
(Washington) Ab dem Ersten Adventssonntag ändert eine ganze Diözese die Zelebrationsrichtung ad orientem. Das Bistum Maasin auf den Philippinen kehrt zur Zelebrationsrichtung zurück, die fast die gesamte Kirchengeschichte hindurch in Geltung war – außer in den vergangenen 50 Jahren. Ein entsprechendes Dekret erließ der Diözesanbischof von Maasin, Msgr, Preciosos Cantillas, ein Salesianer.
Der Bischof von Maasin ist ein Suffragan des Erzbischofs von Cebu. Es wurde 1968 von Papst Paul VI. errichtet durch Herauslösung aus dem Bistum Palo. Maasin zählt rund 750.000 Katholiken. Das sind 89 Prozent der Bevölkerung. In 42 Pfarreien wirken 86 Priester. Die Zahl der Priester konnte von 36 im Jahr 1990 mehr als verdoppelt werden, während die Gesamtzahl der Katholiken im selben Zeitraum um rund 50 Prozent zunahm. Die Zahl der Ordensfrauen wuchs von 91 im Jahr 1990 auf 130 im Jahr 2016.
Bischof Cantillas ist der der zweite Bischof von Maasin. Er wurde 1998 von Papst Johannes Paul II. eingesetzt.
Da sich das heilige Meßopfer an Gott richtet, zelebrierte die Kirche es immer nach Osten hin, ad orientem, denn von Osten wird auch die Wiederkunft des Herrn erwartet. Die Zelebrationsrichtung wird ihrer Bedeutung nach auch versus Deum, ad Dominum oder ad Crucem genannt. Die Zelebrationsrichtung zum Volk hin wurde im Zuge der Ablehnung des sakramentalen Priestertums erst im 16. Jahrhundert durch Teile des Protestantismus eingeführt und1969/1970 durch eine revolutionäre Liturgiereform in der katholischen Kirche im Novus Ordo übernommen.
Am 24. November, dem letzten Sonntag im Kirchenjahr, an dem in der ordentlichen Form des Römischen Ritus das Christkönigsfest begangen wird, veröffentlichte Bischof Cantillas von Maasin ein Rundschreiben, mit dem er die Änderung der Zelebrationsrichtung offiziell machte. Darin heißt es, die Zelebrationsrichtung solle „Gott zugewandt (‚Ad Orientem, ad Deum‘)“ sein.
Für die Rückkehr zur überlieferten Zelebrationsrichtung der Kirche, um die theozentrische Ausrichtung des Meßopfers zu verdeutlichen und die anthropozentrische Verflachung zurückzudrängen, hatte sich bereits Papst Benedikt XVI. eingesetzt in der Form eines sanften Erstschrittes, indem er auf den Altar ein Kruzifix und Kerzenleuchter aufstellen ließ, so daß der Zelebrant, selbst bei Ausrichtung auf das Kirchenschiff hin, bei der Eucharistiefeier ad crucem, zum Kreuz hin zelebriert und nicht zum Volk.
Einen Schritt weiter ging 2016 der amtierende Präfekt der römischen Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung, Kardinal Robert Sarah. Er rief alle Priester des lateinischen Ritus auf, ab dem Ersten Adventssonntag zur Zelebrationsrichtung ad orientem zurückzukehren. Obwohl gut begründet, folgte eine harsche Polemik, in der sich Papst Franziskus selbst gegen seinen zuständigen Dikasterienleiter wandte. Kardinal Sarah änderte seine Position aber nicht, sondern wiederholte, daß es angemessener und liturgisch wie theologisch notwendig sei, zur überlieferten Zelebrationsrichtung zurückzukehren.
Das Bistum Maasin auf den Philippinen folgt ab kommenden Sonntag dieser Aufforderung. Bischof Cantillas verweist in seiner ausführlichen Begründung ausdrücklich auf das „sehr wichtige Liturgieverständnis, wie es von Kardinal Sarah erklärt wurde“:
„Gott, nicht der Mensch steht im Mittelpunkt der katholischen Liturgie. Wir kommen, um Ihn anzubeten. In der Liturgie geht es nicht um dich oder mich“.
In der Liturgie werde nicht „unsere eigene Identität“ zelebriert, oder „unsere Kultur oder unsere örtlichen, religiösen Bräuche“. In der Liturgie gehe es zuallererst und vor allem um Gott, und darum, was Er für uns getan habe und tue.
„Gott in den Mittelpunkt stellen“, ist auch das Hauptanliegen des Bischofs von Maasin, mit dem er die Richtungsänderung in der Zelebration begründet. Zelebrant und Gläubige sollen ab dem Ersten Adventssonntag gemeinsam in dieselbe Richtung auf Gott schauen.
Die Priester sollen die Gläubigen auf angemessene Weise auf die Rückkehr zur überlieferten Zelebrationsrichtung aufklären und deren Bedeutung für die Liturgie erklären.

Text: Giuseppe Nardi
Bild: Diözese Maasin/Mundabor (Screenshots)
Na also es geht doch!
Ein mutiger Entschluss in diesen Zeiten. Mal gespannt was Sancta Martha dazu sagt.….
Mater Ecclesiae ist sicher hoch erfreut und stimmt von Herzen zu.
Ich denke nicht daß ‚wenn ein Priester in Rom Beschwerde einlegt,
das Dekret bestand hat,
den sonst könnte jeder Bischof Priester zur Zelebration Versus Populum verpflichten
den das ist seit der Editio Typica 2002 kein Indult mehr sondern ausdrücklich im Meßbuch vorgesehen
Wenn also ein Bischof eine Möglichkeit unterbinden kann die das Meßbuch vorsieht muß´das in beide Richtungen gehen