Bischof verstorben, der Homo-Häresie duldete

Polen


Msgr. Edward Janiak, emeritierter Bischof von Kalisz (1952–2021).
Msgr. Edward Janiak, emeritierter Bischof von Kalisz (1952–2021).

(War­schau) Bischof Edward Jani­ak, 69, eme­ri­tier­ter Bischof von Kalisz, der im März 2021 vom Vati­kan wegen Ver­tu­schung von sexu­el­lem Kin­des­miß­brauch durch Kle­ri­ker sank­tio­niert wur­de, ist gestern verstorben.

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Die Diö­ze­se Kalisz teil­te dies am Don­ners­tag in einer Erklä­rung auf ihrer Inter­net­sei­te mit. Zur Todes­ur­sa­che und dem Todes­ort wur­den kei­ne Anga­ben gemacht, was zunächst Spe­ku­la­tio­nen auslöste.

2020 hat­te Papst Fran­zis­kus, wäh­rend die Vor­wür­fe der Ver­tu­schung unter­sucht wur­den, Msgr. Jani­aks Rück­tritt angenommen.

Als Teil der Sank­tio­nen wur­de Jani­ak unter­sagt, sich außer­halb der Diö­ze­se auf­zu­hal­ten. Zudem waren ihm öffent­li­che Zele­bra­tio­nen unter­sagt. Außer­dem wur­de er ange­wie­sen, einen finan­zi­el­len Bei­trag zu einem Fonds zu lei­sten, der Opfern kle­ri­ka­len Miss­brauchs hilft.

Msgr. Jani­ak war 1952 in der nie­der­schle­si­schen Gemein­de Mal­c­zy­ce (dt. Maltsch an der Oder) gebo­ren wor­den. Er trat in das erz­bi­schöf­li­che Prie­ster­se­mi­nar von Bres­lau ein und wur­de 1979 zum Prie­ster geweiht. Ehe er zum Wei­ter­stu­di­um nach Rom geschickt wur­de, war er meh­re­re Jah­re in der Pfarr­seel­sor­ge tätig. An der Päpst­li­chen Uni­ver­si­tät Hei­li­ger Tho­mas von Aquin in Rom wur­de er 1986 zum Dok­tor der Theo­lo­gie pro­mo­viert. Er wur­de Sekre­tär von Kar­di­nal Hen­ryk Gul­bi­no­wicz und Cari­tas-Direk­tor im Erz­bis­tum Bres­lau. Dar­auf wur­de er Dom­propst und 1996 Weih­bi­schof in Bres­lau. 2012 wur­de er von Papst Bene­dikt XVI. zum Bischof von Kalisz beru­fen. In der Pol­ni­schen Bischofs­kon­fe­renz war er für die Berei­che Migra­ti­on und Tou­ris­mus zustän­dig und wur­de auch in den ent­spre­chen­den Päpst­li­chen Rat berufen.

Im Mai 2020 wur­de ihm von einem Prie­ster vor­ge­wor­fen, als Bischof gegen einen der Pädo­phi­lie ver­däch­ti­gen Prie­ster kein kano­ni­sches Ver­fah­ren ein­ge­lei­tet zu haben, und von ande­ren, als Weih­bi­schof von Bres­lau dar­an betei­ligt gewe­sen zu sein, daß ein Prie­ster, dem pädo­phi­le Hand­lun­gen vor­ge­wor­fen wur­den, in eine ande­re Diö­ze­se ver­mit­telt wur­de. Dar­auf gab Polens Pri­mas Wojciech Polak bekannt, den Hei­li­gen Stuhl um die Ein­lei­tung eines kano­ni­schen Ver­fah­rens gegen Msgr. Jani­ak ersucht zu haben, um die Vor­wür­fe zu klä­ren. In der Fol­ge wur­de bekannt, daß der Rek­tor des Prie­ster­se­mi­nars bereits 2018 Beschwer­de beim Apo­sto­li­schen Nun­ti­us gegen den Bischof ein­ge­reicht hat­te mit dem Vor­wurf, die­ser wür­de Homo­se­xua­li­tät im Kle­rus und sexu­el­len Miß­brauch Min­der­jäh­ri­ger dul­den. Kurz dar­auf wur­de Msgr. Jani­ak schwer alko­ho­li­siert in eine Kli­nik ein­ge­wie­sen. Papst Fran­zis­kus ernann­te den Erz­bi­schof von Lodz, Msgr. Grze­gorz Rysio, zum Apo­sto­li­schen Admi­ni­stra­tor sede plena von Kalisz, womit Msgr. Jani­ak fak­tisch ent­mach­tet war. Im Okto­ber 2020 hat­te man Msgr. Jani­ak dazu gebracht, sei­nen Rück­tritt ein­zu­rei­chen, der von Fran­zis­kus sofort ange­nom­men wur­de. Die Lei­tung des Bis­tums Kalisz über­nahm Erz­bi­schof Rysio sede vacan­te.

Msgr. Jani­ak ist gestern in einer Bres­lau­er Kli­nik an Krebs im fort­ge­schrit­te­nen Sta­di­um verstorben.

Text: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: Wiki­com­mons

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