
(Rom) Die Amazonassynode spreche zwar viel über „Inkulturation“, aber wenig über „Purifikation“. Damit reagierte Kardinal Kurt Koch, der Vorsitzende des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen, offenbar auf Kritik an der Synode, die er indirekt unterstützte.
Kritisiert wurde, daß im Rahmen der Synode heidnische und pantheistische Elemente gefördert und ein geschöntes Bild vom Amazonas gezeichnet werde. Dort gibt es Indio-Völker, die noch Kindestötung und Euthanasie praktizieren, was mit dem christlichen Glauben inakzeptabel ist. Daher sei die Forderung, die indigenen Kulturen rundweg zu schützen und zu erhalten, eine unzulässige Verallgemeinerung.
Kardinal Koch sagte nun, daß auf der Synode zwar viel über Inkulturation diskutiert, aber nicht aber die Notwendigkeit bedacht werde, daß auch über die Elemente der Amazonas-Kulturen zu sprechen sei, die „zu reinigen“ seien, weil sie „nicht gut“ sind.
In einem Interview mit EWTN News sagte der Kardinal am Mittwoch:
„Ich habe den Eindruck, daß die Bischöfe während dieser Synode hauptsächlich über Inkulturation und nicht viel über Purifikation gesprochen haben. Ich habe auch in meiner Gruppe [der Circuli Minores] danach gefragt, welche Elemente wir reinigen müssen, und habe keine klare Antwort erhalten.“
Kardinal Koch stellte klar, daß „Evangelisierung immer Inkulturation braucht, weil das Evangelium in verschiedenen Kulturen verstanden werden muß.“
Das bedeute aber:
„Wir müssen zwei Dinge berücksichtigen: einerseits die Inkulturation und andererseits die Reinigung der Kultur, weil nicht alle Dinge in anderen Kulturen gut sind.“
Es gelte eine Reihe unterschiedlicher Herausforderungen und Probleme zu bewältigen. Es brauche vor allem, so der Kardinal, eine klare Unterscheidung der Geister, um zu erkennen, welche Dinge von anderen Kulturen beibehalten und übernommen werden können, „um das Evangelium besser zu verstehen“.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: InfoVaticana