
Liebe Brüder und Schwestern,
in der Apostelgeschichte berichtet der heilige Lukas von Schwierigkeiten innerhalb der christlichen Gemeinschaft: Es gibt Klagen, weil ein Teil der Witwen bei der Versorgung übersehen wurde. Die Apostel sind sich ihrer vorrangigen Verantwortung für die Verkündigung des Evangeliums bewusst und lösen dieses Problem, indem sie sieben Männer einsetzen, die sich als Diakone der Fürsorge der Armen widmen sollen.
Dieses Zusammenspiel zwischen dem Dienst des Wortes und dem Dienst der Nächstenliebe stellt den Sauerteig dar, der die Kirche wachsen lässt. Unter den Diakonen sticht der heilige Stephanus hervor: Er evangelisiert kraftvoll und wird dafür verleumdet. Vor Gericht legt er vorbehaltlos Zeugnis für Christus ab, die Mitte der ganzen Heilsgeschichte. Bei seiner Steinigung zeugt Stephanus von dem „Stoff“, aus dem ein Jünger Christi gemacht ist: Er legt sein Leben in die Hände Gottes und verzeiht seinen Peinigern. So ist Stephanus durch den Heiligen Geist Christus ganz gleich geworden. Auch heute ist die Kirche reich an Märtyrern, die der Same neuer Christen sind. Die Märtyrer sind die wahren Sieger, da sie den Sauerstoff des Reiches Gottes eingeatmet haben und ihn in die Welt gebracht haben, damit die Menschen zum wahren Leben gelangen.
Herzlich grüße ich die Pilger aus den Ländern deutscher Sprache. Bitten wir darum, dass wir nach dem Vorbild des heiligen Stephanus durch unser Zeugnis des Glaubens und der Liebe den Menschen die Schönheit des Antlitzes Christi aufstrahlen lassen können.
Bild: Vatican.va (Screenshot)