Corona-Impfstoff aus Oxford enthält Gewebe abgetriebener Kinder – kein Problem, sagen Englands Bischöfe

Impfpflicht?


Die Notwendigkeit eines Impfstoffs, seine Wirkung, erst recht ein Impfzwang gegen das Coronavirus sind höchst umstritten. Für die Herstellung wird das Gewebe abgetriebene Kinder eingesetzt.
Die Notwendigkeit eines Impfstoffs, seine Wirkung, erst recht ein Impfzwang gegen das Coronavirus sind höchst umstritten. Für die Herstellung wird das Gewebe abgetriebener Kinder eingesetzt.

(Lon­don) In Zusam­men­ar­beit mit der Uni­ver­si­tät Oxford arbei­tet ein Phar­ma­un­ter­neh­men an der Her­stel­lung eines Anti-Coro­na-Impf­stoffs. Für die Her­stel­lung wird Gewe­be abge­trie­be­ner Kin­der ver­wen­det. Den­noch eil­ten Eng­lands Bischö­fe den Phar­main­ter­es­sen zu Hil­fe und erteil­ten ihren Segen. Die Zel­len von getö­te­ten Föten hin oder her: Katho­li­ken sei­en „ver­pflich­tet“, sich imp­fen zu lassen.

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Auf den Impf­stoff des bri­tisch-schwe­di­schen Phar­ma­kon­zerns Astra­Ze­ne­ca set­zen Euro­pas Regie­run­gen. Ber­lin, Paris und Rom haben bereits 400 Mil­lio­nen Impf­do­sen davon bestellt, obwohl es den Impf­stoff noch gar nicht gibt. 

Kri­tik am Oxford-Impf­stoff gibt es aber nicht nur, weil der Coro­na-Impf­stoff unter Umge­hung des Zulas­sungs­ver­fah­rens auf den EU-Markt kom­men soll und weil sich Wider­stand gegen einen sich abzeich­nen­den Impf­zwang regt, den die Regie­run­gen in der Schub­la­de bereit­hal­ten. Kri­tik gibt es viel­mehr auch, weil zur Her­stel­lung des Impf­stoffs Gewe­be von abge­trie­be­nen Kin­dern ein­ge­setzt wird.

Die Kri­tik an die­sem letz­ten Punkt, der für viel Abscheu sorgt und die Ableh­nung gegen eine Coro­na­imp­fung för­dert, rief die Bischofs­kon­fe­renz von Eng­land und Wales auf den Plan. Sie hol­te auf eine Art und Wei­se zur Ver­tei­di­gung des Impf­stoffs aus, daß sich die Fra­ge auf­drängt, auf wes­sen Zuruf sie in der Sache handeln. 

Die Katho­li­ken, so die Bischö­fe, hät­ten im Kampf gegen das Coro­na­vi­rus eine „Ver­pflich­tung zur Impfung“. 

Die eng­li­schen Bischö­fe lie­fer­ten damit bereits den kirch­li­chen Segen für den Impfzwang.

Dar­über hin­aus scheint für Eng­lands Bischö­fe der Ein­satz abge­trie­be­ner Kin­der kein Pro­blem dar­zu­stel­len. Jeden­falls kei­nes, das von Rele­vanz wäre. Ver­ant­wor­tungs­los hand­le hin­ge­gen, wer sich des­halb nicht imp­fen las­se. Katho­li­ken, die es aus Gewis­sens­grün­den ableh­nen, sich mit einem Prä­pa­rat imp­fen zu las­sen, das unter ande­rem aus abge­trie­be­nen Kin­dern her­ge­stellt ist, wer­den von den Bischö­fen streng gemaßregelt.

Die Bischofs­kon­fe­renz unter dem Vor­sitz von Vin­cent Kar­di­nal Nichols, Erz­bi­schof von West­min­ster, beton­te, daß „alle kli­nisch emp­foh­le­nen Impf­stof­fe guten Gewis­sens ver­wen­det wer­den können“.

Im Ernst? „Guten Gewissens“?

Erneut steht die Fra­ge im Raum, war­um Epi­sko­pa­te west­li­cher Staa­ten im Kampf gegen das Coro­na­vi­rus noch radi­ka­ler vor­ge­hen als die jewei­li­gen Staats­re­gie­run­gen. Sie sprin­gen die­sen auch bereit­wil­lig zur Sei­te, wenn es dar­um geht, deren Maß­nah­men zu ver­tei­di­gen, selbst dann, wenn die­se der katho­li­schen Leh­re und Ord­nung wider­spre­chen oder mit dem Gewis­sen der Gläu­bi­gen kollidieren.

In Eng­land und Wales blie­ben die Kir­chen wegen des Coro­na­vi­rus noch geschlos­sen, als die Pubs des Lan­des längst wie­der geöff­net hat­ten. Die hyper­pe­ni­ble Ein­hal­tung staat­li­cher Coro­na-Maß­nah­men, zu denen die Kir­che meist gar nicht ver­pflich­tet wäre, wird nicht nur in Eng­land, son­dern auch in ande­ren west­li­chen Län­dern von den Bischofs­kon­fe­ren­zen exekutiert.

So erklär­ten die Bischö­fe von Eng­land und Wales:

„Wir sind davon über­zeugt, daß es eine mora­li­sche Ver­pflich­tung gibt, die für die Sicher­heit ande­rer erfor­der­li­che Imp­fung durch­zu­füh­ren. Das ist beson­ders wich­tig bei der Ent­deckung eines Impf­stoffs gegen Covid-19.“

In der Erklä­rung heißt es zwar, daß „die Kir­che die Her­stel­lung von Impf­stof­fen unter Ver­wen­dung von Gewe­ben ablehnt, die von abge­trie­be­nen Föten stam­men“, doch wird hinzugefügt: 

„Die Kir­che lehrt, daß die Bedeu­tung der Gesund­heit eines Kin­des und ande­rer schutz­be­dürf­ti­ger Per­so­nen den Eltern die Ver­wen­dung eines Impf­stof­fes die­ser Art erlau­ben könnte“.

Die Gesund­heit „eines Kin­des und ande­rer schutz­be­dürf­ti­ger Per­so­nen“ sei dem­nach wich­ti­ger, als der ver­werf­li­che Ein­satz von Gewe­be abge­trie­be­ner Kinder.

Wozu sind Bischö­fe noch fähig, wenn sie bereit sind, für die Inter­es­sen die­ses Coro­na-Impf­stoffs – und des dahin­ter­ste­hen­den Unter­neh­mens – sich auf eine sol­che Wei­se zu exponieren?

Text: Giu­sep­pe Nar­di
Bild: Info­Va­ti­ca­na

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