr als zehn Prozent der christlichen Osttimoresen getötet werden. Die Annexion des Landes durch Indonesien wurde allerdings international nicht anerkannt.
Der Gegensatz zur brutalen muslimischen Besatzungsmacht stärkte die Katholizität Osttimors.
Das Ende des Regimes von Suharto in Indonesien, der 1966 mit Hilfe der USA durch einen Putsch – zur Eindämmung der kommunistischen Gefahr – an die Macht gelangt war, verlief 1998/1999 gewaltsam. Der kommunistische FRETILIN führte nach 1975 seinerseits einen grausamen Kampf gegen katholische konservative Landsleute, bei der auch die marxistische Befreiungstheologie den Interessen der dahinterstehenden KPdSU zuspielte.
Nach dem Zusammenbruch des Ostblocks und dem Ende der Sowjetunion kam es zu einer Entspannung, Der Antikommunismus wurde im Westen für obsolet erklärt. Nun wurden die im besetzten Osttimor begangenen indonesischen Menschenrechtsverletzungen bekannt und entsetzten die Weltöffentlichkeit. Allerdings war bereits 1988 erstmals Osttimoresen ermöglicht worden, vor dem Special Committee on Decolonization (Sonderkomitee für die Entkolonialisierung) der UNO zu sprechen.

Bischof Belos Rolle im Unabhängigkeitsprozeß
An dieser Stelle trat Bischof Ximenes Belo ins Rampenlicht. Er war im März 1988 zum Apostolischen Administrator von Dili ernannt worden. Die 1940 errichtete Administratur, die bis dahin zum Bistum Macau gehört hatte, umfaßte ganz Osttimor und damals 80 Prozent der Bevölkerung. Bischof Belo war es, der 1989 mit Rückendeckung von Johannes Paul II. den Vorschlag machte, eine Volksabstimmung über die Unabhängigkeit oder den Verbleib Osttimors bei Indonesien abzuhalten. Johannes Paul II. unterstützte die katholische Bevölkerung der damals indonesischen Provinz durch seinen Besuch im Oktober 1989. Die Unabhängigkeitsbewegung erhielt dadurch einen entscheidenden Impuls. Im Zuge des Papstbesuchs wurde die Freiheitsbewegung durch Transparente erstmals für die Weltöffentlichkeit sichtbar. Indonesien reagierte darauf mit einer neuen Welle der Gewalt und der staatlichen Förderung von Mischehen zwischen Ostimoresen und Indonesiern und Anreizen für die Konversion zum Islam. Die Osttimoresen ihrerseits versuchten durch zivilen Ungehorsam die indonesische Regierung zu Verhandlungen zu bewegen. Ein zentraler Wortführer war Bischof Belo.
1991 kam es zum Santa-Cruz-Massaker, bei dem rund 200 Osttimoresen vom indonesischen Militär getötet wurden, als es in die Menge schoß, die sich friedlich zum Gedenken an ein Opfer der Besatzungsmacht versammelt hatte. Das internationale Echo darauf war so groß, daß das Massaker heute als Beginn vom Ende der indonesischen Herrschaft gilt. Im Westen, wo sich Portugal zum Fürsprecher Osttimors machte, begann sich langsam die Meinung durchzusetzen, die Osttimoresen müßten geschützt und dem Zugriff Indonesiens entzogen werden. Entscheidend dafür, daß ein solcher Weg für möglich gehalten wird, war die im selben Jahr erfolgte Auflösung der Sowjetunion, was das politische Gesamtklima grundlegend veränderte.
Die westliche Staatenwelt blieb jedoch gespalten: Manche zeigten aufgrund von Wirtschaftsinteressen wenig Verständnis für die Unabhängigkeitsbestrebungen, andere aus Furcht vor einem Dominoeffekt, sollten Staatsgrenzen angetastet werden. Als 1994 Kardinal Jaime Sin von Manila (Philippinen) Osttimor besuchte, kam es zu Massenkundgebungen der Katholiken für die Unabhängigkeit. Durch die Besetzung westlicher Botschaften, darunter auch der österreichischen und niederländischen, machten Osttimoresen auf geduldete Weise die westliche Öffentlichkeit auf die Lage in ihrer Heimat aufmerksam. Eine Hostienschändung durch einen indonesischen Beamten brachte schließlich das Faß zum Überlaufen. Aus friedlichen Demonstrationen wurden gewalttätige, sodaß der indonesische Staat und das Militär die Kontrolle über ganze Landstriche verloren. 1996 setzte die EU die Osttimorfrage auf die Tagesordnung. Im selben Jahr brachte erstmals eine indonesische Partei einen möglichen Verzicht auf Osttimor zur Sprache, worauf deren Parteiführung verhaftet wurde. Ebenso noch im selben Jahr wurde den beiden führenden Gestalten der osttimoresischen Unabhängigkeitsbewegung, Bischof Carlos Ximenes Belo und dem späteren Ministerpräsidenten und heutigen Staatspräsidenten José Ramos-Horta, der Friedensnobelpreis verliehen. Ein deutlicher Wink an Indonesien. Bei ihrer Rückkehr wurden die beiden Geehrten von einer gigantischen Menschenmenge empfangen und gefeiert.
1998 wurden die innertimoresischen Konflikte überwunden und eine Einigung der osttimoresischen Parteien auf eine Zusammenarbeit erzielt. Kurz darauf dankte Indonesiens Machthaber Suharto ab. Das hatte zwar wenig mit Osttimor zu tun, öffnete der dortigen Freiheitsbewegung aber bisher verschlossene Türen. Während Indonesien nun dem Land eine Autonomie anbot, um es im Staatsverband halten zu können, drängten führende Osttimoresen auf einen Volksentscheid zur Lostrennung und Portugal sammelte auf diplomatischer Ebene Unterstützung für die Abhaltung eines Referendums. Als die USA schließlich ihre Einwilligung erteilten, kam auf Vermittlung der UNO ein Fahrplan zustande, der vom Weltsicherheitsrat abgesegnet wurde.
Am 30. August stimmten 78,5 Prozent der Wahlberechtigten für die Unabhängigkeit Osttimors. Nur mehr 21 Prozent wollten sich mit einer Autonomie innerhalb Indonesiens begnügen.
Indonesische Terrorgruppen reagierten mit brutaler Gewalt. Sie wollten ein Chaos erzeugen, das Indonesien und seinem Militär den Verbleib als „Schutz- und Ordnungsmacht“ ermöglichen sollte. Jeder vierte Osttimorese wurde nach Westtimor deportiert, ein weiteres Viertel befand sich innerhalb Osttimors auf der Flucht. Vier Fünftel der Schulen und fast alle medizinischen Einrichtungen wurden zerstört. Weltbank und Internationaler Währungsfonds, beide von den USA kontrolliert, blockierten darauf die Kredite für Indonesien und zwangen Jakarta zum Einlenken.
Es wurde eine UNO-Friedenstruppe in Osttimor stationiert und eine dreijährige Übergangsregierung unter UNO-Kontrolle installiert. Zugleich hatte sich das indonesische Militär aus Osttimor zurückzuziehen. So endete am 1. Oktober 1999 nach 24 Jahren die indonesische Besatzung. 2001 wurde eine verfassungsgebende Versammlung gewählt, 2002 die Verfassung Osttimors beschlossen und das erste Staatsoberhaupt gewählt. Am 20. Mai 2002 wurde Osttimor ein selbständiger, international anerkannter Staat.
Der Unabhängigkeits- und Friedensprozeß wurde aufgrund seiner moralische Autorität maßgeblich von Bischof Belo mitbestimmt. Sein Leben war davon geprägt.
Das Leben von Bischof Ximenes Belo
1948 im Gebiet von Bacau als Sohn eines Lehrers geboren, verlor er bereits im Kleinkindalter seinen Vater. Belo trat 1962 in das vom Salesianerorden geführte Kleine Seminar bei Dili ein. 1968 konnte er mit Hilfe des Ordens, dem er sich später anschloß, in Lissabon studieren und als Lehrer nach Portugiesisch-Osttimor zurückkehren. Nach der indonesischen Invasion ging Belo zunächst in das portugiesische Macau und nahm dann das Theologiestudium in Lissabon und Rom auf. 1980 wurde er in der Ewigen Stadt zum Priester geweiht. 1981 kehrte er nach Osttimor zurück, wo er die grausame indonesische Besatzungsherrschaft erlebte. Belo wurde Direktor einer Salesianerschule, aber schon 1983 von den indonesischen Behörden zur persona non grata erklärt. Was ihn zu einer Entschuldigung zwang und für ihn einen Maulkorb bedeutete, wollte er nicht des Landes verwiesen werden.
1988 erfolgte seine Ernennung zum Apostolischen Administrator von Dili und damit zum Oberhaupt der katholischen Kirche in Osttimor. Belo nahm zu diesem Zweck die indonesische Staatsbürgerschaft an. Die Ernennung war vom Apostolischen Nuntius in Indonesien vorbereitet worden und sollte eigentlich ganz im Sinne der indonesischen Regierung zur Beruhigung Osttimors beitragen. Das Gegenteil war jedoch der Fall. Wenige Monate nach seiner Amtseinführung prangerte Bischof Belo in einer Predigt in der Kathedralkirche die Menschenrechtsverletzungen der indonesischen Besatzungsmacht an. Diese reagierte gereizt und schränkte Belos Handlungsspielraum ein. 1989 folgte Belos Brief an den UNO-Generalsekretär Javier Pérez de Cuéllar mit dem Vorschlag, eine Volksabstimmung über die Zukunft Osttimors abzuhalten. 1996 wurde ihm der Friedensnobelpreis verliehen. Ein indonesischer Militär verübte 1999 einen Mordanschlag auf ihn, bei dem er verletzt wurde. Bischof Ximenes Belo war „der Held Ostimors“.

Der abrupte Abgang
Als Osttimor 2002 unabhängig wurde, trat Bischof Belo, damals erst 54 Jahre alt, überraschend zurück. Als Grund wurde die „Streßsituation“ genannt, der er so lange ausgesetzt war. Belo zog sich aus der Öffentlichkeit zurück, verließ Osttimor und begab sich zunächst wegen „körperlicher und geistiger Müdigkeit“ zur Kur nach Portugal. Daß er nicht wiederkehren würde, wurde klar, als Johannes Paul II. einen Nachfolger als Bischof von Dili ernannte. Dili war inzwischen zur Diözese erhoben und in Osttimor ein zweites Bistum errichtet worden. Seit 2019 ist Dili ein Erzbistum und der Erzbischof zugleich Metropolit der Kirchenprovinz Dili mit zwei Suffraganen.
Nachdem Belo fast zwei Jahre ganz von der Bildfläche verschwunden war, wurde er im Juni 2004 zum „Hilfspriester“ in Maputo in Mosambik, das ebenfalls ehemals eine portugiesische Kolonie war. Der ungewöhnliche Weg des weltbekannten Bischofs blieb weitgehend, aber nicht ganz unbemerkt. UCA News fragte bei Belo nach, der seinen Werdegang „von oben nach unten“ als Akt der Demut darstellte, den er in Rücksprache mit der Kongregation für die Evangelisierung der Völker und den Oberen seines Salesianerordens gewählt habe. Osttimor besuchte der Bischof nur mehr selten, zuletzt zu Weihnachten 2018.
In Wirklichkeit war Belos faktische Degradierung und Entsendung in die äußerste Mission eine Bestrafung. Der Vatikan war offenbar bereits 2002 über Vorwürfe des homosexuellen Mißbrauchs von Minderjährigen informiert und hatte daraus Konsequenzen gezogen. Ein offenes Geheimnis ist, daß der Heilige Stuhl in jenen heiklen Jahren, in denen Osttimor nach so vielen Jahren der Gewalt und der Unterdrückung in die Selbständigkeit übergeführt werden konnte, diesen wichtigen Prozeß nicht gefährden wollte. Das wäre geschehen, wenn der strahlende „Held Osttimors“, eine der wichtigsten Integrationsfiguren, als homosexueller Mißbrauchstäter entlarvt worden wäre.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Religion digital/Wikicommons/Boletin salesiano (Screenshots)