
(Venedig) Der Meßort im überlieferten Ritus von Venedig bittet um Unterstützung. Die Kirche San Simeone Piccolo am Canal Grande wird von der Priesterbruderschaft St. Petrus betreut. Die Kirche war jahrzehntelang der einzige Meßort des überlieferten Ritus im Patriarchat Venedig und den angrenzenden Diözesen.
Ende der 70er Jahre und in den 80ern war San Simeone Piccolo Austragungsort harter Kämpfe („auch physischer“) zwischen den Verteidigern der Tradition, die sich um Erzbischof Marcel Lefebvre und die Piusbruderschaft gesammelt hatten, und den „pazifistischen“ Modernisten, die selbst den einzigen Meßort der Tradition nicht dulden wollten.
In Venedig wirkte einer jener Priester, die trotz Liturgiereform unerschrocken am überlieferten Ritus festhielten, und damit für jene Kontinuität sorgten, bis jüngere Priester nachfolgten, um ihren Platz einzunehmen und ihr Wirken fortzusetzen. Im Patriarchat Venedig war dieser Priester Don Siro Cisilino.

Sein Lebenslauf und die bewegte Geschichte um sein Ringen zur Erhaltung des überlieferten Ritus wurde 2012 erzählt: Don Siro Cisilino – Bewahrer der Alten Messe in Venedig trotz Drangsal und Verbot.
1978, wenige Monate vor seiner Wahl zum „Papst des Lächelns“, hatte Patriarch Albino Luciani, der nachmalige Papst Johannes Paul I., in Venedig die überlieferte Messe verboten. Ein Verbot, das sich ausdrücklich gegen Don Siro Cisilino richtete, dem nur mehr erlaubt wurde, die Heilige Messe in seiner Privatwohnung zu zelebrieren.
Wie sehr sich die Zeiten geändert haben, zeigte 2010 der Besuch des damaligen Patriarchen Angelo Kardinal Scola, der in San Simeone Piccolo an einer Eucharistiefeier im überlieferten Ritus teilnahm. Er war der erste Oberhirte eines italienischen Erzbistums, der seit der Liturgiereform einen solchen Schritt setzte. Kardinal Scola wurde kurz darauf von Papst Benedikt XVI. zum Erzbischof von Mailand ernannt. Im Konklave von 2013 unterlag er Kardinal Jorge Mario Bergoglio.
Die Kirche San Simeone Piccolo geht auf das 10. Jahrhundert zurück. Ihr heutiges, klassizistisches Erscheinungsbild erhielt sie 1718. Wer die Stadt vom Festland aus besucht, sieht diese Kirche bereits aus der Fern, und zwar als erste unter den vielen Kirchen Venedigs. Wer mit dem Zug in der Lagunenstadt eintrifft, steht ihr beim Verlassen des Bahnhofes genau gegenüber.
Nun bittet die Niederlassung der Petrusbruderschaft von Venedig um Hilfe. Den Ausgaben von 2.000 Euro im Monat stehen lediglich Einnahmen von 1.240 Euro gegenüber.
Eine genaue Aufstellung von Ein- und Ausgaben wurde vom Rektorat der Kirche im Internet veröffentlicht. San Simeone Piccolo ist eine der beiden Personalpfarreien im überlieferten Ritus, die von der Petrusbruderschaft in Italien betreut werden. Diesem Umstand ist es zu verdanken, daß das Patriarchat monatlich 500 Euro für das Apostolat zur Verfügung stellt. Ein Beispiel dafür, daß nicht überall von den Summen auszugehen ist, die etwa für die Bundesrepublik Deutschland gelten.
Wie der neue Kirchenrektor, P. Joseph Kramer FSSP, mitteilt, wurde es in den vergangenen Jahren verabsäumt, das Apostolat an der Kirche auf eine stabile finanzielle Basis zu stellen. Nun wurde ein Engpaß erreicht, der zum Handeln zwinge. Mit dem Aufruf um Unterstützung hofft P. Kramer um die nötige Hilfe, den Engpaß zu überwinden und nachzuholen, was bisher verabsäumt wurde, aber notwendig ist.
An den Sonntagen wird in San Simeone Piccolo das Hochamt um 11 Uhr zelebriert. An den Werktagen eine Heilige Messe um 18.30 Uhr.
Für Ihre Hilfe:
IBAN: IT52 A033 5901 6001 0000 0009 124
BIC/SWIFt: BCITITMX
P. Joseph Kramer FSSP
S. Croce 698, 30135 Venezia
Tel. +39 348 9353936
josephkramer[a]libero.it
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Wikicommons
Vor wenigen Monaten war ich für ein paar Tage in Venedig und bin glücklicherweise gleich am ersten Tag auf diese Kirche gestossen! Die Messe war jeweils wunderschön, wenn auch – vielleicht aber auch gerade weil – nur gerade 3, max. 4 Personen daran teilnahmen.
Wer ist der Kontoinhaber? Die FSSP, die Gemeinde oder Pater Kramer?