(Rom) Heute empfing Papst Franziskus die Teilnehmer der Ersten Internationalen Tagung für Rektoren und Mitarbeiter von Wallfahrtsorten und sagte dabei Erstaunliches.
Die Tagung wurde vom Päpstlichen Rat zur Förderung der Neuevangelisierung organisiert und stand unter dem Motto „Das Heiligtum, offene Tür für die Neuevangelisierung“. Getagt wurde seit dem 27. November im Festsaal der Päpstlichen Lateranuniversität.
Die Audienz bei Papst Franziskus heute vormittag um 11.30 Uhr bildete den Abschluß.
Die Ansprache von Papst Franziskus wurde auf der Internetseite des Heiligen Stuhls in italienischer Sprache veröffentlicht. Wie bereits vielfach in der Vergangenheit, wurde nur der vorbereitete Text in Netz gestellt, nicht aber das, was Papst Franziskus wirklich sagte. Auch im konkreten Fall existieren zwei, voneinander abweichende Versionen. In der Regel gilt das gesprochene Wort.
Wörtlich sagte Franziskus:
„Die Kulturgüter sind bestimmt für die karitativen Aktivitäten der kirchlichen Gemeinschaft. Das sieht man ganz klar, zum Beispiel, in der Passio des römischen Märtyrers Laurentius, in der erzählt wird: ‚Als er den Befehl erhielt, die Schätze der Kirche auszuliefern, zeigte er dem Tyrannen scherzhaft die Armen, die mit den als Almosen gegeben Gütern genährt und gekleidet wurden‘ (Martyrologium Romanum, editio altera, Typis Vaticanis 2004, S. 444). Die sakrale Kunst hat diese Tradition oft interpretiert, indem sie den heiligen Laurentius zeigte, wie er die kostbaren Kultgegenstände verkaufte und den daraus erlösten Gewinn an die Armen verteilte. Das stellt eine konstante kirchliche Lehre dar, die besagt – wenn es auch gut ist, die Pflicht einzuschärfen, die Kirchengüter zu schützen und bewahren, besonders die Kulturgüter –, daß sie keinen absoluten Wert darstellen, sondern bei Bedarf dem höheren Wohl des Menschen und speziell dem Dienst an den Armen zu dienen haben.“
[Update, 30.11.2018]: Die zitierten Worte sind richtig wiedergegeben, doch sagte sie Papst Franziskus nicht im Rahmen der erwähnten Audienz, sondern adressierte sie gestern an die Teilnehmer der Tagung „Wohnt Gott nicht mehr hier? Auflassung von Kultstätten und integrierte Verwaltung der kirchlichen Kulturgüter“, die am 29./30. November an der Päpstlichen Universität Gregoriana stattfindet. Veranstalter ist der Päpstliche Kulturrat unter dem Vorsitz von Kardinal Gianfranco Ravasi.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: MiL/pcpne.va (Screenshot)
Wäre es das Schlechteste? Christliche und gutmeinende Mäzene könnten die Kulturgüter kaufen und so vor Umbauten durch besonders reformfreudige Prälaten bewahren, bis bessere Zeiten in der Kirche angebrochen sind 😉
Nur so als Überlegung:
Als Maria, die Schwester von Martha und Lazarus, Jesus die Füße mit kostbarem Nardenöl salbte, giftete Judas Iskariot, ein Dieb und Verräter: „Warum hat man dieses Salböl nicht für 300 Denare verkauft und den Armen gegeben?“
Da anwortete Jesus: „Lass sie! Für den Tag meines Begräbnisses sollte sie es aufbewahren.
Denn Die Armen habt ihr allezeit bei euch; mich aber habt ihr nicht allezeit.“ (Vgl. Joh 12,3–8)
Welch Fehlinterpretation. Der heilige Laurentius wurde auf einem glühenden Rost zu Tode gemartert, weil er nicht bereit war die Schätze der Kirche preiszugeben. Als er die Armen statt der Kirchenschätze herholte, sagte er „das sind die Schätze der Kirche“. Er gab die materiellen Schätze der Kirche nicht Preis, sondern verwies auf die Armen als die wahren Schätze der Kirche. Alles andere ist entweder Täuschung oder bewusste Lüge.
Ich hätte da einen Vorschlag, zuerst die häßlichen groben Ferulas, dann die Mitren, die wie aus Pappe im Kindergarten gebastelt aussehen und die regenbogenfarbenen Messgewänder und Ministrantenverkleidungen, dann die häßlichen Volksaltäre und die häßlichen Kelche und Hostienschalen aus Keramik oder Holz – ob die wohl irgendeiner kaufen wird?
Und dann herausholen der herrlichen künstlerichen wertvollen Kelche, der wundervollen Hochaltäre aus Museen, Domschatzkammern – denn unser auferstandene Gott ist ein Gott der Schönheit, der Pantokrator. Genug der Beleidigungen des Herrn durch alle diese häßlichen Dinge. Die Gläubige spendeten zur Ehre und Verherrlichung des Herrn. Auch der Kleinste und Ärmste sollte im Sakralraum die Herrlichkeit Gottes und das neue Jerusalem erahnen können. Niemand gab seine Spende zur Errichtung von Museen und Domschatzkammern. Wir wollen doch wohl nicht zu denjenigen hinzugezählt werden, die murrten, dass man das teure Nardenöl hätte verkaufen können und den Armen Gute tun können. Halten wir Gott für so kleinlich, dass Er uns unsere Gaben nicht hundertfach zurückschenkt? b
Für einem Papst der glaubt, dass klassische Musik nicht mehr in die heutige Zeit gehört, der sich nicht für Kunst und Architektur interessiert und im Grunde kein Verständnis hat warum Liturgie Sakralbauten und Paramente schön und anspruchsvoll sein sollten, ist obige Rede nicht weiter verwunderlich. Dieser Mann belehrt Exegeten das sie das Vater Unser schlecht übersetzt haben. Hält es nicht für nötig an der Fronleichnamsprozession teilzunehmen, bekämpft Gemeinschaften die katholische Traditionen stärker beachten. Das ist per se nicht verwerflich und redet aber ständig von Barmherzigkeit. Dieser Mann hat ganz gewaltige Probleme. Er regiert im Vatikan wie ein Diktator und lässt sich aber überall zujubeln. Der Verlust an Sakralität und liturgischem Ungehorsam in der Kirche hat zugenommen. Das geht auf sein Konto.