
Gedanken von Henno Malke
Die Initiative der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA), den Coronavirus-Impfstoff bereits im Herbst ohne vorherige Experimente einsetzen zu können, ist extrem gefährlich: Es besteht das Risiko, daß die Auswirkungen des Coronavirus noch verstärkt werden und schwere Hirnschäden auftreten.
Der umstrittene amerikanische Chef-Immunologe Anthony Fauci, Leiter des National Institute of Allergy and Infectious Diseases (NIAID) der US-Gesundheitsbehörde, gab vor zwei Tagen bekannt, daß ein Coronavirus-Impfstoff „innerhalb der nächsten anderthalb Jahre“ fertiggestellt sein werde. Die US-Medien berichteten ausführlich darüber. Fauci sagte, er habe von den an der Entwicklung beteiligten Pharmaunternehmen die Zusicherung erhalten, daß sie bis zu einer Milliarde Dosen herstellen können, sodaß sie weltweit vertrieben werden könnten.
In Europa ist man noch ungeduldiger bei der Suche nach einem Ausweg aus der Corona-Sackgasse, in die sich die Regierungen manövriert haben. In den vergangenen Tagen wurden von der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) Fortschritte bei der in England von der Firma AstraZeneca, einem führenden internationalen Arzneimittelhersteller, in Zusammenarbeit mit der Universität Oxford durchgeführten Forschung bekanntgegeben. In London hat die EMA derzeit noch ihren Sitz, wird aber wegen des Brexit nach Amsterdam verlegt. „Der Impfstoff funktioniert“, lautete die Ankündigung, auf die allerdings ein bedenklicher Zusatz folgte:
„Das Ziel ist es, den Impfstoff ohne vorherige Testphase einzusetzen.“
Im Klartext kündigte die EMA an, von der Europäischen Union eine Sondergenehmigung erhalten zu wollen, um einen Impfstoff millionenfach einsetzen zu können, dessen Wirksamkeit in positiver wie in negativer Hinsicht nicht ausreichend getestet wurde und mögliche Nebenwirkungen nicht einmal bekannt sind. Zudem teilen die Entwickler selber mit, daß der Impfstoff die Symptome von Covid-19 reduziert, aber nicht die Infizierung weiterer Personen verhindert. Ein Schelm würde sagen: Wie praktisch für die Pharmaindustrie. Die Aktien von AstraZeneca schnellten nach der Ankündigung erneut nach oben. Das taten sie bereits zuvor, nachdem Mitte Juni bekannt wurde, daß die Regierungen der Bundesrepublik Deutschland, Frankreich und Italien mit dem Konzern einen Vertrag „ins Blaue“ unterzeichnet hatten für den Ankauf von 400 Millionen Dosen des erst noch zu entwickelnden Impfstoffes zum Schutz der EU-Bürger.
Die EMA ist in der EU für die Beurteilung und Überwachung von Arzneimitteln zuständig und spielt die zentrale Rolle bei der Arzneimittelzulassung. Auf der Grundlage ihrer wissenschaftlichen Beurteilung billigt die Europäische Kommission die Zulassung eines Arzneimittels oder lehnt eine solche ab. Die von der EMA ausgeübte Pharmakovigilanz folgt strengen Kriterien, die nun zur Bekämpfung des Coronavirus außer Kraft gesetzt werden sollen, um bereits für den kommenden Winter einen nicht ausreichend getesteten Impfstoff zur Verfügung zu haben. Die EMA beantragt, eine ganze Reihe von Schritten im Zulassungsverfahren zu überspringen, die standardmäßig unverzichtbar sind, um mögliche Schäden für die Gesundheit der Menschen auszuschließen.
Diese Haltung erstaunt in mehrerlei Hinsicht: Die zuständige Kontrollbehörde will die eigenen Kontrollmechanismen außer Kraft setzen; zudem steht das Vorgehen im diametralen Gegensatz zum Verhalten der nationalen Arzneimittelbehörden der EU-Mitgliedsstaaten. Diese lehnten bisher kategorisch selbst den Einsatz von bereits bekannten und zugelassenen Arzneimitteln gegen Covid-19 ab, zum Beispiel Chloroquin, aber auch die Plasmatherapie. Sie forderten unbestreitbare Studien und klinische Befunde für deren Wirksamkeit. Plötzlich aber, und das gleich EU-weit, sollen für den neuen Corona-Impfstoff die eigenen Standards irrelevant sein und grundlegende Schritte im Zulassungsverfahren, vor allem die notwendigen Experimente, übersprungen werden, die normalerweise Monate und Jahre beanspruchen.
Das Hauptkriterium im Zusammenhang mit dem Corona-Impfstoff lautet offensichtlich: Eile. Experten sprechen deshalb von einem „Impfstoffrennen“. Eile gilt im wissenschaftlichen Bereich allerdings zu Recht als unwissenschaftlich. Begründet wird das Vorgehen mit dem Ausnahmezustand, doch inzwischen steht fest, daß die einzelnen Infektionsherde einen typischen, nämlich abnehmenden Verlauf haben, sodaß am Ende die Zahl der Toten und der Ansteckungen auf null sinkt. Damit kontrastiert die massive Propagandakampagne („zweite Welle“, „neues Coronavirus“ usw.), deren Zweck darin zu bestehen scheint, einen epidemiologisch nicht mehr gerechtfertigten Alarmismus aufrechtzuerhalten und einen Angstzustand vor einer „Rückkehr des Virus“ zu schüren. Wegen dieser prognostizierten „Rückkehr“ sei Eile geboten, um einen Impfstoff zu finden. Alles konzentriert sich auf diesen „heilbringenden“ Impfstoff, weshalb alle anderen therapeutischen Ansätze gegen Covid-19 vernachlässigt werden, die von verschiedenen Wissenschaftlern aufgezeigt wurden.
Dazu gehört auch die interessante These von Professor Robert Gallo, einem der weltweit bedeutendsten Virologen, die von den Regierungen und den von ihnen abhängigen Gesundheitsbehörden völlig ignoriert zu werden scheint. Die außerhalb der Impfstoff-fixierten liegende Wissenschaftswelt hat offenbar keine Möglichkeit, zu den sich abschottenden Entscheidungsträgern durchzudringen. Belegbar ist das, da rückblickend betrachtet, bereits im März entschieden war – wie immer diese Entscheidung auch zustandekam, und das synchron in den verschiedenen Staaten: Es muß ein Covid-Impfstoff her, nur mit diesem könne es ein Zurück zur („neuen“) Normalität geben.
Diese uniforme, fast gleichgeschaltete Weichenstellung macht viele ratlos, und zwar zahlreiche Wissenschaftler und Forscher, nicht nur sogenannte „Impfgegner“, denen von oben die fachliche Qualifikation abgesprochen wird. Das gilt auch für die Tatsache, daß trotz der heutigen Erkenntnisse zum Coronavirus und seiner Virulenz, die ganz andere sind als noch im Februar und März, ohne Wenn und Aber am eingeschlagenen Weg festgehalten wird. Verlangt eine solche Haltung nicht geradezu nach ständig „neuen Infektionsherden“, um den Panikzustand in Staat und Gesellschaft aufrechterhalten zu können? Der Verdacht eines interessengeleiteten Handelns liegt auf der Hand und ist äußerst schwerwiegend. Dient das Coronavirus gar nur mehr als Vorwand?
Im Corona-Kontext der vergangenen Wochen und Monate war auch unangenehm feststellbar, mit welcher Vehemenz andere Meinungen niedergeknüppelt wurden. Ärzte, die ein kritisches Wort äußerten, wurden umgehend mit Disziplinarmaßnahmen bedroht. Die Betroffenen bringt man damit vielleicht zum Schweigen, viele Kollegen aber schon, selbst wenn sie das Coronavirus realistischer einschätzen als die Regierung und für so manche Regierungsmaßnahme nur Unverständnis übrig haben. Kritiker wurden insgesamt und mit unerbittlicher Härte diskreditiert. Warum?
Viele Forscher, die an der Entwicklung von Impfstoffen beteiligt sind, wollen nicht nur eilig ein Produkt plazieren oder Erste sein, sondern Patienten schützen. Und das, ohne ein seit einiger Zeit bekanntes immunologisches Phänomen auszulösen, daß sich durch die Impfung die Krankheit verschlimmert. Dieses ernste und gefährliche Problem, von dem in ihrer Ungeduld, einen Impfstoff zu bekommen, weder Fauci noch die Eurokraten, sprechen, nennt sich ADE.
Wenn einige der vom Körper als Reaktion auf die Impfung produzierten Antikörper sich nicht ausreichend an das Virus binden oder nicht in der richtigen Konzentration vorhanden sind, können sie sich daran „festmachen“ und die Krankheit durch einen Prozeß namens Antibody-dependent enhancement (ADE), zu deutsch infektionsverstärkende Antikörper, verschlimmern.
Im ADE, die Anlehnung an Hades, den Herrscher über die Unterwelt in der antiken griechischen Mythologie, mag ein trefflicher Zufall sein, gelangen mit Antikörpern beschichtete Viren über die Antikörperrezeptoren auf die Makrophagen und andere Komponenten des Immunsystems und neutralisieren die Zellen, die ansonsten diese Viren eliminiert hätten. Was zum Nutzen des betroffenen Patienten sein sollte, wird zu seinem Schaden. Darüber hinaus kann dieser Prozeß in einigen Fällen eine starke Entzündungsreaktion auslösen, die, wie in den letzten Monaten anhand von Autopsieberichten feststellbar war, äußerst gefährlich ist, da sie Vaskulitis und diffuse thromboembolische Phänomene auslösen kann.
Durch ADE kann das Virus eine Überproduktion von entzündlichen Signalproteinen, sogenannten Zytokinen, auslösen, was zu „Zytokinstürmen“ führt, die das akute Atemnotsyndrom fördern und das Lungengewebe schädigen können.
Es reicht also nicht aus, wenn ein Impfstoff die Antikörperproduktion induziert. Es müssen die „richtigen“ Antikörper sein, und um dorthin zu gelangen, braucht es viel Zeit, Geduld, Vorsicht und Experimente.
Ein Impfstoff, der ADE auslöst, würde sogar zu sehr schweren Schäden am Körper führen. ADE hat sich bereits für andere Impfstoffe als Problem erwiesen. Es gibt klare Hinweise, daß Covid-19 ein neurotrophes Virus ist, d. h. es wirkt auf das zentrale Nervensystem. Wenn ein Impfstoff ohne absolute Sicherheitskriterien hergestellt wird, wie es die von politischer Seite unterstützte Eile nahelegt, könnten die oben beschriebenen Mechanismen bei einer nicht bekannten Anzahl von Menschen zu Hirnschäden führen. Das wäre eine echte humanitäre Katastrophe.
Um so dringlicher ist, angesichts des einseitigen Vorgehens der Regierungen, daß absolute Impffreiheit sichergestellt sein muß, falls trotz aller Bedenken ein Corona-Impfstoff ohne Einhaltung des üblichen Zulassungsverfahrens auf den Markt gebracht wird. Wenn der derzeitige Einsatz von Propaganda zur Erzeugung und Aufrechterhaltung von Angst und für eine Impfung beibehalten wird, werden sich wahrscheinlich viele, vor allem ängstliche Menschen impfen lassen – gegen eine Krankheit, die mit vielen Arten von Therapien heilbar ist. Sie müssen mit der Gefahr einer Enzephalopathie rechnen, ein Risiko für Leib und Leben, das den Menschen unbedingt vorher zu kommunizieren ist.
Um so wichtiger ist, daß eine Impfung sowohl direkt als auch indirekt freiwillig und ohne jeden Zwang erfolgen muß. Den europäischen Gesellschaften stehen noch erhebliche Herausforderungen bevor, auch wegen der einseitigen Weichenstellungen der eigenen Regierungen. Ihnen gegenüber gilt es wachsam zu sein und Beschneidungen der verfassungsmäßigen Grundrechte nicht hinzunehmen. Inakzeptabel ist auch, daß die Menschen, potentiell das ganze Volk, einer gesundheitlichen Bedrohung durch Vernachlässigung der Sorgfaltspflicht bei der Zulassung von Arzneimitteln ausgesetzt werden.
Bild: NBQ