
(Rom) „Keine Interkommunion zwischen Katholiken und Nicht-Katholiken.“ Das war die Reaktion von Kardinal Robert Sarah, dem Präfekten der römischen Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung, Anfang Dezember 2015 auf die Antwort von Papst Franziskus an eine Lutheranerin. Zum Reformationsjubiläum wurden erneut verschiedene Stimmen laut, die eine Interkommunion forderten. Die Antwort von Kardinal Sarah hat nichts von ihrer Gültigkeit verloren.
Der Journalist Matteo Orlando berichtete am 2. Dezember 2015 in der Internetzeitung La Fede Quotidiana die Reaktion des Kardinals:
„Die Interkommunion ist zwischen Katholiken und Nicht-Katholiken nicht erlaubt. Es ist notwendig den katholischen Glauben zu bekennen. Ein Nicht-Katholik kann nicht die Kommunion empfangen. Das ist sehr, sehr klar. Das ist keine Frage der Gewissensfreiheit.“
Mit diesen Worten reagierte der zuständige römische Präfekt auf eine mehrdeutige Antwort, die Papst Franziskus am 15. November einer Lutheranerin gegeben hatte. An jenem Tag hatte Franziskus die römische Lutherkirche besucht und dabei Fragen beantwortet. Anke de Bernardinis, eine deutsche Lutheranerin, die mit einem italienischen Katholiken verheiratet ist, fragte Franziskus, wann es endlich möglich sein werde, daß sie und ihr Mann gemeinsam zur Kommunion gehen können.
Der Papst antwortete ausführlich, aber sehr kryptisch. Mit seinen Worten spannte er einen Bogen, der von Nein über Jein bis Ja reichte. Franziskus sagte faktisch, daß laut kirchlichem Lehramt eine Interkommunion unmöglich sei, daß es aber „einen Glauben, eine Taufe, einen Herrn“ gebe. Er werde zwar „nie“ die Erlaubnis erteilen, „aber“ jeder solle das in seinem Gewissen prüfen, und wenn das es erlaube…
Franziskus machte eine objektive Frage zu einer subjektiven. Ob man zur Kommunion zugelassen sei und diese empfangen könne, sei eine Frage der Gewissensfreiheit. Die Antwort erinnert an das umstrittene, nachsynodale Schreiben Amoris laetitia, das zum Zeitpunkt seines Besuches in der Christuskirche der Lutheraner noch nicht bekannt war.
Kardinal Sarah: „Zulassung zur Kommunion keine Frage des Gewissens“
Zwei Wochen darauf antwortete der von Franziskus ernannte Präfekt für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung und sprach ein deutliches Nein: Die Zulassung zur Kommunion sei keine Frage der Gewissensfreiheit. Kardinal Sarah bekräftigte die kirchliche Lehre: „Wir geben die Kommunion den Katholiken“. Jeder sei frei, den katholischen Glauben zu bekennen. Tue jemand das nicht, könne er such nicht die heilige Kommunion empfangen. Das sei logisch. Allen die Kommunion zu geben, die sie haben wollten, sei „eine Torheit“, so der Kardinal aus Guinea.
„Es gibt keine Interkommunion zwischen Anglikanern und Katholiken und keine zwischen Katholiken und Protestanten. Wenn sie gemeinsam die Heilige Messe besuchen, darf der Katholik zur Kommunion gehen, der Lutheraner oder Anglikaner aber nicht.“
Es gehe nicht darum, was „wir wollen“.
„Wir können es nicht tun. Es geht nicht darum, daß wir mit dem Herrn reden müssen, um zu wissen, ob wir die Kommunion empfangen dürfen oder nicht. Wir müssen wissen, ob wir in Einklang mit den Regeln der Kirche sind. Unser Gewissen muß von den Regeln der Kirche erleuchtet sein, die uns lehrt, daß wir zum Kommunionempfang im Stand der Gnade sein müssen, ohne Sünde, und daß wir an die Eucharistie glauben müssen. Es geht nicht um einen Wunsch oder um einen persönlichen Dialog mit Jesus, der darüber entscheidet, ob wir in der katholischen Kirche die Kommunion empfangen dürfen.“
Es irrt, wer denkt, daß Interkommunion die Einheit fördert
Der Mensch könne nicht subjektiv entscheiden, ob er trotz kategorischer Hinderungsgründe – kein Katholik zu sein – doch die Kommunion empfangen dürfe. Wer die Kommunion empfängt „muß katholisch sein und sich im Stand der Gnade befinden“.
Die Interkommunion fördere nicht die Einheit:
Wer das denke, der irre sich und habe ein falsches Verständnis von Kirche, denn „der Herr hilft uns, eins zu sein, wenn wir den Leib Christi korrekt empfangen, andernfalls essen wir uns das Gericht, wie der heilige Paulus sagt (1 Kor 11,27–29). Wir werden nicht eins, wenn wir im Stand der Sünde oder Verachtung für den Leib Christi an der Kommunion teilnehmen.“
Kardinal Sarah widerspricht damit auch Wortmeldungen von katholischen Kirchenvertretern und Gläubigen, die im Zusammenhang mit dem Lutherjahr und seinem Reformationsgedenken den Eindruck erwecken, die Einheit zwischen Katholiken und Protestanten sei nur „eine Frage des Willens“.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: FQ
Klare Worte – leider nicht vom Papst !!
Zwischen der Notwendigkeit des Standes der Gnade um die Kommunion würdig zu empfangen und der bedingungslosen Kommunion für konfessionsfremde Protestanten liegen Welten. Das Gespür um das erkennen zu können, scheint wegen 500 Jahre Protestantismus abhanden gekommen zu sein. Nur weil eine Irrlehre alt geworden ist, ist sie deswegen nicht richtiger als in ihrem Ursprung, sondern nach wie vor eine Irrlehre. Aber eben eine Irrlehre, die 500 Jahr-Jubiläum feiert.
Das ist wie bei uns Menschen, es gibt Gute und Schlechte, alle feiern sie Geburtstagsjubiläen, z.bsp 40, 50 oder 80 Jahre. Aber nur wegen dieser Jubiläen sind die Schlechten nicht besser geworden, so einfach ist das doch.
Ich denke immer wieder darüber nach, dass so viele Menschen einem Menschen folgen. Wir römisch-katholischen Christen folgen Jesus selbst- Wie kann ein Mensch, der seinen Verstand einsetzt, einem Menschen wie Luther folgen wollen – schaut auf sein Leben, wollt ihr so leben? Wie kann ein Mensch, der seinen Verstand einsetzt, einem Menschen wie Mohammed folgen – schaut auf sein Leben, wollt ihr so leben?
‑Ismen sind Ideologien (Potestantismus, Mohmmedanismus) zur Zerstörung der Seelen. Die Anrufung des Heiligen Erzengels Michael nach jeder Heiligen Messe hat man uns genommen, dass sollte uns nicht hindern, den Heiligen Erzengel Michael weiterhin nach jeder Heiligen Messe anzurufen: .… Du, Fürst der himmlischen Heerscharen wirf alle bösen Geister, die in der Welt umherschweifen, um die Seelen zu zerstören in der Kraft Gottes hinab in den Abgrund der Hölle.
„Interkommunion ist nicht möglich.“ Und weil Kardinal Sarah, der alle Voraussetzungen hätte, ein guter Papst zu werden, dies schon vor zwei Jahren so klar zum Ausdruck gebracht hatte und auch noch andere wesentliche Dinge mehr, für die er als Präfekt der römischen Kongregation für Gottesdienst und Sakramentenordnung eigentlich bestellt ist – genau deswegen wird er von Franziskus so auffallend geschnitten, brüskiert, öffentlich vorgeführt. Vorläufig hat Kard. Sarah noch eine gewisse Alibifunktion für den Papst. Aber was wird sein nach Ablauf der Bestellungszeit für fünf Jahre? Franziskus hat es schon vorgemacht und sogar indirekt angekündigt bei der Entlassung des Glaubenspräfekten Kardinal Müller: keine Verlängerung mehr. Schade um die beiden (und noch etlichen anderen) aufrechten und furchtlosen Streiter für Gott und die Kirche Jesu Christi. Franziskus hat eben anderes im Sinn: vor allem die Eigenständigkeit der einzelnen Ortskirchen. Das scheint seine Agenda zu sein. Und das zerstört letztlich die Einheit der Kirche.
Wer Kardinal Sarah hört und liest, findet darin eine seltene Klarheit und Motivation für den Glauben. Seine Sprache ist frisch und geistreich, sie unterscheidet sich wohltuend von den üblichen Wort- und Diplomatieschablonen.
Echte Toleranz kann Verschiedenheit im Glauben einfach auch aushalten.