Als der Gottesdienst verboten war

Einsichten in eine Krise der Religion


Zelebration sine populo in Zeiten der Coronaseuche (im Bild von der Übertragung des Klosters Maria Engelport).
Zelebration sine populo in Zeiten der Coronaseuche (im Bild von der Übertragung des Klosters Maria Engelport).

Gedan­ken von Uwe Lay

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Wir befin­den uns im Jah­re 586 vor Chri­stus. Der Staat Juda war ver­nich­tet wor­den, der Rest­staat Isra­els, die Haupt­stadt mit dem reli­giö­sem Zen­trum, dem Jeru­sa­le­mer Tem­pel, vom Fein­de ver­wü­stet, und das Volk saß trau­ernd in Baby­lon exi­liert. Die Geschich­te des Elends, des Lebens in der Frem­de, begann so für das Volk Isra­el.
Und: Die Prie­ster und Levi­ten, sie wuß­ten, daß sie in der Frem­de kei­ne Got­tes­dien­ste fei­ern durf­ten. Denn Gott hat­te Jeru­sa­lem als den ein­zi­gen Ort erwählt, wo ihm wohl­ge­fäl­lig die ihm gebüh­ren­den Opfer dar­ge­bracht wer­den dür­fen. Wie kam es zu die­ser Katastrophe?

Anti­fun­da­men­ta­li­sten und Libe­ra­le ist das natür­lich unzu­mut­bar, aber nicht den from­men Juden. Sie bekann­ten: mea cul­pa, mea cul­pa, mea maxi­ma cul­pa!
Das Volk Isra­el, seit­dem sie das ihnen von Gott ver­hei­ßen­de Land in Besitz genom­men hat­ten, sün­dig­ten wider ihren Gott. Die Samu­el- und Königs­bü­cher bezeu­gen die Untreue des Vol­kes und ihrer Köni­ge. Es gab Licht­mo­men­te in der Geschich­te des Vol­kes Got­tes, aber es über­wog die Untreue, und so zog Gott einen Schluß­strich: Er bestraf­te es durch die mili­tä­ri­sche Nie­der­la­ge und die Exilierung. 

Die Prie­ster war­fen nun nicht dem König und sei­nen Mili­tärs ein poli­ti­sches Ver­sa­gen vor, ihr hät­tet bes­ser für einen Krieg vor­be­rei­tet sein sol­len. Nein,mit den Pro­phe­ten klag­ten sie: Wir haben gesün­digt, und nun straft uns unser Gott. Und jetzt, exi­liert, kön­nen wir Gott nicht ein­mal Süh­ne­op­fer dar­brin­gen, denn sol­che kön­nen nur im Jeru­sa­le­mer Tem­pel Gott dar­ge­bracht wer­den. So muß­te das Volk im Exil ohne sei­nen Got­tes­dienst leben, ohne die­se so lebens­wich­ti­ge Bezie­hung zu ihrem Gott. 

Klag­ten sie Gott an oder beschwer­ten sie sich bei der Regie­rung Baby­lons, daß sie nun den so lebens­wich­ti­gen Got­tes­dienst ein­stel­len muß­ten? Nein, sie nah­men es hin als Got­tes Stra­fe. Aber sie taten etwas ande­res in die­ser got­tes­dienst­lo­sen Zeit. Sie kre­ierten in der Not eine neue Gestalt des Got­tes­dien­stes, als Sur­ro­gat für den Tem­pel­kult: den Syn­ago­gen­got­tes­dienst. Das war ein rei­ner Wort­got­tes­dienst ohne ein kul­ti­sches Opfer. Es war eine Geburt aus der Not des Exils her­aus, aber eine Not­ord­nung mit einer ein­zig­ar­ti­gen Erfolgs­ge­schich­te, denn ab dem Zeit­punkt prak­ti­zier­ten es alle Dia­spo­ra­ju­den so: In ihren Gast­län­dern errich­te­ten sie Syn­ago­gen, um dort, weil sie nicht zum Tem­pel pil­gern konn­ten, Wort­got­tes­dien­ste abzuhalten.

Nach der end­gül­ti­gen Zer­stö­rung des Jeru­sa­le­mer Tem­pels wur­de die­ser Not­got­tes­dienst der Syn­ago­ge sogar zu dem Got­tes­dienst der jüdi­schen Reli­gi­on. Ihm fehlt aber das Herz­stück der Fröm­mig­keit des Alten Bun­des: der Jeru­sa­le­mer Tem­pel­kult. Und sie haben kei­ne Prie­ster mehr: So ist eine prie­ster­lo­se Reli­gi­on ent­stan­den, an der dann Moham­med mit sei­ner neu­en Reli­gi­on anknüpf­te wie auch dann spä­ter Mar­tin Luther.

Ganz anders sieht das in der Katho­li­schen Kir­che aus. Die Hei­li­ge Mes­se der Kir­che ist eine gelun­ge­ne Syn­the­se aus dem Syn­ago­gen­got­tes­dienst, der Vor­mes­se, dem Wort­teil und dem jeru­sal­emi­schen Tem­pel­kult, der nun sei­ne Pro­lon­gie­rung in der Haupt­mes­se, der Dar­brin­gung des hei­li­gen Meß­op­fers, findet.

Und jetzt?

Jetzt erle­ben wir, daß die Mes­se nicht mehr öffent­lich, son­dern nur noch ohne Volk, ohne Gemein­de zele­briert wer­den darf. Der Staat ver­bie­tet um der Volks­ge­sund­heit wil­len in die­ser Zeit der Coro­naseu­che alle Arten von Ver­samm­lun­gen zum Schut­ze sei­ner Bürger.

Das ist ein gra­vie­ren­der Ein­griff in die Frei­heits­rech­te sei­ner Bür­ger, aber es ist wirk­lich das Recht und sogar die Pflicht des Staa­tes, bür­ger­li­che Frei­heits­rech­te ein­zu­schrän­ken, wenn dies für das Gemein­wohl nötig ist. Ich mache kein Hehl dar­aus, daß ich die jet­zi­ge Regie­rung für kei­ne gute erach­te – wir wer­den nicht gut regiert! –, aber jetzt zol­le ich unse­rer Regie­rung Respekt: In der Not wächst sie über sich hin­aus, tat­kräf­tig und ent­schie­den setzt sie jetzt rigo­ri­sti­sche Maß­nah­men gegen vie­le Par­ti­ku­lar­in­ter­es­sen durch, um des All­ge­mein­wohls wil­len. Jetzt erweist sich, daß die­ser Staat wirk­lich ein Staat ist, und das ist etwas ande­res als eine Ser­vice­agen­tur für die Zivil­ge­sell­schaft! Die Zivil­ge­sell­schaft ist der Ort der Viel­zahl von Par­ti­ku­lar­in­ter­es­sen, die irgend­wie ein Mit­ein­an­der suchen, der Staat dage­gen der Ort des All­ge­mein­wohls, des Volks­staa­tes, des Natio­nal­staa­tes, in dem das Volk sein Volks­le­ben hat als allem Pri­va­tem Übergeordnetes.

Erfreu­lich ist nun auch, daß die Bischö­fe der Katho­li­schen Kir­che, die Not­la­ge aner­ken­nend das staat­li­che Ver­samm­lungs­ver­bot auch und gera­de auch für alle kirch­li­chen Ver­an­stal­tun­gen durch­set­zen. Jetzt darf nicht mehr öffent­lich Got­tes­dienst gefei­ert wer­den. Damit unter­wirft der Staat die Kir­chen so wie jede ande­re Ver­ei­ni­gung der Zivil­ge­sell­schaft einem Versammlungsverbot. 

Es gibt kei­nen über­zeu­gen­den Grund dafür, daß Chri­sten nun ver­lan­gen, daß der Staat sie zu pri­vi­le­gie­ren habe, daß sie wei­ter­hin sich ver­sam­meln dürf­ten, weil ihnen das so wich­tig sei, aber allen ande­ren dür­fe der Staat ein Ver­sam­meln ver­bie­ten um der Ein­däm­mung der Coro­naseu­che willen.

Not­zei­ten ver­lan­gen krea­ti­ve Ant­wor­ten. Die Juden kre­ierten im baby­lo­ni­schen Exil den syn­ago­ga­len Wort­got­tes­dienst als Sur­ro­gat für den nicht mehr mög­li­chen Tem­pel­kult. Auch wir erle­ben nun eine Vita­li­sie­rung einer Got­tes­dienst­form in den Zei­ten der media­len Kom­mu­ni­ka­ti­on, des Pri­ma­tes der vir­tu­el­len Welt in unse­rer Zeit der Post­mo­der­ne. Die Got­tes­dien­ste wer­den wie einst die von Luther so ver­schmäh­ten Pri­vat-Win­kel­mes­sen ohne eine Gemein­de, das Volk, gele­sen und sie wer­den per Medi­en für vie­le trotz­dem zugäng­lich gemacht.

Was ist dazu zu sagen?

Für eine gül­ti­ge Mes­se ist allein ein zele­brie­ren­der Prie­ster hin­rei­chend. Es ist eine refor­ma­to­ri­sche Irr­mei­n­ug, daß die Got­tes­dien­ste in erster Linie Ver­an­stal­tungn für die Gemein­de sind. 

Es ist auch ein Irr­tum, wenn gemeint wird, daß nur die Got­tes­dienst­be­su­cher einen Nut­zen von dem Got­tes­dienst zie­hen können.

Das Meß­op­fer wird von dem Prie­ster eben immer auch für nicht Anwe­sen­de appli­ziert. Es wird immer zuerst Gott dar­ge­bracht, Ihm zur Ehre, aber auch um der Ver­söh­nung mit Ihm. Des­halb wür­de der Staat sein Recht über­schrei­ten, wenn er den Got­tes­dienst ver­bö­te, denn das Gott Gezieh­men­de und von Ihm Gewoll­te darf der Staat nicht verbieten. 

Er darf aber sehr wohl alle Ver­samm­lun­gen ver­bie­ten, auch die kirch­li­chen, um so die Men­schen auch vor sich selbst zu schüt­zen. Da nun die Mes­sen in sehr erfreu­li­cher Viel­zahl durch Medi­en über­tra­gen wer­den, muß auch ein­ge­räumt wer­den, daß die Grup­pe der Kirch­gän­ger pri­vi­le­giert wird! Wir kön­nen den Wort­got­tes­dienst mit­hö­ren, mit­be­ten und mit­sin­gen, und für den geist­li­chen Nut­zen macht es kei­nen Unter­schied, ob ich eine Pre­digt live oder im Fern­se­hen über­tra­gen höre. Haupt­sa­che, ich höre sie. 

Es gibt nur ein wirk­li­ches Pro­blem, daß ich die Eucha­ri­stie nicht sakra­men­tal emp­fan­gen kann. 

Aber ich kann sehr wohl bei der Ele­va­ti­on Jesus Chri­stus in dem gewan­del­ten Brot und in dem Kelch anbe­ten und ihn dann geist­lich kom­mu­ni­zie­ren. Eine heut­zu­ta­ge fast ver­ges­se­ne Wei­se des Emp­fan­gens und Nie­ßens [gotisch niutan, alt­hoch­deutsch nioʒan; erhal­ten in genie­ßen und nutz­nie­ßen] des Altar­sa­kra­men­tes revi­ta­li­sert sich so, auch im Ver­bund mit der erfreu­li­chen Zunah­me der Aus­set­zun­gen des Aller­hei­lig­sten zu Sei­ner Anbetung. 

Kommt, las­set uns anbeten! 

Urka­tho­li­sche Fröm­mig­keits­for­men bele­ben sich so neu – ein Gewinn für das Frömmigkeitsleben! 

Aber es ist doch ein Ver­lust, daß wir nun nicht mehr sakra­men­tal die Eucha­ri­stie kom­mu­ni­zie­ren können.

Aber bevor wir gegen die staat­li­chen Schutz­maß­nah­men pro­te­stie­ren, wie wäre es, wenn wir selbst­kri­tisch uns befra­gen wür­den, ob wir und die­ses Ver­bot ein­ge­han­delt haben? 

Wie sol­len wir denn vom Staa­te ver­lan­gen, ein­zu­se­hen, daß uns Chri­sten der Kirch­gang etwas so Not­wen­di­ges ist, daß er uns die­sen nicht ver­bie­ten darf, wenn jeden Sonn­tag 90 und mehr Pro­zent der Katho­li­schen nicht zur Mes­se gehen und 97 Pro­zent der Evan­ge­li­schen nicht zu ihren Ver­samm­lun­gen! Beweist das nicht unüber­seh­bar, wie unwich­tig der Got­tes­dienst für die über­wäl­ti­gen­de Mehr­heit der Chri­sten ist! Und nun muß, da wir Chri­sten sind, auch von Gott die Rede sein. 

Als die From­men im baby­lo­ni­schen Exil ein­sa­hen, daß sie hier Gott kei­ne Opfer dar­brin­gen konn­ten, klag­ten sie da oder bekann­ten sie, daß Gott ihnen den Jeru­sa­le­mer Tem­pel nahm, weil sie soviel wider Gott gesün­digt hat­ten? Könn­ten wir Chri­sten nicht den Gedan­ken erwä­gen, ob Gott uns den Zugang zur sakra­men­ta­len Kom­mu­ni­on ver­sperrt, weil zu vie­le sakri­le­gisch die Kom­mu­ni­on emp­fan­gen, weil wir zu viel gegen Ihn sündigen?

Aber das Nega­ti­ve hat auch, wie auch die Kre­ierung des Syn­ago­gen­got­tes­dien­stes als Ersatz, etwas Posi­ti­ves. Die Kir­che ist mit ihren Got­tes­dien­sten in der Post­mo­der­ne ange­kom­men, denn sie zeich­net sich durch den Pri­mat der vir­tu­el­len Wirk­lich­keit aus. Es wird viel­leicht in Bäl­de eine Selbst­ver­ständ­lich­keit sein, daß zumin­dest jede von einem Bischof zele­brier­te Mes­se über Medi­en über­tra­gen wird und von Gläu­bi­gen so mit­ge­fei­ert wird. Ob wir es wol­len oder nicht, die Kir­che lebt jetzt in der Post­mo­der­ne, und so selbst­ver­ständ­lich in ihr das Tele­pho­nie­ren ist, und nicht dabei geklagt wird, daß man sich dabei nicht gegen­sei­tig in die Augen schaut so selbst­ver­ständ­lich muß uns die Mit­fei­er der Mes­se durch Medi­en werden.

Bild: Youtube/​Klo­ster Maria Engelport

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3 Kommentare

  1. Mich hat in der Tat nicht geschmerzt, dass man nun die Oster­mes­se, bzw. die Oster­nacht nicht wie sonst gefei­ert hat, außer Hoch­mut und Bos­heit und Gleich­gül­tig­keit und lust­vol­ler Schän­dung des hei­li­gen Mess­op­fers sah man da häu­fig sowie­so nichts, wenn auch die Lit­ur­gie und die ver­le­se­nen Bibel­tex­te Spu­ren der ein­sit­gen Herr­lich­keit enthielten.
    Viel­mehr hat mich die fort­wäh­ren­de Gleich­gül­tig­keit vie­ler Prie­ster und Lai­en geschmerzt, die ihre Chan­ce sahen, es ärger zu trei­ben als vor­her, durch Ver­bot der Mund­kom­mu­ni­on bzw. der Ent­wei­hung des Weih­was­sers, dadruch dass es das nicht mehr gab, auch wenn man sich etwas hät­te ein­fal­len las­sen kön­nen. Z.B. aus­tei­len durch eine Art Weih­was­ser­ge­fäß­spen­der, deren Griff man mit dane­ben ste­hen­dem Des­in­fe­ki­ti­ons­mit­tel rei­nigt. Oder einer hät­te dane­ben ste­hen kön­nen, und den Hahn bedie­nen. Jetzt hat man in mei­ner Gemein­de ein­fach die gan­ze Weih­was­ser­fla­sche, die den Ver­schluss von Bier­fla­schen hat­te hin­ge­stellt. Um die­se dann anzu­fas­sen und dann, mit einem Trich­ter, der sonst zum Ben­zin abfül­len gebraucht wird, Weih­was­ser abzufüllen.
    Nie hat man wäh­rend der Anbe­tung ein gemein­sa­mes Lied oder Gebet organisiert.
    Ja, offen­sicht­lich hat­ten die Prie­ster und auch vie­le Lai­en ihre Freu­de an der Ent­wei­hung, deren Chan­ce sie genutzt haben.
    Das zu sehen hat geschmerzt, nicht der Aus­fall an sich.
    Anson­sten ist die Aus­sa­ge, dass Chri­sten um Bevor­zu­gung bit­ten wür­den, falsch, wie der Abt Goesch zu recht gesagt hat, könn­te man in der Kir­che viel eher für die nöti­ge Sicher­heit, wie z.B.Scherheitsabstände sor­gen, als in Supermärkten.
    Erst recht wenn man bedenkt, dass noch Restau­rant­es auf waren, als die Ver­samm­lung zur Mes­se bereits ver­bo­ten war.
    Und wenn er die stän­di­ge Video­über­tra­gung einer Mes­se als rich­tig, ja not­wen­dig bezei­chent, gleich­zei­tig aber lobt, dass wir durch die Covid Kri­se wie­der ler­nen, uns geist­lich einer nicht sicht­ba­ren Mes­se anzu­schlie­ßen, so wie die ersten Chri­sten, so ist das ein ganz kla­rer Widerspruch
    Der Arti­kel ent­ält eini­ge Wahr­hei­ten, aber auch so eini­ge Trop­fen Gift.

  2. Ver­nünf­ti­ger, groß­ar­ti­ger Bei­trag. Man wür­de wün­schen und soll­te mei­nen, dass alle Katho­li­ken, die sich als tra­di­ti­ons­treu ver­ste­hen, das so ein­se­hen, ver­ste­hen und ent­spre­chend han­deln würden!

  3. Euca, wie Recht Sie doch haben, vol­le Zustimmung.
    Ich wür­de hier nicht von „Trop­fen Gift“ spre­chen, son­dern das Kind beim Namen nennen:

    In einer ver­meint­lich tra­di­tio­nell-katho­li­schen Phio­le wird uns gehö­rig Gift dar­in verabreicht.

    Die rea­le, sakra­men­ta­le Stär­kung (vor allem die Segens­gän­ge mit dem Aller­hei­lig­sten oder auch mög­li­che Ein­zel­seg­nun­gen unter Ein­hal­tung der behörd­lich vor­ge­schrie­be­nen Abstän­de) fehl­te und fehlt völlig. 

    Lau­er Kle­rus hat sich nur all­zu gern hin­ter den Kir­chen­mau­ern ver­steckt oder sich durch­aus „medi­al“ inszeniert.
    Die vie­len, wert­vol­len stil­len Hei­li­gen Meß­op­fer ver­gan­ge­ner Zei­ten waren durch­aus immer an den Sei­ten­al­tä­ren von beten­den Men­schen beglei­tet und gera­de die Anwe­sen­heit bei der Wand­lung war dem mit­tel­al­ter­li­chen Men­schen das Höch­ste, des­we­gen wer­den die Kir­chen­glocken noch zur Wand­lung bis heu­te geläu­tet. Gläu­bi­ge frü­he­rer Jahr­hun­der­te woll­ten beson­ders an Sonn­ta­gen bei meh­re­ren Wand­lun­gen in den Hei­li­gen Mes­sen dabei sein und gin­gen von Kir­che zu Kir­che, um betend das Myste­ri­um zu beglei­ten. Das ist ein ganz ande­rer Zugang und hat nichts mit dem zu tun, was uns hier der Arti­kel­ver­fas­ser glau­ben machen will. Wir haben kei­ne „vir­tu­el­le Kir­che“, son­dern eine ech­te, am Myste­ri­um durch die Gläu­bi­gen teil­neh­men­de Kirche.

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