
Liebe Brüder und Schwestern,
die Frucht der Ausgießung des Geistes an Pfingsten war, dass viele Menschen das Heil in Christus annahmen und die Taufe empfingen. Der Evangelist Lukas stellt uns die Kirche von Jerusalem als Vorbild jeder christlichen Gemeinschaft vor Augen, die sich durch das Leben in Brüderlichkeit als Familie Gottes auszeichnet und Nährboden für das Werk der Evangelisierung wird.
Die frühen Christen hörten auf die Unterweisung der Apostel, teilten die geistlichen und materiellen Güter miteinander, brachen das Brot und sprachen im Gebet mit Gott. Der Individualismus wurde so zugunsten der Einheit und der Nähe zueinander überwunden. Gerade weil die Christen gemeinsam miteinander unterwegs sind und füreinander sorgen, kann die Kirche ein authentisches liturgisches Leben führen. Die Liturgie drückt das Wesen der Kirche aus, sie ist ihr Atem, sie ist der Ort, wo wir dem Auferstandenen begegnen und seine Liebe erfahren, um sie in diese Welt zu bringen. Der Herr selbst gewährleistet das Wachstum der Kirche und so mögen unsere Gemeinschaften immer mehr zu Orten der Begegnung mit Gott und des brüderlichen Teilens, zu offenen Türen hin zum himmlischen Jerusalem werden.
Einen herzlichen Gruß richte ich an die Pilger deutscher Sprache. Beten wir zum Heiligen Geist, dass er in unseren Herzen den Glauben immer lebendig erhalte, damit wir wie die ersten Christen freudige Zeugen seiner Wahrheit sein können.
Bild: Vatican.va (Screenshot)