„Die Psalmen lehren, wie man Gott anbetet, ihm dankt und ihn bittet“

Mittwochskatechese von Papst Franziskus

Generalaudienz

Lie­be Brü­der und Schwestern,

im Rah­men der Mitt­wochs­ka­te­che­sen über das Gebet wen­den wir uns heu­te den Psal­men zu. Die Psal­men sind zutiefst Gebe­te und spre­chen von der Erfah­rung des Dia­logs mit Gott. 

So fin­den wir in die­sem Gebets­schatz alle mensch­li­chen Gemüts­zu­stän­de – Freud und Leid, Zwei­fel und Hoff­nung, wie auch die Ver­bit­te­rung – wie­der, die unser mensch­li­ches Dasein beglei­ten. Die Psal­men kön­nen „von den Men­schen jeden Stan­des und jeder Zeit gebe­tet wer­den“ (KKK 2588). Ande­rer­seits hat Gott die­se Gebe­te dem König David und ande­ren durch sei­nen Geist ein­ge­ge­ben, um die Men­schen zu leh­ren, wie man ihn anbe­tet, ihm dankt und ihn um etwas bit­tet. Die Psal­men sind also Wort Got­tes, das wir gebrau­chen, um mit Gott zu spre­chen. Das Leid, das uns in unse­rem Leben begeg­net, ver­wan­delt sich in den Psal­men zu einer Fra­ge an Gott, die Ant­wort und Hil­fe erwar­tet. Unter den vie­len Ein­zel­fra­gen durch­zieht die Psal­men ein unab­läs­si­ger Schrei nach dem „Wie lan­ge noch, Herr?“ Der Beter weiß, dass in Got­tes Augen das Leben kost­bar ist, und des­halb bit­tet er Gott, dort, wo alle mensch­li­chen Bemü­hun­gen enden, ein­zu­grei­fen und das Leben zu hei­len und zu ret­ten. So wird der Schmerz zum Aus­gangs­punkt einer Bezie­hung mit Gott. Der Herr hört den Beter und gibt Ant­wort. Auch wenn alle Türen ver­rie­gelt sind, die Tür Got­tes bleibt geöff­net. Unse­re Schreie ver­hal­len nicht, son­dern bewe­gen das Herz Got­tes, des himm­li­schen Vaters.

Einen herz­li­chen Gruß rich­te ich an die Brü­der und Schwe­stern deut­scher Spra­che, ins­be­son­de­re an die Pil­ger­grup­pe aus dem Bis­tum Augs­burg. Um die Plä­ne Got­tes in unse­rem Leben bes­ser zu ver­ste­hen, suchen wir die Ver­bin­dung mit Ihm im Gebet zu stär­ken. So ent­decken wir, dass Gott ein mit­füh­len­der Vater ist, der sich immer um uns sorgt. Er erfül­le euch mit sei­ner Gna­de und sei­nem Segen. Und ihr Pil­ger aus Augs­burg, bit­tet die Kno­ten­lö­se­rin um ihre Für­spra­che für mich! Danke.

Bild: Vati​can​.va (Screen­shot)

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