
Das Narrativ von einem erbitterten Kampf zwischen „Falken“, die den überlieferten Ritus ein für alle Mal eliminieren wollen, und den „Tauben“, die einen Ausgleich suchen, sowie von Papst Franziskus, der den überlieferten Ritus „rettet“, indem er den Forderungen der Falken bisher nicht nachgekommen ist, will nicht wirklich überzeugen und trifft doch die aktuelle Situation, so absurd das auf den ersten Blick auch klingen mag. Inzwischen berichten es auch Mainstream-Medien wie die italienische Tageszeitung Il Giornale. Hier der vollständige Artikel:
Bergoglio rettet die lateinische Messe, aber der Streit zwischen „Falken“ und „Tauben“ geht weiter
Die Gefahr ist gebannt, zumindest für den Moment. Die sogenannten Traditionalisten atmeten am vergangenen Mittwoch, eine Minute nach Mitternacht, auf, als sie sicher waren, daß der Heilige Stuhl das Dokument nicht veröffentlichen würde, mit dem die Zelebrationen im alten Ritus drastisch verboten werden sollten. Tatsächlich galt der 16. Juli als der Tag X für die Veröffentlichung der neuen Einschränkungen für die sogenannte lateinische Messe. Kein zufälliger Tag: Genau drei Jahre zuvor hatte Franziskus Traditionis custodes unterzeichnet, das Motu proprio, das die 2007 von Benedikt XVI. mit Summorum Pontificum gewährten Freiheiten aufhob.
Die Feinde der lateinischen Messe
Seit der Veröffentlichung von Traditionis custodes ist eine neue Zeit der Spaltung in der Kirche angebrochen, die, so wird vielfach gemunkelt, mit dem Inkrafttreten einer noch drastischeren Verschärfung ein neues Kapitel aufschlagen soll. An der Spitze der Offensive steht das Dikasterium für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung unter der Leitung des britischen Kardinals Arthur Roche, unterstützt von seinem Sekretär Monsignore Vittorio Francesco Viola. Wie aus vatikanischen Quellen verlautet, sind es die beiden – derzeit eher letzterer als ersterer –, die darauf bestehen, das Zelebrationsverbot im Vetus Ordo auszuweiten. Traditionis custodes erschien nur wenig mehr als einen Monat nach dem Rücktritt des guineischen Kardinals Robert Sarah von seinem Amt als Präfekt. Die Beförderung von Roche, der der sogenannten lateinischen Messe bereits seit seiner Amtszeit in der Diözese Leeds, in der er eine eher einschränkende Auslegung von Summorum Pontificum vornahm, feindlich gegenüberstand, öffnete die Tür zu einer Reihe von Dokumenten, die – sogar widersprüchlich – darauf abzielten, die Zelebration der außerordentlichen Form zu erschweren.
Nach Traditionis custodes folgten Responsa ad dubia und ein Rescriptum sowie zahlreiche Absagen des Dikasteriums auf Anfragen zur Genehmigung traditioneller Messen in aller Welt. All dies muß den Anhängern der antitraditionalistischen Bewegung, die den Papst davon überzeugen wollen, ein restriktives Dokument zu unterzeichnen, das nach Angaben mehrerer vatikanischer Quellen bereits existiert, nicht ausreichend erschienen sein.
Falken und Tauben
In der Kurie gibt es jedoch nicht nur diejenigen, die Franziskus drängen, das endgültige Verbot des alten Ritus zu unterzeichnen. Wie so oft fliegen nicht nur „Falken“, sondern auch „Tauben“ über Santa Marta. Die Nase über die Offensive von Roche und Viola rümpfen nicht nur jene Kardinäle, die ohne Probleme in der außerordentlichen Form zelebrieren und die Benedikt XVI. 2014 als „große Kardinäle“ bezeichnete, sondern auch jene, die dem Papst zuliebe vermeiden wollen, mit einer Maßnahme, die stark umstritten sein wird, unnötige Spaltungen zu provozieren. Die Überzeugungsarbeit einiger gemäßigter Kardinäle soll eine gewisse Wirkung auf Franziskus gehabt haben, der es vorerst vorzog, das angeblich vom Dikasterium für den Gottesdienst erstellte Dokument in der Schublade zu lassen. „Heiliger Vater, ziemt sich das wirklich?“, so lautete das moralische Zureden, das einige Kardinäle hinter den Kulissen auszuüben versuchten. Andere haben Berichten zufolge versucht, unter vier Augen mit Monsignore Viola zu sprechen, um ihn von der Unangemessenheit der Veröffentlichung eines solchen Dokuments zu überzeugen. Einige haben auch öffentlich Stellung bezogen, indem sie zu Feder und Papier griffen und dem Papst schrieben, um ihn zu bitten, „dies nicht geschehen zu lassen“. Dies tat der mexikanische Kardinal Juan Sandoval Íñiguez, emeritierter Erzbischof von Guadalajara und ehemaliger Unterzeichner der jüngsten Dubia, der in seinem Brief auf die „Gerüchte über den Wunsch nach einem endgültigen Verbot der lateinischen Messe des heiligen Pius V.“ hinwies und argumentierte, daß „das, was die Kirche seit vier Jahrhunderten feiert, die Messe des heiligen Pius V. in lateinischer Sprache, mit einer reichen, frommen Liturgie, die selbst dazu einlädt, in das Geheimnis Gottes einzudringen, keine schlechte Sache sein kann“.
Inzwischen hat die vom britischen Komponisten Sir James MacMillan auf Change.org gestartete Petition zur Verteidigung der lateinischen Messe 15.000 Unterstützer gefunden. Nicht wenige sind der Meinung, daß die Mobilisierung zugunsten dieser Sache, die nicht nur von Katholiken ausging, dazu beigetragen haben könnte, daß ein Dokument, das für den 16. Juli als unmittelbar bevorstehend galt, vorübergehend gestoppt wurde. Das Spiel ist jedoch noch nicht zu Ende.
Einleitung/Übersetzung: Giuseppe Nardi
Bild: Institut Christus König und Hohepriester/institute-christ-king.org
Die Lex orandi und die Lex credendi sind immer deckungsgleich. Wer dagegen behauptet, der „alte Ritus“ würde nicht mehr der „lex credendi“ entsprechen, hat einen neuen Glauben und eine neue Kirche erfunden, die im Widerspruch zur Kirche steht, die Jesus Christus gegründet hat. Das mag ein Bischof sein, ein Kardinal oder ein Papst – das spielt keine Rolle. Wer die alte Messe ablehnt, lehnt die Kirche und ihren Glauben ab, und wenn er sich 100 Mal auf „Das“ Konzil beruft, denn das ist nur Augenwischerei. Entweder sind die alte wie die neue Messe Ausdruck desselben Glaubens oder sie sind es nicht. Wenn sie es nicht sind, wie Roche (offensichtlich ein Häretiker) ja bereits behauptet hat, müssen wir alle uns entscheiden, ob wir Neo-Katholiken sein wollen ohne Halt in der Tradition oder wirkliche Katholiken. Und Franziskus ist es, der uns mit seinen Freunderln wie Roche und Fernandez (ebenfalls ein Häretiker, spätestens seit „Fiducia“) in diese Entscheidung treibt. Sehr lange wird der Crash nicht mehr ausbleiben, der sogar das Papstamt erschüttern wird. Immerhin: Franziskus ist es und niemand sonst, der all das vor Gott zu verantworten hat und der die Häresie in der Kirche „salonfähig“ gemacht hat…man kann sichc für all das als Katholik eigentlich nur noch schämen und den Himmel um Vergebung bitten für das, was man sich in Rom und auf dem Stuhle Petri leistet.