Der Fall Tom Flamez

Hoffähigkeit der Pädophilie unter Papst Franziskus


Tom Flamez ist seit Jahren abgetaucht.
Tom Flamez ist seit Jahren abgetaucht.

Von Fer­di­nand Boischot. 

Anzei­ge

Tom Fla­mez wur­de 1971 im Süd­osten von West­flan­dern in Bel­gi­en (Bis­tum Brüg­ge) in Beve­ren an der Leie geboren. 

1989 trat er in das Groot­se­mi­na­rie von Brüg­ge, das bischöf­li­che Prie­ster­se­mi­nar ein.

1996 wur­de er vom dama­li­gen Bischof von Brüg­ge, Roger Vang­he­lu­we, (Bischof 1985–2010) zum Prie­ster geweiht. 

Vang­he­lu­we beging 1978–1988 lang­jäh­ri­gen, sexu­el­len Miß­brauch an sei­nem eige­nen min­der­jäh­ri­gen Nef­fen. Unter sei­ner Amts­füh­rung dege­ne­rier­te das Prie­ster­se­mi­nar in Brüg­ge zu einer Brut­stät­te von Pädo- und Homophilie. 

Nach sei­ner Prie­ster­aus­bil­dung wur­de Fla­mez zusätz­lich noch kir­chen­ju­ri­stisch weitergebildet. 

Seit die­sen Zei­ten war er sehr freund­schaft­lich mit Patrick Degrieck ver­bun­den, der eben­falls Prie­ster im Bis­tum Brüg­ge und Kir­chen­ju­rist ist. Bei­de ver­ga­ßen übri­gens nie, Bischof Roger Vang­he­lu­we zu sei­nem Geburts­tag zu gra­tu­lie­ren, wobei sie ihn meist zusam­men besuch­ten und ein Geschenk mitbrachten.

Bischof Roger Vangheluwe

2002 wur­de Fla­mez als Prie­ster­leh­rer im bischöf­li­chem Col­lege von Ypern für Reli­gi­on und Geschich­te eingesetzt.

Ausgeprägte Histrionie

Er zeigt hier über meh­re­re Jah­re eine aus­ge­präg­te His­trio­nie mit vie­len, auf­fal­lend schockie­ren­den und sexua­li­sier­ten Äuße­run­gen gegen­über den Schülern. 

Bei einem Schul­fest 2006 mach­te­Fla­mez einen 16-jäh­ri­gen Schü­ler mit Limon­cel­lo betrun­ken und begrabsch­te ihn am Unterleib. 

Die skan­da­lö­se Bom­be platz­te, die Poli­zei ermit­tel­te. Es wur­den ins­ge­samt 157 (!) Kla­gen wegen schlüpf­ri­ger Spra­che und Sexua­li­sie­rung beim Unter­richt erhoben.

Vang­he­lu­we tob­te, weil der Fall trotz ange­bo­te­ner Geld­zah­lung nicht still­ge­hal­ten wer­den konnte. 

Fla­mez wur­de ver­haf­tet, aus dem Schul­dienst ent­las­sen und von Bischof Vang­he­lu­we in eine ande­re Pfar­rei im Bis­tum (18 km ent­fernt) versetzt. 

Das Gericht ver­häng­te die Auf­la­ge gegen Fla­mez, nicht mehr mit Jugend­li­chen in Kon­takt zu tre­ten. Trotz­dem such­te Fla­mez in sei­ner neu­en Pfar­rei fast sofort den Kon­takt zu einem Mäd­chen und fing über das Inter­net eine inten­si­ve Kor­re­spon­denz an. 

Ganz unbe­kannt war Fla­mez in sei­nem neu­en Pfarr­ort dann aber doch nicht. Der Groß­va­ter des Mäd­chens geriet an die Kor­re­spon­denz, mel­de­te alles bei der Poli­zei und Fla­mez ver­schwand zu Büro­ar­bei­ten in die Kel­ler des Prie­ster­se­mi­nars von Brügge. 

Im Febru­ar 2010 wur­de Bischof Vang­he­lu­we als Pädo­phi­ler und Kar­di­nal Dan­neels als Ver­tu­scher von pädo­phi­lem Miß­brauch ent­larvt. In der fol­gen­den „Ope­ra­ti­on Kelch“ wur­de dann die bei­spiel­lo­se Ver­rot­tung der katho­li­schen Kir­che in Bel­gi­en dokumentiert.

Krampfhaftes Schweigen und frisierte Akten

Im Bis­tum Brüg­ge wur­de krampf­haft eisern geschwie­gen. Latent war im Ordi­na­ri­at sehr viel Sym­pa­thie für Vang­he­lu­we vor­han­den, und der über­gro­ße Teil des Semi­nars war homophil.

In Febru­ar 2013 trat Papst Bene­dikt XVI. zurück. Unter Papst Fran­zis­kus und sei­nem neu­en Regie­rungs­stil wur­de mit der Reak­ti­vie­rung von Tom Fla­mez begon­nen: Fla­mez wur­de in der Senio­ren­pa­sto­ral weit ent­fernt, an der Küste, eingesetzt. 

Sein Freund Patrick Degrieck, prak­ti­scher­wei­se Kir­chen­ju­rist im Bis­tum Brüg­ge, berei­te­te die Akten für die Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on (damals noch unter der Lei­tung von Kar­di­nal Ger­hard Mül­ler) vor. Er fri­sier­te und eli­mi­nier­te. Daß Tom Fla­mez bei einer Senio­ren­fahrt gera­de die klei­ne Gemein­de, wo er sei­ne schlüpf­ri­ge E‑Mail-Kor­re­spon­denz geführt hat­te, für eine Kaf­fee-und-Kuchen­pau­se aus­er­ko­ren hat­te und sich inzwi­schen allen Auf­la­gen zum Trotz wie­der mit Firm­lin­gen beschäf­tig­te (er war auf Face­book auf vie­len Fotos zu sehen), wur­de tun­lichst verschwiegen. 

Bischof Jozef De Kesel, Nach­fol­ger Vang­he­lu­wes als Bischof von Brüg­ge (2010–2015) und seit­her Erz­bi­schof von Mecheln-Brüs­sel, schick­te die spe­zi­ell prä­pa­rier­ten Akten nach Rom und bekam die von ihm gewünsch­te, gün­sti­ge Einschätzung. 

Am 28. Okto­ber erschien auf ker­knet, der Web­site der bel­gi­schen Bischö­fe, die klei­ne, dür­re Mel­dung, daß „Sehr Hoch­wür­di­ger Herr Tom Fla­mez in Mid­del­ker­ke (Bel­gi­sche Küste) pasto­ral ein­ge­setzt wird“.

Bei aller omer­tà (Ver­schwie­gen­heit) im Bis­tum Brüg­ge explo­dier­te jetzt ein Shits­torm: das Hotel- und Restau­ra­ti­ons­ge­wer­be pro­te­stier­te laut­hals, Bischof De Kesel ver­tei­dig­te sich aggres­siv, daß „jeder­mann eine zwei­te Chan­ce ver­dient“ (29.10.14) – Fla­mez hat­te aller­dings schon vier Chan­cen ver­geigt –, daß „der Bischof nicht auf sei­ne Ent­schei­dung zurück­keh­ren wird“ (30.10.14) und daß „alles von der Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on (Kard. G. Mül­ler) abge­seg­net war“. 

Inner­halb von 24 Stun­den brach das Lügen­ge­bäu­de von De Kesel und sei­nem Bis­tums­stab zusammen. 

Am Frei­tag­mor­gen 31.10.2014 stand auf ker­knet die eben­so dür­re, klei­ne Mel­dung, daß „SHH T. Fla­mez den Bischof bit­tet, die Ernen­nung nicht antre­ten zu müs­sen“.

Gesichtswahrendes Gelabere bis zum Ende 

Fla­mez, von der flä­mi­schen Pres­se gejagt, kam dann vor­über­ge­hend bei sei­nem Freund Degrieck unter, neben­her auch Spi­ri­tus rec­tor des Klö­ster­chens Unse­rer Lie­ben  Frau von den Sie­ben Schmer­zen.

Seit­dem ist Fla­mez verschwunden. 

Hin­ter­her wur­de bekannt, daß Fla­mez übri­gens 2010 dem raus­ge­schmis­se­nen Pädo­bi­schof Vang­he­lu­we bei sei­nem Umzug gehol­fen hat­te und ihn nach Sar­cel­les-les-Bel­les in Zen­tral­frank­reich kut­schiert hatte. 

In der Fol­ge die­ser „Aller­hei­li­gen­of­fen­si­ve 2014“ wur­den zahl­rei­che pädo­phi­le Prie­ster im Bis­tum Brüg­ge entlarvt.

„Der Bichof (De Kesel) ist stark ange­schla­gen“, so damals ein Bistumsmitarbeiter. 

Weni­ge Mona­te spä­ter nahm Papst Fran­zis­kus den alters­hal­ber gemäß Kir­chen­recht ein­ge­reich­ten Amts­ver­zicht von Msgr. André Léo­nard als Erz­bi­schof von Mecheln-Brüs­sel mit sofor­ti­ger Wir­kung an. 

Erz­bi­schof Léo­nard wur­de aus sei­nem Erz­bis­tum und Bel­gi­en ver­bannt und zog sich in die süd­fran­zö­si­schen Alpen zurück.

13 Mona­te nach dem Fall Fla­mez, ernann­te Papst Fran­zis­kus im Dezem­ber 2015, den Bischof von Brüg­ge Jozef De Kesel trotz allem zum neu­en Erz­bi­schof von Mecheln-Brüs­sel und kre­ierte ihn 2016 zum Kardinal. 

Kar­di­nal Ger­hard Mül­ler wur­de von Fran­zis­kus 2017 an die Tür gesetzt und tüch­ti­ge Mit­ar­bei­ter der Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on wur­den entfernt. 

2018 ernann­te Fran­zis­kus Koen­raad Van­hout­te, den lang­jäh­ri­gen Regens des homo-durch­seuch­ten Prie­ster­se­mi­nars von Brüg­ge und graue Emi­nenz von Vang­he­lu­we und De Kesel, zum Weih­bi­schof in Mecheln-Brüssel. 

Die Lavendelmafia formiert sich neu 

Ins­ge­samt kann die Anzahl der Kon­takt­per­so­nen von Fla­mez (Schü­ler, Opfer, deren direk­te Fami­li­en­mit­glie­der, Kol­le­gen, Mit­stu­den­ten am Semi­nar, pasto­ra­le Grup­pen, Bis­tums­vi­ka­ri­at, Poli­zei  usw.) in West­flan­dern auf etwa min­de­stens 1000 geschätzt werden. 

Auch auf der west­flä­misch-moder­ni­sti­sche Web­site www​.pre​ken​.be mit Pre­dig­ten der Moder­ni­sten stand Fla­mez noch sehr lan­ge mit eini­gen ein­schlä­gi­gen Elaboraten. 

Und kei­ner will etwas gewußt haben… 

In dem Offe­nen Brief an die Bischö­fe über Häre­sie von Papst Fran­zis­kus, ver­öf­fent­licht in der Oster­wo­che 2019 ( 26.04.2019), wur­de der Fall Tom Fla­mez und das Fehl­ma­nage­ment von Bischof Jozef De Kesel aus­drück­lich genannt.

Text: Fer­di­nand Boi­schot
Bild: Adel­an­te la fe/knack.be (Screen­shots)

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