
Liebe Brüder und Schwestern,
in der Apostelgeschichte sehen wir, wie Gott die Verbreitung des Evangeliums schöpferisch begleitet. Gott will, dass seine Kinder offen werden für die Universalität des Heils, dass nämlich alle Menschen zum Heil gerufen sind.
Zeuge dieses Prozesses der „Solidarisierung“ ist der heilige Petrus. In einer Vision zeigt ihm der Herr, dass nicht die Kategorien rein und unrein zählen, sondern der Mensch und die Absicht seines Herzens. Dies ist eine entscheidende Wende im Leben des Apostels und macht ihn fähig, dem Auftrag Gottes Folge zu leisten: Petrus sucht den Heiden Cornelius in seinem Haus auf – undenkbar für einen gläubigen Juden – und bringt ihm die Botschaft des Heils in Christus. Der Heilige Geist kommt auf Cornelius herab, und Petrus tauft ihn und sein ganzes Haus. Die Gemeinde in Jerusalem macht ihm deswegen zunächst Vorhaltungen, Petrus aber erfährt durch die Begegnung mit Cornelius eine tiefere Gemeinschaft mit Gott und den anderen. Er hat begriffen, dass Israel durch seine Auserwählung Vermittler des Segens Gottes unter den Völkern sein soll. Als missionarische Jünger sind wir gerufen, das schöpferische Wirken Gottes, der »will, dass alle Menschen gerettet werden« (1 Tim 2,4), nicht zu behindern, sondern die Begegnung der Menschen mit dem Herrn zu fördern.
Mit Freude heiße ich die Brüder und Schwestern deutscher Sprache willkommen. Insbesondere begrüße ich die Pilger aus Schapen, die Schützen aus Drolshagen-Schreibershof und die vielen Jugendlichen, vor allem die Gruppe der Schulen der Brede. Bitten wir den Herrn, dass er uns immer die neuen Wege erkennen lasse, die er uns öffnet, damit wir das Evangelium in Welt von heute verkünden.
Bild: Vatican.va (Screenshot)