
(Rom) Papst Franziskus wird am heutigen 1. Oktober das Erzbistum Bologna besuchen. Am 27. Oktober 2015 hatte er Kardinal Carlo Caffarra emeritiert und den römischen Weihbischof Matteo Zuppi zum neuen Erzbischof genannt. Der Neuernannte gehört der Gemeinschaft von Sant’Egidio an und scheint nach dem Geschmack von Franziskus zu sein. Was es heißt, daß der neue Erzbischof Mitglied der Gemeinschaft Sant’Egidio ist, bekommt derzeit die altehrwürdige Basilika San Petronio, die Hauptkirche von Bologna, zu spüren.

Die Kirche wurde 1390 zu Ehren des Stadtpatrons begonnen und sollte größer als der damalige Konstantinische Petersdom in Rom werden, was vom Papst aber untersagt wurde. Bologna gehörte bis 1860 zu den Kirchenstaaten.
Die heutige Basilika wurde dennoch zur größten gotischen Backsteinkirche der Welt. In ihr ließ sich Karl V. 1530 von Papst Clemens VII. zum Kaiser krönen. Der heilige Petronius war von 432–450 Bischof von Bologna.
In der Kirche zeigen Fresken aus der Zeit um 1410 das Jüngste Gericht in einer dreiteiligen Darstellung, die der Beschreibung in Dantes „Göttlicher Komödie“ folgt. In der Hölle ist auch Mohammed dargestellt, der von einem Dämon gepackt wird. Muslime forderten die Entfernung der Darstellung. In den vergangenen Jahren gab es zwei islamistische Attentatsversuche gegen die Basilika.
Das Programm des Papstbesuches
10.30 Uhr Besuch des Flüchtlingszentrums und Begegnung „mit den nordafrikanischen jungen Menschen, die an den Küsten Italiens gestrandet sind“

12.00 Uhr Angelus auf der Piazza Maggiore
12.30 Uhr Katechese und Mittagessen mit den Armen in der Basilika San Petronio
14.30 Uhr Begegnung mit dem Klerus und Ordensleuten in der Kathedrale
15.30 Uhr Begegnung mit der Welt der Universität in der Basilika San Domenico
17.00 Uhr Heilige Messe im Stadium Dall’Ara
Das Mittagessen in der Hauptkirche, die dem Stadtpatron geweiht ist, sorgt seit Tagen für heftige Empörung und Polemik.
„Schändliche Profanierung“
„Eine schändliche Profanierung des heiligen Ortes.“
So schrieb es die Theologin Maria Guarini, Generaldirektorin der Bibliothek des Italienischen Komunikationsministeriums und Betreiberin des Blogs Chiesa e Postconcilio.

Auf Facebook wurde ein Photo veröffentlicht, das die „Umrüstung“ der Basilika von einem Gotteshaus in eine Taverne dokumentiert. Die Gemeinschaft Sant’Egidio ist bekannt für eine solche multifunktionale Zweckentfremdung von Kirchen. Seit 1982 veranstaltet die Gemeinschaft in ihrer Hauptkirche Santa Maria in Trastevere in Rom ein „Weihnachtsessen mit den Armen“, das als „Festessen“ bezeichnet wird.
Die Gemeinschaft beschreibt auf einer eigenen Seite ihres Internetauftrittes diese Initiative. Nicht erklärt wird dabei, warum das „Festessen“ ausgerechnet in einer Kirche stattfinden muß. Nicht zur Liturgie, nicht zum Gebet, sondern um weltlich Essen und Trinken versammelt man sich. Die Tatsache, daß das Essen für Arme veranstaltet wird, mache die Sache keinen Deut besser, so Guarini. Es mangle schließlich weder der Gemeinschaft Sant’Egidio noch der Stadt Rom oder der Stadt Bologna an geeigneten Sälen für eine solche Ausspeisung. Es ist keine Not, die zum Essen in die Kirche zwingt. Durch das Essen und Trinken, das Auf- und Abtragen der Speisen und die Alltagsgespräche wird der heilige Ort aber entweiht.
„Horror ecclesiae conciliaris“
In Bologna ist der Programmpunkt des Papstbesuches als „Mittagessen mit den Armen“ ausgewiesen, doch nehmen in Wirklichkeit auch zahlreiche Verantwortliche und Angestellte verschiedener karitativer Organisationen des Erzbistums daran teil. Welchen geistlichen Gewinn aber sollte ein solches Essen in einer Kirche haben, in der man sich ganz anders zu verhalten hätte, fragt Guarini.
Da Essen und Trinken die Verdauung anregen, heißt es, daß in der Basilika auch chemische Toiletten für die Notdurft eingerichtet wurden.
„Horror ecclesiae conciliaris.“
„Die Schändung sakraler Orte und liturgischer Zelebrationen gehen nicht nur weiter, sondern werden immer schlimmer“, so Guarini weiter.
Der Codex des Kirchenrechts besagt:
„Alle, die es angeht, haben dafür zu sorgen, daß in den Kirchen jene Sauberkeit und Zierde gewahrt werden, die einem Gotteshaus ziemen, und daß von ihm ferngehalten wird, was mit der Heiligkeit des Ortes unvereinbar ist“ (Can. 1220, §1).
Papst Franziskus macht Essen und Trinken in Kirchen hoffähig
Die „Heiligkeit“ des Ortes sei nur durch den Göttlichen Kultus und Frömmigkeitsübungen gegeben, für die er errichtet wurde“. Eine Kirche als Speisesaal zu nützen „ist ein weiterer Ausrutscher, der die Unterscheidung zwischen dem Heiligen und dem Profanen verwischt“, so Guarini.
Papst Franziskus billigt heute durch seine Anwesenheit in der Basilika San Petronio diese von der Gemeinschaft Sant’Egidio eingeführte Unsitte und macht sie in der Kirche erst wirklich hoffähig. Da das Programm eines Papstbesuches in Rom und nicht vor Ort entschieden wird, ist das Essen in der Kirche von Papst Franziskus gewollt. Mit Nachahmung muß daher gerechnet werden.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Facebook/Wikicommons/1ottobre2017 (Screenshots)
Aus den im Artikel beschriebenen Umständen geht hervor, dass diese Veranstaltung eine betont sinnbildliche und – in der wohl beabsichtigten Folgewirkung – beispielgebende Kundgebung ist. Ihr Leitgedanke ist in einem Weltbild und Ideengebäude zu suchen, das den Menschen hervorhebt, wenn nicht in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit rückt. Die Gefahr dabei ist, Gott aus dem Blick zu verlieren. Gott wird zur menschlichen Beischaft. Ist er das, oder ist er mehr als das? Für die Veranstaltung wird man Zitate aus der Bibel anführen können. Dennoch ist das biblische Weltbild unstreitig theozentrisch. Wenn Arme-Speisen zur gottesdienstlichen Handlung erhoben wird, gleichrangig dem eucharistischen Opfer (manchmal kann man den Eindruck bekommen: ihm überlegen) – wird damit nicht einer gefährlichen Verführung durch einen eventuellen charasmatischen Weltführer vorgearbeitet, der, zweckmäßigerweise nach einer erschütternden globalen Krise, allen Menschen Frieden, Sicherheit und Stillung ihrer grundlegenden materiellen – und scheinbar auch spirituellen -
Bedürfnisse verspricht?
Im Grunde doch die logische Weiterentwicklung des unverbindlichen „Mahl“-Gedankens, bei welchem der Bezug auf Christus immer mehr in den Hintergrund gerät. Im Ansatz bereits immer vorhanden, wird nun unter diesem Pontifikat das Gedankengut in die reale Tat umgesetzt. Sicherlich noch lange nicht das Ende…
Es wäre wieder an der Zeit eine Chronik zu veröffentlichen, wo die vielen gar nicht papstartigen Vorkommnisse seit Amtsantritt von Papst Franziskus festgehalten sind. Sovieles schier Unglaubliches ist passiert seit dem er im Vatikan ist.
User Paschasius hatte dies einmal im Kommentarbereich gepostet, wenn ich mich recht entsinne.
Unter den genannten Fresken, das große „Saufen und Fressen“, eine Szene, wie man sie normalerweise nur in Schreckensvisionen Heiliger und Gläubiger vermuten würde. Dass sie real werden, ist zeichenhaft. Gibt es nicht mehr als genug Versammlungsräume für derartige Veranstaltungen, muss es ausgerechnet eine Kirche sein, die man dafür profaniert?
Ja, es muss. Denn all das ist uns vorhergesagt, weil es sich in diesen Abirrungen um übernatürliche Vorgänge handelt, ohne dass sich die Protagonisten dessen auch nur bewusst wären, was wiederum auf deren Sensus schliessen lässt.
So findet das Bergoglio‚sche Paradigma des Glaubens, in Amoris laetitia verkündet, dass die Pastoral prinzipiell alles im Lehramt aushebelt, wenn diese Pastoral denn für den Menschen von Nutzen ist, sein Pendent in der Sichtweise von Kirchenräumen, in dem Urteil, was Kirchenräume nach dem Glauben eigentlich sind. Offenkundig werden sie nicht mehr als geheiligte Räume betrachtet, ebenso wenig wie das Evangelium und das Lehramt in der den Ton angebenden Kirche noch allgemein als sakrosankt gelten. So werden die Kirchen zum pastoralen Nutzen gebraucht, d.h. missbraucht und entheiligt. Gemeinschaftliches Essen erscheint allerdings eine der letzten Stationen auf der Endstrecke der Profanisierung zu sein. Dieser Weg begann mit der zunächst verdeckt architektonisch zeichenhaften, dann mit der offenen Leugnung der Realpräsenz, die sich in Gesten und Worten ausdrückt. Das ist das wegweisende Tor, das die Protagonisten der Profanisierung aufgestoßen haben, und durch das nun ihre willfährigen Anhänger in die Kirchen eindringen. So werden die Kirchen zu bloßen Räumen für alle möglichen Veranstaltungen. Warum nur für Konzerte und nicht auch für Festessen, die dazu als Armenspeisungen zur barmherzigen Tat deklariert werden. Dieser praktisch pastoralen Logik zufolge sind dann auch die Einrichtungen für die postprandialen Bedürfnisse nötig. Damit ist allerdings eine rote Linie insofern überschritten, als die Welt in dem Gewöhnlichen von Essen und Trinken und Verdauen den sakralen Raum besetzt hat und die Hl. Messe als Opferhandlung mit Brot und Wein nicht nur außer Acht lässt, sondern auch durch die beabsichtigte Analogie des Festessens zur Eucharistie geradezu karikiert.
Widerlich. Ich traue mich nicht, bei einer Erkältung ein Hustenbonbon zu nehmen, und hier Essen und Trinken in der Kathedrale unter Vorsitz des Papstes? Warum nicht auch Grillen, Fassbier oder Verkaufsstände – alles für den guten Zweck versteht sich. Und zünftige Musik dazu?
Für mich konkretisiert sich mein bisheriger Verdacht (den ich nie wagte auszusprechen) angesichts des bewussten Verzichtes auf eine Kniebeuge nach der Wandlung, dass der Glaube an die sakramentale Präsenz nicht mehr besteht.
Aber er wurde doch in Buenos Aires selbst Zeuge eines wissenschaftlich untersuchten Hostienwunders. Wie kann ihm dann der Glaube an der Realpräsenz fehlen? Für mich stellt sich sein Verhalten als eine bewusste und vorsätzliche Herabwürdigung unseres Herrn Jesus Christus dar. Herr, wie lange noch müssen wir das ertragen?
Ich finde das Essen mit Armen eine gute Sache. Wenn noch ein Tischgebet gesprochen wird, besteht ein gläubiger Rahmen. Auch Jesus ließ sich von Zöllnern bewirten, er kannte keine Berührungsängste.
Natürlich ist es eine gute Sache, Armen zu helfen; und beten schadet nie! Beim Blick auf das Verhalten Jesu ist zu sehen, dass Jesus sich zwar als Gast in die Häuser von Pharisäern und Zöllnern begab, dass er sie aber nicht in den heiligen Tempelbereich zum Festmahl eingeladen hat. Jesus betonte die Worte aus Isaias 56,7: „Mein Haus ist ein Bethaus“ vgl. Lk 19,46a.
Aber nicht in der Kirche! Die Kirchen sind Gebetshäuser. Es gibt genug andere Räume, bei denen gegen eine Armenspeisung nichts einzuwenden wäre. Was steht in der Bibel? Könnt Ihr nicht zuhause essen?
@Gunnar Schymetzko
Die Kirchen sind gebaut worden für die Darbringung des Hl. Messopfers, für das Spenden der Sakramente, für Anbetung und Lobpreis; sicher nicht zum Essen und Feiern!
Wäre es eine Lösung, das Essen in Gemeinderäumen abzuhalten? Dann sind Ihre Bedenken ausgeräumt.
So war es: http://www.farodiroma.it/wp-content/uploads/2017/10/DLDHGoIW4AUkiTx.jpg
Könnt ihr denn nicht zu Hause essen und trinken? Oder verachtet ihr die Kirche Gottes? Wollt ihr jene demütigen, die nichts haben? Was soll ich dazu sagen? Soll ich euch etwa loben? In diesem Fall kann ich euch nicht loben. Wer Hunger hat, soll zu Hause essen; sonst wird euch die Zusammenkunft zum Gericht.
1. Korinther, 11.
Wenn ich bestimmte Schlüsselworte lese, wie z.B. „Gemeinschaft Sant’Egidio “ oder „Schule von Bologna“ erwarte ich nur noch Zerstörerisches.
Die Berliner St. Hedwigs Kathedrale soll zu einem Kindergarten-Stuhlkreis umgebaut werden, damit sie lt. Architekten besser als Mehrzweckhalle verkauft werden kann.
Wo war der Tabernakel bei diesem profanen Essen? Wurde die Kirche profanisiert und wieder neu geweiht? Und was macht ein Papst dort?
Wer Jesus liebt, möchte Ihm Freude bereiten und nichts anderes.
Warum fällt es den Deutschen so schwer zu sehen, dass manche Politiker abgrundtief Böses für die Deutschen/Europäer vorhaben und manche Hierarchen der katholischen Kirche für den katholischen Glauben ebenso.
Macht Euch die Änderungen der letzten 50 Jahre, besonders der letzten 10 Jahre bewusst, informiert Euch und arbeitet daran, dass Ihr zu den wenigen Gläubigen gehört, die Jesus noch finden wird, wenn Er wiederkommt.
Ja Sie haben Recht. Ich finde auch das das hier nicht geht, und warum auch, man kann doch irgendwoanders essen gehen. Nicht in der Kirche bitte, da das ein heiliger Platz ist. Bei uns hier geht man im Pfarrhaus essen und trinken, und nicht in unserer Kirche.
Papst Franziskus missbraucht die Armen.
Er missbraucht sie gezielt, um sich der Welt als Freund der Armen darzustellen.
Dass er dabei auch die Basilika und das Heilige, das ihr innewohnt, für seine Absichten missbraucht, nimmt er billigend in Kauf.
Nein, Papst Franziskus ist nicht bescheiden, wie er stets zu suggerieren versucht.
Essen in der Kirche ist für unordentliche, ungläubige Menschen.