
(Rom) Eigentlich war es schon gestern, 11. Februar, doch heute ist der Rosenmontag. Am Rosenmontag vor fünf Jahren schlug ein Blitz aus heiterem Himmel in die Kirche ein – im übertragenen und im wörtlichen Sinn. Papst Benedikt XVI. gab völlig überraschend seinen Amtsverzicht zum Monatsende bekannt. Ein Ereignis, von dem sich die Kirche bis heute nicht erholt hat, und das in Gesprächen immer neu thematisiert wird.
Der Blitz in Sankt Peter
Am Abend jenes 11. Februar 2013 schlug tatsächlich ein mächtiger Blitz in den Petersdom ein. Ein Naturschauspiel, das viele Menschen erschütterte. Beschwichtiger vom Dienst versuchten zu kalmieren. Das geschehe sicher öfter und sei deshalb reiner Zufall. Naturphänomene sind schwer zu deuten, und dennoch sind sie ein probates Mittel, mit dem Gott im Laufe der Geschichte zu den Menschen gesprochen hat.

Soviel kann jedenfalls gesagt werden und hat seinen Aussagewert: Alle Recherchen seit jenem Tag und Ereignis konnten keinen Nachweis eines vergleichbaren Blitzeinschlages in den Petersdom erbringen. Die Behauptung eines solchen Phänomens nach jenem 11. Februar vor fünf Jahren erwies sich als „Fake News“, wie man heute sagen würde. Ein solches Ereignis vor jenem Datum konnte bisher nicht nachgewiesen werden.
Lediglich für das Jahr 1870 wird ähnliches, aber nicht gleiches überliefert. Während des Ersten Vatikanischen Konzils, als das Unfehlbarkeitsdogma beschlossen (nicht verkündet) wurde, ging ein so heftiges Gewitter über Rom nieder, daß beim Donner die Kirchenfenster von Sankt Peter bebten und eines sogar zu Bruch ging. Das Ereignis beeindruckte dermaßen, daß es Eingang in die Chroniken fand. Ein Blitzeinschlag im Petersdom war damit aber nicht verbunden.
Die Schlüsse kann jeder selbst daraus ziehen, dokumentiert soll das Phänomen jedenfalls werden.
Der „geistig völlig frische“ Bewohner von Mater Ecclesiae
Seit fünf Jahren berichten Besuche im vatikanischen Kloster Mater Ecclesiae dasselbe, zuletzt der Substitut im vatikanischen Staatssekretariat, Kurienerzbischof Angelo Becciu: Benedikt XVI. habe einige Schwierigkeiten mit der Motorik seiner Beine, mache aber seinen täglichen Spaziergang und, was das Wichtigste scheint, er ist geistig bei bester Verfassung: „freschissimo“ sagte Msgr. Becciu vor wenigen Tagen wörtlich. Mehr geht eigentlich nicht.
Damit steht auch 2018 die Frage im Raum, warum ein auf Lebenszeit gewählter Papst im Widerspruch zu einer zweitausendjährigen Tradition aus heiterem Himmel beschließt, amtsmüde zu sein und sich in die Pension zu verabschieden.
Das ist menschlich nachvollziehbar und die von ihm selbst gegebene Antwort ist selbstverständlich zur Kenntnis zu nehmen. Dennoch geht es um weit mehr als die persönlichen Befindlichkeiten. Es ist daher die Dürftigkeit seiner Begründung, die im Vergleich zur Bedeutung des ihm anvertrauten Amtes, einen so unbefriedigenden Geschmack hinterläßt.
Die Frage hat nichts damit zu tun, daß ihm nicht ein ruhiger Lebensabend gegönnt werden soll. Ein so weltliches, geradezu biederes Denken wird der Sache aber mitnichten gerecht. Tatsache ist, daß Benedikt XVI. sich der Bedeutung und Größe des Petrusamtes zu sehr bewußt ist, und zu deutlich betonte (etwa im Gegensatz zum amtierenden Kirchenoberhaupt, der sich in Äußerungen bisher nicht in das Thema vertiefte), wie sehr die Person des Amtsinhabers hinter das Amt, und die damit verbundene Verantwortung als Stellvertreter Christi auf Erden, zurückzutreten habe.
Vor fünf Jahren setzte sich Benedikt XVI. zu diesem Anspruch in offenen Widerspruch, indem er sich selbst plötzlich und auf so ungewöhnliche und letztlich untypische Weise in den Vordergrund stellte. Ist er an seinem eigenen Anspruch gescheitert? Es deutet eigentlich nichts darauf hin.
Der Papst der Tradition und ein absolutes Novum?
Das Älterwerden mit seinen physischen Gebrechen ist Teil des Menschseins. Auch dazu klafft eine seltsame Lücke zwischen der Natur des Menschen, von der die Kirche mehr weiß als jede andere Institution dieser Erde, und dem plötzlichen Handeln Benedikts. Zu grundverschieden ist das Amt des Papstes von jedem weltlichen Amt, selbst den höchsten Ämtern, um sich auf die Niederungen banaler Altersgrenzen und gewerkschaftlicher Pensionsansprüche zu begeben.

Der einzige Zusatz, den Benedikt seit jenem 11. Februar zur Rücktrittserklärung ergänzte, war ein mißglückter: 2013 sei der Weltjugendtag in Rio de Janeiro bevorgestanden, an dem er aus physischen Gründen nicht mehr teilnehmen hätte können. Johannes Paul II. habe aber an allen Jugendtagen teilgenommen. In der Tat. Johannes Paul II. hatte aber auch erst die Jugendtage eingeführt, die es 1950 Jahre in der Kirche nicht gegeben hatte. Der dürftigen Rechtfertigung wurde damit lediglich eine noch dürftigere draufgepackt.
Seit dem Rosenmontag 2013 wird über diesen in der Kirchengeschichte nie dagewesenen Schritt gerätselt. Warum setzt ausgerechnet ein Papst, der mit Wohlwollen in Richtung Tradition blickte, ein absolutes, aber zweifelhaftes Novum?
Es gab bereits zwei freiwillige Rücktritte in der Kirchengeschichte, allerdings in ganz anderem historischen und persönlichen Kontext. Cölestin V., auf den im Zusammenhang mit Benedikt XVI. gerne verwiesen wird, war auf den Stuhl Petri gezwungen worden, nachdem sich die Kardinäle selbst nach Monaten nicht auf einen Namen einigen konnten, und die Kirche schon zu lange ohne sichtbares Oberhaupt war. Der gezwungene Eremit hatte sich ausbedungen, so bald als möglich wieder abtreten zu dürfen, was er dann nach wenigen Monaten auch tat. Im Gegensatz zu Benedikt XVI. wurde er dann allerdings seiner Bewegungsfreiheit beraubt, weil die Sorge zu groß war, daß durch zwei „Päpste“ Chaos und Schisma in die Kirche eindringen könnten.
Das ist auch der Grund, weshalb ein Freund Benedikts XVI., Kardinal Walter Brandmüller, so vehement gegen die Verwendung der Bezeichnung „emeritierter Papst“ Stellung nahm. Es könne nur einen Papst geben. Benedikt XVI. sei, wie vor ihm schon Cölestin V. und Gregor XII. „vormals“ Papst gewesen. Beide erhielten nach ihrem Amtsverzicht die Würde eines Kardinals.
Die Verwirrung, die Brandmüller seit dem 28. Februar 2013 sieht, geht allerdings allein auf Benedikt XVI. zurück, der – und das ist ein absolutes Novum – in allen Äußerlichkeiten den Anspruch eines Papstes erhebt. Er kleidet sich weiterhin wie ein Papst, läßt sich mit seinem Papstnamen ansprechen und auf seinem Briefpapier steht offiziell Papa emeritus. In manchen Aspekten ist er diesbezüglich sogar mehr Papst als sein Amtsnachfolger. Er trägt die roten Schuhe des Papstes.
Wozu das aber? Ein Amtsverzicht mit Eitelkeiten? Auch diese Frage wird immer wieder gestellt.
Der von einem Kardinal prophezeite Tod
Nicht verstummen wollen Stimmen, die von einem erzwungenen Rücktritt sprechen. Der Nachweis dafür kann aber nicht erbracht werde. Allerding lassen sich einige ungewöhnliche Dinge berichten, von denen einige an dieser Stelle in Erinnerung gerufen werden sollen.

In der ersten Januarhälfte 2012 übermittelte Kardinal Dario Castrillon Hoyos Papst Benedikt XVI. eine vertrauliche Sachverhaltsdarstellung. Der einstige Vorsitzende der Päpstlichen Kommission Ecclesia Dei war sich der Brisanz bewußt, denn er schrieb den Brief auf deutsch, offenbar um sicher zu gehen, daß der Inhalt unerwünschten Augen verborgen bleibt.
In diesem Brief berichtete er Benedikt XVI. von der unglaublichen „Prophezeiung“ eines andern Kardinals. Paolo Romeo, der Erzbischof von Palermo, war in Begleitung italienischer Geschäftsleute in die Volksrepublik China geflogen und hatte diesen den Tod Benedikts XVI. in den nächsten zwölf Monaten prophezeit. Die erstaunten und entsetzten Ohrenzeugen dachten an ein Attentat. Was kam, war nicht minder spektakulär: sein Amtsverzicht. Ein Papst, der zurücktritt, lag außerhalb jeder Vorstellungskraft.
Das war 13 Monate vor dem unerwarteten Amtsverzicht.
Die Rücktrittsaufforderung von Kardinal Martini
Am 24. Juni 2015 starb der italienische Jesuit Silvano Fausti. Pater Fausti, ein hochintelligenter Mann, lebte als „Straßenpriester“ oder „Priester an den Rändern“, wie sein Ordensbruder Papst Franziskus sagen würde. Die letzten 37 Jahre seines Lebens hatte der Jesuit in einer Hütte am Stadtrand von Mailand gehaust. In einer Hütte zusammen mit Tausenden von Büchern, unter denen sich auch seltene Drucke aus dem 16. und 17. Jahrhundert befanden.

Der Corriere della Sera, Italiens renommierteste Tageszeitung, veröffentlichte einen Nachruf und ein Videointerview des Jesuiten. Darin enthüllte dieser eine Episode, deren Augen- und Ohrenzeuge er war.
Am 2. Juni 2012 nahm Papst Benedikt XVI. am Weltfamilientreffen in Mailand teil. Dabei stattete der auch dem emeritierten Erzbischof der Stadt, Carlo Maria Kardinal Martini, einen Besuch ab. Kardinal Martini, ebenfalls Jesuit, galt seit der Wahl von Johannes Paul II. als Symbolgestalt der antirömischen, progressiven Kirchenkreise. Er selbst sah sich als Gegenspieler des regierenden Papstes und kokettierte mit der Selbstbezeichnung als „Ante-Papa“, ein Wortspiel, das mit „Antipapst“ in Verbindung zu bringen ist, aber den Anspruch erhob, der künftige Papst zu sein.
So wurde Martini auch von seinen Anhängern und Verehrern gesehen, sobald das Pontifikat des in diesen Kreisen ungeliebten Johannes Paul II. enden würde. Doch dessen Pontifikat wollte nicht enden. Der polnische Papst harrte trotz schwerer Krankheit bis zu seinem Tod im Jahr 2005 aus. Da war Martini bereits seit einigen Jahren emeritiert, wenn auch noch im Konklave wahlberechtigt. Ein emeritierter Kirchenvertreter gilt allerdings laut einem ungeschriebenen Gesetz als nicht wählbar. Das lange Ausharren von Papst Wojtyla hatte Martini regelrecht „überlebt“. Der erste Wahlgang machte die Aussichtslosigkeit seiner Kandidatur offensichtlich.
Am 31. August 2012 ist Martini gestorben. Die Begegnung am 2. Juni sollte die letzte mit Benedikt XVI. sein, um so bedeutsamer ist deren Inhalt. Wie Pater Fausti berichtete, der an der Begegnung an der Seite Martinis teilgenommen hatte, forderte Martini Benedikt XVI. energisch und direkt auf, zurückzutreten. Als Grund für diese ungewöhnliche Aufforderung, so Fausti, habe der Jesuitenkardinal die Unfähigkeit des deutschen Papstes angeführt, die Römische Kurie, das traditionelle Feindobjekt progressiver Kirchenkreise, zu reformieren. Wörtlich habe Martini zu Benedikt XVI. gesagt: „Es ist wirklich Zeit“, da lasse sich nichts machen. Der Corriere della Sera titelte: „Du mußt zurücktreten“.

Andrea Tornielli, der Haus- und Hofvatikanist von Papst Franziskus, schrieb zu dieser Enthüllung im Juli 2015: „Es besteht kein Zweifel, daß mitten im Vatileaks-Skandal der emeritierte Erzbischof in aller Offenheit Benedikt den Rücktritt empfohlen hat“.
Wie erst im September 2015, also wenige Monate später und nach Martinis Tod bekannt wurde, war der Kardinal der Anführer eines innerkirchlichen Geheimzirkels gewesen, der sich selbst „Mafia“ nannte. Da sich der Kreis höchster Kirchenvertreter im Schweizerischen Sankt Gallen traf, ist er seither als „Mafia von Sankt Gallen“ bekannt. Seine Existenz wurde in der Biographie des belgischen Kardinals Godfried Danneels enthüllt, der selbst Mitglied dieses Geheimzirkels war, der in den 90er Jahren von Kardinal Martini versammelt worden war.
Ziel des Zirkels war es, gleichgesinnte Kirchenvertreter auf der höchsten Ebene zu sammeln. Der Kreis lehnte die „Restauration“ ab, die Johannes Paul II. vorgeworfen wurde. Stattdessen sollte der angeblich abgebrochene Weg zu einem „neuen Frühling“ der Kirche vollendet werden, der – angestoßen von der Rheinischen Allianz – durch das Zweite Vatikanische Konzil begonnen worden war. Der seit über 200 Jahren geführte Kulturkampf gegen die Moderne solle beendet werden und sich die Kirche in Einklang mit der Aufklärung und der Französischen Revolution bringen.
Das Pontifikat von Johannes Paul II. sollte aus dem Hinterhalt behindert und boykottiert, und die Wahl eines eigenen Kandidaten zu seinem Nachfolger vorbereitet werden. Dieser sollte eigentlich Martini selbst sein, doch das Konklave von 2005 kam zu spät für ihn. Als neuer Kandidat des Geheimzirkels war ein anderer Jesuit ausgewählt worden, der Erzbischof von Buenos Aires, Jorge Mario Kardinal Bergoglio. Dieses Detail hatte bereits ein anderer überzeugter Parteigänger dieses Lagers, der Brite Austen Ivereigh, im November 2014 enthüllt. Die Mehrheitsverhältnisse waren zu eindeutig. Bergoglio hatte keine Aussicht, gewählt zu werden. Die „Mafia von Sankt Gallen“ alias „Team Bergoglio“ als deren Exekutivorgan hatte jedoch beabsichtigt, zumindest die Wahl Ratzingers zu verhindern, was mit einer Sperrminorität von einem guten Drittel der Stimmen gelungen wäre. Dazu hatte Bergoglio nach mehreren Wahlgängen aber nicht die Nerven oder wollte sich nicht verheizen lassen.
Eine kluge Entscheidung, wie sich zeigen sollte. Durch den unerwarteten Rücktritt Benedikts wurde 2013 der Weg für ihn frei, tatsächlich den Stuhl Petri zu besteigen.
Die unmißverständliche Aufforderung Martinis zum Rücktritt von Benedikt XVI. erfolgte acht Monate vor dem unerwarteten Amtsverzicht.
Obamas Ränkespiel
In der Mai-Ausgabe 2017 der linksliberalen, geopolitischen Zeitschrift Limes erschien der Aufsatz „Warum wir den Vatikan brauchen“ (Perché ci serve il Vaticano) von Germano Dottori. Dottori ist Ordinarius für Strategische Studien und Internationale Sicherheit an der Link Campus University und der Internationalen Freien Universität für Sozialwissenschaften (LUISS) in Rom. Er ist zudem Generalsekretär des Zentrums für Strategische Studien und Internationale Politik an der LUISS. Wörtlich schrieb er: „Obskure Finanzmanöver. Ratzinger durch Erpressung von Obama zur Abdankung gezwungen“.

Dottori nennt den großen Mißmut, den Benedikt XVI. bei Obama und Hillary Clinton (Obamas Außenministerin) durch seine kritische Haltung gegenüber dem Islam und seine Versuche einer „historischen Versöhnung“ in Europa zwischen EU und Rußland provoziert hatte. In seiner berühmten Regensburger Rede hatte er sich, so Dottori, nicht nur gegen den Islam, sondern auch gegen den westlichen Relativismus gewandt, den niemand akzentuierter vertrat als Obama und Clinton.
Dagegen, so der Wissenschaftler für Geopolitik, hätten die USA eine regelrechte Verschwörung in Szene gesetzt. Mit einer koordinierten Skandalkampagne sei die systematische, öffentliche Diskreditierung des Kirchenoberhauptes betrieben worden. Teil dieser Kampagne gegen Benedikt XVI. sei Anfang 2013 der Ausschluß der Vatikanbank IOR und des Kirchenstaates aus dem SWIFT-System gewesen. Die Deutsche Bank, so Dottori, sei damals veranlaßt worden, die Bankomat-Funktion und die bargeldlose Bezahlung in der Vatikanstadt, und damit auch in den Vatikanischen Museen, zu blockieren. Wer aber habe die Macht, die Deutsche Bank zu einer so beispiellosen Aktion gegen den Kirchenstaat zu veranlassen, die zudem nur mit einem ausgesprochen schlechten Vorwand begründet wurde? Kurioserweise wurde der Ausschluß sofort nach dem Rücktritt von Benedikt XVI. wieder aufgehoben. Wörtlich schrieb der Professor: „Eine Beteiligung der Regierung Obama an der Ersetzung von Ratzinger, der seine ‚große Verweigerung‘ am 11. Februar 2013 formalisierte, durch einen von den US-Demokraten Wohlgelitteneren wie Jorge Mario Bergoglio, ist ein Verdacht, der schon seit einiger Zeit in traditionalistischen Kreisen gehegt wird.“

Eine Initiative US-amerikanischer Katholiken richtete daraufhin an US-Präsident Donald Trump den Appell, einen Untersuchungsausschuß einzusetzen, der die Rolle Obamas und der US-Regierung beim Amtsverzicht von Benedikt XVI. klären sollte. Dabei wurde auf Dokumente von Hillary Clinton verwiesen, die durch Wikileaks-Enthüllungen bekannt wurden. Clintons Wahlkampfleiter, John Podesta, der unter Obama Stabschef im Weißen Haus war, schrieb darin von einem „katholischen Frühling“, der in Analogie zum „Arabischen Frühling“ in der katholischen Kirche losgetreten werden solle. Dabei gehe es um eine „Revolution“, mit der die Machtverhältnisse in der katholischen Kirche zugunsten des progressiven Flügels umgestürzt werden sollten.
Dottori begründete seine These auch damit, daß „weder Berlin noch Paris die Macht“ zu solchen Operationen habe. „Die USA schon.“ Denn wer sonst könne der Deutschen Bank diktieren, eine so ungewöhnliche Aktion durchzuführen, die nur vor dem Hintergrund einer politisch gewollten Operation einen wirklichen Sinn ergebe. Bereits von anderer Seite waren die häufigen, skandalträchtigen Hinweise auf angebliche „Finanzskandale“ rund um die Vatikanbank als lächerlich kritisiert worden, da diese die Größe einer Kleinbank habe.
Bereits wenige Monate vor dem Limes-Aufsatz hatte Dottori in einem Interview zu den Wikileaks-Dokumenten gegenüber der Presseagentur Zenit gesagt:
„Ich habe immer gedacht, daß Benedikt XVI. durch eine komplexe Machenschaft, betrieben von jemand, der ein Interesse hatte, die Versöhnung mit der russischen Orthodoxie zu blockieren, die eine religiöse Säule eines Projekts der schrittweisen Konvergenz zwischen Kontinentaleuropa und Moskau ist, zum Rücktritt veranlaßt wurde“ Dabei sei es nicht nur um den Rücktritt Benedikts gegangen, sondern auch um dessen Nachfolge. Als „Kandidat“ Benedikts sei 2013 Kardinal Angelo Scola ins Konklave gegangen. Dazu Dottori: „Aus ähnlichen Gründen, denke ich, wurde auch das Rennen von Kardinal Scola um die Nachfolge gestoppt, der als Patriarch von Venedig die Verhandlungen mit Moskau geführt hatte.“
In diesem Kontext dürfte auch die minder überraschende Absetzung des damaligen Vatikanbank-Präsidenten Ettor Gotti Tedeschi stehen. Sie erfolgte im Mai 2012, obwohl der renommierte Finanzexperte das Vertrauen von Benedikt XVI. genoß, der offenbar neun Monate vor seinem eigenen Amtsverzicht nicht mehr Herr des Vatikans war. Ettore Gotti Tedeschi mußte eine Durchsuchung seines Privathauses und eine Medienkampagne über sich ergehen lassen, ehe ein Gericht 2014 das Verfahren gegen ihn archivierte. Da regierte in Santa Marta bereits ein anderer Papst.
Der Ausschluß aus dem SWIFT-System erfolgte wenige Wochen vor dem unerwarteten Amtsverzicht.
Fragen und Zweifel durch Pontifikat von Franziskus verschärft
Was bleibt, sind Fragen, die immer neu auftreten, wenn Besucher in Mater Ecclesiae berichten, daß Benedikt XVI. „geistig völlig frisch“ ist, und die ebenso immer neu auftreten, wenn der Eindruck entsteht, daß Papst Franziskus „Prozesse“ in der Kirche anstößt, die „irreversibel“ gedacht sind.
Diese nicht wenige Katholiken zermürbenden Zweifel zum letztlich unverständlichen Amtsverzicht wiegen wegen einer ganz speziellen Tatsache besonders schwer. Tatsache ist nämlich, daß Papst Franziskus ohne den Amtsverzicht nie Papst geworden wäre. Während Benedikt XVI. noch immer lebt, vollendete Franziskus am 17. Dezember 2016 sein 80. Lebensjahr und wäre als Papstwähler ausgeschieden. Bereits zuvor wäre er sehr wahrscheinlich gemäß der Praxis von Benedikt XVI. nach Vollendung seines 77. Lebensjahres (17. Dezember 2013) im Laufe des Jahres 2014 emeritiert worden, und damit nicht mehr als Papst wählbar gewesen.
Wer auch immer zum Nachfolger Benedikts XVI. gewählt worden wäre, Jorge Mario Bergoglio aus Buenos Aires wäre es jedenfalls nicht gewesen.
Gläubige Katholiken hängen noch heute mit großer Dankbarkeit an Benedikt XVI. Dennoch sind auch und gerade für sie mit dem Amtsverzicht vom Rosenmontag 2013 viele Zweifel und offene Fragen verbunden. So ist in Gesprächen rund um den Globus von Gläubigen immer wieder eine Aussage zu hören: Benedikt XVI. habe „große Verantwortung“ auf sich geladen. Durch seinen Amtsverzicht laste auch auf ihm, was an Fehlentwicklungen im Pontifikat seines Nachfolgers Franziskus stattfindet, eines Papstes, für den Benedikt XVI., und er ganz allein, den Weg freigemacht hat.
Zumindest daran besteht kein Zweifel.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: MiL/Maurzio Blondet
Sehr suspekt bleibt für mich der Rücktrittstermin von Papst Benedikt. Hätte nämlich die Sedisvakanz nach dem 5. März 2013 begonnen, wäre Kard. Kasper nicht mehr wahlberechtigt gewesen!
Diese Frage stelle ich mir seit Jahren, ob hier irgendein Zusammenhang besteht. Kard. Kasper hatte einen massgebenden Einfluss auf die Wahl Bergoglios und es kann fast kein Zufall sein, dass er „gerade noch“ wahlberechtigt war. P. Benedikt hätte dieses Risiko ansonsten bestimmt in seiner Zeitplanung berücksichtigt.
Die sel. Anna Katharina Emmerick hat schon vor zwei Jahrhunderten zwei Päpste vorausgesehen.
Papst Benedikt hat seinen Fischerring nicht zerbrochen. Er bleibt Papst und hat das Lehramt inne bis zu seinem Tod. Papst Franziskus ist Beamter und Politiker mit Fischerring. Er denkt politisch und handelt auch so mit seinen Umstrukturierungen im Klerus und der katholischen Gesellschaft nach atheistisch wissenschaftspolitischen Erkenntnissen gemäss seinen Schreiben (Laudato Si, Laetitia Amoris …). Nur Scheinkatholiken und Nichtkatholiken sehen die Kirche vorherrschend politisch bestimmt in ihrer kurialen und bischöflichen Beamtung. Anna Katharina Emmerick hat diese Scheinkirche gesehen, die sich innerhalb der wahren Kirche ausbreitet und der die meisten Gläubigen folgen werden. Als wahre Katholiken sind wir durch die Vernunft eines Katholiken aufgerufen, dem Lehramt und Papst Benedikt XVI. die Treue zu halten und den Häresien einer politisch motivierten Kirche entgegenzutreten. Welche Heuchelei ist es auch gegenüber dem heiligen Franziskus, die wahre Kirche zu verraten. Mögen wir den hl. Franziskus bitten diesem für die wahre Kirche Jesu Christi schädlichen Treiben ein baldiges Ende zu setzen und auf Papst Benedikt der Kirche einen würdigen Nachfolger zu schenken.
Im zweiten Teil Ihres Artikels verweisen Sie auf die wesentlichen politischen Ereignisse des Rücktrittes von Papst Benedikt:
1.Der Inhalt seiner Regensburger Rede, in der er den Islam mit dem Seziermesser der wissenschaftlichen Analyse auseinandernimmt. Was bleibt danach vom Islam: eine Religion, die im Grunde eine von Menschen gemachter Götzendienst ist, in keinem Punkt vergleichbar mit dem Christentum und vor allem mit dem Wahrheitsanspruch des Christentums. Niemand konnte dieser Rede Benedikts wiedersprechen. Deshalb wurde ihm wegen eines Zitates „politische Inkorrektnis“ vorgeworfen. Die politischen Eliten aber hatten andere Pläne. Ein solcher Mann mit einer von der Welt geachteten moralischen Autorität, war nicht mehr tragbar, eine Gefahr für die politischen Pläne der islamisierung Europas. Zwei erhoben sofort Ihre Stimme gegen die Rede: Die Bundeskanzlerin der Bundesrepublik und der Kardinal von Buenos Aires, welcher sagte: Das war nicht meine Rede, hier hat einer in zwanzig Sekunden mehr kapput gemach, wie sein Vorgänger in zwanzig Jahren aufgebaut hat. Damit war das politische Intrigenspiel gegen Benedikt eröffnet, das Sie sehr exakt beschrieben haben!!! Natürlich wurde er erpresst, aber primär im Amt und erst sekundär persönlich. Den Weg, den er einschlagen musste, ist er – wie sein Meister- mit voller persönlicher Zustimmung gegangen. Auch dieser ging mit voller persönlicher Zustimmung den Weg nach Golgotha. In diesem Sinne verstehe ich die Aussagen von Benedikt, dass sein Schritt freiwillig war. Vielleicht noch ein für mein Verständnis wichtiger Hinweis: In seine Rücktrittsdeclaratio schreibt er, dass er diesen Schritt
„pro vita ecclesiae “ tat. Ein nachdenkenswerter Terminus, in der Regel heisst es für das Heil der Kirche und nicht für das Leben der Kirche. Daraus lässt sich schließen, dass das Leben der Kirche existentiell bedroht war und er durch seinen Schritt diese Bedrohung hoffte abwenden zu können. Noch ein m.E. wichtiger Hinweis: der Terminus etwas zu tun für das Heil oder (stärker) für das Leben der Kirche stammt aus der Opferliturgie. Vielleicht führen diese Gedanken und eine genaueste Analyse der Rücktrittsdeclaratio zur beseren Erkenntnis der wahren Beweggründen. Ein Rücktritt aus Amtmüdigkeit ist für mich ausgeschlossen.
Auch alltägliche Naturphänomene können glaubwürdige Zeichen des Himmels sein, wenn sie in einem bestimmten Zusammenhang auftreten. Der Regenbogen über Ausschwitz am 28. Mai 2006 bei Benedikts Besuch zählt genauso dazu wie der Blitz überm Petersdom am Abend der päpstlichen Rücktrittsankündigung am 11. Feb. 2013. Dass es sich bei dem veröffentlichten Bild des Blitzeinschlags um keine Fotomontage handelt, scheint geklärt. Wenn also nicht unter „Fake News“ fallend, muss man nach dem dahinterstehenden Sinn fragen. Da ich selbst über keine prophetischen Gaben verfüge, formuliere ich nachstehend in der Möglichkeitsform.
Könnte es sein, dass Papstrücktritt und Blitzeinschlag den Auftakt bilden zu einem finalen Geschehen, dass mit einer Reihe durchaus glaubwürdiger Prophezeiungen, Visionen und Weissagungen, nicht zuletzt aber auch mit Jesu Gerichtsreden selbst bereits vorbereitet worden ist. Dazu zählen u.a. die Botschaften Mariens an die Seherkinder von Fatima, die Visionen der sel. Anna Katharine Emmerick, hier vor allem jene vom 13. Mai (!) 1820, als sie in einer Vision zwei Päpste und zwei Kirchen schaute, einer wahren und einer dunklen. In einer Vision des hl. Don Bosco vom 5. Januar 1870 wiederum heißt es: „Die Macht des Herrn ist in Seinen Händen; Er zerstreut wie Nebel seine Feinde; Er bekleidet von neuem den ehrwürdigen Greis mit allen seinen alten Gewändern.“
Und zudem gibt es ja auch noch die Päpsteweissagung des hl. Malachias, die plausibel begründbar ab etwa 1580/90 dem hl. Philipp Neri zugeschrieben werden kann. Der Prophezeiung zufolge regiert mit Franziskus derzeit in Rom möglicherweise der letzte, vielleicht auch vorletzte Papst. Die weithin bekannte Prophezeiung schließt mit folgendem Text (deutsche Übersetzung): „Während der extremen Verfolgung der heiligen Kirche wird Petrus Romanus regieren. Er wird die Schafe unter vielen Bedrängnissen weiden. Danach wird die Stadt auf den sieben Hügeln zerstört werden und der bebende Richter wird sein Volk richten. Finis.“ – Ist mit der „Sieben-Hügel-Stadt“ die konkrete Stadt am Tiber gemeint oder ist dies eine Metapher für die Kirche in ihrer gegenwärtigen Verfassung? Niemand kann es sagen. Somit heißt es, mit Geduld, Gebet und gläubiger Zuversicht die kommenden Jahre abzuwarten.
@ Aquilinus: Die Frage des Petrus Romanus ist hochinteressant und wird m.E. meist falsch interpretiert, derweil die Übersetzung „Romanus“ zwei Schlüsse zulässt.
1. Der letzte Papst ist Römer, stammt also aus Rom. So wird der Name meist interpretiert,
2. Romanus steht für das römische Denken und die Akzeptans der vielfältigen römischen Götterwelt . Dieses wäre im antiquen Sinne das Gegenteil des Christentums. Erinnern wir uns an den ersten Petrus, den Galliläer. Als Christus ihn fragte , wer bin ich, antwortete er, Du bist der Christos, der Sohn des lebendigen
Gottes. Und in der Bibel steht, dass dies in der Nähe von Caesaraia Philippi war, der Stadt der heidnischen ind römischen Tempel, der Stadt in der die römischen, aber toten Götter angebetet wurden. Mit anderen Worten :Petrus hat sich zu Jesus bekannt und gegen den römischen Ungeist, die Verehrung der toten Götter. Konkret Sein Bekenntnis ist ein Bekenntnis zu Christus und gegen Rom und seine Welt der toten Götter.
Der Name Petrus Romanus lässt offen, ob dieser sich nicht im Sinne der römischen Götterverehrung zu anderen Göttern im Sinne des Synkretismus bekennt und deswegen Romanus genannt wird.
@Hans. Eine dritte Version zu Petrus Romanus klingt zwar (auch) etwas bemüht, macht aber durchaus Sinn. Sie wäre direkt auf Franziskus bezogen und spräche die familiäre Herkunft Bergoglios an, dessen unmittelbare Vorfahren von Italien nach Argentinien eingewandert waren. Zu der Zeit, als die Päpsteweissagung entstand, wurden, soweit mir bekannt, die Bewohner ganz „Italiens“ allgemein als Römer bezeichnet. Sodann soll der Name „Petrus“ zu den zusätzlichen Taufnamen des heiligen Franz von Assisi gehören. Demnach könnte Franziskus durchaus Petrus Romanus sein und wäre somit tatsächlich der letzte Papst in der Reihe der geheimnisvollen Päpsteweissagung. Dass er allerdings seine ihm anvertraute Herde verantwortungsvoll und klug leitet, ist bislang nicht zu erkennen. Und ob er von Gott tatsächlich als Papst bestätigt ist, ist für manche Beobachter auch noch eine offene Frage.
Ein sehr guter Artikel mein Kompliment.
Am 11. Februar 2018 waren seit der „freiwillige Rücktrittserklärung“ von Papst Benedikt XVI. vom aktiven Dienst des Papstes, fünf lange Jahre vergangen. Wie im Februar 2013 heißt es nun auch im Februar 2018 er begebe sich „auf die Wallfahrt nach Hause“ Im Februar 2013 glaubte ich wie viele andere vermutlich auch, dass Papst Benedikt XVI. eine schwere Krankheit die Kräfte rauben und er innerhalb des Jahres 2013 seine Wallfahrt nach Hause zum Vater vollenden wird. Doch die Jahre kamen und gingen und Josef Ratzinger blieb er trat mit altersbedingten Einschränkungen immer wieder als „Papa Emeritus“ Benedikt XVI. In die Öffentlichkeit oder traf sich mit Jorge Mario Bergoglio dem Bischof von Rom. Er verfasste noch im Sommer 2017 ein Grußwort zur der Beerdigung von Joachim Kardinal Meisner und Vorworte zu diversen Büchern und Festschriften. Nun nach 5 Jahren „Ruhestand“ und kurz vor der Vollendung des 91. Lebensjahr (16.April) rückt „der Weg der Wallfahrt nach Hause“ wieder ins Blickfeld der Öffentlichkeit. Wobei das bei jedem Menschen der sich kurz vor der Vollendung des 91. Lebensjahr befindet zutreffend ist.Aber wie heißt eine alte Weisheit der Menschen? „Wenn du Gott zum Weinen bringen willst, erzähl ihm von deinen Plänen“
Wann die „Wallfahrt nach Hause“ beendet wird, entscheidet weder Josef Ratzinger noch die Mächtigen der Medien (Ausnahme Mord) sondern alleine der Pantokrator der allmächtige der dreifaltige Gott. Der nach der Heimholung des verehrten Heiligen Vater den Heiligen Papst Johannes Paul II. am Nachmittag des 19. April 2005 Josef Kardinal Ratzinger zum Vicarius Iesu Christi durch den Hl Geist zu Papst Benedikt XVI. berufen hat.
Von den verehrten Heiligen Papst Johannes Paul II. Ist auch der Ausspruch überliefert „Einmal Vater immer Vater“ Ein (heiliger) Vater kann von seiner Vaterschaft nicht zurücktreten er bleibt Vater bis er seine Wallfahrt nach Hause zum ewigen Vater vollenden hat. So stand er schwer leidend und von schwerster Krankheit gezeichnet am Ostersonntag Anno Domini Nostri lesu Christi
2005 am Fenster der Papstwohnung und segnete wortlos nahezu verstummt die Stadt Rom und den Erdkreis (Urbi et orbi). Rücktrittsforderungen oder Rücktrittempfehlungen lehnte der verehrte Heilige Vater der Heilige Papst Johannes Paul II. bis zuletzt ab. In seiner festen Überzeugung, dass er trotz Alter, Krankheit und Schwäche nicht von dem Kreuz herabsteigen dürfe, dass ihm nach Willen des Heiligen Geistes auferlegt sei. So fand seine Wallfahrt nach Hause zum Vater in der Nacht zum „Barmherzigkeitsonntag – Weißen Sonntag“ ihr Ziel im Haus des ewigen Vaters.
Der „freiwillige“ Rücktritt zumindest ein Rücktritt ohne sichtbaren Zwang, von Josef Ratzinger von Seiner Berufung durch den Heiligen Geist zu Papst Benedikt XVI. Ist ein einmaliges und singuläres Ereignis in der langen Geschichte der Päpste. Der Vergleich mit dem Rücktritt von [url=https://de.wikipedia.org/wiki/Coelestin_V.]Coelestin V.[/url] ist nicht möglich. Pietro di Morrone ( Coelestin V) wurde aus einer Trotzreaktion der Kardinäle im Juli 1294 zum Bischof von Rom gewählt, obwohl allen beteiligten bewusst sein musste das Pietro di Morrone weder körperlich noch intellektuell zur Ausführung des Amtes des Papstes geeignet war.
Der „freiwillige“ Rücktritt von Josef Ratzinger von Seiner Berufung durch den Heiligen Geist zu Papst Benedikt XVI. Gründet vor allem darin, das er in der konzertierten Medienkampagne gegen die katholische Kirche (Krise in der Kirche) nicht die „Mächte des Bösen“ erkennen konnte/wollte. Es war der „Rauch Satans“ der durch einen Spalt des VK II. In die Kirche eingedrungen war. Anstatt diesen Spalt mit Entschlossenheit zu verschließen, stieg er vom Kreuz in den „Ruhestand“ herab. Erst sein „freiwilliger“ Rücktritt öffnete die Pforten der Kirche für das neue Denken für die neue Lehre für die neue Interpretation des Lehramtes der Kirche das wir vor vielen anderen in den Worten des Bischofs von Rom in der „Theologie der Barmherzigkeit“ von Herr Kardinal Kasper und des Kardinal aus München hören.
Nun warten die Mächtigen der Medien, die Lehrer der neuen Lehre die den Ohren der Menschen schmeichelt und der emeritierte Papst Benedikt XVI. auf die Ankunft im väterlichen Pilgerhaus. Ich fürchte dieser Pilgerweg die „Wallfahrt nach Hause“ ist erst zu Ende. Wenn der emeritierten Papst Benedikt XVI. die ganze Wahrheit bezüglich seines „freiwilligen“ Rücktritt von Seiner Berufung durch den Heiligen Geist zu Papst Benedikt XVI. erkannt und zumindest seinen engsten Umfeld mitgeteilt hat.
Es deuten schon sehr viele Dinge und Phänomene daraufhin, dass der Rücktritt von Papst Benedikt XVI nicht ganz freiwillig von Statten ging. Es ergibt alles ein stimmiges Gesamtbild, ob es der Blitzeinschlag in den Petersdom am Tag vom Rücktritt Benedikts, der Rabe der die Taube am Petersplatz jagt oder die Altersgrenze für Päpste ist die Bergoglio 2013, eine Weile nach der Papstwahl erreicht hätte.
Und die Amtshandlungen und Aussagen Bergoglios sprechen sowieso eine sehr deutliche Sprache. Er sorgt dafür, dass die Gottesfurcht und die Rechtschaffenheit nach den 10 Geboten in der katholischen Kirche zunehmend verloren geht und von einem Wellness-Pseudo-Christentum ersetzt wird.
Ich kann mir sein „Pontifikat“, so es überhaupt eines sein sollte, nur damit erklären, dass Gott die Guten von den Bösen, also die Schafe von den Böcken scheiden möchte.
Je länger je mehr bin ich auch davon überzeugt: Gott braucht Franziskus, um die Schafe von den Böcken zu trennen, so wie dhmg geschrieben hat. Schliesslich habe Gott Napoleon I. auch dazu gebraucht, die Gottlosen durch einen anderen Gottlosen zu „bestrafen“, wobei gesagt werden muss, dass dieser Potentat sich im Exil bekehrt hat, v.a. auch sls Folge der Gebete und Sühneopfer von der hl. Anna Maria Taigi.
Wenn die Menschheit, insbesondere auch die (hohe) Geistlichkeit der RKK, die Gebote Gottes zurückweisen und eigenen Lehren, eigenen Ritualen, eigenen Göttern huldigen und frönen, zieht Gott seine Gnade und seinen Schutz zurück, so dass die Menschheit mit der Gerechtigkeit konfrontiert werden: sie ernten jene Früchte, deren Samen sie gesät haben. Wenn die Mehrheit der Menschen, sei es durch Ignoranz und/oder Arroganz, dem Gegenspieler Gottes folgen, dann wird dieser seinen Tribut einfordern, wenn er die Gelegenheit dazu bekommt. Solange Gott Barmherzigkeit walten lässt, ist noch „Wachstumszeit“: Sowohl das Korn als auch das Unkraut können gedeihen. Wenn Erntezeit ist, dann ist die Zeit der Abrechnung, der Gerechtigkeit gekommen. Gottes Mühlen mahlen langsam, aber vortrefflich, sagt der Volksmund. Wie wahr!
Vieles, was in diesem Artikel steht, ist richtig. Aber eine Tatsache ist immer noch erwähnenswert. Bernard Tissier de Mallerais hat in seinem Buch „Le theologie etranger du Ben^oit XVI“ die Grundfehler der Theologie von Papst Benedikt aufgezeigt. Der Hang zum Personalismus und die progressistische Auffassung von der „Wahrheit des Geschichtlichen“ haben ihn nicht die Zeichen der Zeit, die auf die Ablösung des Zweiten Vatikanischen „Konzils“ drängten, erkennen lassen. Und genau dieses Werk hat Papst Benedikt XVI auf dem Schreibtisch gehabt, als er S. E. Georg Gänswein in seinen Rückzugsplan einweihte. Zu einem theologischen Neubeginn, der auch die Umbesetzung maßgeblicher Stellen in der Kurie sowie auch die Ausweitung von Lehrbeanstandungen gehörten, der die Glaubenskongregation zu einem „Think Tank“ gemacht hätte, aus dem die „Reform der Reform“ auch im dogmatischen und doktrinellen Bereich herausströmt, und der die Liturgie nach den Prinzipien des Dom Prosper de Gueranger „re“-formieren sollte. Dazu sollte auch eine Kommission gegründet werden, die die Texte des II. Vaticanums auf Widersprüche oder theologische Fehler, wie etwa falsche Zitate oder unzureichende Quellenforschung, abklopfen sollte und dann gegebenenfalls emendieren oder editieren sollte. Die Dogmatiker Bux, Gherardini, der Patristiker Fiedrowicz und auch die Philologen Arbogast Schmitt, ein hervorragender Kenner der Texte Aristoteles und der Quellen von Kant bis Gadamer, und Barth, sowie P. Lugmayr und der Abt der Grande Chartreuse gehörten zu den Berufenen. Diese Kommission sollte im Oktober 2012 die Arbeit aufnehmen, ein Motu Proprio von umfangeicher und kanonischer Wirkung mit den umschriebenen Aufgaben solle zwei Dinge erabeiten:
1) eine Konstitution über die weiter gültige Auslegung der Texte des II. Vatikanums, die Zusammenfassung der Fragmente von offiziellen theologischen Beiträgen des I. Vatikanums in bezug auf die Kirche und das Papsttum zu einer de fide – Definition des Päpstlichen Primates, samt Kanones, die die Frage des Papa Haereticus bearbeiten und schließlich die Stärkung der Autorität des Kardinalskollegiums gegenüber den Bischofskonferenzen.
2) Eine Dogmatische Präambel für eine Konstitution, mit der der rechtswidrige Zustand nach „Ecclesia Dei“ beseitigt wird und der Prozeß von Marcel Lefebrve gegen die Glaubenskongregation offiziell beendet wird mit dem Ziel der Rehabilitation.
Hierbei bestand das Risiko der Spaltung der FSSPX. Diese war durchaus beabsichtigt, da die engsten Vertrauten des Papstes damals zweifelten, ob Papst Benedikt XVI seinenn Satz gegenüber S. E. Fellay „Ein stabiles Baugerüst ist immer außerhalb der Mauern“ aufrechterhalten wollte, zumal er die Beschlüsse des außerordentlichen Generalkapitels des FSSPX kannte und auch so richtig interpretierte („Non possumus“).
Hätte er gewußt, daß er womöglich noch bis zum nächsten ordentlichen Generalkapitel der FSSPX leben darf, hätte er seine weltkirchlichen Aufgaben dann sicherlich von Rom aus verwaltet und öfter den Vertretern des römischen Stadtklerus auf die Finger geschaut und seine Kurienreform (Stärkung der Glaubenskongregation und der Gerichtshöfe) weitergetrieben.
Aber dagegen hatte das Establishment etwas, daß der Papst den schleichenden Übergang der Kirche in eine NGO stoppen wollte, war die andere Seite der Medallie. Vor allen Dingen hatte aber der Papst Angst davor, daß eine Kommsission ihm theologische Fehler nachweist. Die Abnegatio particularis ist leichter als das Anathema über die eigenen Lehren auszusprechen.
Tatsache ist:
Benedikt XVI. hatte der Welt etwas zu sagen und wurde von ihr abgelehnt.
Ersetzt wurde er durch Franziskus, den die Welt mag, ohne daran zu denken, katholisch und gläubig zu werden.
Das sagt alles aus.
Was kommt? Wir müssen beten, beten, beten, dass der nächste Papst gottgefällig ist und vor den Wölfen nicht davonläuft.
Gestatten Sie mir, dass ich mich zu dem interessanten Fragenkomplex nochmals melde:
Benedikt nennt sich heute Papst emeritus und das ist etwas anderes als zurückgetreten.
Bischöfe werden heute auch emeritiert. Der Begriff des Emeritus kennen wir aus dem Hochschulbereich. Der Emeritus gibt nur seine Amtsgeschäfte und die Amtgewalt zurück, abes es bleiben ihm wesentliche Rechte: die Freiheit von Forschung und Lehre, er darf Prüfungen abnehmen, promovieren und habilitieren. Er muss also nicht in der „Abstellkammer“ der Uni sein Ende abwarten. Er kann sogar bei Berufung die Amtsgeschäfte wieder übernehmen. Ich weiß wovon ich rede: Ich erhielt von einem wiederberufenem Emeritus, der die Amtsgeschäfte normal versah, meine Promotionsurkunde! Diese Gedanken müssen wir auch auf einen Papst emeritus übertragen. Die Möglichkeiten, die dieser hat, sind wesentlich größer als wir bisher und auch die, welche ihn aus dem Amt vertreiben wollten, angenommen haben. Ich halte ihn für den Katechon.
P. Benedikt (em.) XVI ist und bleibt – meines Erachtens – wahrhaft der Aufhalter=Kathechon des Antichristen.
„καὶ νῦν τὸ κατέχον οἴδατε εἰς τὸ ἀποκαλυφθῆναι αὐτὸν ἐν τῷ ἑαυτοῦ καιρῷ.“
Für Interessierte in Wiki:
https://de.wikipedia.org/wiki/Katechon
Bei vertiefter Lektüre wird von den Kirchenvätern das „römische Reich“ auch als „das Aufhaltende“ erfunden …
und der „Rest dessen“ ist nun mal der Vatikan, bzw. sein rechtmäßiger Repräsentant.
Soweit ich weiss, hat P.(em.)B.XVI einen gültigen, auf Ihn als Papst ausgestellten vatikanischen Reisepass.
im Gegensatz zu P.F., der ja medial groß und breit die Verlängerung seines argentinischen Passes propagierte …
https://www.tz.de/bilder/2014/02/18/3372230/798992115-papst-franziskus-pass-P5LWbhwEia7.jpg
Wir müssen Christus treu bleiben, auch ohne sichtbaren Papst und Oberhirten, wenn es sein muss. Petrus Romanus könnte der mystische Petrus sein, auf dessen Grab die Peterskirche erbaut ist.