
Der Salesianer und Missionar, Pater Martin Lasarte, gab nach den offiziellen Abstimmungen vom vergangenen Samstag seine eigenen Voten zur Amazonassynode ab. Der Uruguayer verließ seine Heimat in jungen Jahren, um als Missionar nach Afrika zu gehen. 25 Jahre wirkte er in Angola. Als Priester und als Missionar, der aus einem Nachbarland zu Brasilien stammt, das den größten Anteil am Amazonasbecken hat, unterzog er die Synode einer persönlichen Beurteilung. Sein Urteil fällt gemischt aus. Auf zehn Punkte, die P. Lasarte unter „gefällt mir“ summiert, fand er neun Punkte, die ihm nicht gefallen. Sein Bemühen, einen leicht positiven Überhang vorlegen zu können, ändert nichts daran, daß das Gewicht seiner Ausführungen auf jenen Punkten liegen, die er als „gefällt mir nicht“ kennzeichnet. Seine Kritik wurde von der Presseagentur Asia News veröffentlicht. Hier seine wesentlich artikulierteren neun Punkte, die ihm „nicht gefallen“:
1
Zuviel Energie wurde innerkirchlichen Problemen gewidmet, „besonders jenen der ‚viri probati‘ und der ‚Diakonissen‘“. Diese Themen, zu denen es keinen wirklichen Konsens gibt, verbrauchten zu viele Kräfte, was zu Lasten „der Qualität und aller anderen Aspekte, zu denen Konsens herrscht“ ging.
2
Die „regionale Selbstbezogenheit“ der Synode. Das Verständnis von Synodalität sei sehr anpassungsfähig, vielleicht zu sehr. Fragen, die für die Weltkirche von Bedeutung sind, sollten auch auf weltkirchlicher Ebene besprochen werden und nicht auf einer Regionalsynode, so z.B. das Thema der kirchlichen Ämter und des Weihesakraments.
3
Der Synode fehlte ein tieferer Sinn für kirchliche Selbstkritik. Es habe zwar „das übliche mea culpa“ zu den üblichen Themen gegeben. Es fehlte aber, was wesentlicher gewesen wäre, an Selbstkritik „für die fehlende pastorale Wirkung der vergangenen 50 Jahre“ im Amazonas. „Was sind die Gründe für die pastorale Armut und die Fruchtlosigkeit?“ Diese Frage sei nicht gestellt worden. „Meines Erachtens wurden die Themen der Säkularisierung, des kulturellen Anthropologismus, der sozialen Ideologisierung der Seelsorge, des Fehlens glaubwürdiger, kohärenter und leuchtender Zeugnisse der Heiligkeit der Amtsträger (das Phänomen der vielen, die ihr Ordensleben und ihr Priestertum aufgegeben haben oder ein zweifelhaftes Leben führen) wurden nicht ausreichend behandelt.“
4
„Neue Knöpfe für ein altes Kleid. Meiner Meinung nach wurden die grundlegendsten Probleme der Evangelisierung nicht berührt: die Ursachen des Berufungsmangels; die schlechte Seelsorge allgemein; das Fehlen einer guten Familienseelsorge; ein Katechumenat, das Glauben und Leben verschmelzen läßt; das völlige Fehlen einer Jugendpastoral (im Dokument findet sich der Begriff nicht); folglich die nicht existente Berufungspastoral und der Mangel an Vitalität der kleinen, christlichen Gemeinschaften.“ Auch die kirchlichen Bewegungen und neuen Gemeinschaften werden im Dokument nicht erwähnt. „Wie das? Gibt es sie wirklich nicht im Amazonasgebiet?“ Das Thema der „Neuevangelisierung“ sei ebenfalls ein großer Abwesender bei der Synode gewesen. Es fehle an Dynamik, so der Missionar: „Was sind die neuen Wege, die von der Synode vorgeschlagen werden? Nur neue Strukturen und die Weihe von viri probati… Mir scheint, daß diese Neuheit sehr arm ist. Es handelt sich um neue Knöpfe auf einem alten Kleid. Das neue Kleid, das wir mit neuem Eifer anlegen müssen, ist aber eine Frage des Glaubens: sich mit Christus kleiden.“
5
„Die Rede ist von einem ‚Amazonas-Ritus‘ für die Liturgie.“ Es bestehe damit die Gefahr, so der Missionar, in die Falle eines „theoretischen Laborexperiments“ von Pastoralwissenschaftlern zu geraten. Es gebe eine enorme Vielfalt an Amazonas-Kulturen, allein 390 Sprachen. Eine Inkulturation des Evangeliums habe „aus dem wirklichen Leben heraus, langsam, durch vernünftige Anpassung zu erfolgen, durch das, was wirklich authentisch ist, damit wirklich das christliche Geheimnis vermittelt wird“. Dabei sei auf eine oberflächliche und allgemeine Folklore zu verzichten.
6
Die „Klerikalisierung der Laien“. Die Frage der Weihe von verheirateten Männer hätte, wo sie unerläßlich erscheine, auch „auf ordentlichem Wege“ mit den bereits vorhandenen Instrumenten gelöst werden können, so der Missionar: Das Kirchenrecht sieht in speziellen Fällen die Dispens vom Zölibat vor (CIC, 1047), anstatt eine generelle Lösung wie jene der „viri probati“ anzustreben. Darauf wurde von Kardinal Gracias von Indien aufmerksam gemacht. Auf der Synode, so Pater Lasarte, wurden auch die Erfahrungen anderer Gegenden mit ähnlichen Problemen berichtet, und wie sie gelöst wurden, „aber dieser Vorschlag wurde nicht geschätzt“. Das Thema der Synode „war leider“ die Weihe von verheirateten Männern, während die anderen Themen im Schatten blieben. „Für die Medien und im Volksmund wird diese Synode genau das sein: die Synode der viri probati“ (der verheirateten Priester).
7
Nicht gefallen hat dem Missionar auch die „weltliche Sicht“ der kirchlichen Dienste, besonders der Frauen als „geweihte Diakonissen“. Wann immer dieses Thema behandelt werde, tauchen vor allem weltliche Argumente auf, die aber nicht oder nur wenig mit dem Evangelium zu tun haben: „Das ist der Moment, Frauen zu weihen; „Wir haben das Recht“, „Auch Frauen sollen Macht haben“… Das seien Aussagen für Parlamente, aber nicht für eine Bischofssynode, wo es um das Licht des Evangeliums, der Tradition und des kirchlichen Lehramtes geht. Dieses Thema stehe „zu sehr unter dem starken Druck der vorherrschenden Kultur“. Der Salesianer stößt sich auch an einem „zu starken Parlamentarismus“, der von ihm bei der Synode wahrgenommen wurde. Es mangelte ihm an einem Synodengeist, der die Unterscheidung der Geister suche. Als Negativbeispiel zitiert er in diesem Zusammenhang die Aussage: „Wir sind Vertreter der Amazonas-Völker und müssen die von ihnen gemachten Vorschläge voranbringen“.
8
Als Gefahr nennt P. Lasarte auch, die Kirche als „Organisation“ zu sehen und zu einer NGO zu machen. Es sei „sehr schön“, daß die Kirche gut organisiert sich um die Caritas kümmere. Sie dürfe aber nicht „nach pragmatischen, weltlichen und organisatorischen Kriterien wie eine NGO“ geleitet werden. Damit werde das eigentliche Wesen der Kirche erstickt und ihr Leben und ihr Handeln auf „Sozialdienst“ und Lobbyismus für bestimmte Anliegen reduziert. „Diese Reduzierung scheint mir bei verschiedenen Synodenteilnehmern sehr präsent zu sein.“ Damit werde es aber keine fruchtbringende Seelsorge geben.
9
Die Atmosphäre auf der Synode sei zwar einigermaßen ruhig, brüderlich und respektvoll gewesen, doch habe es – gerade am Schluß – nicht an störender Dialektik gefehlt, indem behauptet wurde, auf der einen Seite gebe es den Club der Pharisäer, die vom Neuen verängstigt an der Doktrin kleben und sich dem Heiligen Geist verschließen, während auf der anderen Seite jene seien, die auf die Stimme des Volkes hören, ohne Angst seien und daher offen für das Neue und den Heiligen Geist…
Text: Giuseppe Nardi
Bild: MiL
„…auf der einen Seite gebe es den Club der Pharisäer, die vom Neuen verängstigt an der Doktrin kleben und sich dem Heiligen Geist verschließen, während auf der anderen Seite jene seien, die auf die Stimme des Volkes hören, ohne Angst seien und daher offen für das Neue und den Heiligen Geist…“
Es ist schon interessant, mit welcher einseitigen und von daher spalterischen Scheuklappenargumentation die Synodenväter – zuoberst Bergoglio – alle Andersdenkenden diffamieren als „Club der Pharisäer, die sich dem [un-]heiigen Geist veschließen“, ja als tote Mumien, die an der „Doktrin kleben“.
Dabei sind es gerade die Andersdenkenden, die sich gar kein Gehör verschaffen konnten und erst gar nicht auf die Synode eingeladen wurden.
Wieder zeigt die ausgestreckte Hand mit 3 Fingern auf den Richtenden: ihnen selber mangelt es an dem wirklich Neuen, das nicht durch die Welt und die Anpassung an sie kommt, sonder durch den Heiligen Geist Jesu Christi.
Der Heilige Geist ist es ganz sicher nicht, der auf der Synode gewest hat.
Auch Bischof Eleganti ließ dies vor kurzem in einer Videobotschaft durchblicken.
Sehr treffen kommentierte ein Unser den verschriftlichten Beitrag des Bischofs, indem er sich einen Rückblick auf die vorläufigen Früchte des gegenwärtigen ontifikats erlaubte:
Ich erlaube mir zu zitieren:
„Wann ist manifest, daß jemand nicht mehr katholisch ist, und wann genau geschieht dann was?
Wir haben nun ganz klare und eindeutige, theologisch belegte und logische Klarstellungen und Zurückweisungen des Tuns von F. und seiner Entourage durch die Kardinäle Meisner, Brandmüller, Caffarra, der Bischöfe Mutsaerts und Schneider sowie viele indirekte Stellungnahmen der Kardinäle Woelki, Cordes, der Erzbischöfe Chaput, Gänswein, der Bischöfe Paprocki, Laun, Oster, Ipolt, Voderholzer, Zdarsa.
Was muß die Junta denn noch anstellen nach Orgien, Großkorruption, Zerstörung von Orden und Aufbrüchen, von Instituten und Lehre – also quasi nach Aufhebung der 10 Gebote: das 10. (Sozialismusverherrlichung), das 9. (AL), das 8. (Stichwort Viganò), das 7. (Franziskaner der Immacolata), das 6. (AL+Homo), das 5. (Verharmlosung der Abtreibung, Institut JPII), das 4. (Hagan Lio, Karnickel), das 3. (Lächerlichmachung der Frommen), das 2. (F.-Flüche, bookofinsults) und nun das 1. (Pachamama). Nach der Idolatriesache kann es kein Business as usual mehr geben. Heiliger Rest, handele jetzt!“
Die Synode war eine Veranstaltung,
um die Kirche noch mehr zu zerstören.
„Man muß Gott mehr gehorchen, als den Menschen“