(Mexiko-Stadt) An der Jesuitenuniversität Universidad Iberoamericana Puebla in San Andrés Cholula, kurz Ibero genannt, fand heute eine Misa Coldplay statt. Dazu wurde im Rahmen des Ignatianischen Unversitätsprogrammes geladen.
Dabei handelt es sich um eine Heilige Messe, die vom Jesuiten Lonja Xavier Cacho zelebriert wurden und zu der Lieder der britischen Pop-Rock-Band Coldplay zu hören waren. Die 1996 in London gegründete, kommerzielle Musikgruppe ist bisher allerdings nicht durch religiöse Lieder oder eine religiöse Botschaft aufgefallen.
Anstoß wurde vor allem an der Ankündigung genommen, eine Heilige Messe als „Misa Colplay“ (Coldplay-Messe) zu bezeichnen und die Musik einer Rockgruppe in den Mittelpunkt zu stellen.
In einem Interview mit der irischen Tageszeitung The Irish Independent hatte der Bandsänger Chris Martin über Gott gesagt:
„Ich versuche immer zu entziffern was ‚er‘ oder ‚sie‘ ist. Ich bin mir nicht sicher, was da richtig ist. Ich weiß nicht, ob es Allah oder Jesus oder Mohammed oder Zeus ist, aber ich tippe auf Zeus“.
Die Jesuitenuniversität schrieb im Vorfeld, daß mit dieser Messe versucht werde, „jedes Symbol der Liturgie festzuhalten und mit aktuellen Reizen zu verknüpfen, die sich mit unserem Alltag verbinden“. Die Lieder der Gruppe sollten gehört und versucht werden, diese Melodien in verschiedenen Momenten der Eucharistiefeier zu „reflektieren“ und „zu vertiefen“.
In den sozialen Netzwerken in- und außerhalb der Universität kam es in den vergangenen Tagen zu heftigen Diskussionen. Rektor Fernando Fernández Font SJ wurde vorgeworfen, mit der „Misa Coldplay“ einen liturgischen Mißbrauch zu fördern.
Ebenso wurde Jesuitenleitung nahelegt, die Musik der britischen Band wenn schon im Rahmen eines Symposions oder einer anderen Veranstaltung zu analysieren, aber nicht als Teil einer Heiligen Messe.
Gestern distanzierte sich das Erzbistum Puebla von der Jesuitenuniversität. Über Twitter gab sie bekannt, weder die „Misa Coldplay“ zu organisieren, noch sie zu unterstützen. In einer ausführlichen Erklärung warnte die Liturgiekommission des Erzbistums vor einem „Verlust des Sinnes für das eucharistische Sakrament“, der dazu führen könne, in der Heiligen Messe nur mehr „eine Versammlung des guten Willens“ zu sehen.
Der Vorsitzende der Liturgiekommission, Don Jacinto Gerardo Cruz Rojas, erinnerte daran, daß „die Eucharistie der größten Schatz der Kirche ist, den sie seit ihrem Ursprung besitzt“. Das Erzbistum forderte, die Vorschriften für die liturgische Musik einzuhalten.
Mit ihren fast 5.000 Studenten gehört die Ibero Puebla zum Sistema Universitario Jesuita, dem Netzwerk der sieben Jesuitenuniversitäten in Mexiko und zur Vereinigung der 31 Jesuitenuniversitäten Lateinamerikas.
Bereits im vergangenen Juni war der Rektor der Jesuitenuniversität von Mexiko-Stadt (Ibero Ciudad), der Jesuit David Fernandez Davalos aufgefallen, als er die Homo-Agenda der mexikanischen Linksregierung verteidigte. P. Fernandez Davalos nahm im Oktober 2016 an der Generalkongregation teil, die den venezolanischen Jesuiten Arturo Sosa Abascal zum 31. Generaloberen des Ordens wählte.
Der spanische Kolumnist Franciso Fernandez de la Cigoña meinte zum heutigen Vorfall in San Andrés Cholula:
„Ein weiterer Beweis dafür, daß ein beträchtlicher Teil des Jesuitenordens in allgemeiner Verwirrung lebt.“
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Ibero Puebla (Screenshot)
wie jemand an anderer Stelle treffend formulierte, wird auch hier „die Grenze des Unerträglichen“ immer weiter hin zur Akzeptanz desselbigen verschoben.
Statt zu erklären, derartiges nicht zu „organisieren“ oder zu „unterstützen“ hätte das Erzbistum durch Einschreiten seine Verantwortung wahrnehmen müssen!
So bleibt es wie so oft: ein paar warme Worte der Korrektur – und vor Ort kann gemacht werden, was gewollt wird.
Der Jesuiten-Orden muss sich schnellstens selbstkritisch reflektieren und klären.
2+2=5 ?? Missa Coldplay ??
Welch ein erbärmlicher Niedergang und Zustand einer einstigen Elite. Nur noch Fremdschämen möglich.
Verrückt.
Ich meine damit nicht, daß daß es sich hier um eine Geisteskrankheit wie Manie, Depression oder Schizophrenie handeln würde, sondern vielmehr daß hier das Koordinatensystem total verschoben wurde.
„Der verrückt gewordene Grenzstein…“: dieser alter Juristenkalauer ist in der heutigen Kirche eine zutiefst traurige Wahrheit geworden.
Ein Großteil des Jesuitenordens hat sich offensichtlich durch Wort und Tat etwas ganz Anderes als Unserem Herrn Jesus Christus und seiner Hl. Kirche zugewandt, sondern etwas ganz Neuem.
Es scheint ein neuartiges System dahinten zu stecken, etwas total Häretisches, wie übrigens auch kurz genannt in der correctio filialis.