Politisierte Bischöfe riskieren das letzte Ansehen


Masseneinwanderung
Bischof Mussinghoff: Politische Ansprache zum Tag der Deutschen Einheit gegen Trump, Putin, Chemnitz, die AfD und für offene Grenzen und Masseneinwanderung.

(Ber­lin) Am Tag der Deut­schen Ein­heit hielt Msgr. Hein­rich Mus­sing­hoff, der ehe­ma­li­ge Bischof von Aachen, die Mit­tags­an­spra­che im katho­li­schen Sen­der Radio Horeb. Dazu erreich­te uns fol­gen­de Zuschrift:

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Der Bischof hielt kei­ne geist­li­che Unter­wei­sung, son­dern eine poli­ti­sche Rede, die in mir gera­de­zu Aggres­sio­nen weck­te. Das arro­gan­te Abkan­zeln des Vol­kes im Namen Jesu, von Frie­dens und Huma­ni­tät ließ mich erschau­dern. Mir wur­de schmerz­lich bewusst, wie sehr die Bischö­fe unse­res Lan­des, jeden­falls jene der ton­an­ge­ben­den Rich­tung, vom Boden abge­ho­ben sind und den Kon­takt zum Volk ver­lo­ren haben. Anstatt wach­sa­me Wäch­ter der Frei­heit zu sein, han­deln sie wie Domp­teu­re, die das Volk gefü­gig hal­ten sollen.

Für wen?

Bischof Mus­sing­hoffs Rede könn­te von irgend­ei­nem Poli­ti­ker gehal­ten wor­den sein. Selbst ein deut­scher Frei­mau­rer wür­de kaum anders sprechen.

Wie aber passt das zusammen?

Ist die Kir­che in Deutsch­land zum Anhäng­sel der Regie­rung ver­kom­men? Wes Lied singt Bischof Mus­sing­hoff da?

Die kom­mu­ni­sti­sche Mau­er war „schreck­lich“, aber eine „fried­li­che Revo­lu­ti­on“ in der DDR habe sie 1989 weg­ge­fegt mit Hil­fe von Hel­mut Kohl und Wil­ly Brandt.

Bischof Mussinghoff mit Papst Franziskus
Bischof Mus­sing­hoff mit Papst Franziskus

Die Mei­nung der­sel­ben Men­schen, die die­se „fried­li­che Revo­lu­ti­on“ gemacht haben, will Mus­sing­hoff heu­te aber nicht mehr hören. Viel­mehr mahnt er: Die Deut­schen hät­ten eine Bring­schuld, sie müss­ten bewei­sen, fried­lich und demo­kra­tisch leben zu kön­nen, denn das wur­de von ande­ren Völ­kern bezweifelt.
Über­sprin­gen wir jedoch die­se ver­kürz­te Geschichts­deu­tung samt macht­po­li­ti­scher Note. Denn nach die­ser Ein­lei­tung kam Mus­sing­hoff erst zum Kern sei­ner Ansprache:

Die „letz­te Bun­des­tags­wahl hat uns erschreckt“, „die alten tra­gen­den Volks­par­tei­en zer­brö­seln“, „an den Rän­dern tau­chen Gebil­de auf, die uns Angst machen“.

War­um so ein so düste­res Bild? Weil die Bedeu­tung des Chri­sten­tums zer­brö­selt, weil schon seit län­ge­rem kir­chen­feind­li­che Gebil­de auf­ge­taucht sind und an Ein­fluss gewon­nen haben, weil das deut­sche Volk durch Gebur­ten­man­gel rapi­de schrumpft, weil unse­re Zukunft abge­trie­ben wird, weil ohne Not die inne­re Sicher­heit und Ord­nung durch die Mas­sen­ein­wan­de­rung und die Isla­mi­sie­rung bedroht sind?

Fehl­an­zei­ge. Nichts der­glei­chen meint Mus­sing­hoff. Ganz im Gegenteil.

„Der wüten­de Ton haß­er­füll­ter Reden hat unse­re See­le ver­stört“, „die Haß und Wut erfüll­te Stim­mung“, die „unse­re Flücht­lin­ge trifft“, und die „voll­stän­di­ge Abschot­tung, die sie und ande­re Frem­de bei uns erfahren“.

Denen, die anders den­ken, wirft der Bischof „Stumpf­sin­nig­keit“ vor.

„Trump, Putin, Erdo­gan und ande­re“ schaf­fen „Unsi­cher­heit“. Der Bischof stell­te die drei Poli­ti­ker in einem Atem­zug auf die­sel­be Ebene.

Die „AfD schafft eine Lage, die zu gewalt­sa­men Aus­brü­chen wie in Chem­nitz und anders­wo führen“.

Der in Chem­nitz von einem „unse­rer Flücht­lin­ge“ getö­te­te jun­ge Mann inter­es­siert Mus­sing­hoff nicht. Das Opfer ist ihm kein Wort wert. Statt­des­sen kon­stru­iert er einen Kau­sal­zu­sam­men­hang von einer mani­pu­la­ti­ven Art, wie sie kaum übler sein könn­te. Nicht der Täter ist schuld an Chem­nitz, son­dern die AfD. Wie Frau Mer­kel und Frau Nah­les will auch Mus­sing­hoff die Wirk­lich­keit nicht zur Kennt­nis nehmen.

Das­sel­be Ärger­nis einer an Schi­zo­phre­nie erin­nern­den Wahr­neh­mung ereig­ne­te sich vor weni­gen Tagen in Baden-Würt­tem­berg, unweit vom Sen­de­zen­trum von Radio Horeb, das die Mus­sing­hoff-Anspra­che ausstrahlte.

Nach­dem am 29. Sep­tem­ber ein wei­te­rer „unse­rer Flücht­lin­ge“ in Ravens­burg wahl­los drei Män­ner nie­der­ge­sto­chen hat­te, quäl­te die grü­ne Innen­mi­ni­ster des Lan­des nur eine Sor­ge: Ein Auf­ruf an die Ravens­bur­ger „zusam­men­zu­hal­ten“ und „sich nicht aus­ein­an­der­di­vi­die­ren“ zu las­sen, „von jenen, die nun aus dem Vor­fall poli­ti­sches Kapi­tal schla­gen wol­len“. Die Blut­tat, der Täter, die Opfer waren für sie nicht von Relevanz.

Den Rest der Geschich­te kennt der „gelern­te Bun­des­bür­ger“ inzwi­schen aus­wen­dig. Jeder „unse­rer Flücht­lin­ge“ ist laut obrig­keit­li­cher Plat­te phan­ta­stisch, groß­ar­tig, ein­zig­ar­tig, fried­lie­bend, bes­ser aus­ge­bil­det und mora­lisch qua Abstam­mung höher­ste­hend. Er ist a prio­ri gut und des Bösen unfä­hig, und wenn er doch zum Mes­ser­ste­cher, Ver­ge­wal­ti­ger oder Mör­der wird, dann nur, weil er „trau­ma­ti­siert“ und „psy­chisch krank“ sei. Und das sei er, weil sei­ne Erwar­tungs­hal­tung von den „abge­schot­te­ten“ und „stumpf­sin­ni­gen“ Deut­schen nicht erfüllt wur­de. Der Hin­weis, daß es nicht um den ein­zel­nen geht, son­dern um eine Völ­ker­wan­de­rung, sei grund­sätz­lich unstatthaft.

Daher klagt Mus­sing­hoff: „Wo sind die Kräf­te, die wirk­sam für Frie­den und Frei­heit eintreten?“

Ja, wo sind sie, das fra­ge ich mich schon lan­ge. Wo sind jene, die Frie­den und Frei­heit gegen Leu­te ver­tei­di­gen, die sol­che Reden hal­ten? Wo sind die Kir­chen­ver­tre­ter, die die katho­li­sche Sozi­al­leh­re und Natur­rechts­leh­re ernstnehmen?
Mus­sing­hoff hin­ge­gen meint, es sei unse­re Pflicht, den „Flücht­lin­gen und Frem­den Freund­schaft und Hei­mat zu bie­ten“, womit er das Wort Mas­sen­ein­wan­de­rung mei­det, aber meint. Dass den Deut­schen die eige­ne Hei­mat immer mehr ent­frem­det wird, und man sich selbst in den bis­her fried­lich­sten Städ­ten wie Ravens­burg nicht mehr sicher füh­len kann, inter­es­siert den Bischof offen­bar nicht. Was nicht in die poli­ti­sche gewünsch­te Scha­blo­ne passt, wird ausgeblendet.

Dann wird es aber noch bun­ter: „Unse­re Wirt­schaft klagt über feh­len­de Fach­ar­bei­ter. Gott schickt uns bereit­wil­li­ge und bil­dungs­fä­hi­ge Flücht­lin­ge und Fremde.“

Sind die Bischö­fe nicht nur ver­kapp­te Regie­rungs­spre­cher, son­dern auch noch zu Spre­chern der Wirt­schaft gewor­den? Wel­cher Wirt­schaft? Gott schickt uns die Flücht­lin­ge? Wäre das nicht ein grau­sa­mer Gott, der Men­schen zu „Flücht­lin­gen“ macht, um durch sie ande­re Völ­ker zwangs­zu­be­glücken? Nein, hier ver­sucht der Bischof eine miss­glück­te Qua­dra­tur des Gutmenschen-Kreises.

„Wenn wir uns die bereit­wil­li­gen und bil­dungs­fä­hi­gen Flücht­lin­ge zu Freun­den machen, nützt es dem Gemein­woh­le in unse­ren Län­dern und schützt unser aller Grund- und Men­schen­rech­te.“ Das sei „der Weg des Evan­ge­li­ums“. Das sei das Gebot der „Näch­sten­lie­be“, an dem „das gan­ze Gesetz hängt“, „das ist der Stern, den die Wei­sen aus dem Mor­gen­land gese­hen haben“. „Mit allen Chri­sten und Men­schen guten Wil­lens“ müs­se man „für den Frie­den kämp­fen, den Gott uns schen­ken will“.

Erstens schafft die Mas­sen­ein­wan­de­rung Unfrie­den und Unsi­cher­heit in alar­mie­ren­dem Aus­maß. Vor allem ist mir nichts von einem Ein­ver­ständ­nis des deut­schen Vol­kes bekannt, sich selbst auf­zu­ge­ben. Und zwei­tens wird erneut Gott bemüht für eine Sache, die nament­lich bekann­te Poli­ti­ker zu ver­ant­wor­ten haben, ohne dafür einen Auf­trag vom Volk erhal­ten zu haben

Die­se Fahrt in eine unge­wis­se Zukunft, die Mus­sing­hoff Deutsch­land wünscht, in dem die Deut­schen immer weni­ger wer­den, der Islam immer stär­ker wird, und das Chri­sten­tum durch poli­ti­sier­te Bischö­fe noch mehr an Bedeu­tung ver­liert, nennt Mus­sing­hoff eine „Stern­stun­de der Mensch­heit“, denn ent­schei­dend sei, dass wir eine „ver­läss­li­che Gemein­schaft“ sind.

Die Fra­ge ist, „ver­läss­lich“ für wen?

Text: Leser­zu­schrift
Bild: Radio Horeb/​BRF (Screen­shots)

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