„Wer betet, lernt Danke zu sagen“

Mittwochskatechese von Papst Franziskus


Papst Franziskus Generalaudienz 14. April 2019

Lie­be Brü­der und Schwestern, 

Anzei­ge

heu­te wol­len wir uns dem zwei­ten Teil der fünf­ten Vater­un­ser­bit­te zuwen­den: »wie auch wir ver­ge­ben unsern Schul­di­gern«. Im ersten Teil haben wir gese­hen, dass wir alles Gott ver­dan­ken und immer sei­ne Schuld­ner sind. 

Wer betet, lernt Dan­ke zu sagen. Die Bezie­hung Got­tes zu uns muss aber zu einer neu­en Bezie­hung wer­den, die wir mit unse­ren Brü­dern und Schwe­stern leben. So ver­bin­det Jesus bei­de Tei­le der Bit­te mit einem scho­nungs­lo­sen „wie“. Die Gna­de Got­tes ist uns reich geschenkt und zugleich ver­pflich­tet sie uns: Wer viel emp­fängt, muss ler­nen, viel zu geben. So ist die­se Bit­te des Vater­un­sers eine enge Ver­bin­dung von Got­tes- und Näch­sten­lie­be. Lie­be ruft nach Lie­be, Ver­ge­bung ruft nach Ver­ge­bung. Dies sehen wir deut­lich, wenn Mat­thä­us direkt im Anschluss an das Vater­un­ser von der brü­der­li­chen Ver­ge­bung spricht und dies spä­ter in einem Gleich­nis wei­ter aus­führt. Jesus hebt in den mensch­li­chen Bezie­hun­gen die Kraft der Ver­ge­bung her­vor. Im Leben lässt sich nicht alles mit Gerech­tig­keit lösen. Wo das Böse ein­ge­dämmt wer­den muss, ist einer gefor­dert, über Gebühr zu lie­ben, um eine Geschich­te der Gna­de neu zu begin­nen. An die Stel­le des Geset­zes der Ver­gel­tung – „Wie du mir, so ich dir“ – setzt Jesus das Gesetz der Lie­be: Was Gott mir getan hat, das erwi­de­re ich dir. Wir müs­sen sei­ne Ver­ge­bung weiterschenken. 

Herz­lich hei­ße ich die Brü­der und Schwe­stern deut­scher Spra­che will­kom­men. Ich freue mich, die vie­len jun­gen Men­schen zu begrü­ßen, beson­ders die Firm­lin­ge und Mini­stran­ten. Chri­stus lebt! Mit sei­ner Auf­er­ste­hung hat der Herr die Sün­de und den Tod über­wun­den. Der Auf­er­stan­de­ne erneue­re unser Leben und mache uns fähig, die Kraft der Lie­be und Ver­ge­bung unse­ren Näch­sten zu schen­ken. Geseg­ne­te Ostern!

Bild: Vati​can​.va (Screen­shot)

Print Friendly, PDF & Email
Anzei­ge

Hel­fen Sie mit! Sichern Sie die Exi­stenz einer unab­hän­gi­gen, kri­ti­schen katho­li­schen Stim­me, der kei­ne Gel­der aus den Töp­fen der Kir­chen­steu­er-Mil­li­ar­den, irgend­wel­cher Orga­ni­sa­tio­nen, Stif­tun­gen oder von Mil­li­ar­dä­ren zuflie­ßen. Die ein­zi­ge Unter­stüt­zung ist Ihre Spen­de. Des­halb ist die­se Stim­me wirk­lich unabhängig.

Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

Die­se Posi­ti­on haben wir uns weder aus­ge­sucht noch sie gewollt, son­dern im Dienst der Kir­che und des Glau­bens als not­wen­dig und fol­ge­rich­tig erkannt. Damit haben wir die Bericht­erstat­tung verändert.

Das ist müh­sam, es ver­langt eini­ges ab, aber es ist mit Ihrer Hil­fe möglich.

Unter­stüt­zen Sie uns bit­te. Hel­fen Sie uns bitte.

Vergelt’s Gott!