
Von einer Katholikin*
Am 29, Juni, dem Hochfest der Apostel Petrus und Paulus, weihte S.E. Czeslaw Kozon, Diözesanbischof von Kopenhagen, in Heimenkirch sechs Kandidaten des Priesterseminars der Petrusbruderschaft aus Wigratzbad.
Die Gnadenfülle einer Priesterweihe im außerordentlichen Ritus erleben zu dürfen war für mich ganz und gar „außerordentlich“. Die Schönheit und Heiligkeit der Weiheliturgie zog mich hinein in dieses wunderbare Geschenk Gottes. Wenn der Bischof den Weihekandidaten die Hände auflegt und alle anwesenden Priester einem nach dem anderen es ihm gleichtun, wird Weitergabe sichtbar, spürbar im nicht endenwollenden Vorüberzug der Priester, und es ist, als sähen wir in die Zeit, in der mit Jesus alles begann, zurück und ganz gegenwärtig hinein. Wir dürfen dieses Geschenk, das der Herr uns mit Seinen Priestern macht, gläubig empfangen. Ja, es ist ein wunderbares Geschenk Gottes. Er hat diese Männer berufen, sie haben Ihn gehört, und jetzt besiegeln sie ihre Liebe und Hingabe endgültig. Der Bischof salbt ihre Daumen, Zeigefinger und inneren Handflächen mit dem heiligen Katechumenenöl, damit der Herr sie „weihen und heiligen möge (…) , damit alles, was sie segnen werden, gesegnet sei, und was sie weihen werden, geweiht und geheiligt sei“. Diese geheiligten Hände küssen wir, wenn wir den Primizsegen eines Priesters empfangen. Diese geheiligten Hände wandeln von nun an Brot und Wein in den Leib und das Blut unseres Herrn Jesus Christus und spenden uns das Altarsakrament.
Es ist ein Akt der göttlichen Gnade, die überfließt und auch auf uns kommt im Moment des sich Schenkens an den Herrn, in dem die Kandidaten für immer auf Ehe und Familie verzichten und zölibatär leben um des Himmelreichs willen, als Vorgriff auf das kommende Reich Gottes. Und die Priester lassen sich vom Herrn gleichzeitig zum Geschenk machen, aus Liebe zu Ihm und zu den Menschen, sie schenken sich uns, sie schenken uns Jesus Christus durch sich selbst, wir brauchen sie und wir müssen sie lieben, wir müssen sie ehren, wir müssen für sie beten, damit sie keusch und rein und treu in der Wahrheit bleiben.
Sie sind unersetzlich und nicht ersetzbar, auch nicht durch ein allgemeines Priestertum der Gläubigen oder verheiratete Männer und Frauen. Es sind Männer wie die Jünger, die der Herr in Seine Nachfolge berufen hat. Beten wir um die Berufung vieler frommer und heiligmäßiger Priester!
Denn der Priester Christi und die heilige Eucharistie sind untrennbar, wobei die Sakramentalität des Priesters auf sein eucharistisches Handeln in persona Christi hingeordnet ist.
„Das Priestertum ist die Liebe des Herzens Jesu“,
sagte der heilige Pfarrer von Ars. Wer je das Glück hatte, bei einer Priesterweihe gläubig zugegen sein zu können, schließt sich den begeisterten Worten Jean-Marie Vianneys an:
„Oh, wie groß ist der Priester! … Gott gehorcht ihm: Er spricht zwei Sätze aus, und auf sein Wort hin steigt der Herr vom Himmel herab und schließt sich in eine kleine Hostie ein.“
„Ohne das Sakrament der Weihe hätten wir den Herrn nicht. Wer hat ihn da in den Tabernakel gesetzt? Der Priester. Wer hat Eure Seele beim ersten Eintritt in das Leben aufgenommen? Der Priester. Wer nährt sie, um ihr die Kraft zu geben, ihre Pilgerschaft zu vollenden? Der Priester. Wer wird sie darauf vorbereiten, vor Gott zu erscheinen, indem er sie zum letzten Mal im Blut Jesu Christi wäscht? Der Priester, immer der Priester. Und wenn diese Seele [durch die Sünde] stirbt, wer wird sie auferwecken, wer wird ihr die Ruhe und den Frieden geben? Wieder der Priester … Nach Gott ist der Priester alles! … Erst im Himmel wird er sich selbst recht verstehen.“
Beten wir und danken wir, daß es immer heiligmäßige Priester geben möge, die zeigen, daß die Untreue und der Verrat, den einige Seiner Diener am Herrn üben, nicht das Antlitz der Kirche Christi entstellen können.
Laudetur Jesus Christus!
Bild: fsspwigratzbad.blogspot.com (Screenshots)