Für Clemens Wenzel Fürst von Metternich gab es zwei Arten von Popularität, die er wie folgt umschrieb:
„Die wahre Popularität folgt den Taten; der anderen jagen die Ungeduldigen nach, ohne sie je zu erreichen“.
Kaiser Heinrich II., aus dem sächsischen Kaisergeschlecht der Ottonen, wurde am 6. Mai 973 in Bad Abbach bei Regensburg im Stammesherzogtum Bayern geboren. Seine Erziehung erfolgte an der damals bedeutenden Domschule in Hildesheim und später auch durch den damaligen Bischof Wolfgang von Regensburg. Nach dem Tod seines Vaters wurde er am 28. August 995 Herzog von Bayern. Bereits im frühen Alter von 17 Jahren heiratete Heinrich seine Verlobte Kunigunde, die aus dem Haus Luxemburg stammte.
Um seine Ansprüche als zukünftiger Herrscher zu untermauern, empfing Heinrich den aus Italien kommenden Troß mit dem toten Kaiser Otto III., seinem Vetter, in Polling, 100 Kilometer südlich von Augsburg. Otto III. und Heinrich II. waren beide Urenkel von König Heinrich I. „dem Vogler“. Ottos Eingeweide ließ er im Kloster Sankt Afra in Augsburg beisetzen. Anschließend erhielt er von dem heiligen Erzbischof Heribert von Köln die Reichskrone.
Zunächst fehlte jedoch die Heilige Lanze, die ein Stück eines Nagels des Kreuzes Christi enthält. Sie war das bedeutendste Stück der Kaiser-Insignien, an dessen Stelle später die Reichskrone trat. Ein Herrscher, der diese Lanze besaß, galt als unbesiegbar. Die Heilige Lanze war das sichtbare Zeichen dafür, daß die Macht ihres Trägers von Gott ausging. Heute ist die Heilige Lanze in der Schatzkammer der Wiener Hofburg ausgestellt, wo sie einem regen Besucherzustrom findet.
Am 6. Juni 1002 wurde Heinrich zum deutschen König gewählt und in Mainz vom heiligen Willigis, Erzbischof von Mainz und Reichskanzler, zum König gesalbt und gekrönt. Nachdem Heinrich erklärt hatte, auch sächsisches Recht achten zu wollen, überreichte ihm Herzog Bernhard I. von Sachsen die Heilige Lanze. Am 10. August 1002 erhielt auch Kunigunde als erste deutsche Frau die Königskrone.
Der erste seiner insgesamt drei Italienzüge erfolgte im Jahr 1004. In Pavia wurde Heinrich bei dieser Gelegenheit mit der Eisernen Krone zum König der Langobarden gekrönt. Nach dem Italienzug schloß er einen Erbvertrag mit dem Königreich Burgund, wo Heinrich als Neffe des kinderlosen Königs der nächste Erbe war. Auf der Pfingstsynode 1007 wurde auf Initiative Heinrichs am 25. Mai die Gründung des Bistums Bamberg betrieben.
Heinrichs Leben war von tiefer Religiosität und echter Frömmigkeit geprägt. Er erfüllt seine religiösen Pflichten sehr gewissenhaft und war mit der Heiligen Schrift vertraut. Er regierte im Bewußtsein, Herrscher von Gottes Gnaden zu sein, und war sich dessen Verantwortung vor Gott und seinem Volk ständig bewußt.
Zwischenzeitlich mußte er sein ganzes politisches und militärisches Geschick aufbieten, um die Einheit des Reiches zu bewahren. Die politische Klugheit veranlaßt ihn deshalb zu einem Bündnis mit den noch heidnischen Liutizen gegen den polnischen Herrscher Boleslaw I., der bereits getauft war.
Nach mehreren Feldzügen erkannte dieser ihn als Lehnsherren an. Auf Heinrichs zweitem Italienzug krönte Papst Benedikt VIII. das Herrscherpaar im Petersdom am 14. Februar 1014 zum Kaiser und zur Kaiserin des Heiligen Römischen Reiches.
Auf seinem dritten Italienzug pilgerte Heinrich im Jahre 1022 zum Monte Gargano einem nördlichen Vorgebirge Apuliens an der süditalienischen Ostküste. Dieses Gebiet gehörte zur Langobardia minor als Teil des langobardischen Herzogtums Benevent. Wegen eines Bruderkrieges unter den langobardischen Herzögen griff der Kaiser ein und unterwarf das Herzogtum samt dem Gargano.
Bereits zuvor hatte er den Aufstand in den südlich davon gelegenen byzantinischen Teilen Apuliens gegen die Herrschaft Konstantinopels unterstützt, der von einem langobardischen Adeligen aus Bari angeführt wurde. Diesem Meles von Bari, dessen Aufstand scheiterte, räumte der Kaiser sogar ein besonderes Privileg ein und ließ ihn nach dessen Tod 1020 im Dom von Bamberg beisetzen.
Auf dem Gargano war 490 und 492, also gut 80 Jahr vor der Ankunft der Langobarden, dreimal der Erzengel Michael erschienen und unter diesen zu einem der bedeutendsten Heiligtümer Europas geworden. Auch die deutschen Kaiser zog es dorthin.
Die Pilgerfahrt Heinrichs II. ist aber deshalb eine Sensation, weil ihm, dem einzigen, offiziell Heiliggesprochenen unter den deutschen Kaisern, der Erzengel Michael, der Schutzpatron der Deutschen, erschien. Der heilige Erzengel Michael, von den germanischen Völkern besonders verehrt, bekannte sich bei dieser Gelegenheit selbst als Schutzpatron der Deutschen. Der Legende nach blieb Heinrich nachts in der dortigen Michaelsgrotte und hatte eine Vision des Erzengels Michael und vieler Engel, die sich ihm in einer himmlischen Liturgie zeigten. Der Kaiser, wie er selbst bekannte, bat den Erzengel, Deutschland zu beschützen. Der Fürst der Himmlische Heerscharen habe dies zugesagt mit der Einschränkung:
„Solange sie es verdienen“.
Am 13. Juli 1024 starb Heinrich in der Pfalz Grona, einem Stützpunkt des Kaisers auf dem heutigen Stadtgebiet von Göttingen. Sein Grabmal und seiner Gemahlin befindet sich im Dom zu Bamberg. Die Witwe Kunigunde zog sich in das von ihr 1017 gestiftete Kloster Kaufungen bei Kassel zurück. Dort starb sie am 3. März 1033. Ihre Ehe mit Heinrich II. blieb kinderlos. Die Zeit der Ottonen war damit zu Ende. Es folgten die Salier.
Die Kirche feiert den Festtag des Heiligen Heinrich am 15. Juli (13. Juli). In liturgischen Kalender vor der Liturgiereform wurde am 8. Mai die Erscheinung des Erzengels Michael am Monte Gargano als eigener Gedenktag begangen. Am diesem Tag hatte fand die zweite Erscheinung statt.
Müller, Manfred: St. Michael „der Deutschen Schutzpatron“?, Bernardus Verlag, 2003, 206 Seiten.
Bild: Wikicommons
„Solange sie es verdienen“. Das war vor der Protestantisierung Deutschlands durch den Ketzer Luther. Vor dem 30-jährigen Krieg. Vor dem 1. Weltkrieg und dem noch schlimmeren 2. Weltkrieg. Und vor dem Migrationsansturm 2015.
Würden die Deutschen nach Michael rufen, wäre er sicher da und würde sich an sein Patronenamt erinnern. Aber wegen der Protestantisierung, auch der katholischen Kirche und des großen Glaubensabfalls wird das bestenfalls eingeschränkt möglich sein.
Österreich gedenkt ja kommenden Mittwoch, dem 12. September an die Schutzfrau Östereichs, Maria, zu Maria Namen.
Österreich kam, obwohl es Hitler 1938 mit offenen Armen empfing, nach dem Krieg bereits 1955 wieder frei und erhielt den Staatsvertrag. Der vom Rosenkranz-Sühnekreuzzug unter Beteiligung von Julius Raab und Leopold Figl erbetet wurde.
Zum Vergleich, Deutschland blieb bis 1990 gespalten und besetzt, erholt sich heute nur langsam vom DDR-Sozialismus. Kaum davon erholt, kommt schon die Flüchtlingskrise daher.
Protestantismus ist eben Protestantismus, davon kann keine Gnade ausgehen.